Hund macht für Leckerlis alles, aber ohne?

  • Du schreibst, wenn du Übungseinheiten machst klappt alles sehr gut. Dann fang da an
    die Kekse abzubauen und gehe über zu variabler Belohnung. Mal gibt es was, mal nicht.
    Das ist viel effektiver als wenn du immer mit Keksen winkst.
    Dann fängst du an wenn ihr spazieren geht und er schnüffeln usw. darf ihm mal
    absitzen zu lassen. Ganz unvermittelt, zu Anfang wählst du dazu einen Zeitpunkt, wo
    er nicht gerade super abgelenkt ist.
    Abrufen aus dem Spiel mit anderen Hunden ist schon etwas anspruchsvoller. Übt ihr
    sowas nicht auf dem Hundeplatz? Versuch auch das zunächst in einer Phase wo die Hunde recht ruhig sind. Wenn er zu dir kommst läßt du ihn sich kurz setzen und als
    Belohnung darf er dann wieder zu den anderen Hunden. Das ist die größtmögliche Belohnung in dieser Situation.
    Und wenn dir dann jemadn Dressur vorwirft, ist doch wurscht. Kann dir doch egal
    sein. Du mußt mit deinem Hund klar kommen und je besser du ihn unter Kontrolle
    hast um so mehr Freiheiten kannst du ihm gewähren.
    Hab aber Geduld, es dauert alles so lange wie es eben dauert ;)

  • Zitat

    ich übe 1 mal am Tag.. und das vllt 10 min wenn man alles zusammen rechnet. Der Rest sind Sachen die wichtig sind.. also Sitz an der Türe und warten an der Straße.
    Ansonsten läuft er entspannt an Flexi oder Schlepp, darf während 1 Std Hundewiese 50 min spielen (er spielt für sein leben gerne mit anderen Hunden), 5 min spiele ich mit ihm und mal 5 min eine kleine Übungseinheit. Ist das wirklich so viel?


    Du wünscht Dir in vielen Situationen Zurückhaltung und Ruhe und trainierst den ganzen Tag das Gegenteil...


    Ja, es ist viel zu viel.

  • ich wünsche mir in vielen Situationen Zurückhaltung und Ruhe?
    In der Wohnung hab ich einen ausgeglichenen Hund der so wie es sein soll fast nur schläft und ruht, also unterfordert oder überfordert oder aufgedreht wirkt er null.
    Nen bissle überrascht bin ich schon wenn ich höre das 10 min trainieren am Tag zu viel ist... ich meine wie machen das andere den die so nen großen Hund ohne Erziehung übernehmen? Sowas wie Aus und Leinenführigkeit ist dann doch gerade echt wichtig? Oder auch mal ein Bleib oder ein längeres Sitz um sich zb den Schnürsenkel zuzumachen oder ein komm oder Hier das ich ihn nich tmit der Flexi "ranangeln" muss. Ebenso brauch er hin udn wieder auch mal Wetzzeiten, dann wird Ball oder Frisbee geworfen, wenn ich den ständig selber wiederhoile hat der Hund nicht viel zu laufen.


    Oh der Hundeplatz ist nicth die Hundeschule, das is tnur eine Freilaufwiese hier.


  • Bei Bossi funktioniert bei Zerrspiel ganz gut die zweite Hand, die dann mit der Handfläche zu ihm, auf ihn zukommt bis direkt vor die Nase und ihn blockt, dazu ruhige und strenge Stimme mit dem AUS-Kommando (wenn der Hund das kennt!) Sonst ist das natürlich sinnlos.....). Und ich zieh dabei nicht mehr und zerre, sondern halte die Spielhand still, damit sie langweilig wird. Dann sag ich "Geh´mer" und es ist gut. Wenn er´s wieder probiert, halt nochmal - da mußt konsequent und geduldig sein. Am besten blocken, bevor er die Leine überhaupt im Maul hat.

  • Hab ich probiert, wenn er schüttelt krieg ich die Hand nicht still gehalten, der hat halt auch enorm Kraft.
    Ich bin dann auf die Leine gestiefelt, aber dann zerrt er so lange rückwärts bis er halb aus dem Geschirr raus ist und sich verfängt.
    Aus kennt er, klappt aber nicht immer, wenn ich so nah an der Schnauze blocke oder die Leine halte packt er nach um wieder mehr Leine zu bekommen und meine Finger sind mit dazwischen.. das gibt blaue Flecken.

  • Zitat

    ich wünsche mir in vielen Situationen Zurückhaltung und Ruhe?


    Hast Du nicht geschrieben, dass er nicht mehr hört, wenn andere Hunde da sind?


    Zitat


    Nen bissle überrascht bin ich schon wenn ich höre das 10 min trainieren am Tag zu viel ist...


    Das Training meine ich nicht, ich meine alles andere.


    Zitat

    ich meine wie machen das andere den die so nen großen Hund ohne Erziehung übernehmen? Sowas wie Aus und Leinenführigkeit ist dann doch gerade echt wichtig?


    Das übt man doch eh im Tagesverlauf dauernd.


    Zitat

    Ebenso brauch er hin udn wieder auch mal Wetzzeiten, dann wird Ball oder Frisbee geworfen, wenn ich den ständig selber wiederhoile hat der Hund nicht viel zu laufen.


    Kein Hund muss rumhetzen.

  • Aber hat das was mit Ruhe und Zurückhaltung zu tun? Für mich hab ich da klar ein Aufmerksamkeitsproblem beim Hund, das andere ist wichtiger.. er ist dann ja nicht hyperaktiv und ignoriert mich komplett, das andere ist einfach spannender.


    Wetzen und hetzen ist ein Unterschied. Wir haben keinen Garten und der Hund noch keinen unbegrenzten Freilauf, da finde ich es wichtig das er sich auch mal die Beine vertreten kann und sich auch austoben kann unter anderem durch einen kleinen Sprint.


    Ich bin auf die Trainerin am Freitag gespannt, Versuch nr 3 sich hilfe zu holen..

  • Zitat


    Wetzen und hetzen ist ein Unterschied. Wir haben keinen Garten und der Hund noch keinen unbegrenzten Freilauf, da finde ich es wichtig das er sich auch mal die Beine vertreten kann und sich auch austoben kann unter anderem durch einen kleinen Sprint.


    Ja da ist ein Unterschied, das stimmt :D Wetzen tut der Hund aus Spaß weil er gut drauf ist und n bissl überschüssige Energie loswerden will. Das macht er ohne, dass Mensch ihm was wirft. Hetzen gehört ins Jagdverhalten, der Hund rennt einem Reiz hinterher, spricht ein anderes Areal im Hirn an und ist kein Spiel. Beine vertreten kann sich der Hund auch an der Leine, es liegt eben am Menschen ob ein Leinenspaziergang langweilig oder aufregend ist.


    Zum anderen muss man bedenken, der Hund kommt aus der Wohnung, hat ein paar Stunden geschlafen und soll nun auf der nächsten Wiese aus einem Kaltstart heraus einem Frisbee hinterherrennen. MACHEN tut er das als Beutegreifer, aber ob's gut ist ist ne andere Frage ;)

  • Ich würde einen Hund nie im Kaltstart loslaufen lassen, wir gehen immer erst ein etwas weiteres Stück und dann spielen wir.
    Tja aber dann ist es ja wieder Dressur... Ich setze ihn zb ab, geb ihm das Bleib, geh nen Stück und auf Los werfe ich den Ball das er hinterher kann. Ich will keinen Balljunkie aber finde auch das dieses "man darf gar nicht smehr werfen weil der Hund könnte irgendwann jagen" irgendwie übertrieben. Gerade das bringt doch Abwechslung?
    Ich werfe fast immer ins hohe Gras (da ist unsere Lieblingsspielecke) und er muss dann nicht nur wetzen sondern auch suchen weil sehen kann er es nicht wo der Ball oder sondergleichen landet. Manchmal werfe ich auch ein Leckerchen, aber das is tja wieder Dressur weil ich ihm dann "such" dabei sage und damit auch wieder ein Kommando aufbaue. Und bevor wieder kommt ich mache zuviel, such hab ich in den letzten 5 Wochen (heute sinds genau 5 Wochen) vllt 10 mal gesagt und das höchstens im Abstand von 1 m.
    Der ist sowieso manchmal nen komisher Vogel und springt wie ein Lämmchen durch hohes Gras und schmeißt sich dann auf den Rücken und schubbert sich. :lol:


    Ka ich bin einfach nur verwirrt... einerseits muss ich üben, aber dann mach eich wieder zu viel, einerseits will ich ihn beschäftigen wie ich das aber ohne Kommandos und Dressur machen soll ka, da bleibt ja nur noch zerren mit ner Beißwurst die ich dann irgendwann auf der Wiese wieder einsammele.

  • Ich musste grad nochmal nach dem eigentlichen Problem suchen :lol:


    Ich schreib mal hierzu was:

    Zitat


    Wie kriege ich das hin das er mir auch außerhalb einer richtigen Übungssituation Aufmerksamkeit schenkt und Kommandos befolgt?


    Ganz grob, indem er nicht mehr zwischen "üben" und "nicht üben" unterscheiden kann.


    Ein Hund weiß ganz genau WANN man Leckerchen/Spielzeug dabei hat. So geht der schon mit einer anderen Erwartungshaltung aus der Tür. Dann kommen auf dem Spaziergang Fixpunkte, wo der Halter - und mag es nur ein einziges Mal gewesen sein - irgendwas interessantes gemacht hat. Wieder kommt der Hund in eine Erwartungshaltung, wird diese nicht erfüllt, wird der Hund aufhören an diesem Punkt etwas zu erwarten - wird sie erfüllt, macht der Hund begeistert mit. Danach kommt ein Abfallen der Erwartungshaltung, der Hund hat sich aufregen und abregen dürfen - gemäß dem Motto "taucht in einem Krimi eine Pistole auf, wird sie auch abgefeuert". :D
    Was du möchtest (so lese ich das zumindest) ist "sich das Beherrschen können von innen heraus". Auf Kommando sitzen und warten bis Hund den Ball suchen darf ist was anderes. Wenn der Hund gelernt hat sich trotz starken Reizen zu beherrschen (und das ist einfach Fleißarbeit bei der man Reize steigert) dann nimmt der Hund seine Umwelt und deren Reize einfach mal als gegeben hin und wird sich in einer ruhigeren Art und Weise mit diesen auseinandersetzen, wenn er denn überhaupt muss und will.


    Es geht nicht darum wer oder was spannender ist, so bringst du dich nur in einen Wettbewerb mit externen Reizen, gegen die keine "Wurst" ankommt :lol:


    Hunde lernen am besten mit mehreren, kurzen, adäquaten Trainingseinheiten über den Tag verteilt. Komplexität und Abwechslung sollte dabei im Vordergrund stehen. Lass den Hund spielen, biete ihm doch verschiedene Spielzeuge an, die er ohne Regeln und Kommandos bearbeiten darf. Verschiedene Objekte fördern verschiedene Handlungen vom Hund und sprechen verschiedene Gehirnregionen an. Für's Training sind Eindeutigkeit, klare Körpersprache, gutes Timing von Vorteil. Beles dich doch mal zu variabler und differenzierter Belohnung. Das kann schon viel ausmachen. Auch Kommandos "unter Signalkontrolle bringen" ist ein gutes Stichwort.


    Wenn du weisst, dass der Hund eben genau in den beschriebenen Situationen dir nicht "zuhören" kann, lass es. Beobachte ihn und sprech ihn an wenn er mental wieder bei dir ist. Die Kommandos, auf die er nicht in ALLEN Situationen einwandfrei hört, würd ich vergraben und mit anderem Kommando neu trainieren.

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