Der "Rasse" Hype....
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Mir fällt immer auf, dass gerade Aussies und Border als die ober-überkompliziertesten Spezialisten dargestellt werden. Dennoch haben viele welche und noch mehr wollen welche.
Ich frag mich dann immer: Sind nicht andere Hunderassen jeweils Spezialisten auf dem und dem Gebiet? Warum warnt man bei denen nicht so eindeutig? Ist ein Malinois, ein Hovawart, ein Beagle ein völlig unproblamatischer 08/15-Hund, mit dem jeder klar kommt? Reagiert ein Langhaar-Collie oder ein Cao da Serra de Aires auf zu viel Input, falsche Haltung, keine Ruhe etc. weniger kompliziert?
Auch denke ich, dass bei den Aussie/Border-Warnungen oft ne selbsterfüllende Prophezeihung im Spiel ist. Man behandelt den dann als hochexplosives Sportgerät, nicht mehr als Hund, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf: "... ist ja ein Aussie/Border..."
Das sehe ich auch so.
Mein Border ist in erster linie Familienhund und so gehe ich auch mit ihm um.
Wir machen nicht übermäßig viel 1*die Woche zum Dogdance ansonsten normales gassi gehen und ab und an zum Pferd.
Zu hasue kleine Übungen und ansonsten kommt er damit hin, wo es geht. -
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Ich denke schon lange über dieses Thema nach und da es zur Zeit mal wieder einen aktuellen Thread gibt, wo es um eine bestimmte Rasse geht mit all ihren Besonderheiten, interessiert mich auch mal eure Meinung...Beispiel Aussie, Border und Co....
Ich kenne hier im Umfeld einige Aussies und Border, die als Reiner Familienhund laufen, keiner hütet, alle machen aber in irgendeiner Form Hundesport (ZOS, Flyball , Dummy...)...
Also auslastungstechnisch Durchschnittshunde.Keiner dieser Hunde ist in irgendeiner Form problematischer oder auffälliger als "andere" Hunde...
Lese ich allerdings hier mit, bekomme ich immer das Gefühl, ein Aussie oder Border wäre die Aufgabe schlechthin.
Die Frage, die ich mir stelle, Menschen die sich eine solche Rasse zulegen, warum auch immer, und nicht vorher im Internet recherchieren usw., fahren die vielleicht einfach besser, weil sie sich auf ihr Bauchgefühl verlassen und nicht diese "Panikmache" im Hinterkopf haben, als diejenigen, die sich im Internet schlau machen, alle Höllen -Szenarios skizziert bekommen und von vornherein verkrampft an die Sache rangehen? Verkrampft im Sinne von was alles schief gehen kann , gerade weil es ein Aussie, Border und Co. Ist???Das soll keinesfalls ein Plädoyer dafür sein, sich ungeachtet von Rasseeigenschaften einen Hund zuzulegen, im Gegenteil, aber ist diese Schwarzmalerei immer wirklich eine Hilfe oder verbaut es vielleicht nicht auch dem ein oder anderen die Chance, der sich dennoch für die Rasse entscheidet, gelassen und offen an die Sache heranzugehen?
Bin gespannt auf Eure Meinungen!
Ich kenne die beiden Rassen nicht, aber ich denke, dieser Satz trifft auf viele andere Rassen genauso zu und als ich meine Bonnie abholte und meinte, ich habe auch schon ein paar Bücher gelesen, sagte die Züchterin schlicht "Bloß nicht zu viel lesen!" und rückblickend finde ich, sie hatte Recht!
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Das mit der Selbstprophezeiung verstehe ich zugebener Maßen nicht. Wie soll man das bitte machen?
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Ganz ehrlich, fuer mich ist der Aussie eine eher einfache Rasse!! Ich rede jetzt aber nur von mir. Glaub mir ich habe schon alles erlebt, von Aussies die ihren Garten praktisch nicht mehr verlassen duerfen (aus unterschiedlichen Gruenden) bis zu Aussies, die absolut unvertraeglich mit anderen Menschen, Kindern oder Hunden sind.
Aussies sind in Mode, wegen ihres Aeusseren, vor allem dem Merle Gen und weil viele Zuechter sie als ideale Familienhunde verkaufen.
Wenn z.B. ein Thema gestartet werden wuerde "Ich moechte einen Kangal als Familienhund in der Etagenwohnung". Was wuerde jeder hier im Forum dann antworten?Der Aussie und auch der Border werden unter dieser Modewelle leiden, sie tun es schon und das ist nicht schoen.
Ich empfehle immer den Blick in die Kleinanzeigen im Internet und auf die Nothilfeplattformen, viele Aussies werden abgegeben, die Gruende aehndeln sich oft sehr, das einfach nur auf Erziehungsfehler (die sicher vorkommen) zu schieben, ist aber zu einfach.Jede Rasse bringt gewisse Eigenschaften mit, diese offenzulegen, diese zu erwaehnen, manchmal auch vor diesen zu warnen, ist nicht verkehrt, es ist ehrlich.
Aussies haben tolle seiten, ganz tolle. Diese werden sicher von allen Zuechtern praesentiert, die wenigsten Zuechter gehen auf alle Eigenschaften die ein Aussie mitbringen kann, nicht muss, ein.
Ich ueberlege mir immer, koennte ich mit allen Eigenschaften leben? Wenn ja, passt die Rasse zu mir.
Ich stand neulich auf dem Hundeplatz und hoerte eine Unterhaltung zwischen zwei Hundesportlern, beide mit Border Collies, wo es mir wieder mal super klar wurde. Der eine sagte zum anderen O-Ton: "Der Border ist total meine Rasse, wenn nur dieser bloede Huetetrieb nicht waere!!"
Ich habe nichts gesagt, mir meinen Teil aber gedacht.
LG
Gammur -
Also ich weiß schon und erkenne auch an, dass ein Border pp. kein total einfacher Hund ist und dass der an Schafen sicherlich am glücklichsten ist. Aber sowas gilt für viele Hunde. Mein Hund ist auch am glücklichsten, wenn er apportieren und seine Nase benutzen darf. Und bei seiner Rasse ist eine Arbeits- und/oder Anlagenprüfung Voraussetzung zur Zuchtzulassung, was ich wirklich sehr gut finde.
Es ist klar, dass nicht jede Rasse heute noch ihrer ursprünglichen Aufgabe nachgehen kann, aber auch dass ich als Couchpotatoe keinen sportlichen Hund haben sollte. Jeder sollte zu seinem Hund passen (hier laufen in letzter Zeit ziemlich viele Leute im Rentenalter mit Aussie rum...). Ich finde, man sollte den Hund nach seinen Neigungen beschäftigen. In der Hundeschule gibt es einen Chihuahua, der leidenschaftlich gerne apportiert. Warum nicht?
Viele Rassen haben einen Ruf oder ein Image, dass nicht zwingend passt.
Brizo: Selbstprophezeihung -- selbsterfüllende Prophezeihung, z. B.: "Ich habe einen Aussie-Welpen. Der wird mal total anspruchsvoll, kompliziert und ist schwer auszulasten. Also beobachte ich ihn permanent - war das grad ein Zeichen von Stress? Wenn er den Schuh zernagt, dann ist das doch sicherlich neurotisches Anzeichen von Unterforderung, einfacher Welpenwahnsinn kann das ja wohl nicht sein, ist ja ein Aussie." usw., um diese Uhrzeit schlecht zu beschreiben, aber vielleicht wurde es so etwas deutlicher
Also man hat ein Image der Rasse im Kopf, und versteift sich dann in der Ausbildung darauf, ohne auf den individuellen Hund zu achten.
Oder wenn du einen Neufundländer hast, der den Image als gemütliche Schnarchnase hat, und der dann doch mal Action macht. Dann denkst du, huh, da läuft doch was falsch, was ist denn mit dem nicht richtig? usw
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Gammur, ich bin absolut bei dir.
Nochmal, das soll kein Contra Aussie oder Border Thread werden, nur sind es zu 95% aller Threads diese Rassen. Modehund eben... Daher der direkte Bezug...
Es lesen sich viele Beiträge nur nicht eben so, als könne es eine Eigenschaft sein, sondern das wird auf jeden Fall so sein.
Aufklärung ist Super und wichtig, aber gerade bei oben genannten Rassen liest man hauptsächlich Schwierigkeiten...
Und das passt für mich einfach nicht zu den Hunden, die ich hier erlebe, die totale Otto-Normalos sind..
Daher mein Gedanke, sind das vielleicht wirklich die genetischen Ausnahmen, oder ist das Hund-Halter Gespann einfach unbedarft-entspannt und macht nicht alles an den Rasseeigenschaften fest?
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Ich denke auch, dass viele Rasse überschätzt werden. Meine Nachbarn haben auch einen Border Collie. Die gehen nie spazieren und machen auch sonst nichts mit dem Hund. Bei gutem Wetter ist er im Garten, sonst im Haus. Auch wenn der Hund wohl nicht glücklich sein dürfte, zeigt er keine Auffälligkeiten. Er bellt nichtmal besonders oft. Ich denke mir ja immer, meine Hunde würden mich in den Wahnsinn treiben, wenn ich mit denen nichts mache. Aber auch ein Border Collie kann sich anscheinend ans Nichtstun gewöhnen.
Ich habe auch einen Schäferhund und oft heisst es ja, die müssen zur Rettungshundestaffel gehen oder zumindest 5x die Woche zum Hundeplatz. Dabei arbeite ich mit meinem auch nur 1x die Woche und gehe sonst eben viel spazieren und es reicht ihm vollkommen aus. Ist also auch nur ein Otto-Normal Hund.
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Ich denke der Grossteil hier im Forum macht mit seinen Hunden deutlich mehr als ich mit meinen Aussies.
Ich gehe normal spazieren, jeden Tag. Mein Ruede macht einmal die Woche Flyball und einmal die Woche Agi. Meine Huendin macht einmal die woche UO und geht einmal die woche zum hueten.
Meine Huendin kann genau drei Kommandos, that's it. Sie ist der einfachste, anpassungsfaehigste Hunde ever.
Die Auslastung finde ich bei Aussie echt absolut nicht schwierig. Ich weiss nicht, warum auf diesem Thema immer rumgeritten wird?
Die Groessten Probleme machen meiner Erfahrung nach, der Wach und Schutztrieb, die Reserviertheit Fremden gegenueber, die Ressourcenverteidigung und die Neigung zum Bellen. Davon dann meistens eine Kombination, oft noch mit dem Problem fremden Kindern gegenueber.
DAS sind beim Aussie DIE Abgabegruende und diese lassen sich nunmal aus den Rassebedingten Merkmalen durchaus herauslesen.LG
Gammur -
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Das mit der Selbstprophezeiung verstehe ich zugebener Maßen nicht. Wie soll man das bitte machen?
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Zur selbsterfüllenden Prophezeiung noch ein Erklärungsversuch: mal angenommen in zwei Wochen ist xy (Geburtstag, Urlaub, Prüfung, Theater was auch immer...) und du sagst dir "wenn es soweit ist bin ich bestimmt krank/erkältet". Am morgen des Tages xy wachst du auf und- Erkältung. Das lässt sich auf ziemlich alles ausweiten. Ich bin dadrin Experte!Handygetippe
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Ja, da habt ihr alle Glück gehabt!!!
Die Aussie und Borderwelle überollt mich und ich denke der "Hype"entsteht mit der Nachfrage!!Es gibt bestimmt genauso "Warnungen" bei den anderern Rassen (zb. den Listis) aber die Nachfrage hier beruft sich doch überwiegend auf Aussies und Borders!!!
Die Hütitütis sind nun mal wie sie sind und man sollte sich schon im klaren sein, was man will!!! Wenn man dann beim "Familienhund" den Hütetrieb zb an den Kindern nicht in den Griff bekommt...was dann..da sollte man sich im klaren drüber sein! Wenn man sich dann dafür entscheidet und nach einer geeigneten Linie sucht und dann noch klar kommt, ist doch alles gut!!
Aber es gibt leider wirklich genügend "Hütitütis" die keiner mehr haben will, weil sie sind wie sie sind...
Und einen neurotischen Hund will doch niemand haben, oder?? Und ein Border aus reiner Arbeitszucht gehört für mich nicht ohne Arbeit in eine Familie, ganz ehrlich!!!!!
Ich habe einen Border aus australischer Linie, denen werden verkümmerte Hüteeigenschaften nachgesagt... , es ist mein sechster Hund (vorher habe ich es mir wegen der "Warnungen" nicht zugetraut) Er ist in erster Linie sehr viel einfacher zu händeln als mein Beaglemix, aber in zweiter Linie???
Und ja, er ist ein unauffälliger Familienhund, braucht aber trotz seiner nicht Arbeitslinie ganz klare Abgrenzungen, Aufgaben und Ruhephasen!!!
Ich will garnicht wissen wie die neurotischen Ausfälle bei Corinna aussehen
Das gleiche gilt für andere Rassen, ich beobachte nur, daß die Nachfrage gerade bei den Borders und Aussies besonders hoch ist! Deshalb der "Hype" !! -
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