Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Und das ist auch etwas, was auch die Wolfsromantiker noch lernen müssen, irgendwie. Dass solche Maßnahmen nicht bedeuten, dass man Wölfe nicht da haben will, sondern dass diese Maßnahmen das Zusammenleben mit den Wölfen überhaupt erst dauerhaft ausgelegt möglich machen.

    DAS ist doch genau der springende Punkt, und da fehlt den Kuschlern zumeist jegliches Verständnis. Die würden noch Pssst! sagen, ja nicht das Wolfilein stören, wenn es vertrauensvoll das Dorf erkundet!

    Da passt der Artikel ganz gut dazu, der mir eben in einem andern Forum untergekommen ist: Mehr Distanz zu Wildtieren: „Wolf wird totgekuschelt“ | Wesendorf

  • Nicht nur den "Kuschlern", sondern auch vielen der Natur und den Wildtieren entfremdeten Menschen. Und summa summarum laufen da ganz schön viele von rum.

    Vor einiger Zeit hatte ich schon mal diese beiden Videos zum Vergleich eingestellt:
    https://www.facebook.com/tbnaturfotogra…77838132279513/

    Ein Video, wie es normalerweise ablaufen sollte, wenn man draussen unterwegs auf einen Wolf trifft und der einen bemerkt. Der Filmer sitzt ja regelrecht an für seine Aufnahmen und ist auch meist getarnt, aber die Kamera-Geräusche werden i-wann wahrgenommen.

    Und dann im Gegenzug das 2. Video, das auf den ersten naiven Blick harmlos erscheint, bei dem man aber sehen kann, wie wenig Respekt die Wölfe vor den Männern haben und dass sie in einer gewissen Erwartungshaltung sind.
    https://www.facebook.com/TELEGRAPH.CO.U…53246571324749/

    Das "Ich hab nichts zu Fressen für Dich" erscheint mir da sehr bezeichnend.

    Man muss sicher keine grundsätzliche Angst vor Wölfen haben als Mensch, aber solche Fehler wie im unteren Video darf man sich auch nicht erlauben, sonst muss der nächste oder übernächste Mensch und/oder der Wolf das ausbaden.

    LG, Chris

  • @streifenpanda - sorry, ich musste jetzt mal kurz auf Mod machen, Zitate sind nur auszugsweise und mit deep-link als Quellenangabe erlaubt, deshalb musste ich den Komplett-Text leider entfernen. Wird ja nicht umsonst so sein, dass der Spielgel den Text nicht freigegeben hat. Und wir müssen auf © und so achten.

    Vllt. kriegst Du es ja hin, den Text mit eigenen Worten gekürzt zusammen zu fassen?

    LG, Chris

  • Absoluter Glaube an den Erfolg finde ich bei den in den Links erwähnten 25% Erfolgschancen doch sehr zweckoptimistisch....

    Wollte damit auch lediglich sagen, dass speziell dieser Wolf sicherlich Abstand zum Menschen genommen hätte, wenn er ein bis zwei Gummiladungen abbekommen hätte. Die praktische Umsetzbarkeit einer solchen Maßnahme ist sicherlich noch mal eine ganz andere Frage.

    Ich behaupte mal, das jeder Ökologe weiß, wohin die Reise geht. Die Wolfspopulation steigt, die Scheu vor dem Menschen sinkt, der Wildbestand sinkt, das Interesse an Haustieren steigt, die Distanz zum Menschen verringert sich. Es gibt eine Lösung für das Problem, die bei vernünftiger, kontrollierter Anwendung alle diese Effekte wieder in Richtung Gleichgewicht schieben kann. Ob es Jägern, Romantikern und Politikern passt oder nicht. Zu dieser Lösung sind bisher alle Länder mit Wolfspopulationen früher oder später gekommen.

    Leider habe ich ja nun selbst seit einiger Zeit den Jagdschein. Seitdem darf ich die Lösung nicht mehr laut aussprechen, weil ich ja jetzt den Wolf "als Konkurrenten sehe und ausrotten will". :???: Es gibt immer nur Schwarz und Weiß, kein Grau. Leben lassen oder Ausrotten, aber eine gesunde Population erhalten und kontrollieren, dem Wolf seinen Lebensraum und seinen Anteil am Wild gönnen, das hören die Leute nicht, egal wie oft man es sagt. Die hören immer nur, dass man ihn abknallen will. Daher rührt wohl auch die Angst vor Herabsetzung einer Hemmschwelle jetzt nach der ersten "letalen Entnahme". Ist ja nicht so, als ob wir nun alle in einen unkontrollierten Blutrausch verfallen und plötzlich auf alles schießen dürfen, was entfernt an einen Wolf erinnert. Wir sind hier in Deutschland und haben für alles Regeln, Gesetze und Kontrollen. In Schweden bekommen die doch die Gradwanderung zwischen Selbstregulation und Totalabschuss auch irgendwie hin. Der Abschuss einiger weniger verhaltensauffälliger Wölfe ist doch schon mal ein guter Kompromiss. Dass "Bruder Wolf" um es mit Kielings Worten zu sagen, dafür nichts kann, sollte selbstverständlich sein. Das Leben ist aber nunmal kein Ponyhof.

    Daher schließe ich mich brav meinen Kollegen Wolfsexperten an: Es reguliert sich alles irgendwie irgendwann von selbst! So einfach ist das. Man muss nur dran glauben. :gott: Rufen und klatschen! Einfach rufen und klatschen!

    (Warum man anderen Tierarten die Selbstregulation nicht gönnt, weiß ich allerdings nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Rotwild auch irgendwann von selber weniger werden würde, wenn die natürliche Verjüngung gänzlich getilgt ist und die alternden Bäume ohne Nachkommen absterben. Wo kein Wald, da kein Wild. Die Wildschweinpopulation wird einige unserer landwirtschaftlichen Nutzflächen und Vorgärten mitnehmen, aber auch hier werden sich früher oder später Seuchen ausbreiten, wenn die Dichte zu hoch wird. Warum glaube ich aber, dass ich mit diesem Vorschlag sofort in eine geschlossene Abteilung abgeschoben werden würde? Dabei kann man bei Youtube suchen, bis man schwarz wird: Es gibt kein einziges Handyvideo, das zeigt, wie ein Reh einen Baum frisst.)

  • Und noch was zum Thema Kieling und seinem "Bruder Wolf":

    Wolfsfälscher ZDF Ausreden Andreas Kieling Betrug Hunde Wölfe | Berliner-Kurier.de

    Der weiß auch, wie man sich den Geldbeutel füllt. Muss er auch. Ich würde mich nicht trauen, mich mit der Tierfilmerei selbstständig zu machen. Es sei ihm gegönnt. Aber Fakt ist, dass der gute Mann auch weiß, was sich verkaufen lässt. Un die böse Realität verkauft sich deutlich schlechter als eine hochemotionale Traueransprache zum Ableben Kurtis.

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