Hundeerziehung ohne Härte?
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so isses - vor allem, wenn es sich da auch noch um einen ERWACHSENEN Hund handelt.
Ich finde es schon eine sehr heftige menschliche Anmaßung (oder Drang zum Dauer-Überbemuttern?) zu glauben, daß so ein kleiner Schatz 1.)nonstop und für jede Lebenssituation ausgefeilte Regieanweisungen benötigt und daß 2.)die süße, hilflose Fellnase neverever vom Menschen ausgehenden Frust erleiden darf, weil sie das nicht "versteht".
Wenn Hunde dermaßen infantil, dauerbedürftig und situationsblöde wären, wären sie längst ausgestorben und hätte als Art sicher nicht diese einmalige Karriere gemacht.
Super formuliert!
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Zum Thema, was die alles lernen können (von der Hirnleistung her) http://www.houndsandpeople.com/de/magazin/rei…-hunde-moskaus/
Diese Hunde wissen wann sie wo ein- und aussteigen müssen. Laut manchen Aussagen her, sind Hunde aber unfähig einfach mal ein 'Nein!' ohne 'stattdessen bitte xyz' zu begreifen -
@liv
Wieso verkehrte Welt? Manu hat sich doch weder gewundert, noch steht sie dem hilflos gegenüber. Sie hat nur gefragt, wie es in der "rein positiv" Variante aussehen sollte.
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Zitat
Ich denke, daß liegt daran, daß es für einen Hund wesentlich einfacher ist in (extrem) hoher Erregungslage nach einem Stopp-Befehl ein erlerntes Alternativverhalten abzuspuhlen als sich in solchen Momenten noch zusätzlich überlegen und entscheiden zu müsssen: "Was tue ich jetzt?".
Das denke ich auch. Aber bei einem "nein", wenn man aufs Sofa will, oder einen "Laß mich jetzt in Ruhe" ist meiner Meinung nach kein Alternativverhalten zwingend notwendig. Unter normalen Umständen sollte da ein Hund nicht in einem so hohen Erregungslevel sein.
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Ich weiß immer noch nicht was clickern mit Wattebausch zu tun hat
Das hätte ICH gerne mal erklärt
Und das man mit Clickern nicht erst anfängt, wenn der Hund bereits Fehlverhalten zeigt, sollte doch auch wohl klar sein.Zitatich spreche nun von meiner Blondine und wüsste gerne, wie man
- einen Sichtjäger so positv bestärkt, dass er nict hetzt
- einen Spurenjäger ableinen kann, und ihn von jeglichem Jagen abhalten kann
Appetenzverhalten früher erkennen und schneller sein, gewünschtes Verhalten überbezahlen.Zitat- einem Hund, der Auto und Wohnung verteidigt, positiv ver"clickert", dass er niemanden zu stellen, abzuschnappen hat und bitte jeden zu dulden hat
Von der "bösen" Person bestärken lassen. Egal was der Hund anfangs macht. Es geht um Verhaltensketten und Emotionen verändern, um winzigkleine Schritte, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.Ausschließliche positive Verstärkung dauert eben und erfordert mehr Management und sicherlich gibt es viel mehr Rückschläge für Mensch und Hund, als wenn man alle 4 Formen anwendet. Ins Lächerliche ziehen sollte man sie trotzdem nicht, nur weil andere HH eben keine Strafe anwenden wollen oder können
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Appetenzverhalten früher erkennen und schneller sein, gewünschtes Verhalten überbezahlen.
was ist größere Bezahlung für einen Jagdhund, als zu jagen?
Spielen? nein
Leckerchen? nein
was kann man dem Hund anbieten?Zitat
Von der "bösen" Person bestärken lassen. Egal was der Hund anfangs macht. Es geht um Verhaltensketten und Emotionen verändern, um winzigkleine Schritte, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
im offenen Auto und am Auto fühlt sich der Hund bedroht, wird er von fremden Personen angesprochen
geht man mit dem Körper zu nah ran, hat man ihn irgendwo hängen
egal ob der Mensch mit Würstchen winkt ;-)
und nein, ich lasse meine Hunde nicht von fremden fütternZitatAusschließliche positive Verstärkung dauert eben und erfordert mehr Management und sicherlich gibt es viel mehr Rückschläge für Mensch und Hund, als wenn man alle 4 Formen anwendet. Ins Lächerliche ziehen sollte man sie trotzdem nicht, nur weil andere HH eben keine Strafe anwenden wollen oder können
ich kenne niemanden persönlich, der nie positive oder zumindest negative Strafe anwendetwobei negative Strafe (indirekte Strafe) für die "Hausfrauenharmoniebolzen" ja keine Strafe ist, da es dem Hund nicht weh tut
und Ignoranz ja nie eine Strafe ist
zumal mag ich geclickerte Hunde nicht, die dauerhaft Verhaltensketten abspulen, nur weils ihnen antrainiert wurde
so mache ich sie zu willenlosen gefügigen Marionetten, worauf ich mal gar nicht stehe -
Zitat
Ausschließliche positive Verstärkung dauert eben und erfordert mehr Management und sicherlich gibt es viel mehr Rückschläge für Mensch und Hund, als wenn man alle 4 Formen anwendet. Ins Lächerliche ziehen sollte man sie trotzdem nicht, nur weil andere HH eben keine Strafe anwenden wollen oder können
Ich denke das gilt für beide Seiten. Wie oft liest man denn, dass man ein "Tierquäler" sei, nur weil man eben nicht nur mit Leckerchen arbeitet, sondern eben bewusst auch mit Strafe. Dann heißt es ganz schnell man prügelt seinen Hund, oder dergleichen. Ich selbst für mich gebe auch lieber eine klare Ansage und unterbreche ein Verhalten körperlich, also monatelang Leckerchen zu geben, wenn der Hund es nicht zeigt. Für mich ist das klarer und fairer.
Beispiel: Meine Colliehündin wird gerade erwachsen. Mental gesehen ist sie eindeutig die Stärkere bei meinen beiden Mädels, körperlich sowieso (wiegt fast das doppelte). Manchmal weiß Madame noch nicht so genau wohin mit den ganzen Hormonen und will meine ältere Hündin kontrollieren und begrenzen. Kommt selten vor, aber passiert. Wenn sie das macht gibts von mir sofort die rote Karte. Heißt, ich sage etwas und wenn sie nicht sofort aufhört wird sie abgedrängt. Das ist für sie eindeutig und auf genau das (Fehl-)Verhalten bezogen. Jetzt zu klickern, wenn sie das nicht macht, macht keinen Sinn...sie kann dann nie und nimmer eine Verknüpfung zu dem falschen Verhalten herstellen.
Das Schlimme für mich an der Sache ist nicht, dass jemand sagt, er macht viel mit Leckerchen, sondern dass bei vielen in so einer Diskussion die Begrifflichkeiten nicht klar sind, sie die sich selbst anders definieren und auch selbst nicht erkennen, wie sie arbeiten. Und da kommen wir wieder an den Punkt, dass es streng gesehen kein Arbeiten ohne Strafe gibt.
PS: Und noch ein letztes zu dem gerne genutzten Beispiel mit dem Herd. Wer von uns hat sich noch nicht verbrannt? Wir scheuen die heiße Herdplatte nicht, weil Muttern das immer gesagt hat, wir scheuen sie, weil wir gespürt haben, was passiert, wenn man drauf langt. Jedes Kind wird früher oder später doch an etwas heißes fassen und sich verbrennen. Erst dann wird klar, warum Muttern immer sagt, Finger weg, das ist heiß.
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- einen Sichtjäger so positv bestärkt, dass er nict hetzt
- einen Spurenjäger ableinen kann, und ihn von jeglichem Jagen abhalten kann
- einem Hund, der Auto und Wohnung verteidigt, positiv ver"clickert", dass er niemanden zu stellen, abzuschnappen hat und bitte jeden zu dulden hatIch glaube schon, dass das prinzipiell geht. Aber es geht auch, dass ich mich ab sofort für den Rest meines Lebens auf einem Bein hüpfend fortbewege. Es ist vielleicht etwas umständlich, ich werde mich damit abfinden müssen, dass ich hier und da mal schräg angeschaut werde und ich schöpfe nicht meine Möglichkeiten aus. Aber prinzipiell geht es.
Ich bin eben der Meinung, dass ich nutzen kann, was funktioniert und was ich moralisch vertreten kann. Und ich kann bis zu einem gewissen Grad eben auch positive Strafe für mich vertreten. Jemand anderes kann das für sich vielleicht nicht. Das ist auch in Ordnung und geht mich letztlich auch nicht wirklich etwas an. Es ist aber nunmal so, dass es sich derjenige, der nicht alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzt, einfach einen komplizierteren Weg beschreitet. Tut er das, weil er sich bewusst dafür entscheidet, ist alles gut. Tut er es, weil ihm vorgelogen wird, dass der Hund den Koffer packt und auszieht und einen nicht mehr liebt, weil man ihn mal unsanft aus der Küche befördert hat, dann ist das nicht ok.
Ich denke kein Mensch würde mir widersprechen, wenn ich sagen würde, dass es wesentlich komplizierter ist, einem Hund ein Sitz ausschließlich über positive Strafe beizubringen, als es ihm über positive Bestärkung beizubringen. Aber dem Hund ein Tabu über positive Bestärkung beizubringen soll einfacher sein, als positive Strafe zu nutzen. Sorry, das glaube ich schlicht und ergreifend nicht.
Viele Grüße
Frank -
Da ich es gestern gelesen habe und das Buch echt empfehlenswert ist (Armin Schwedas Buch zum Mantrailing) darin behandelt er dieses Thema sehr ausführlich, gerade weil es lt ihm den Mantrailern um Opferbindung und nicht um sekundäre Bestärker gehen sollte. Diese erreicht man aber nur, wenn der Hund eine Beziehung zum Mensch (und in erster Linie zum HF hat, denn wenn der seinen Hund nicht innerhalb eines Radius halten kann, ohne mit Leckerlie, Spielzeug, Lockrufen oder dem Hundenamen zu arbeiten, wie soll der Hund sonst lernen, beim Opfer zu bleiben, das vielleicht sogar noch Angst hat?) und nicht zum Futter hat.
Außerdem zitiert er dort eine Studie, die besagt, dass Kinder grundsätzlich hilfsbereit sind, auch ohne Belohnung in Aussicht. Wenn man ihnen stattdessen eine Belohnung in Aussicht stellt, sinkt die Eigenmotivation. Dasselbe gilt auch für andere Tiere, und Wikipedia ist ja z.B. ein Beispiel dafür, dass man auch vollkommen ohne eine Belohnung richtig viel Engagement zeigen kann.
Wenn man einem Hund oder Kind die Wahl lässt, du bekommst 10€ und räumst dafür dein Zimmer auf, dann kann es sich auch gegen die 10€ und der Hund gegen das Leckerlie entscheiden.
Und wenn man sich jetzt mal einen Hund, der jagen will vorstellt (z.b Maanus Luna, ich glaube außer Maanu selbst gibt es für sie nichts größeres) nimmt der wirklich das Leckerchen? Oder muss der nicht einfach nur lernen "alleine jagen ist nicht, du machst keine Beute und außerdem bin ich dann richtig böse auf dich. Zusammen jagen, das können wir gerne machen, aber nach meinen Regeln und dann wirst du auch Erfolg haben." -
Zitat
Ich denke das gilt für beide Seiten. Wie oft liest man denn, dass man ein "Tierquäler" sei, nur weil man eben nicht nur mit Leckerchen arbeitet, sondern eben bewusst auch mit Strafe. Dann heißt es ganz schnell man prügelt seinen Hund, oder dergleichen. Ich selbst für mich gebe auch lieber eine klare Ansage und unterbreche ein Verhalten körperlich, also monatelang Leckerchen zu geben, wenn der Hund es nicht zeigt. Für mich ist das klarer und fairer.
Beispiel: Meine Colliehündin wird gerade erwachsen. Mental gesehen ist sie eindeutig die Stärkere bei meinen beiden Mädels, körperlich sowieso (wiegt fast das doppelte). Manchmal weiß Madame noch nicht so genau wohin mit den ganzen Hormonen und will meine ältere Hündin kontrollieren und begrenzen. Kommt selten vor, aber passiert. Wenn sie das macht gibts von mir sofort die rote Karte. Heißt, ich sage etwas und wenn sie nicht sofort aufhört wird sie abgedrängt. Das ist für sie eindeutig und auf genau das (Fehl-)Verhalten bezogen. Jetzt zu klickern, wenn sie das nicht macht, macht keinen Sinn...sie kann dann nie und nimmer eine Verknüpfung zu dem falschen Verhalten herstellen.
Das Schlimme für mich an der Sache ist nicht, dass jemand sagt, er macht viel mit Leckerchen, sondern dass bei vielen in so einer Diskussion die Begrifflichkeiten nicht klar sind, sie die sich selbst anders definieren und auch selbst nicht erkennen, wie sie arbeiten. Und da kommen wir wieder an den Punkt, dass es streng gesehen kein Arbeiten ohne Strafe gibt.
PS: Und noch ein letztes zu dem gerne genutzten Beispiel mit dem Herd. Wer von uns hat sich noch nicht verbrannt? Wir scheuen die heiße Herdplatte nicht, weil Muttern das immer gesagt hat, wir scheuen sie, weil wir gespürt haben, was passiert, wenn man drauf langt. Jedes Kind wird früher oder später doch an etwas heißes fassen und sich verbrennen. Erst dann wird klar, warum Muttern immer sagt, Finger weg, das ist heiß.
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