Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Zitat
Ich kenne genug Leute, die sehr heiß drauf sind unbedingt einen Wolf in freier Wildbahn zu sehen und wie gesagt, bis auf den einen Wolf vor zwei Jahren gab es bisher überhaupt keine weitere Info.
Aber genau da "züchtet" sich doch schon selbst ein Problem heran...
Die Leute, die heiß darauf sind, einen Wolf in freier Wildbahn zu sehen, werden ihn wohl kaum mit Singen und Klatschen auf Abstand halten geschweige denn vertreiben...
Wohl eher - wenn der Zoom der Kamera nicht reicht - noch versuchen anzulocken.
Und genau so verlieren die Tierchen nun mal ihre Scheu und geben das ratzfatz an die nächste Generation weiter...
DAS birgt einfach beim "falschen" Wolf (offener, weniger Scheuheit im Grundcharakter) das Konfliktpotenzial.
Verpaart sich jetzt ein seeeehr offener, nennen wir es mal Konfliktbereiter Wolf mit einer ebenso veranlagten Wölfin - zack, ist es relativ wahrscheinlich dass sich in dem Wurf kleine, noch Konfliktbereiter Gessellen befinden, die dann auch noch unter Anleitung der Elterntiere die Lernerfahrung machen, dass der Mensch harmlos ist, wenn man dem sein Frühstück klaut.Irgendwann wandert dann da so ein netter Geselle ab, trifft auf eine andere ebenfalls aufgeschlossene Gesellin - wieder ein Wurf mit kleinen Randalebrüdern- und Schwestern.
Und das zieht dann einfach seine Kreise durch die gesamte Wolfspopulation...
Ein Wildtier - welches der Wolf ja nun mal ist, sollte eine gewisse Scheuheit an den Tag legen.
Alles andere ist Mensch gemacht und wird gerade bei einem Beutegreifer unweigerlich zu Problemen führen.Ich formuliere es für mich mal so:
Ja, einen Wolf in freier Wildbahn zu sehen - das würd mein Abenteurerherz höher schlagen lassen... So, rein in Gedanken.
Bei der Vorstellung dran, gruselt es mich allerdings, denn ich bin nie ohne Hund hier unterwegs, meistens ja sogar noch mit mehreren. Und wenn mir dann ein Wolf begegnet, ist er mir einfach definitiv zu nah und dann weiß ich nicht, wie es da wirklich um seine Scheuheit bestellt ist.Von daher - nö, ich möchte dann lieber doch keinen Wolf in freier Wildbahn sehen und nehme mit unserem Hauswolf dann eher vorlieb..
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Da Wölfe auch hier immer verbreiteter werden, und sie scheu bleiben sollen, frage ich mich was man macht wenn dieser zu nah kommt, was soll klatschen und singen bringen? Ich finde den Reiz zu soft um die Scheuheit zu bewahren, spricht etwas gegen den Einsatz von Pfefferspray?
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Ich finde den Reiz zu soft um die Scheuheit zu bewahren, spricht etwas gegen den Einsatz von Pfefferspray?
Auf jeden Fall das Übliche: die Gefahr sich selbst und den eigenen Hund zu treffen, womöglich erst recht aggressives Verhalten zu provozieren.
Und auch wenn ich neuerdings welches habe: das ist dann echt schon der Notstand. Da hat man ja schon nur noch 5m Distanz. Ich würde deutlich eher anfangen mit Schreien, Steine (oder sonstwas) schmeißen und gleichzeitig selbst Distanz hinein bringen, wenn der Wolf das nicht tut.
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Da Wölfe auch hier immer verbreiteter werden, und sie scheu bleiben sollen, frage ich mich was man macht wenn dieser zu nah kommt, was soll klatschen und singen bringen? Ich finde den Reiz zu soft um die Scheuheit zu bewahren, spricht etwas gegen den Einsatz von Pfefferspray?
Da bist du hier nicht die Einzige, die Singen&Klatschen zu lasch findet...
Gegen den Einsatz von Pfefferspray - wie sollte es auch anders sein - spricht eine kleine Verordnung... Die - kurzgefasst - sagt: schützen ja, dem Wolf auch nur ein Haar ausreißen : nein. -
Gegen den Einsatz von Pfefferspray - wie sollte es auch anders sein - spricht eine kleine Verordnung... Die - kurzgefasst - sagt: schützen ja, dem Wolf auch nur ein Haar ausreißen : nein.
So leid es mir tut. Aber wenn Wolf auf Pfefferspray-Distanz ran ist, dann hat er sich für diese "kleine Verordnung" selbst disqualifiziert. Denn auch wenn ich weiß, was man alles nicht darf oder nicht machen sollte (Eigengefährdung), werde ich sicher nicht in der Lage sein, zuzuschauen, wie er einem meiner Hunde in den Poppes beißt.
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Edit ging nicht mehr:
Also, wenn ein Wolf auf Pfefferspray-Distanz ran kommt, dann wäre zumindest bei mir Ernstfall - denn das würde bedeuten, dass Wölfi alles vorhergehende Schreien, Klatschen, mit Steinen und Stöcken werfen etc getrost ignoriert hat...
Und das ließe sich dann nicht mehr mit unschuldiger Neugier erklären....Ich seh mich allerdings in der Tat schon irgendwann nur noch mit Gießkanne (haben hervorragende Flugeigenschaften) Gassi gehen...
@mittendrin: ich denk, wir meinen schon das Gleiche..
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Dennoch kann auch ich an der Situation nichts harmloses finden, weil sie wieder beweist: Es ist auch bei diesem Tier keine Scheu vor dem Menschen vorhanden. Und das ist ein Grundproblem, dass auch bei vielen anderen Arten (Gehegehirsche, angefütterte Wildschweine, Bären etc.) Eskalations-Potenzial bietet. Aber darüber kann man sich ja dann Gedanken machen, wenn es schließlich soweit ist, nicht wahr, liebe Wolfsberater?
Ich halte auch nicht die Begegnung an sich für problematisch - aber für ein Problem halte ich es, dass solche Begegnungen einfach zwangsläufig immer wieder vorkommen werden, weil es hier so eng zugeht und jeder Wolf bei solchen Begegnungen in Sachen "Mensch" immer mehr dazulernt und die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass die Wölfe immer näher und näher an den Menschen kommen. Und dann brauchts nur noch Murphys law, damit doch mal etwas passiert.
Ein "scheuer" Wolf sieht für mich so aus:
https://www.facebook.com/tbnaturfotogra…77838132279513/Das Jungvolk flüchtet regelrecht, die etwas älteren Vertreter verspüren mehr so Unbehagen durch die Anwesenheit des Menschen und ziehen sich zurück.
Dass ein Tier, das als Top-Prädator keinen natürlichen Feind hat, seine "Scheu" deutlich anders zeigt, als ein in der Nahrungskette weiter unten stehendes Tier, ist für mich verständlich. Ebenfalls verständlich ist für mich, dass sich der Wolf in dem Video die anfangs ja offensichtlich laufende Walkerin genauer angeschaut hat - das ist für einen Beutegreifer nun mal ein grosser Reiz.Was ich für ein ganz grosses Problem halte, ist, dass sich ein ungewolltes Anfüttern fast nicht vermeiden lassen wird. Denn selbst wenn keine Katzenfutter-Näpfe draussen stehen, oder Wölfe bewußt durch Futter angelockt werden sollen, gibt es auf dem Land genügend "Zeugs", das einfach da ist und gefressen werden kann. Im städtischen Bereich vermutlich sogar noch deutlich mehr.
LG, Chris
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Wegen des Beginns der Kalbesaison brauchen die jüngsten brandenburgerischen Landschaftspfleger Hilfe in Form von Koppel-Nachtwachen - deshalb am 10.03. die
3. Brandenburger Wolfsnachtwache:
https://www.facebook.com/jenswerner.det…577093282320155LG, Chris
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Sich auf Pfefferspray zu verlassen, finde ich schon grenzwertig (Distanz, Selbstgefährdung, aggressionsfördernd...).
Im Prinzip müsste es eine Distanzwaffe sein, die auf 20/30 m Abstand effektiv ist.
Ich sehe schon demnächst die Leute mit diesen Farbkugel-
Gewehren oder Profi-Zwillen im Wolfswald spazieren gehen. Und welche Verordnung auch immer sich wer auch immer hat einfallen lassen: Menschenschutz geht vor Wolfsschutz!
Und ja: Lerngesetze gelten nicht nur für Hunde, sondern auch für Wölfe: Was positiv erlebt wird, wirkt verstärkend für das Verhalten. Negativ erlebtes wird seltener wiederholt.
Ich sagte schon ganz zu Anfang dieses Fadens: Wartet mal 10 Jahre....
Schaun wir mal, dann sehn wir schon!
LG -
Um Pfefferspray richtig anwenden zu können, braucht man etwas Übung - das fängt mit dem richtigen Spray (Jet-Spray) an und hört mit der richtigen Sprühtechnik noch nicht auf. Es gibt auf YouTube Tutorials zur Anwendung von Bärenspray bei einem Bärenangriff. Da muss man erst mal im Fall X die Nerven für haben.
Was aber Pfefferspray in der Tasche vllt. tatsächlich bewirken kann, ist ein etwas selbstsichereres Auftreten beim Naturnutzer. Die nonverbale Kommunikation in Sachen Wolf ist sicher nicht zu verachten.
Im Umfeld des entstandenen Walkerin-Wolf-Videos wird jetzt über die Verlagerung des Waldkindergartens nachgedacht:
CDU sorgt sich um die Sicherheit | Ebstorf
Wobei ausdrücklich erwähnt wird, dass die Eltern der Waldkinder "tiefenentspannt" sind und den Fachleuten vertrauen.Man darf dabei aber nicht vergessen, dass das die Wölfis sind, die in Brockhimbergen nach dem grossen Gehegewild-Riss, das Dorf regelrecht belagert haben und schon da nicht auf Rufen und Klatschen reagiert haben.
LG, Chris
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