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Hallo allerseits,
ich selbst habe wenig Erfahrungen mit Jagdhunden in dem Sinne, dass ich selbst nie einen hatte. Vor dem Kauf meiner jetzigen Hündin habe ich ganz bewusst keinen Jadghund ausgesucht, weil ich mir nicht sicher war wie ich und vor allem mein Hunde unerfahrener Partner mit einem Jagdhund klarkommen würde.
Trotzdem habe ich mich für einen beschäftigungsfordernden, temperamentvollen Hund, einen Entlebucher entschieden. Jetzt würde ich gerne von euren Erfahrungen mit Jagdhunden die nicht jagdlich geführt werden, sondern eine ander Beschäftigungsform bekommen, hören. Und vielleicht solche Rassen die nicht schon seit Jahrzehnten auch auf Familienhund gezüchtet werden, wie z.B. der Labrador.
Ich interessiere mich besonders für Lauf- und Niederlaufhunde und frage mich, ob man einen solchen Hund mit ordentlicher, konsequenter Erziehung und alternativ Beschäftigung zum Jagen zu einem sehr gut abrufbaren und verlässlichen Begleithund machen kann. Oder ob man doch immer mal damit rechnen muss, dass man eine Stunde allein im Wald steht und auf den Hund wartet (das ist meine "Horrorvorstellung")?
Ich bin gespannt was ihr zu erzählen habt.
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Die Lauf- und Niederlaufhunde zählen zu den Jagdhunderassen, von denen man als Nichtjäger besser die Finger lassen sollte. Die sind mit einem Retriever nicht vergleichbar. Du wirst so einem Hund all das verbieten müssen, was sein Wesen und sein Talent ausmacht, was ihm seine Gene sagen. Und kannst ihm dafür meist nur unzureichenden Ersatz bieten.
Bedenke auch, dass diese Hunde sehr weit jagen. Da stehst du wirklich einsam am Waldrand. Und einen Laufhund nur an der Leine zu führen ist ein Unding.
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Bezüglich Leine hast Du absolut recht. Allerdings haben mir einige Züchter wiederum beteuert, dass sie erfolgreich und sinnvoll Hunde an Nichtjäger abgegeben haben und sie mit Alternativ Beschäftigung vollkommen zufrieden sind (in diesem Fall Berner u Luzerner Laufhunde).
Eine Bekannte hat z.B. einen Bayrischen Gebirgsschweißhund, der ein normales Hundeleben führt und Mantrailing macht. Sie hat bisher keine Probleme.....
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Woran macht man fest, dass die Hunde "vollkommen" zufrieden sind? Sicherlich gibt es Ausnahmefälle, aber darauf würde ich mich nicht verlassen. Auch Mantrailing auf professionellem Niveau (und das ist unglaublich aufwändig) ist nicht für jeden dieser Hunde das Ultimative.
Hier gibt es viele Erfahrungsberichte mit Jagdhunden: http://www.sabinemiddelhaufesh…erassen/erfstartseite.htm
Insbesondere dieser zeigt das Dilemma: http://www.sabinemiddelhaufesh…/hunderassen/erfbleu2.htm -
Zitat
Bezüglich Leine hast Du absolut recht. Allerdings haben mir einige Züchter wiederum beteuert, dass sie erfolgreich und sinnvoll Hunde an Nichtjäger abgegeben haben und sie mit Alternativ Beschäftigung vollkommen zufrieden sind (in diesem Fall Berner u Luzerner Laufhunde).
Eine Bekannte hat z.B. einen Bayrischen Gebirgsschweißhund, der ein normales Hundeleben führt und Mantrailing macht. Sie hat bisher keine Probleme.....
Du findest bei allen Rassen Züchter, die Dir beteuern, dass man Arbeitsrassen ohne Arbeit halten kann... Hast Du schon mal Deine Favoriten bei der richtigen Arbeit beobachtet, live miterlebt, begleitet? Wenn man das offenen Auges tut, dann ist schnell klar wofür solche Hunde leben
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Ich behaupte mal, dass meine beiden Beagle-Rüden auch ohne Jagd zufrieden waren/sind.
Paco hatte so gut wie keine jagdlichen Ambitionen und war auch bei Wildkontakt jederzeit abrufbar.
Bei Kalle muss ich schon mehr aufpassen. Aber er ist eher ein "Klebehund" und verhältnismäßig gut kontrollierbar. Er ist mir in den 7 Jahren ganze 2mal hinter aufspringendem Wild abgehauen, kam aber sehr schnell wieder zurück bzw. war mit Pfeife abrufbar. Mittlerweile sind wir soweit, dass er mir Wild erst "meldet", also gleich zu mir angeschossen kommt. Leine ich ihn dann nicht sofort an, wäre er aber auch weg
Meine Hündin ist da schon ein anderes Kaliber. Sie kommt aus dem Labor, wäre aber sicher eine Zier für jede jagdliche Anlagenzucht. Freilauf ist bei ihr nur in sehr übersichtlichem, wildarmem Gelände möglich. Sie hat wie die Jungs einen sehr guten Gehorsam, aber bei Wild ist Schluß mit lustig. Nach 3 Jahren bin ich immerhin so weit, dass sie überhaupt noch ansprechbar ist, wenn wir auf Wild/Wildspuren stoßen. Auch konnte ich sie schon 2mal von einer Fährte mit der Pfeife zurück holen. Aber ich würde mich nie darauf verlassen.Wir machen Agility und Mantrailing. Beides sehr intensiv. Für Kalle absolut zufriedenstellend. Wenn ich Lilo so auf der Wildfährte sehe, tut sie mir schon leid, ehrlich gesagt. Das absolute Glück für sie wäre sicher die Jagd.
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Es ist auch zu berücksichtigen, dass die Schweizer tatsächlich noch auf Leistung gezüchtet werden. Wenn man sieht, wie selbst bei Rassen, die teilweise seit Generationen ohne Leistungsnachweis nur auf Schönheit gezüchtet werden, das jagdliche Erbe noch durchschlägt, wieviel stärker muss es sein, wenn es Zuchtziel ist?
Warum interessiert dich dieser Hund? Welche seiner Anlagen möchtest du wozu nutzen?
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Ich habe eine bayr. Gebirgschweisshündin kennen lernen dürfen, sie war über Jahre unsere Nachbarin, wurde allerdings jagdlich geführt, wenn Frauchen mit ihr " nicht jagdlich " unterwegs war, wars nicht lustig...
Dieser Hund lebte für die Jagd und für ihren Hundeführer...
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Ich hatte den Pondi, Dt. Drahthaar x Border Collie. Pondi war ne Jagdsau, fuer Hueten hatte er kein Verstaendnis. Meine Tieraerztin, die Drahthaare damals auch jagdlich fuehrte, meinte immer, der waer wesenstechnisch Drahthaar pur gewesen. Pondi konnte vorstehen und das hab ich bei ihm auch sehr gefoerdert, was sicher einiges einfacher macht. Er war abgesehen von seinen epilepsiebedingten Unsicherheiten, oft ein absoluter Clown. Ich hab immer gesagt, Pondi ist fuer meine gute Laune zustaendig. Dieses Wesen haette ich auch gerne wieder bei einem Hund gehabt.
Aber wenn Pondi im Wald war, war der sofort ernsthaft und quasi im Arbeitsmodus und nie durfte er das. Das ist a) verdammt anstrengend fuer Mensch und b) hat er mir wirklich oft leid getan. Ich bekomm heute noch ein traenendes Auge, wenn mir ein Drahthaar begegnet, aber fair waere es bei mir ohne jagdlichen Einsatz einfach nicht. -
Hi,
ich habe zwar einen Vorsteher aber das ist ja auch ein Vollblutjäger.
Erstmal zum Jagdtrieb: wenn man es richtig macht, kann man den Hund schon davon abhalten direkt loszuhetzen.
Kein Hund der jagdlich geführt wird, darf ohne das OK seines Hundeführers kopflos losrennen.
Aber die Frage ist ob der Hund ohne diese Beschäftigung glücklich ist. Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder resigniert der Hund oder er lebt seinen Jagdtrieb aus.
Mit Agility und Co bekommst Du so einen Hund nicht ausgelastet.
Ich würde es mit der heutigen Erfahrung nicht mehr machen. So toll die Rasse auch ist. Es bleibt immer die Gewissensfrage: wie geht es dem Hund bei mir?
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