Erfahrungen mit Hunden, die weglaufen

  • Also, ich schrei dann auch mal hier. Ich habe den Kleinen als Welpe geholt, und und laut Aussage seiner Vorbesitzer war er das erste Mal bereits mit 7 Wochen alleine unterwegs. (Bauernhof, Alleinlage)


    Ich habe vor einem Jahr sogar die Methode Beutelfütterung konsequent durchgezogen.
    Aber ich gestehe, mein Hund war da noch konsequenter.


    Sprich, ich hab die Futtermenge abgemessen, welche er benötigt um sein Gewicht zu halten (er ist immer schlank)
    und er hat täglich genau so lange gefolgt, bis er genug gefressen hat um zu überleben - das war dann in etwa ein viertel der normalen Ration.


    Nach ca. 3 Monaten hatte ich einen "Haut- und Knochen" Hund, welcher leider immer noch der Meinung war folgen ist was für Weicheier...


    Nun bekommt er wieder sein Futter halb aus der Hand und halb aus dem Napf, und zwar immer die ganze Portion.


    Dafür habe ich die (Schlepp-) Leine inzwischen immer am Cani Cross Gürtel dran, damit gibt es zumindest keinerlei Erfolgserlebnis mehr, da er es nicht schafft 60 kg durch den Dreck hinter sich her zu ziehen....


    An der Schleppleine kann ich inzwischen ganz entspannt gehen. Und es gibt durchaus Trainingserfolge.
    Aber glücklich ist mein Hund bei mir vermutlich nicht. Ich befürchte er sehnt sich immer noch täglich danach, dass ich endlich eine Hundeklappe in die Tür baue und er kommen und gehen kann wie ihm beliebt.


    Aber es wurde schon erwähnt, auch ich hatte nie ein Problem mit dem Alleinebleiben. Das konnte mein Kleiner von Anfang an ohne Training.


    Liebe Grüße

  • Hallo.


    Meine Trainern hat mir jetzt gezeigt, wie ich ganz toll mit der Schleppi arbeiten kann, so macht das wieder Spaß.


    Es lohnt sich wohl doch, mal einen Profi schauen zu lassen.

  • manchmal, aber nur wenn ein Vogel gefangen werden könnte, oder eine Hasenspur frisch ist - ich schaue immer sehr genau, wann ich ihn ab mache oder nicht - also, nicht falsch verstehen, vom "ohne Leine mit mir spazierenlaufen" sind wir noch Jahre entfernt - aber in bestimmten Momenten kann er einfach mal laufen.... das ist, find ich, schon sehr viel wert. Und wenn er, so wie gestern Morgen dem Vogel hinterher läuft, dann kommt er irgendwann auch wieder, das dauert ein paar Minuten, dann freu ich mich wie Kasper, es gibt Leckerchen und alles ist schön :lol:


    Sundri

  • Hallo, hat ja schon eine Zeit keiner mehr geschrieben. Ich hab mich tapfer durch die Seiten gelesen. Und dachte ich schreib auch einfach mal.
    Meine Hündin ist erst 7 Monate und ein totaler Wildfang. Alles was sie Draussen interessiert ist "rennen, rennen, rennen..." Kommandos werden grundsätzlich im Freilauf ignoriert. Wir gehen jetzt in die Hundeschule, da blamieren wir uns jetzt regelmäßig. Es ist so frustrieren, hab heute sogar geheult :(
    Manchmal bessert es sich, dann kommen wir einen Schritt weiter, am nächsten Tag wieder fünf zurück.
    Mein Partner und ich wollen sie jetzt auch ausschließlich mit "Dummyarbeit" füttern. Auf den steht sie total. Hat da jemand eine Erfolgsgeschichte? Hat noch jemand vielleicht Tips für mich?


    Liebe Grüße sonni

  • Zitat

    Hallo, hat ja schon eine Zeit keiner mehr geschrieben. Ich hab mich tapfer durch die Seiten gelesen. Und dachte ich schreib auch einfach mal.
    Meine Hündin ist erst 7 Monate und ein totaler Wildfang. Alles was sie Draussen interessiert ist "rennen, rennen, rennen..." Kommandos werden grundsätzlich im Freilauf ignoriert. Wir gehen jetzt in die Hundeschule, da blamieren wir uns jetzt regelmäßig. Es ist so frustrieren, hab heute sogar geheult :(
    Manchmal bessert es sich, dann kommen wir einen Schritt weiter, am nächsten Tag wieder fünf zurück.
    Mein Partner und ich wollen sie jetzt auch ausschließlich mit "Dummyarbeit" füttern. Auf den steht sie total. Hat da jemand eine Erfolgsgeschichte? Hat noch jemand vielleicht Tips für mich?


    Liebe Grüße sonni


    Was macht ihr denn in der Hundeschule um die Bindung zu stärken? Wieso blamiert ihr euch?

  • Also in der Hundeschule üben wir hauptsachlich Leinenführigkeit und Grundkomandos ("Sitz, Platz, Bleib"). Zu hause üben wir auch apportieren und spielen Suchspiele. Blamieren ist vielleicht auch etwas übertrieben, wir üben auch das abrufen im Freilaufgehege und unsere ist halt leider meist die einzige, die uns nicht mal beachtet. Wir könnten gehen ohne dass es sie juckt. Heute haben wir es kaum geschafft sie überhaupt wieder einzufangen. Es ist einfach frustrierend, wir versuchen alles mögliche und nichts scheint zu helfen :(
    Ich weiß nicht, ob es an der Bindung liegt oder einfach an den Reizen draußen, denn im Haus hört sie meist super.

  • Meine beiden gehören nicht dazu, aber Hucky, der Hund mit dem ich aufgewachsen bin (war schon vor mir da und ich konnte in dem Alter noch nicht wirklich dagegen steuern), ist regelmäßig abgehauen.
    Sei es wegen einer Katze, einer läufigen Hündin oder einfach weil es was spannendes zu schnuppern gab. Sowohl auf Spaziergängen als auch in Sonderfällen (offene Haustür, über den Zaun, ...) von zu Hause ist er stiften gegangen.
    Er war ein unkastrierter Rüde (Schnauzer, Schäferhund, Labrador und Terrier waren meines Wissens drin) und ist der Grund dafür, das meine beiden Hündinnen geworden sind ;) Natürlich lag das auch an der mangelnden Erziehung und Inkonsequenz durch meiner Eltern, aber ich habe solches Verhalten irgendwie eher mit Rüden verankert - ob das stimmt, oder ein Fehlschluss war müssen andere beurteilen, ich habe das nur aufgrund meiner persönlichen Erfahrung geschlossen, da meine beiden Mädchen sehr anhänglich sind und nie versucht haben abzuhauen.
    Ich weiß nur noch, dass das mit Hucky furchtbar anstrengend war!

  • Mein Basset ist nicht weggelaufen sondern er kam mir quasi abhanden, sprich er schnüffelte sich durch die Welt und reagierte auf nichts mehr. Immerhin so langsam dass mir genügend Zeit blieb ihn einzufangen. Ich hatte ihn dreijährig übernommen von meiner Schwester und zu dem Zeitpunkt rannte er auch aus 200m Entfernung zu anderen Hunden. Mantrailing und Dummyarbeit haben unsere Beziehung so weit gestärkt, dass er nur noch gaaanz selten den Mittelfinger auspackt. Damals gab es Situationen wo er schnüffelte, mich ansah wenn ich ihn rief und egal was ich gemacht habe er lief einfach weiter.
    Wir haben immernoch Situationen in denen es einfach nicht klappen würde weil zu viel Ablenkung da ist, da bleibt er an der Leine...
    Er ist aber auch nicht so ein Extremfall wie viele andere hier

  • Zitat

    Also in der Hundeschule üben wir hauptsachlich Leinenführigkeit und Grundkomandos ("Sitz, Platz, Bleib"). Zu hause üben wir auch apportieren und spielen Suchspiele. Blamieren ist vielleicht auch etwas übertrieben, wir üben auch das abrufen im Freilaufgehege und unsere ist halt leider meist die einzige, die uns nicht mal beachtet. Wir könnten gehen ohne dass es sie juckt. Heute haben wir es kaum geschafft sie überhaupt wieder einzufangen. Es ist einfach frustrierend, wir versuchen alles mögliche und nichts scheint zu helfen :(
    Ich weiß nicht, ob es an der Bindung liegt oder einfach an den Reizen draußen, denn im Haus hört sie meist super.


    Also ich erzähl dir mal von meinem. Einzug im Januar 2012, aus Spanien, Jagdhund, Fundhund. Nichts bekannt über ihn. Im Haus super anhänglich von ersten Tag an, drinnen alles top, super schnell gelernt. Draußen war ich Luft. Das hatte nicht nur mit dem Jagdtrieb zu tun. Nach einem Jahr und Schleppleinentraining, machte er draußen immer noch sein Ding. Leberwurst schön und gut, aber nur wenn ich Bock drauf habe. Auf dem Platz in der Hundeschule, ich gehe in 50m Entfernung, er wird abgeleint, von wegen ich lauf zu Frauchen, nö ich schnüffel lieber über die Wiese und untersuche mal die Büsche. Ich hab dann das Schlauchtraining nach Hans Schlegel gemacht, was jetzt nicht heißt, du sollst das auch machen. Muss jeder für sich entscheiden. Aber es hat ungemein die Bindung gefördert zwischen uns. Heute sieht das ganz anders aus. Ich gehe, er wird abgeleint und rennt wie ein geölter Blitz zu mir, ohne rufen etc. Beim Spaziergang läuft er einige Meter vorraus, dreht sich aber dann immer um und kommt zurück. Bleibe ich stehen, kommt er zurück und setzt sich neben mich, sehr praktisch bei Gegenverkehr, Radfahrer, Fussgänger, etc.
    Mein Hund ist es gewohnt gewesen, schon rassebedingt, selbstständig Entscheidungen zu treffen, er ist Jagdhund und hat sich halt eine gewisse Zeit alleine herumschlagen müssen. Da kann ich ihn mit Leberwurst nicht binden. Er brauchte eine gewisse Zeit eine klare Ansage. Er würde mich auch heute noch für ein Reh oder einen Hase, eine Katze stehen lassen, das ist halt, wofür er gezüchtet wurde. Aber er ist vor dem Training nicht jagen gegangen, nein er hat sein Ding gemacht. Er ist in fremde Gärten abgehauen( die Zäune sind nicht dicht und er schlau) und rannte dort einfach rum, mal 2 Min. oder auch mal 30Min. Heute können die Türen offen stehen, er geht vorbei. Wenn er sich festschnüffelt, dann renn ich ein paar Schritte und schwupp kommt er. Wie du die Bindung zu deinem Hund stärkst, das kann ich dir nicht sagen, ich kenne weder dich noch den Hund. Da gibt es sicher viele Möglichkeiten, frag doch mal in der Hundeschule. Was raten die dir denn?


  • Mein Hund war als Welpe schon sehr selbstständig, hatte keinen Folgetrieb und sehr früh begannen die Probleme mit ihm. Er wand sich aus HB, nagte Geschirre durch oder in einem unbeobachteten Moment- die Leine und rannte weg, er war einmal ungefähr 3 Stunden unterwegs, streunte in ihm bekannten Revier umher und ich suchte nach ihm, schlimm war es, wenn er soetwas bei völliger Dunkelheit gemacht hatte. Ich sicherte ihn daher mit einem eng sitzenden ketten HB und kaufte mir aus dem Baumarkt eine Kette, die ich als leine montierte. So gesichert konnte er nicht mehr stiften gehen. Wie haben wir das Problem in den Griff bekommen? Mit kompetenten Trainern arbeitete ich Baustelle für Baustelle ab (Da war mein Hund ungefähr ein Jahr alt). Nach 3/4 Monaten intensiven Training war mein Hund ableinbar und abrufbar. Die Hundeschule, in der wir vorher waren (ich bin mit ihm zur Hundeschule gegangen, seit er 12 Wochen alt war), hätten wir uns sparen können. Allein mit "Eitideiti" und "zum Clown machen" sowie mit Leckerchen und Spielzeug locken, kam man bei meinem Hund nicht weiter, es interessierte ihn nicht. Evtl interpretierte er das als Schwäche, ich weiß es nicht. (Man kann ja net in deren Köppe reinschauen ;) ) Heute habe ich einen Hund, den ich mir immer gewünscht habe- er ist nach wie vor eigenständig aber wir sind ihm nicht egal. Er ist einfach toll. Man kann ihn mit einer zu großen Katze vergleichen, ich gebe ihn genug Raum, in dem er agieren kann, meistens hört er ja, wenn es sein muß. :D Schön finde ich, dass er uns in das, was er vorhat, mit einbezieht- davon konnte ich früher träumen.


    Mit seinem früher stark ausgeprägten Jagtrieb haben wir heute auch keine Probleme mehr.

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