Echte Wölfe und blöde Fragen

  • 300 Meter vom ersten Haus im Dorf entfernt, finde ich persönlich schon deutlich zu nah. Weil - dabei bleibts ja nicht - warum auch?

    Hängt halt auch immer ein bisschen von der Besiedlungsform/-dichte ab. Hier in NDS ist es in vielen Gegenden nix ungewöhnliches, dass zwischen den Höfen 200 Meter und mehr Platz ist - und trotzdem ist es ein Ort mit der entsprechenden Infrastruktur. In anderen Gebieten sind die Orte viel dichter zusammen und da gehst du tatsächlich irgendwann "raus aus dem Ort".

    Ich hatte das Thema hier ja auch schon. Luftlinie 250 Meter von meinem Haus (das in einer Straße steht, rechts und links Häuser, wohlgemerkt) gibt es ein "Schützenhaus" in der Feldmark und nochmal knapp 100 Meter weiter ein weiteres Wohnhaus, was zu einer kleinen Gruppe von Häusern gehört, die im Abstand zueinander stehen. Am Schützenhaus habe ich Wolfsspuren entdeckt, der Besitzer des Wohnhauses 100 Meter weiter hat Wölfe regelmässig abends um sein Haus streifen sehen. Sein Hund hat dann immer Alarm geschlagen.

    Bis dato war das immer meine "Abendrunde", wenn ich mit Hund nochmal gen 23.00 Uhr ne Runde gedreht habe. Das machst du dann aber definitiv NICHT mehr....

    Also bin ich in die andere Richtung, Richtung Ortsmitte. Dort, entlang einer Straße, die auf der einen Seite von Wohnhäusern begrenzt ist und auf der anderen Straßenseite von einer Wiese, ca. 100 breit. Diese Wiese liegt an einem kleinen Fluss, der durch den Ort läuft. Auf der anderen Flusseite auch wieder Wiese (auch wieder ca. 100 Meter) und dann auch wieder Häuser. Und genau auf der Wiese, kurz vor Ortsmitte (!), also 150 Meter von der Ortsmitte (Kirche, Altenheim, Einkaufszentrum, diverse Läden etc) entfernt, hat vor 2 Jahren ein Wolf ein Reh gerissen. Was ja an sich nichts unnormales ist, aber der Wolf ist knapp 1,5 Kilometer entlang der Wiese und des Flüsschens (von Straßen und Häusern gesäumt) in den Ort rein. Und das finde ich eindeutig zu nah. Da führen halt die Anfangs genannten ca. 250 Meter, die man ja "aktzeptieren" könnte, dazu, dass das halt ganz flott deutlich weniger wird.

  • Aber, Chris, es gibt keine vollkommen neutrale Begegnung mit dem Wolf bei uns.

    Ja, da hast Du Recht - dahingehend WAR unsere Begegnung ja auch nicht "neutral".

    Das "da sind doofe Kangals" hat er sich mit Sicherheit mitgenommen. |)


    Mit "neutral" meinte ich mehr - das waren einfach verschiedene Lebewesen, die sich da draussen kurz begegnet sind und jeder ist seines Weges gegangen.


    300 Meter vom ersten Haus im Dorf entfernt, finde ich persönlich schon deutlich zu nah. Weil - dabei bleibts ja nicht - warum auch?

    Da ist bei uns der Waldrand. Warum soll ein Wildtier nicht am Waldrand laufen dürfen?


    Ich seh das anders als Du - kann aber problemlos Deine Meinung akzeptieren. Das soll also kein Schlagabtausch um jeden Preis werden.

  • Alles gut, ich sage ja, es kommt auch etwas auf die Besiedlungsform an. Bei uns ist da noch kein Waldrand, da sind Felder und vielleicht ein paar kleine Baumgruppen. Der Wald fängt erst deutlich weiter entfernt an.

    Das ist es ja, was ich meine. Man muss das wirklich unterschiedlich betrachten. Mit Wölfen, die sich hautpsächlich im Wald aufhalten, hätten wir ja keine Probleme.

  • es wär halt wichtig, das wolf lernen darf, menschlichen geruch mit für ihn unangenehm zu verbinden. Inklusive man made stuff, also zäune, nutzviehanlagen. Wenn also zb menschen grundsätzlich auf wölfe mit druckluft/ schreckschuss etc reagieren dürften. Nichttötlich, aber eben wirklich unangenehm wehrhaft.

  • Ich denke hier wird einfach "scheu" mit "Menschennähe meiden" verwechselt. In Gegenden, in den Bären vorkommen, plündern diese ja durchaus Mülltonnen (können Wölfe wegen nachteiliger Anatomie leider nicht so gut, dann müßten die auch nicht an Schafe gehen).

    Trotzdem sind Bären an für sich eher scheue Tiere und gehen Menschen aus dem Weg.

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