
"Reinsteigern" in Konfliktsituation - wie umlenken?
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Gast35463 -
13. Januar 2013 um 17:24
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Verbieten geht insofern schlecht, dass er die Hunde in der Situation ja ein Stück weit weg sind (da wo das Spielie gelandet ist quasi), die Entfernung ist so groß, dass Rocco da einfach für sich selbst entscheidet was zu tun ist. Da kommt ein gerufenes "Aus" oder "Nein" nicht an bzw. Rocco ist so in Rage, dass es auch nicht wirkt.
Er sieht sich dann gezwungen sein "Eigentum" zu verteidigen und das so vehement, dass er von allein nicht aufhört.Ich müsste in der Situation schon konkret auf ihn einwirken können um etwas zu erreichen bzw zu verhindern. Sprich ihn an der Leine haben oder zumindest unmittelbar daneben stehn. Ich hätte ihn in solchen Situationen gern auch im Freilauf kontrollierbar. Zumindest soweit, dass er nicht unangemessen heftig reagiert, denn wie gesagt bei Aimee reicht schon ein kurzes Knurren und sie überlässt es ihm und es ist völlig unverständlich und übertrieben, dass er dermaßen heftig wird.
Naja sie wird sich aber noch in seinem Dunstkreis aufhalten oder?
Das wird ihn schon ordentlich anpissen wenn er mit Beute eine recht hohe Individualdistanz hat und dann gibts natürlich auf die Nuss wenn die Dame in Schwarz sich nicht vom Acker macht
Kann du denn auf ihn einwirken wenn sie etwas näher an Euch dran sind? Dann könnte man das frustrationslevel etwas runterschrauben und das mit ( wie flying sagt) vorsichtiger Dosierung -
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Natürlich kann man das üben.
Ich habe mit meiner ältesten Hündin einen (ehemaligen) Balljunkie, die beim Auftauchen von Beute alles vergisst. Wem der Stoff gehört, ist ihr mal völlig egal, sie rennt hin, haut aufs Maul und es ist ihrer. Ich habe mit ihr natürlich auch geübt, dass sie das nicht tut. Anfangs immer an der Leine. Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle und belohnt, belohnt, belohnt. Ruhig, ohne Beute ins Spiel zu bringen. Dann habe ich mit ihr geübt, dass sie sofort zu mir kommen soll, wenn irgendwer ein Hetzspiel mit seinem Hund beginnt. Das war der schwierigste Punkt. Anfangs musste ich ein Ablegen dazwischenschalten, weil sie ihren Blick nicht abwenden konnte.
Wichtig ist, dass der Hund nie wieder hinterherhetzen darf.
Ich habe es in den Griff bekommen, allerdings ist die Beherrschung nur einen kurzen Zeitraum vorhanden, weil sie natürlich unter sehr hoher Erregung stand. Ich habe das aber auch nicht ausgereizt, weil mir die Gefahr zu hoch war, dass sie deswegen in einen epileptischen Anfall kommen könnte.
Bei einer Hunderassen, die auf Ressourcenverteidigung hin selektiert wurde, dürfte die Erregung auch ein ziemlich hohes Maß erreichen. Was man bedenken muss dabei ist, dass der Hund diesen Stress auch immer erst wieder abbauen muss - das dauert einige Tage. Ich würde das also nur sehr dosiert üben.
Viele Grüße
CorinnaVielen Dank
Was meinst du mit "nie wieder hinterher hetzen"? Also auch alleine nicht mehr? Quasi nie mehr Spielie für Rocco?
Das dosierte Üben sollte kein Problem sein, sehen uns ja eh nur einmal in der Woche.
Wenn wir versehentlich mal wieder solch eine Eskalation hatten ist er den kompletten restlichen Tag zu Hause dann sehr zurückgezogen, sucht kaum noch Kontakt. Schon gar nicht mit Duncan. Wirkt dann einfach etwas depressiv. Kann es sein, dass ihn das so mitnimmt?
Dobi, sicher in der Situation ist ihm die Beute deutlich wichtiger. Daran möchte ich ja arbeiten.
In "normalen" Situationen ist es nicht so. Im Alltag kloppt er sich ja auch nicht mit Duncan drum bzw. gibt alles ohne Weiteres (an mich) ab.
Wir hatten sogar neulich auf dem HuPla folgende Situation:
Ich war beim Obedience Training mit Rocco. Er hat irgendwas toll gemacht und bekam als Belohnung von mir seinen Ball geworfen. In irgendner Ecke war grad ne Border - Hündin mit Frauchen am Trainieren. Frauchen passt nicht auf und Border Collie rennt zu Roccos Ball und holt ihn sich, bevor Rocco ihn erreicht hat.Rocco dreht ab und kommt (relativ gelassen) zu mir zurück.
Ohne auch nur Anstalten zu machen, den Border zu vermöbeln.Alle die am Zaun standen hatten sich schon auf das Schlimmste eingestellt.
Ich hab wirklich keine Ahnung, wonach er geht. Bei Spaziergängen rastet er jedenfalls in solch einer Situation zu 100% aus.
BuddyJoy, ja Aimee ist dann noch in seiner Nähe. Sie hat ja auch erst gar keine Chance sich zu entfernen, weil er ja quasi auf ihr sitzt
Neulich nach dem Trailen lief Rocco mit vielen andern frei in der Gruppe. Prompt hat er nen Stock gefunden. Irgendein Labbi wollte dran, Rocco knurrt, Labbi geht weg, Rocco ist zufrieden! Da ist der Labbi ja aber auch noch in seiner Nähe.
Kann eben nur sein, dass er durch das Gerenne und dadurch dass alle hinterher rennen so auf 180 ist, dass er sich dann nicht mehr beherrschen kann.
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Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass bei Rocco bei den Spaziergängen mit Aimee das Zergel den kompletten Spaziergang von ca 1,5h trägt, wenn man ihn lässt.
Er würde auf nem Spaziergang ohne Aimee das Teil nach 2 Minuten in die Ecke schmeissen. Da ists ihm auch total egal, ob Duncan es sich dann holt. Er hat dann einfach kein Interesse mehr und es kann haben wer will.Er läuft dann immer ein paar Meter vor, legt sich ab und kaut drauf, sobald wir an ihm vorbei sind, das selbe von vorne.
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Okay, es scheint also so zu sein, dass Aimee das Problem ist - aus seiner Perspektive. Ich vermute mal, dass er sie für unerzogen hält und versucht sie unter Kontrolle zu bekommen. Da Du das ja weitestgehend unter geübt hast (bei dem "Wer spielt mit Wem"-Thema), ist das anscheinend das Spielfeld, auf das er den Konflikt nun verlagert hat. Ich vermute mal, dass Aimee sich zwar scheinbar ein wenig maßregeln lässt von ihm, aber immer wieder signalisiert, dass sie es nicht ganz zulässt. Damit meine ich nicht zwangsläufig in dieser Situation, sondern generell.
Da ihr ja regelmäßig zusammen geht, geht es hier ja um mehr als das Training, dass er sich mal bei irgendeinem anderen Hund zurückhält
Vermutlich hat sich da lediglich ein für ihn dauernd unterschwellig vorhandener Konflikt verlagert...
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Du meinst also, die Intensität seiner "Maßregelung" hängt von dem Verhalten seines gegenübers ab.
Also es war in seinem 4jährigen Leben durchaus auch schon bei 1-2 andren Hunden so, dass er diese wegen eines Spielies recht heftig angegangen ist, war aber auch bereits bei zumindest den 2 andren die ich beschrieben habe, eben anders - öfter hatten wir solche Situationen eigentlich auch nicht, denn wenn wir komplett fremde Hunde treffen, seh ich keinen Grund das Spielzeug auszupacken.
Würde evtl. aber auch dazu passen, dass er wie ich im Eingangspost geschrieben habe, in der Anfangszeit auch nicht geduldet hat, dass Duncan und Aimee spielen. Er ist immer dazwischen und hat die beiden mit viel Getöse "gesplittet". Ich hab meine beiden dann abwechslend angeleint und Rocco hat sich ordentlich an der Leine aufgeregt.
Mittlerweile gibts im reinen Freilauf ja jedoch absolut keine Probleme mehr.Hier in der Nachbarschaft gibts nen kleinen Terrier. Duncans beste Freundin
Wenn wir zusammen weg waren haben Terrier und Duncan gespielt, gerauft und sind gerannt ohne Ende. Rocco hat es kein Stück interessiert. Es schien sogar als sei ihm das ganze viel zu doof, er ist seine Wege gegangen und hat sich um die beiden kein Stück gekümmert. Er lief da auch seelenruhig an der Leine.
Wenn ich ihn anleine wenn Duncan und Aimee spielen kriegt er fast nen Herzinfarkt, so regt er sich auf. -
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Wie gesagt, Rocco wird nie ein Hund sein, der es toll findet mit andren zu zerren, er wird die Spielies immer lieber für sich haben wollen. Ist ja soweit auch nicht schlimm.
Was mich einfach stört ist, dass er dann gleich richtig aggressiv wird, sobald sie es hat.Wir haben uns nun überlegt, evtl Rocco an der Leine "kontrolliert" mit Aimee zerren lassen, ihm zur Belohnung ein zweites Spielie zu werfen wenn er super mitmacht, ihn zu "maßregeln" wenn er Ärger macht.
Bisher machen wirs eben immer so, dass Aimee gehalten wird, wenn das Spielie fliegt, sodass ROcco es auf jeden Fall zuerst hat. Dann darf Aimee nachlaufen. So ists für Rocco prima.
Nur ein paar Gedanken rein geworfen, hab ja auch einen kleinen Ressourcen-King
. Jetzt nur mal aufs Spielzeug bezogen, auch wenn sich das Grundproblem ja als roter Faden ein wenig durchzieht, ist ja bei Grisu auch so... Zur Zeit ist das Spielzeug Rocco seins. Es liest sich, als würde er weitestgehend "bestimmen" können, wer es wann haben darf, zumindest unter den Hunden. Das Spielzeug ist ihm wichtig, er teilt es nur ungern und er hat bislang die Erfahrung gemacht, dass er es verteidigen kann. Wenn er entspannt ist, kann er dann natürlich auch mal entscheiden, andere situativ mitspielen zu lassen, aber er geht davon aus, dass es grundsätzlich seine Entscheidung ist, ob ein anderer Hund dran darf oder nicht. Ihr helft ihm ja sogar nach Kräften, haltet Aimee sogar fest, damit er es als erstes hat... Ganz sicher ist er sich des Spielzeugs aber nicht, denn trotz, dass es eigentlich seins sein müsste (außer seiner Sicht), erdreistet sich immer wieder ein anderer Hund, dran zu gehen... Der andere Hund ist dem Fall Konkurrent um etwas, was ihm wichtig ist und ihm "gehört". Jetzt hast du halt einen "aufbrausenden" Aussie und der lässt seinem Ärger Luft. Aber es bessert nichts nachhaltig, denn trotz, dass er immer wieder seinen Standpunkt klar macht, lernt Aimee es offensichtlich nicht
. Klar wird sein Frust dann eher noch größer. Ich denke tatsächlich, das Grundproblem ist Frust, dass die Dinge anders laufen, als er sich das vorstellt und dass er glaubt, dass er das beeinflussen kann.
Zumindest hat bei Grisu am besten geholfen, ihm klar zu machen, dass er keinen Einfluss darauf nehmen kann, wer xy nun bekommt (bei uns war es mehr Futter, Lucy und Aufmerksamkeit durch Menschen; tatsächlich gibt es nicht viel, was er in seinem Leben noch nicht versucht hat, zu verteidigen, fürchte ich
). Es ging bei uns also darum: es gehört Grisu nicht, ich teil das zu und ihm mal nur dann, wenn er sich entsprechend verhält. Damit ist auch der andere Hund automatisch deutlich weniger ein Konkurrent. Das geht mit Spielzeug eigentlich besonders gut zu üben, aber auch mit sämtlichen anderen Ressourcen.
Ich weiß nun nicht, wie es bei euch im Alltag ist, vielleicht macht ihr das eh schon so: kannst du gezielt mit Duncan spielen und Rocco weiß, dass ihn das gerade nichts angeht? Ein Zerrspiel, Ball holen lassen... und Rocco befindet sich frei in der Nähe und reagiert da nicht weiter drauf, weil er weiß, dass das nichts bringen würde, er ist gerade nicht dran? Das war z.B. eine nette Übung für Grisu... Am Anfang schnell wechseln, damit der Frust nicht zu groß wird. Ein Hund wird angesprochen, der andere hat Sendepause, dann wird gewechselt. Es ist immer nur der dran, der angesprochen wird. Oder noch einfacher: akzeptiert Rocco problemlos, wenn du Spielzeug als deins deklarierst? Rocco macht das mit anderen Hunden: jetzt lass ich dich mal mitspielen und jetzt will ich es für mich. Kannst du das so? Also z.B. Rocco rennt hinter dem Ball her, du rufst ihn im Hetzen ab, holst den Ball selber und das war es dann.
Wenn das privat alles einwandfrei klappt, würde ich es mit Aimee probieren. Spielzeug fliegt und ein Hund (jeder darf mal zuerst) bekommt die Erlaubnis, es zu holen. Die anderen Hunde geht das in dem Moment nichts an. Ich würde auch erst dann, wenn das sauber klappt, wieder Duncan und Aimee zerren lassen und Rocco tatsächlich in der Konstellation nie einfach im Dreierpack machen lassen. Entweder er ist dran oder er hält sich komplett raus. Werfen und hoffen, er hat es zuerst... nee, ganz sicher nicht!
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Gute Gedanken!
Eigentlich ist es schon so, dass er entscheidet und wenn er gnädig ist wird er gelobt.Privat ist es ohne Probleme möglich, dass ich mit Duncan spiele und Rocco abgelegt wird oder sonstwas macht.
Er kommt eigentlich eher selten auf die Idee, dran zu gehn, wenn ich mit Duncan spiele.Er kommt auch selten auf die Idee dran zu gehn, wenn Duncan schon mit dem Spielie um ihn rumhüpft und ihm somit sogar sagt "Los, zerr mit mir"
(leider nur kurz, muss zur Arbeit
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". Aber es bessert nichts nachhaltig, denn trotz, dass er immer wieder seinen Standpunkt klar macht, lernt Aimee es offensichtlich nicht
.
Einfach nur noch einmal für alle in aller Deutlichkeit
Es wird immer wieder geschrieben, dass Aimee lernresistent ist. Dem ist nach wie vor nicht so. In der letzten Situation ging ich davon aus, das Rocco schneller ist. Er spielt mit dem Ding ja auch mit Aimee, er muss es nur haben. Nun sind sie ja gleichzeitig losgerannt und Aimee war somit zwangsläufig hinter ihm (was ja auch immer in Ordnung ist) und stand nachdem er zu spät abgebremst hatte natürlich logischerweise hinter ihm. Sie hat das Ding nicht einmal aufgenommen und wollte sich ja auch verkrümmeln, was wie schon geschrieben wurde nicht mehr ging.
Wie hätte sie wissen sollen dass sie nicht mal mitrennen darf, wenn sie das sonst immer darf? Und wenn sie dem Ding auch sonst nachrennen darf? Sie wird ja nicht wöchentlich deswegen vermöbelt, das war jetzt 2-3 Mal der Fall und wenn er es hat, dann darf sie ja mit ihm spielen und und und... Immer wieder ist da schon sehr übertrieben ausgedrückt
Nur so, weil es mich schon ein bisschen ärgert, dass das immer so dargestellt wird
Sie sind übrigens auch gleich alt, kann da auch was herkommen?
Die Tipps hören sich ziemlich plausibel an :)
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Das hast du völlig falsch verstanden, bzw., mir ging es nicht um Aimee, gar nicht. Ich kenne sie nicht, habe auch hier im DF eigentlich nie etwas über sie gelesen und das war keine Aussage über Aimee. Ich kenn es nur von meinem Aussie, dass er sich an so was hoch zieht. Einmal kleine Ansage machen und dann bei den nächsten Malen gleich in die Vollen, denn aus seiner Sicht sollte es dann klar sein
. Mein zitierter Satz war auch keinesfalls so gemeint, dass Aimee da was lernen sollte. Ein "Bessern" der Situation wäre es nur aus Roccos Sicht und sonst aus keiner, wenn in Zukunft sich jeder in Luft auflöst, wenn er auf 2m auf eine von Roccos Ressourcen ran kommt.
Ich kenn euch beide nicht, ich sehe eure Hunde nicht und ich kann es nicht beurteilen. Es klang ein wenig, als könnte das auch mein Trollo sein, das muss auf euch so gar nicht passen.
Du scheinst mir im ganzen Thread hier etwas leicht "erregbar" zu sein
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Nein, das kam nur mehrmals und ich hatte das falsche verstanden, danke für die Aufklärung
wollte das auch nur klarstellen.
Und nein, ich freue mich auch über Tipps
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