Echte Wölfe und blöde Fragen
-
mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
-
-
die Videos sind gut und hilfreich.
Das ist bei der Familie, die den Tod der Frau zu beklagen hat, ja vllt. auch der Fall - wenn ein Verdienst ausfällt. Deshalb verstehe ich den Schadensersatz grundsätzlich schon - mich verstört lediglich die Härte, da sind ja um die 1.500,- monatlich zzgl. der Sofortzahlung gefordert, wer kann das aufbringen? Wenn die Höhe der Strafe zur Insolvenz führt, hat niemand etwas davon.
die Bauern müssen dann so lange zahlen, bis es nicht mehr geht, wenn sie zahlen müssen. Und gerade den kleinen landwirtschaftlichen Betrieben geht es nicht gut.
Privatvorsorge ist aber auch immer ein Thema, wenn es um die Absicherung geht in der Familie, Lebensversicherung u.ä.. Es kann ja auch jemand sterben, ohne daß man jemandem die Schuld geben kann und lebenslang abzocken kann. Wenn jemand in den Bergen ausrutscht und stirbt, wird ja wohl auch niemand für den Verlust aufkommen. Aber das sind eben die Angehörigen, die jetzt so reagieren oder deren Versicherung, keine Ahnung. Vielleicht hätte das die Frau gar nicht gewollt. Die hat die Gegend sicherlich sehr gemocht, wenn sie dort war. Deswegen finde ich Aufklärung über richtiges Verhalten viel wichtiger. Es gibt sehr, sehr viel Unwissenheit. Und dann können solche schrecklichen Dinge passieren. - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
-
-
Das ist irgendwie eine vertrackte Situation für alle Seiten :/
Solche Regionen sind ja wirtschaftlich oft sehr auf den Tourismus angewiesen und es wird keine Mühe gescheut, möglichst immer mehr Menschen anzulocken. Überall werden Sessellifte gebaut, damit auch absolut jeder in bisher noch relativ unberührte Ecken kommt, "Aktivurlaub" und "zurück zur Natur" ist in... Und natürlich steigt dann auch das Konfliktpotential, wenn nicht mehr 3 Wanderer pro Woche über die Weide gehen, sondern jeden Tag 50 Leute zwischen den Kühen rum trampeln.
Und ich muss auch sagen, wenn ich so einen Urlaub buche, dort wandern gehen will und überall heißt es, dass man völlig problemlos über die Freiweiden stapfen kann, ja auch mit Hund... Das Bild der gemütlichen, gutmütigen Kuh gern noch werbewirksam inszeniert wird... Dann rechne ich ehrlich gesagt nicht damit, dass ich mich dabei in Lebensgefahr begebe. Ich erwarte nicht, dass ich die Rinder erst genau beobachten muss, im Zweifelsfall lieber umkehren sollte, weil es sonst richtig gefährlich wird.
Da müsste meiner Meinung nach also wirklich gründlich aufgeklärt werden, wie man z.B. erkennt, dass die Rinder heute "schlecht drauf" sind, man mit Hund wirklich nur mit sehr viel Abstand vorbei geht, es sein kann, dass man umkehren oder einen großen Umweg gehen muss etc. Und eben auch ganz ungeschönt die möglichen Konsequenzen aufzeigt. Das ist aber halt nicht grad fördernd für den Tourismus...
Also hat man den Landwirt, der seine Flächen bewirtschaften will. Die Tourismusindustrie, die keine Urlauber verscheuchen will. Und den Touristen selbst, der in seinem Urlaub wandern gehen will und sich auf die Informationen verlässt, die er vor Ort findet. Wenn man jetzt einer dieser Parteien die alleinige Schuld für Unfälle gibt, macht man es sich meiner Meinung nach einfach zu leicht

Am Ende braucht man (spätestens jetzt, wo noch HSH dazu kommen) ein völlig neues Konzept, wie man Weidetierhaltung und Tourismus unter einen Hut bekommen kann. Was für beide Seiten Einschnitte bedeuten wird, anders wird es aber halt dauerhaft nicht funktionieren.
-
Ich hoffe der Bauer ist anständig versichert und mental so stark dass er nicht vom Berg runterhüpft
Das ist eine ganz fürchterliche Geschichte
-
Und ich muss auch sagen, wenn ich so einen Urlaub buche, dort wandern gehen will und überall heißt es, dass man völlig problemlos über die Freiweiden stapfen kann, ja auch mit Hund...
Ich bin absolut Deiner Meinung - aber das Fettgedruckte sagt niemand in diesen Regionen.
Auf den meisten Tourismus-Seiten, die ich bisher gesehen habe, wird auf das richtige Verhalten gegenüber Rindern hingewiesen und nirgends steht, dass man da unaufmerksam den Tieren gegenüber durchstapfen soll.Ohne landwirtschaftliche Nutzung von Almen gäbe es da keinen Tourismus, in vielen Touriregionen gehören die Almen den Landwirten. Die nötigen Einschnitte sehe ich da dann weit mehr auf der Tourismus-Seite als auf der der Landwirte. Dann sollen extrem begangene Wanderwege von den Tourismusverbänden eingezäunt werden - die Touris stören das Vieh, nicht andersrum. Das Vieh gehört da hin.
Ich bin aber zugegeben, grad WEIL ich in einer Touri-Region lebe, absolut vorgeschädigt. Müll überall in den Futterflächen, krank gefütterte Tiere, zerstörte Zäune, Touris, die uns mit einem Streichelzoo verwechseln und uns auf den Sack gehen und Beschwerden über krähende Hähne, muhende Rinder - das ist Tourismus für mich. Ab und an ist auch was Nettes, Vernünftiges dazwischen, aber den meisten winke ich fröhlich hinterher, wenn sie endlich wieder abreisen.

-
Wir werden eh sehen, wo die Berufung hinführt. Naja, Wanderwege über private Almen wirds halt dann nicht mehr geben, die Bauern können das ja auch häufig verweigern. Der Tourismus wird aich schön bedanken.
-
-
Ich bin absolut Deiner Meinung - aber das Fettgedruckte sagt niemand in diesen Regionen.Auf den meisten Tourismus-Seiten, die ich bisher gesehen habe, wird auf das richtige Verhalten gegenüber Rindern hingewiesen und nirgends steht, dass man da unaufmerksam den Tieren gegenüber durchstapfen soll.
Das war zugegebenerweise sehr flapsig ausgedrückt, da hast du recht. Ich meinte eher, dass es sich (zumindest für mein Empfinden) nie so liest, als ob man sich da große Sorgen machen müsste. Hund anleinen, nicht mitten durch die Herde gehen, Rinder in Ruhe lassen und bissel im Blick haben und schon kann nichts passieren. WIE gefährlich das wirklich werden kann, auch wenn man selber gar nichts falsch macht, ist für mich daraus nicht ersichtlich.
Wie gesagt, ich verstehe es absolut, wenn man die Touris zum Teufel wünscht (grad wenn man in so einer Region wohnt und sich täglich mit solchen Idioten herum schlagen muss!) und es bleiben einem natürlich auch immer die Leute besonders im Gedächtnis, die sich danebe benehmen. Aber ganz ohne Touristen geht es in vielen Regionen leider auch nicht und ich finde es sehr schwierig, da einen Spagat zwischen den verschiedenen Interessengruppen hinzugekommen...
-
ja o.k., viele brauchen den Tourismus, sonst sind die Haushalte auch insolvent, wenn die Gäste ausbleiben.
gar nicht so einfach. Aber nur einen einzelnen Bauern platt zu machen, damit wird sich wohl nichts ändern.
die Kuhherden haben sich wohl auch ein wenig geändert. Da war dann irgendwann der Aufschrei, daß es ihnen besser gehen soll, daß sie nicht mehr an Ketten im Stall angebunden werden sollen, mehr Freiheiten haben sollen, ihre Kälbchen behalten sollen. Im Anbindestall waren sie aber extrem zahm den Menschen gegenüber. In den Laufställen haben sie zwar mehr Bewegung, es ist für die Tiere natürlicher und besser, aber sie sind auch ein klein wenig "wilder". Und wenn diese Rassen dann noch ihre Kälbchen auf der Weide behalten dürfen, ist die Frage ob das dann noch alles so passend ist. Daß sie ihre Kälber gegenüber Fremde verteidigen, das ist doch wohl einleuchtend. Vielleicht sollten die Bauern, wenn sie eh schon nicht mehr auf die Milch angewiesen sind, die Herden umstellen auf friedlichere Rassen. Soetwas gibt es ja alles. Nur weiß man nicht was da auf der Alm alles tatsächlich passiert. Das sehe ich ja hier vor Ort selber, wie verantwortungslos manche Hundebesitzer sind und ihre Hunde einfach Tiere jagen lassen. da braucht man gar nicht viel Fantasie um sich vorstellen zu können, daß Hunde unangeleint Kühe jagen auf der Alm. Und irgendwann haben dann die friedlichsten Tiere eine Haßkappe auf wahrscheinlich. Also müssen die Tiere vor den Menschen geschützt werden und das geht wohl nur mit Einzäunung. Da können sich dann viele bei den Torfköppen unter den Touristen bedanken.
Dem Bauern wünsche ich einen sehr guten Anwalt und daß er nicht so hart bestraft wird. Er hat die Frau schließlich nicht umgebracht, das war ein tragisches Unglück. -
Für mich ist das ganze einfach oberflächlich beschrieben und mit fehlen viel zu viele Informationen, um mir darüber überhaupt eine Meinung bilden zu können.
Es steht ja noch nicht mal, ob die Kühe Kälber bei Fuß hatten (außer das ein Hund einer anderen Wanderin an einem Kalb geschnüffelt hätte) , wenn ja, wie jung waren die Kälber und so weiter und sofort.
Hätte der Landwirt sie anders einzäunen können, hätte er sie auf eine andere Fläche bringen können, um auch den Kühen den Stress zu ersparen oder hat er vllt. gar keine andere Möglichkeit gehabt etc. pp.An sich erlebe ich Kühe als sehr friedliche Tiere aber ja, es gibt Situationen, die sind mit Vorsicht zu genießen.
Dann kommt es noch auf die Haltungsform an, wie viel Menschenkontakt sind sie gewohnt, sind sie Hunde gewohnt (unsere zucken z.B. nicht mal mit den Augenbrauen, wenn da ein Hund vorbei läuft, wir selbst haben aber drei Stück und unsere sind von klein auf Hunde gewohnt) welche Rasse gehören die Tiere an, denn zwischen Limousin, die ziemlich schnell gereizt sein können und Highland Cattle, die ein sehr ruhiges Gemüt haben, liegen z.B. Welten.Bei uns im Wildpark im Freigehege stehen z.B. Schilder mit "Nehmen Sie Ihren Hund kurz, die Mütter sind während der Setzzeit deutlich aggressiver und können auf Ihren Hund los gehen."
Aus so einer Information kann dann ja jeder machen was er will.
Entweder man traut sich durch, weil Fiffi eh keinen Interesse hat oder ich gehe mit einem aufgeregt, interessiertem Hund lieber außen rum.Mit solchen Informationen könnte auch jeder Wanderer entscheiden, ob er durch Kühe durch laufen mag oder nicht.
-
Dann sollen extrem begangene Wanderwege von den Tourismusverbänden eingezäunt werden - die Touris stören das Vieh, nicht andersrum. Das Vieh gehört da hin.
Sehe ich auch so.Eine "Almtaxe" zu nehmen (also nicht das Auto, sondern eine Gebühr, wie die Kurtaxe
) fände ich jetzt auch nicht so schlecht... 
An sich erlebe ich Kühe als sehr friedliche Tiere aber ja, es gibt Situationen, die sind mit Vorsicht zu genießen.
Auch das friedlichste Tier reagiert bei Gefahrensituationen anders als üblich.
Bei einem Menschen als Gegenüber rechne ich immer noch ein klein wenig (aber auch nicht im Übermaß
) den Verstand beim Handeln hinzu - bei einem Tier aber nicht.Mit meinen Hunden würde ich Almwiesen mit Kühen in jedem Fall umgehen. Für mich alleine die Verantwortung zu tragen, ist eine Sache.
Eine andere, wenn ich noch die Verantwortung für mir anvertraute Lebewesen trage. -
Ganz treffend geschrieben, finde ich.
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!