Hündin trächtig- Kastrieren oder austragen?

  • Wolfgirl...nenn es wie du willst, mir ist der Begriff egal. Im Endeffekt muendet die Ueberlegung die man fuehrt in "Ist es rechtens die Kleinen noch aus dem Mutterleib zu entfernen?". Das ist einfach ne emotionale Sache und ich bin der Meinung, dass man da nen kuehlen Kopf bewahren und die oben angefuehrten Punkte beruecksichtigen sollte.
    Man kann seinen Schwerpunkt aber natuerlich auch drauf legen, ob man wegspritzen, abtreiben, toeten sagt.

  • Für mich wäre das Wohl und die Gesundheit der Hündin vorrangig und würde das Abhängig von der zweiten TA Meinung und der Meinung eines erfahrenen sachkundigen Züchters machen.

    Bin mal gespannt was die TS gleich schreibt...

  • Zitat


    Ist gar nicht mehr erlaubt, sowas darf nur in den ersten 72 Stunden gemacht werden.
    Auch mit der Kastration bin ich mir nicht sicher, ob es tierschutzrechtl. erlaubt ist. Wir durften in der Praxis z.b. keine Katzen kastrieren, nur weil die Leute es wollten, damit die Jungtiere nicht ausgetragen werden... Ich glaube, dass dies bei Hunde ebenso rechtlich nicht richtig ist.

    Hhhhm.... Das TSchG sagt das hier:

    "Tierschutzgesetz § 6, Abs. 1, Satz 2, Nr. 5.

    (1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn

    1. der Eingriff im Einzelfall
    (...)
    5.
    zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird."

    (http://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/BJNR012770972.html)
    Weitere Quellen, zB hier: http://www.katzenschutzverordnung.katzenhilfe-westerwald.de/cms/files/TVT_…_Krepieren!.pdf

    Die Kastration zwecks Verhinderung von unerwünschtem/unkontrolliertem Nachwuchs ist legal und durch's Tierschutzgesetz abgedeckt - den Aspekt kann man also bei der Entscheidung außen vor lassen.

    Und zum anderen - ich denke, in dieser Situation wird der TA die ganze Gebärmutter entfernen und nicht nur die Eierstöcke entnehmen. Alles andere wäre schon schwer unlogisch.

    @Meaning of Life
    Von mir aus kann man jederzeit von Mutter, Babies, Schwangerschaft, Abtreibung sprechen. Ich denke nur, wie du, dass man dieses Thema hier nicht unnötig emotional aufladen sollte - und das fällt wohl vielen leichter, wenn man 'humanoide Begrifflichkeiten' hier raushält. Ich bin kein Freund von Euphemismen, aber bei Sachdiskussionen hilft halt das Fachvokabular.

  • Aber das wäre ja über eine Kastration hinaus das töten von Jungtieren.... Mit Vorsatz quasi.... Ich meine, dass es rechtlich nicht erlaubt ist. Was egal ist, wenn es der Tierarzt macht, denn er muss das ja rechtfertigen FALLS jemand damit rauskommt.
    es geht mir nur darum, dass erkannt wird, dass die Tiere durchaus auch eine Injektion bekommen und getötet werden und nicht direkt tot sind!


  • Natürlich wird er auch die Gebärmutter entfernen, aber esgeht darum, dass bei dem kaiserschnitt die Eierstöcke NICHT entfernt werden. Und DA liegt das Hauptblutungsrisiko.

  • Zitat

    Ist gar nicht mehr erlaubt, sowas darf nur in den ersten 72 Stunden gemacht werden.
    Auch mit der Kastration bin ich mir nicht sicher, ob es tierschutzrechtl. erlaubt ist. Wir durften in der Praxis z.b. keine Katzen kastrieren, nur weil die Leute es wollten, damit die Jungtiere nicht ausgetragen werden... Ich glaube, dass dies bei Hunde ebenso rechtlich nicht richtig ist.

    Bist du dir sicher? Wie Quebec schon schrieb kann man Alizin bis zum 45 Tag nach Deckakt anwende....warum sollte es dann nach 72 Stunden verboten sein? Es kann doch sein, dass sich in der Sonographie neue Bedingungen darstellen...z.B. Behinderungen, zu große Welpen etc. pp...eben eine Risikoschwangerschaft....warum sollte man dann nicht abbrechen dürfen?

    Was das Tierschutzgesetz angeht, dieses zieht sich ja ganz nett aus der Affäre in Punkto Kastration. Das letzte Wort hat nämlich IMMER der TA! Wenn aus seiner Sicht die Kastration notwendig ist, um die weitere Haltung dieses Tieres zu gewährleisten, wird die Kastration vom TSchG gebilligt.

    Man muss halt nur die Unterpunkte genau lesen.

    Bezüglich der Welpen ist das echt knifflig....wenn das Austragen der Welpen den Tod der Mutter bedeuten könnte, ist es wahrscheinlich eine Fall zu Fall Entscheidung.

    Dein letzer Punkt, also der hier

    Zitat

    es geht mir nur darum, dass erkannt wird, dass die Tiere durchaus auch eine Injektion bekommen und getötet werden und nicht direkt tot sind!

    Find ich sehr wichtig und ganz schrecklich.....da habe ich vorhin auch drüber nachgedacht...die Welpen müssen alle einzeln getötet werden, richtig? Die werden ja nicht tot aus der Bauchhöhle geborgen....

    Oh je...ich bin da echt zu zart besaitet...

    Viele Grüße

  • Zitat


    Ist gar nicht mehr erlaubt, sowas darf nur in den ersten 72 Stunden gemacht werden.
    Auch mit der Kastration bin ich mir nicht sicher, ob es tierschutzrechtl. erlaubt ist. Wir durften in der Praxis z.b. keine Katzen kastrieren, nur weil die Leute es wollten, damit die Jungtiere nicht ausgetragen werden... Ich glaube, dass dies bei Hunde ebenso rechtlich nicht richtig ist.

    Wo steht das geschrieben?

    Es verhält sich mit der Kastration von trächtigen Tieren genauso wie mit der Kastration nicht befruchteter Tiere.
    Laut Tierschutzgesetz verboten, es sei denn es gibt eine medizinische Indikation.

    Und diese hat der TA der TS doch schon in en Mund gelegt. Becken der Hündin wäre für eine normale Geburt zu eng. Und das, obwohl er dieses zum jetzigen Zeitpunkt der Trächtigkeit noch gar nicht beurteilen kann.

    Vielleicht wird das in eurer Praxis nicht so gehandhabt, in anderen ist es gang und gäbe.

    Und Aglepriston (Alizin) wirkt bis zum 25. Tag 100 % und kann bis zum 45. Tag gespritzt werden.

    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    ...... BieBoss
    Inwiefern beschönigen? Wie stellst du dir denn den Vorgang vor?....

    Es geht mir nicht um den Vorgang an sich (also nicht, WIE man mit der Spritze tötet oder mit der Kastration, ich finde beides fuchtbar), sondern die Tatsache, DAß man Lebewesen dabei tötet, und das wird eben meines Erachtens beschönigt und heruntergespielt mit Worten wie den genannten: "Trächtigkeit beenden" oder "ne Spritze geben". Diese Beschönigungen dienen einerseits sicherlich dazu, Betroffenen zu suggerieren, daß das was ganz normales und harmloses ist, also, zu verschleiern, daß es eine Tötung ist, und andererseits zeigen sie deutlich, daß der Mensch sich damit nicht wohl fühlt (nicht damit umgehen kann), die Tatsache der Tötung beim Wort zu nennen, sonst würde er es nicht so "neutral" oder besser nüchtern umschreiben.... (was doch eigentlich wieder zeigt, daß man das bei ehrlicher Betrachtung nicht so toll finden würde, sonst würde man "das Kind beim Namen nennen"). Ist halt einfach eine sehr manipulative Ausdrucksweise oder Sprache, wenn man sich mal genauer damit beschäftigt, eigentlich voll faszinierend... ;-)

    Ich nenn das lieber beim Namen - wer dann noch die Entscheidung nach ausgiebiger Informationsbeschaffung ganz bewußt trifft, der hat sie wirklich objektiv getroffen, im Bewußtsein dessen, was er tut, der braucht sich hinterher nicht damit zu quälen, ihm sei nicht bewußt gewesen, was er damit tut. Und der wird mit der Entscheidung auch leben können, weil er weiß, daß er alle Aspekte berücksichtigt hat. Denn daß das eine schwierige Entscheidung ist, ist uns ja allen bewußt.

  • Also ich kann nur sagen, wie ich es gelernt habe, alles weitere wissen die Tierärzte. Wir dürfen keinen Hund mehr zu dieser Injektion annehmen, wenn der deckakt solange her ist. Vorher ist eine Injektion möglich, dann ist dies aber eine andere Sache und muss mit dem Tierarzt besprochen werden und nicht jeder macht es dann noch. DENN: Die Wlpen könnten im Mutterleib verbleiben und dort schwre Vergiftungen auslösen, die sind ja nicht einfach weg, durch diese Injektion.
    Ich komme aus einer Praxis, wo das Leben der Tiere wirklich immer in den Vordergrund gestellt wird und sonst muss irgendeine Unterstützung gefunden werden, aber es wird eben dann, bei gesunden Welpen, nichts unternommen!
    Auch ein Kaiserschnitt ist heute nichts weltbewegendes mehr und sicherer als ein solches Kastrationsmanöver bei einer tragenden Hündin, daher geht es nicht um Leben und Tod der Hündin.

    Und ja, das würde so ablaufen, dass die Gebärmutter und alles andere eben entnommen wird (evt. werden ERST die Welpen entfernt, damit diese nicht quaslvoll zu tode kommen, weil sie nicht mehr versorgt werden/macht aber jede Praxis anders. Diese werden dann jeder einzeln euthanasiert, mit einer Injektion direkt in die Organe, damit es schnell geht.

    Also wenn man das einmal gesehen hat, wie kleine Tierchen, die nur weil der Mensch einen Fehler begangen hat, so sterben müssen, das ist echt nicht schön.

    Ich bin sonst auch eher jemand der sagt: Der Mensch muss aber auch normal leben können, und wenn man keine zeit dafür hat, lieber die Injektion, aber wenn die bereits soweit sind, ginge es für mich nicht mehr. Und wie gesagt, es wäre gezieltes Töten der Jungtiere mit Vorsatz.

  • Puh, bei deiner Schilderung wird mir ganz anders :sad2:
    Ich würde auch eher dazu tendieren, die Welpen auf die Welt kommen zu lassen. Daß das nicht einfach und zudem ein Risiko für die Hündin und evtl. auch die Welpen ist, man finanziell und zeitlich an seine Grenzen kommen kann und ein Hundeleben lang ein Stück Mitverantwortung für die Kleinen trägt, ist klar. Das wäre aber für mich das kleinere Übel und sicher machbar, wenn man das will.
    Eine Kastration ist auch nicht ohne Risiko und die psychischen Folgen für die Hündin kann auch niemand voraussagen.

    Egal wie man sich entscheidet, es kann richtig, es kann aber auch falsch sein. In dem Fall und wenn es mein Tier wäre, würde ich alleine auf mein Bauchgefühl hören.

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