
Junger Hund und Kommandoverweigerung
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HannoSchnabel -
4. Juli 2013 um 22:02
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Ok, dass mag sein. Das ist ein guter Ansatz.
Aber wie mache ich ihm begreiflich, dass dies nicht korrekt war. Wenn er z.B. nicht hört pflücke ich ihn mir. Schimpfe mit ihm ein bisschen und nehme ihn an die Leine und ignoriere ihn erstmal. So wurde es mir in meiner Welpenstunde beigebracht (die sich aber herausgestellt hat nichts taugte).
Ich lese immer wieder, dass unerwünschtes Verhalten ignoriert und gutes gelobt werden soll. Das mache ich auch. Wenn er was richtig macht gibts leckerchen, party oder spiel je nachdem.
Wie soll ich ihm nun zeigen, dass es Konsequenzen gibt?
Mein Mann hat ihm ein Knuffer gegeben, wenn er nicht gehört hat. Das will ich aber eigentlich nicht meinem Hund weh tun.
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Zitat
Für nen Hunde-Neuling, der Bücher zur Wissensaneignung liest, finde ich das Buch ehrlich gesagt, völlig fehl am Platz......unsere Hunde werden heutzutage eh schon viel zu sehr vermenschlicht.
Als Gegenstück zu KOMMANDOVERWEIGERUNG ist es das beste Buch auf dem deutschen Markt, weil es eben die Seele berührt.
Erziehungsbücher gibt es noch und nöcher.
Ein gut aufgebauter und ausgebildeter Hund kommt selten auf den Gedanken "Signale" nicht auszuführen.Tja, und wenn solch ein liebevoll erzogener Hund dennoch mal nicht "funktioniert"....ist das echt ein Problem?
Ich finde man muss deutlich unterscheiden zwischen einer AUSBILDUNG (vermenschlicht ist das dann die Lehre) und der ERZIEHUNG....
Und dann weiter. Wozu erziehe ich meinen Hund?
Da sind Dinge wie: friss nicht mein Essen, klaue nicht, mach nicht in die Wohnung, gehe manierlich an der Leine, dann schon schwieriger: achte auf Bordsteinkanten und mache dort IMMER Halt. Akzeptiere eine Nein, halt Frust aus, konzentriere dich, lerne warten..(das wäre Grundschule)PLATZ und SITZ lernt jeder Hund innerhalb von 2 mal 3 Minuten.
Die Frage: was tue ich bei KOMMANDOVERWEIGERUNG, kann man nicht beantworten, weil die Seele des Hundes aussen vor gelassen wird.
Von einer KOMMANDOVERWEIGERUNG würde ich sprechen, wenn ein ausgebildeter Minensuchhund ein Minenfeld nicht betritt.
Und wenn ich den dann zwinge wird er vielleicht in die Luft fliegen.
Ich will von meinen Hunde Gehorsam. Ja. Auch, mag ich, wenn sie schnell Platz machen. Aber wenn sie es NICHT machen, sind sie noch nicht so gut ausgebildet ODER! ich verlange das an einer Stelle (und das ist mir schon oft passiert) wo es für den Hund unmöglich ist.Die Fragestellung impliziert eine ANTI-Haltung vom Hund. Ein GEGENEINANDER arbeiten.
Ich finde das in einer theoretischen Diskussion bemerkenswert. Jeder Hundehalter wird irgendwann Ausbildungsfragen haben, sich wundern, warum dies und jenes nicht klappt oder sich fragen, wie dies oder das zur Perfektion "dressiert" "eingeübt" werden kann.Aber ich habe mir ehrlich noch nicht diese Frage gestellt. Ich gehe erstmal nicht davon aus, dass der Hund sich mir VERWEIGERT.
Ich habe oft in schlechten Hundeschulen gesehen, wie verzweifelte Neuhundehalter sinnlose Übungen ausführen sollten, die sie dem Hund noch nicht wirklich beigebracht hatten. Und dann wird geruckt und gezupft und immer weiter das Tier genötigt.
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Zitat
Das Kommando möchte ich nicht oft Wiederholen. Er soll es ja beim ersten Mal machen und nicht eine Verknüpfung erstellen "Sitz+Sitz+Sitz = ich soll mich hinsetzten". Soll man das Kommando durchsetzten in dem ich den Hund helfen in "Sitz" zu gehen? Vorraussetzung ist natürlich das der Hund das Kommando kennt und weiß was Sitz ist.physical prompting, also wenn du körperlich nachhilfst, dass er sich in die position begibt, ist mMn weder besser noch schlechter als sich (auch mal) zu wiederholen.
in beiden fällen bestehst du auf der ausführung des befehls und verklickerst hund, wenn du es richtig machst, dass er auch folgen muss, wenn er nich "will" oder "kann."
ich hab nix gegen wiederholungen, möchte aber in der regel sofortige ausführung beim ersten mal. im notfall würd ich körperlich nachhelfen, aber immer ne wiederholung vorziehen.
naja und wenn hund oft nich auf den befehl reagiert, würd ich den fehler eher im aufbau des befehls sehen oder bei mir selbst als beim hund zu suchen.
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Zitat
Wenn der Hund das Kommando nicht zuverlässig befolgt, liegt es meistens daran, dass er es entweder noch nicht kapiert hat, er noch sehr jung und abgelenkt von der großen weiten Welt ist oder an einer pubertätsbedingten "Taubheit" leidet. Oder er ist halt schlicht noch nicht erzogen, wovon man bei einem 15 Wochen alten Hund ausgehen kann.
Entscheidend ist, ob du wirklich willst, was du forderst. Der schlaue Hund merkt sofort, wenn du nur halb hinter dem stehst, was du willst und lässt es bleiben.ZitatIch lese immer wieder, dass unerwünschtes Verhalten ignoriert und gutes gelobt werden soll. Das mache ich auch. Wenn er was richtig macht gibts leckerchen, party oder spiel je nachdem.
Wie soll ich ihm nun zeigen, dass es Konsequenzen gibt?
Du musst ihm doch nichts zeigen. Die Konsequenz ist, dass es eben keine Party/Leckerli gibt.ZitatMein Mann hat ihm ein Knuffer gegeben, wenn er nicht gehört hat. Das will ich aber eigentlich nicht meinem Hund weh tun.
Das ist in meinen Augen nicht nur phantasielos, sondern kontraproduktiv. Mit meinem Hund dürfte das niemand machen, auch mein Mann nicht. -
Zitat
Ich lese immer wieder, dass unerwünschtes Verhalten ignoriert und gutes gelobt werden soll. Das mache ich auch. Wenn er was richtig macht gibts leckerchen, party oder spiel je nachdem.
Wir haben neulich innerhalb von einer Fortbildung ein Spiel gemacht.
Einer ging raus und wir sprachen ab, dass derjenige einen Gegenstand im Raum finden und berühren sollte. Einziges Hilfmittel: wir klatschen, wenn er was richtig macht.
Dann haben wir das gleiche wiederholt: einer Raus und wieder : ein Gegenstand soll gesucht werden udn etwas mit gemacht werden ( Gardienen vorziehen...)
Unterschied: wenn er das richtig macht, wird einmal geklatscht, wenn die falsche Richtugne eingeschlagen wird oder etwas falsch gemacht wird wird 2 mal geklatscht.Im Prinzip "wie clickern" aber mit Rahmen.
Ergebnis. Im ersten Versuch waren die Personen unsicher, fühlten sich nicht so gut, waren verunsichert
Im zweiten Versuch machte es allen Spass herauszufinden, wo der Weg langgeht. Die Rahmen bedingung war gegeben.
Im ersten Versuch wurde "falsches" Verhalten "ignoriert"...damit konnten wir Menschen nichts anfangen.
Wir hatten es alle lieber wenn uns geholfen wird.Ein NEIN...oder FALSCH...muss ja nicht wie ein Schlag sein. Ein NEIN! Das gefällt mir nicht, kann Sicherheit geben! Und damit auch VERTRAUEN und auch ANSEHEN!
Dein Hund kann dich nicht interprätieren, wenn du ihn ignorierst. Er versteht dich nicht.
Dein Mann boxt. Das versteht er. Aber zwischen NICHTS sagen und boxen gibt es ja noch die Sprache
Ob du nun NÖ sagst oder knurrst oder "modern" zischst...ist dir überlassen. Du gibst dem Hund einen Rahmen.
Probier es einfach mal. Sage dem Hund: NEIN! Das gefällt mir gar nicht! und meine es so und verhalte dich so.
Und natürlich nicht immer im Nachhinein. Sondern verhüte schlechtes Benehmen erstmal und manage es, zum Beispiel mit Schleppleine....
Ihr habt eine gestörte Kommunikation. Dein Hund und du. Dein Hund kann dich so nicht ernst nehmen, weil du dich falsch verhälst.
Bei deinem Mann weiss er: schwarz oder weiss.... -
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Ok, dass mag sein. Das ist ein guter Ansatz.
Aber wie mache ich ihm begreiflich, dass dies nicht korrekt war. Wenn er z.B. nicht hört pflücke ich ihn mir. Schimpfe mit ihm ein bisschen und nehme ihn an die Leine und ignoriere ihn erstmal. So wurde es mir in meiner Welpenstunde beigebracht (die sich aber herausgestellt hat nichts taugte).
was soll der Hund dabei verstehen? Gut du schimpfst aber dann willst du nichts mehr von ihm
Stell dir vor dir würde jemand etwas befehlen, du machst es nicht (warum auch immer) und dann schimpft dich der Befehlende wortgewaltig auf Chinesisch aus und setzt sich dann aber gemtlich auf einen Sessel in deiner Nähe und liest entspannt Zeitung. Gut, du hast verstanden dass dieser Mensch laut werden kann es aber ansonsten keine Konsequenzen für deine Befehlsverweigerung gibt.
Ich lese immer wieder, dass unerwünschtes Verhalten ignoriert und gutes gelobt werden soll. Das mache ich auch. Wenn er was richtig macht gibts leckerchen, party oder spiel je nachdem.
Weder Mensch noch Tier lernen durch ignorieren. Ignorieren heißt dulden und damit ist es ja wohl nichts schlimmes mehr.
Wie soll ich ihm nun zeigen, dass es Konsequenzen gibt?
Befehle durchsetzen. Sagst du Sitz, und er weiß was das bedeutet, dann hat er sitz zu machen und vorher gibts nichts anderes auf der Welt. Ich würde ihn auch nicht immer mega doll belohnen. Ein fein gemacht reicht auch mal aus. Party je nach belieben als Überraschung für besonders tolle Leistung. Für Alltäglichkeiten gibt es hier auch bei meinem 6 Monate alten Pudelmützchen nichts. Es ist ganz normal dass man sich gut benimmt, tanzt wer aus der Rolle gibts ne kurze Ansage und gut ist.
Mein Mann hat ihm ein Knuffer gegeben, wenn er nicht gehört hat. Das will ich aber eigentlich nicht meinem Hund weh tun.
Wahrscheinlich tat ihm das nicht mal weh sondern sagte ihm nur dass er da was nicht so toll gemacht hat und sehr wahrscheinlich hat dein Mann dann auch auf die Kommandobefolgung bestanden und den HUnd nicht einfach ignoriert.
Beobachte mal Hunde untereinander wenn sie meinen einer geht zu weit, der klappern Gebisse und es wird auch mal kurz laut aber keine 2 Sekunden später wird wieder gespielt und der gemaßregelte wird versuchen sich an die aufgestellte Regl zu halten oder es gibt eben nochmal was auf die Mütze. Klar können Hunde auch viel feiner Kommunizieren, meist tun sie es sogar aber das können wir eben nicht nachmachen.
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Zitat
Wenn dein zukünftiger Hund ein "Kommando" verweigert ist der Grund lediglich der , dass du keine praktische Erfahrung hast.
Hunde sind soziale Individuen. Die kann man nicht nach 3 Büchern erziehen.
Das stimmt schlicht und einfach nicht.
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Entscheidend ist, ob du wirklich willst, was du forderst. Der schlaue Hund merkt sofort, wenn du nur halb hinter dem stehst, was du willst und lässt es bleiben.
Du musst ihm doch nichts zeigen. Die Konsequenz ist, dass es eben keine Party/Leckerli gibt.
Das ist in meinen Augen nicht nur phantasielos, sondern kontraproduktiv. Mit meinem Hund dürfte das niemand machen, auch mein Mann nicht.
Darüber haben wir auch schon diskutiert. Wobei der knuffer kein pfetzten ist, nicht falsch verstehen und nur ausgeführt wurde, wenn er ihn nach dem zu sich rufen aholen mußte..Sonst knufft er nicht. Er hat es mir mal an meinem arm demonstriert und bei mir tat es nicht weh. Trotzdem finde ich es nicht gut. -
#Liv und #Lockenwolf.
Vielen Dank für eure sehr hilfreichen Antworten. Werde nun genauer darauf achten und meine Signale deutlicher ausführen.
Dazu habe ich nächsten Mittwoch einen Theorieabend in der Huschu gebucht. Hoffe ich nehme da was mit.
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Wir haben ein Wort konditioniert und zwar "Fehler". Das habe ich übers clickern aufgebaut. Diego und ich haben free shapen gemacht, wenn er da richtige gemacht hat -> Click & Belohnung. Hat er das unerwünschte gemacht -> "Fehler", daraufhin probierte er meist das richtige aus (am Anfang ganz einfache Übungen) -> Click & Belohnung.
Mittlerweile weiß er, dass Fehler bedeutet, dass seine Reaktion falsch war und er was anderes ausprobiert. Finde ich besser als körperlich zu werden (was bei Diego eh nicht funktioniert) oder mich zig mal zu wiederholen.
Das würde ich allerdings nur in den Situationen anwenden, wenn der Hund wirklich weiß, was der Befehl bedeutet (Bsp.: Ich sage Decke und Diego bleibt stehen und guckt mich an, dann sage ich Fehler -> Diego rennt auf seine Decke -> ich lobe)
Wichtig ist, dass die Kommandos gut generalisiert werden, da Hunde ortsbezogen lernen (beispielsweise nur weil Sitz auf Teppich funktioniert, muss Sitz auf Fliesen nicht auch klappen -> fehlende Generalisierung!) Meistens ist es so, wenn der Hund das Kommando "verweigert", hat er einfach nicht verstanden worum es geht!!
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