Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Im Einzugsbereich der Goldenstedter Wölfin haben wir die Tierhaltung komplett aufgegeben. Das wird uns vermutlich auch hier bevorstehen. Es sind zu viele Wölfe in nicht wolfsgerechten Habitaten, die keinerlei Notwendigkeit für den Wolf bereithalten, sich Wildtieren zuzuwenden.


    Der Doppelzaun, den der Schafhalter aus Netzen gebaut hat, scheint mir zwar auch nicht der Stein der Weisen, weil ich mir nicht denken kann, dass er den Wolf vom Untergraben abhalten kann, aber er ist immerhin schonmal mobil. Mit einer weiteren Litze vor dem Zaun, könnte er einen rudimentären Schutz darstellen .... auch wenn er nur auf absolut freien Schneisen und nicht im Gehölz funktioniert. Wäre nur die Frage, ob die Höhe dann noch erlaubt wäre. Die Anzahl der Netze verdoppelt sich freilich, die Kosten pro zusätzlichem Pfosten dürften im Minimum bei 13€ liegen - der Bewegungsraum der Herden wird aus Kostengründen und Gründen des Stromflusses deutlich kleiner werden. Die Rohrdommel und andere bedrohte Arten, eine Pflege der Kulturlandschaften - die werden bei diesem Mismanagement zu Kollateralschäden. Macht ja nichts, die haben schließlich keine Befürworter, die im Gehege das hübsche Kuscheltier an den Mann bringen.


    In meinen Augen wird der Wolf geschickt als Mittel eingesetzt, um die private Haltung oder Freilandhaltung vollständig auszulöschen und gleich noch Landfläche frei zu bekommen. Die Grundstücke auf dem Land werden noch weiter entwertet, das Ackerland letztlich billig an große Erzeuger gehen und die Landbevölkerung wird in die Städte abwandern. Ein sinnvoller Umgang mit demWolf und eine radikale Beschränkung der Popilation ist auch nicht gewünscht, obwohl sich der Wolf exponentiell vermehrt, nicht zu erwarten und damit werden letztlich die Betroffenen auf sich selbst gestellt sein. Da wird ziviler Ungehorsam schon fast zur Pflicht.

  • Ich hab heute erst in einem Jagdmagazin über die Erhöhung der Tollwutgefahr durch den Wolf gelesen. Der Wolf wäre wohl mal Überträger Nr. 1 gewesen.
    Ansonsten gings vor allem über das dann verändernde Verhalten von Wildtieren.

    @Nocte
    Der Zaun wurde mit Stromlitze unten als Untergrabschutz vorgestellt.
    Ansonsten hoffe ich, dass es nicht so kommt wie du schreibst.

  • Um Tollwutüberträger zu sein, müssten erstmal tollwütige Wölfe aus Tollwutgebieten weit im Osten (z.B. Grenzgebiete Polen - Weißrussland) einwandern.

    Das ist vielleicht nicht komplett ausgeschlossen, aber auch nicht sehr wahrscheinlich.

    Tollwutüberträger nr. 1 kenne ich den Fuchs. Drum hieß es auch Fuchstollwut.

  • Und nachts wiedergekommen um mal zu gucken was es sonst noch so gibt.
    Aber die sind ja so scheu. Und halten sich von Menschen fern. Und überhaupt und so.
    Ja ja.. Dauert nicht mehr lange und sie checken die Kanninchenställe, das wird lustig. Nur nicht für die Kanninchen...

  • "Einen Weg finden, den die Bevölkerung bereit ist, mitzutragen."

    Stellt sich nur die Frage, wer DIE Bevölkerung ist. Die Stadtbevölkerung kann es sich leisten, den Wolf zu begrüßen, ihn zu tolerieren und seinen hohen Schutzstatus zu akzeptieren. Die Landbevölkerung hat das Nachsehen. Tierhalter sind doppelt gekniffen und haben keinerlei politische Lobby.

    Wie armselig das Ganze ist, zeigt doch schon die Bearbeitungszeit zur Genehmigung des Falleneinsatzes. So vergrämt man sicher eher die Freiwilligen.

    Spannend war die Äußerung zur Größe eines Rudelgebiets. Wenn man die auf die Waldfläche in Deutschland umrechnet, hätten 300 Rudel Platz. Man kann natürlich auch mit nicht bebauter Fläche rechnen und vernachlässigen, das die Flächen nicht zusammen hängen, dann käme man rechnerisch auf Platz für 800 Rudel. Stelle ich dem die Risszahlen allein in Niedersachsen gegenüber, komme ich zu dem Schluss, dass die Sättigungsgrenze da schon erreicht ist und eine Verdopplung des Bestandes in 3 Jahren halte ich auch für zu gering angesetzt.

    Den Schutzstatus so aufrecht zu erhalten, wie jetzt, wird nur dazu führen, dass noch mehr Leute die Tiere abschießen. Allein bei den untersuchten Wölfen stellt der sogenannte "illegale Abschuss" nach dem Verkehr bereits die zweithäufigste Todesursache dar. Wie soll das dann werden, wenn wirklich mal 800 Rudel erreicht werden? Statt die Landbevölkerung mit dem Wolf im Regen stehen zu lassen und den "Mantel der Liebe" über das Problem zu decken, denke ich mir da doch, dass man statt der teuren Prozeduren und des untätigen Beamtenapparates, den Freiwilligen das Geld geben sollte und die dann auch Schutzmaßnahmen ergreifen sollen - so profane Dinge, wie Gummigeschosse an der Koppel oder mit Vergrämungswerkzeig bewaffnete Waldpatroullien für Waldkindergärten, aber das sollen ja demnächst die 1-€-Sklaven und Migranten machen ....

  • So ein klitzekleiner Artikel kann schon mal untergehen:
    Die Risse gehen weiter

    HSH verletzt - Schäfer Tino Barth hat schon von den Pyris aufgerüstet auf Tornjaks. Dabei ist doch grad erst die Besenderung der Goldenstedter Wölfin abgesagt worden, weils ja so ruhig war um sie.... wenn irgendwann Zäune UND Hunde nicht mehr ausreichen, was dann?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!