Junger Hund und Kommandoverweigerung

  • Hallo,
    ich habe viel über Erziehung gelesen, eine Frage habe ich aber noch.

    Wie verhalte ich mich, wenn mein junger Hund gewisse Kommandos zB. das triviale Beispiel "Sitz" nicht ausführt?
    Das Kommando möchte ich nicht oft Wiederholen. Er soll es ja beim ersten Mal machen und nicht eine Verknüpfung erstellen "Sitz+Sitz+Sitz = ich soll mich hinsetzten". Soll man das Kommando durchsetzten in dem ich den Hund helfen in "Sitz" zu gehen? Vorraussetzung ist natürlich das der Hund das Kommando kennt und weiß was Sitz ist.

    Schon komisch, da habe ich ein komplettes Kapitel über das richtige Arbeiten über Schleppleinen gelesen oder wie man Kommandos einem Hund beibringt und habe dennoch die Frage zu Kommandoverweigerungen. Irgendwie kam das in den Büchern zu kurz was man tun soll, wenn der Hund das erlernte nicht auf Kommando anwenden kann.

    Lieber mache ich mir jetzt die Gedanken vor dem Einzug, als wenn ich vor dem Problem stehe nachher.
    Vorsorge ist besser als Heilen ;)

    Danke für die Hilfe bei Anfängerfragen.

    Liebe Grüße,
    Hanno

  • Ich betreibe dann immer erstmal Ursachenforschung. Mein Rüde, der sonst ein Sitz sofort ausführt (um beim Beispiel zu bleiben) hält im tiefesten Winter auf zugeeisten Wegen nicht viel davon seine Kronjuwelen auf den Boden zu packen. Ebensowenig in eine Pfütze oder eine völlig durchnässte Wiese. Wenn ich weiß das es für den Hund in dem Moment nicht passt mit dem Kommando, gebe ich es erst gar nicht.

    Bei Wildsichtung zB kann ich von meiner Hündin kein Sitz verlangen. Es kommt nicht im Hirn an. Erst wenn sie wieder mit ihrem Kopf bei mir ist, kann ich es wieder abrufen.

    Ist ein Kommando gut verknüpft und aufgebaut, kommt es in der Regel nicht zur Verweigerung, es sei denn, den Hund hindert etwas daran.

  • Hallo,

    wie alt ist denn der Hund?
    Wichtig ist zu wissen das dein Hund die Kommandos mit Sicherheit nicht nicht durchführt um dich zu ärgern ;)

    Es gibt die Möglichkeit, dass es einfach noch nicht richtig sitzt und er es in der jeweiligen Situation nicht umsetzen kann. Nur weil der Hund zu Hause direkt den Hintern auf den Boden drückt heisst es nicht das er es überall kann. In welchen Situationen "verweigert" er denn?

  • Hey :smile:

    Du schreibst "junger Hund". Wie alt ist er denn? Könnte es evtl. sein, dass er das Kommando noch nicht wirklich verinnerlicht hat? Also, zuvor auch noch nicht "immer" befolgt hat, oder hat er es immer gemacht und jetzt "weigert" er sich ab und an?

    Grüße,

    Frollein

  • Also, noch ist der Hund nicht bei mir. Er kommt kommendes Wochenende. Er ist dann 15 Wochen alt. Ich versuche offene Fragen vorher zu lösen. Hab schon 3 Bücher gelesen, damit ich gut vorbereitet bin. Keins der Bücher hat das Thema Befehlsverweigerung behandelt. :(

  • Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist der Hund noch gar nicht eingezogen - also erstmal eine fiktiver Fall der Kommandoverweigerung...

    Ich denke, du solltest das Kommande erstmal dann geben, wenn du dir relativ sicher bist, dass er es auch ausführt und nicht gerade abgelenkt ist. Im besten Fall, wenn er sich sowieso gerade hinsetzt.
    Du schleifst dann das Kommando solange ein, bis es wirklich "sitzt"... :smile:

  • Wenn dein zukünftiger Hund ein "Kommando" verweigert ist der Grund lediglich der , dass du keine praktische Erfahrung hast.

    Hunde sind soziale Individuen. Die kann man nicht nach 3 Büchern erziehen.

  • Es gibt verschiedene Motivationen, warum der Hund ein Kommando, das er "eigentlich" beherrscht, nicht ausführt.
    - Ungünstige Bodenbeschaffenheit (wie PocoLoco schon schrieb)
    - Der Hund kann es physiologisch nicht hören/wahrnehmen (z.B. unentdeckte Taubheit)
    - Ungünstige Umgebung (z.B. zu laut, zu windig, daher hört der Hund es nicht)
    - zu hoch im Trieb (Jagd, Beute)
    - Falsche Verknüpfung oder ein Fehler in einer Ausführung (meine Motte ist immer ausgewichen, wenn ich "Fuß" gesagt habe; ich musste es völlig neu aufbauen, vermute ein auf-die-Pfoten-treten beim Ausführen/Kommandoaufbau der Vorbesitzer)
    - Stress (negativer oder positiver)

    Meine Weibsen bekommen immer Hand- UND Sichtzeichen gelehrt und "befohlen". So habe ich zumindest einige Hinderungsgründe ausgeschlossen und die Chance einer "Verweigerung" auf Grund dieser Dinge minimiert.
    Auch zukünftige Hunde werden immer beides lernen.
    Wenn hier Kommandos verweigert werden unterscheide ich:
    Etwas "lapidares" - da lasse ich die Verweigerung durchgehen (z.B. Sitz statt Platz, Tricks).
    Etwas wichtiges - da werde ich fuchsig. Ich sage etwas nur 2 x, beim dritten Mal stehe ich auf und "helfe nach", bestehe also unnachgiebig auf Ausführung. Wichtiges ist für mich z.B: sofortiges Ablegen, Stehenbleiben an der Straße, Fallenlassen von Gegenständen (auch Fressbarem) aus dem Fang, Rückruf.

    Natürlich muss der Hund vorher lernen was das Kommando bedeutet, er muss es auf Kommando ausführen und auch generalisiert haben.

  • bewußt verweigert ein Hund keine Kommandos. Wenn er Kommandos nicht befolgt liegt es daran dass der Hund sie unter den gegebenen Umweltbedingungen einfach noch nicht beherrscht. Dabei ist fraglich ob er es unter allen Bedingungen tun muss oder ob man da Abstriche machen kann z.B. wie PocoLoco beim Sitz in Pfützen oder sowas.

  • Zitat

    Wenn dein zukünftiger Hund ein "Kommando" verweigert ist der Grund lediglich der , dass du keine praktische Erfahrung hast.

    Hunde sind soziale Individuen. Die kann man nicht nach 3 Büchern erziehen.


    Besser 3 Bücher gelesen zu haben und dann versuchen eine Aufgabe zu bewältigen, als ungebildet und ohne sich vorher schlau zu machen was man denn da gerade tut. Gerade weil es der erste eigene Hund ist informiere ich mich vorher...nicht nachher.

    Danke an die anderen die hier richtig helfen wollen!
    Es ist toll das ihr eure Unterstützung anbietet.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!