Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Zitat
Man habe allerdings aus dem Vorfall Konsequenzen gezogen. So soll auf den in den kommenden Wochen stattfindenden Konferenzen zur Weiterentwicklung des Wolfsmanagements im Land Brandenburg auch darüber debattiert werden, was ein „artuntypisches Verhalten“ von Wölfen ist und ob die Tiere weiterhin den höchsten Schutzstatus behalten sollen.
Da bin ich ja mal gespannt, was dabei raus kommt.
Hier der ganze Artikel
Wölfe in Brandenburg: Jäger suchen sich den Wolf - Nachrichten aus Brandenburg und Berlin
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ich kann mir nicht vorstellen das eine Bejagung vom Wolf sein Verhalten verändert. Es wird immer Vorfälle wie die in Rathenow geben. Mir schon klar das die Behörden was unternehmen müssen
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Das Aufeinandertreffen von Wolf und Nordic Walkerin im LK Uelzen wird vom NLWKN als unproblematisch eingestuft:
LG, Chris
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Ich hoffe, die haben Recht und die Frau als auch der Schäfer haben überreagiert. Das wäre ja letztlich das beste, was allen Beteiligten passieren könnte.
Gerne wüsste ich, was geschah, bevor die Nordic Walkerin dem Treckerfahrer signalisierte, dass sie Hilfe braucht.
In jedem Fall tut mir die Frau immer noch unglaublich leid, mir schlottern schon aus Empathie die Knie. -
Kleines Meldungsmedley für Bayern:
Den Schäfer haben wir besucht, bevor die Mc`s gekommen sind:
Wölfe auf dem Vormarsch: Wächter ist ein Esel, Hunde sind die Infanterie - Tirschenreuth - OnetzEin Rinderhalter, dem im Fall X Entschädigungen genügen:
Hubert Wild bleibt gelassen: Keine Angst vorm bösen Wolf - Falkenberg - OnetzEin Rinderhalter, der sich auf den Wolf freut:
Josef Schmidt und Andrea Steinkohl sehen kein Problem: Mit dem Wolf kehrt ein weiteres Stück Natur zurück - Friedenfels - OnetzLG, Chris
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Rate doch mal, warum in Thüringen die offiziellen Zahlen für Wölfe rückläufig sind ...
Kein Mensch, der bei Verstand ist, würde den Wolf noch offiziell melden, wenn er zur Gruppe derer gehört, deren direktes Leben von den Wölfen und den Wolfskuschlern eingeschränkt wird. Weder möchte man zur Zielscheibe werden, wenn man nicht beglückt hurra schreit, noch, wenn mal eines der Tiere vor einem Auto oder anderweitig endet und dass einem beim eigenen Herdenschutz die Kuschler auf die Finger schauen, braucht man dann auch als letztes.
Der Wolf ist in Thüringen ein ebenso großes Thema wie sonst auch. Die sächsischen Wölfe sorgen an der Bundslandgrenze nicht dafür, dass man sich in Thüringen entspannt zurücklehnen würde. Die Landwirtschaftsverbände - und das habe ich life und in Farbe mehrfach erlebt - versuchen absolut erfolglos, gegen das Dogma von scheuen Wölfen anzugehen. Eine Diskussion auf Augenhöhe ist mit dem großen Stakeholder (Spendeneintriebstrupp Wolf) nicht zu machen. Da werden weiter fröhlich die eigenen Herden umgesetzt oder gar nicht geschützt.
Den Vorfall als harmlos einzustufen, halte ich für falsch. Alle Raubtiere durchlaufen Lernphasen, in denen sie einschätzen, welche Beute gefährlich ist und vielleicht lieber vom Speisezettel gestrichen gehört und von welcher man gefahrlos einen Happen nehmen kann. Die räumliche Nähe zu gut an Menschen gewöhnte Wölfe (Brockhimbergen) und, dass der Wolf sich bestenfalls gefragt hat, wie bekloppt der Treckerfahrer ist, bevor er direkt Richtung HAUS abgedampft ist, sorgen auch nicht dafür, dass ich das harmlos finde. Da sind längst Grenzen überschritten, die in einer Landschaft wie Deutschland ernsthaften Konflikten vorausgehen, die über das Leid der Tierhalter und Verkehrsopfer durch Wildtiere / Nutztiere auf Straßen hinausgehen. Wir haben für unsereKulturlandschaft zu viele Wölfe, um so weiter zu machen. Unsere Vorfahren wussten sehr genau, warum sie sich die Zeit genommen haben und sich der Gefahr ausgesetzt haben, Wölfe zu dezimieren, wo immer es ging.
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ich kann mir nicht vorstellen das eine Bejagung vom Wolf sein Verhalten verändert. Es wird immer Vorfälle wie die in Rathenow geben. Mir schon klar das die Behörden was unternehmen müssen
Doch doch, das klappt. Bist du schon mal einem Reh, Wildschwein oder Hirsch begegnet? Die laufen garantiert vor dir weg und zwar nicht, weil sie dich persönlich unsympathisch finden, sondern weil die Erfahrungswerte haben. Man muss den auch nicht tot schießen. Würde man Gummigeschosse nehmen, würde der auch lernen, das Menschen böse sind. Die Scheu der meisten Wildtiere ist darin begründet, dass der Mensch sie bejagt. Deshalb werden Hirsche und Co auch so zutraulich, wenn sie z. B. auf Truppenübungsplätzen regelmäßig Menschen begegnen, die sie nicht bejagen. Und beim Wolf ist es genau so - nur das für den ganz Deutschland quasi ein Truppenübungsplatz ist.
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Und noch zum Vorfall mit der Joggerin: Ich sehe da in der Tat auch "nur" eine Zufallsbegegnung und nicht etwa einen Menschen-jagenden Wolf. Ich glaube nicht, dass da zwingend was passiert wäre, zumal die Dame ja auch noch ihre Stöcke hatte.
Dennoch kann auch ich an der Situation nichts harmloses finden, weil sie wieder beweist: Es ist auch bei diesem Tier keine Scheu vor dem Menschen vorhanden. Und das ist ein Grundproblem, dass auch bei vielen anderen Arten (Gehegehirsche, angefütterte Wildschweine, Bären etc.) Eskalations-Potenzial bietet. Aber darüber kann man sich ja dann Gedanken machen, wenn es schließlich soweit ist, nicht wahr, liebe Wolfsberater?
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Und noch zum Vorfall mit der Joggerin: Ich sehe da in der Tat auch "nur" eine Zufallsbegegnung und nicht etwa einen Menschen-jagenden Wolf. Ich glaube nicht, dass da zwingend was passiert wäre, zumal die Dame ja auch noch ihre Stöcke hatte.
Dennoch kann auch ich an der Situation nichts harmloses finden, weil sie wieder beweist: Es ist auch bei diesem Tier keine Scheu vor dem Menschen vorhanden. Und das ist ein Grundproblem, dass auch bei vielen anderen Arten (Gehegehirsche, angefütterte Wildschweine, Bären etc.) Eskalations-Potenzial bietet. Aber darüber kann man sich ja dann Gedanken machen, wenn es schließlich soweit ist, nicht wahr, liebe Wolfsberater?
In diesem Falle wird der Wolfsberater "wohl auf die Finger kriegen". Denn der hat sich nicht ganz so "alles ganz normal" geäußert:
https://www.az-online.de/uelzen/stadt-u…in-7448024.htmlDass es zu Begegnungen kommt ist sicher normal, auch zu dieser Jahreszeit. War letztes Jahr auch so. Ist nun mal die konfliktreichste Zeit im Jahr. Das wird auch sicher noch viel mehr werden, je mehr Wölfe wir eben bekommen. Aber ich sehe das auch so, dass sich Wolf hier wenigstens mal hätte beeindruckt zeigen können und den Rückwärtsgang einlegen. Dann hätte man auch das Gefühl, dass Klatschen und Schimpfen tatsächlich was bringt und müßte sich darüber nicht immer nur lustig machen. Mal ganz abgesehen davon, dass in diesem Fall hier noch gar kein wirkliches Konfliktpotential vorhanden war. Eigentlich war das eine Situation wie letztes Jahr in Wardböhmen mit MT6, bloß mit Treckerfahrer und ohne Hund.
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@Nocte
Also ich kann mir nun nicht vorstellen, dass in Thüringen zig Wölfe rum rennen und alle haben Angst und keiner meldet die.
Ich kenne genug Leute, die sehr heiß drauf sind unbedingt einen Wolf in freier Wildbahn zu sehen und wie gesagt, bis auf den einen Wolf vor zwei Jahren gab es bisher überhaupt keine weitere Info.
Es mag sein, dass am Rande von Thüringen hin und wieder ein Wolf herumläuft (ist ja klar, die Grenzen sind ja nun nur auf dem Papier da) aber hier ist der Wolf so gut wie unbekannt.
Vielleicht zieht mal einer durch, aber ich glaube kaum, dass es schon ein riesiges Wolfsproblem in Thüringen gibt und rein zufällig nur lauter Landwirte bisher einen Wolf gesehen haben, die nichts sagen, weil sie Angst vor Repressalien haben. Das wäre schon ein arger Zufall.Und von “Rückläufig“ kann ja bei einem Wolf schlecht gesprochen werden.
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