Unfaßbar, aber wahr! Schächten wieder erlaubt!

  • Irgendwie blick ich ja nicht, was das nun mit Religionsfreiheit zu tun hat, die Moslems dürfen doch trotzdem Moslems bleiben, auch wenn sie in D nicht schächten dürften - sie hätte die Wahl einer vegetarischen Ernährung oder meinetwegen des Importes von Fleisch geschächteter Tiere.


    Es gibt in manchen Religionen noch ganz andere Riten, sollen die dann demnächst auch erlaubt werden?


    Meine Schafe werden niemals nicht geschächtet - hatten auch schon Anfragen, ob wir Lämmer lebend abgegeben würden....nix da!


    empörte Grüße
    Anke

  • Zitat

    Es gibt in manchen Religionen noch ganz andere Riten, sollen die dann demnächst auch erlaubt werden?


    DA habe ich jetzt noch gar nicht drüber nachgedacht, aber wenn man es genau nimmt, muß man doch dann auch die Beschneidung von Mädchen erlauben - ist ja schließlich in vielen Teilen der Erde auch ein religiöser Akt.

  • Ein absolut grässlicher Vorgang, das Schächten! Aber auch unsere Nutztiere werden ein Leben lang gequält! Sie werden unschuldig eingesperrt, in Massen gehalten, beissen sich vor Verzweiflung gegenseitig die Schwänzchen und die Ohren ab... Es ist so unwürdig und grässlich!


    Wenn ich an die armen kleinen Kälber denke, die gleich nach der Geburt von der Mutter wegkommen und ein isoliertes, tristes Babyleben führen, wo doch jedes andere Baby, egal ob Mensch oder Tier, die Fürsorge und Liebe der Mutter geniessen darf. Der Mensch ist abartig und pervers!


    Ich bin nun seit 20 Jahren Vegetarierin weil ich diese "Schweinerei" nicht mitmache!

  • Zitat

    Ich bin nun seit 20 Jahren Vegetarierin weil ich diese "Schweinerei" nicht mitmache!


    Ich hoffe, dass Du Dir bei der Fütterung Deines Hundes in dieser Hinsicht auch ein paar Gedanken machst :wink:


    Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen. Meine Schafe verlassen meine Hände nur durch meinen Metzger geschlachtet. Mit vorhergehender Betäubung.


    Viele Grüße
    Corinna

  • So, ich habe jetzt mal zwei Kontaktadressen gefunden:


    Bundesministerium der Justiz
    Mohrenstraße 37
    10117 Berlin
    Telefon: (0 18 88) - 5 80 - 0
    Telefax: (0 18 88) - 5 80 - 95 25


    oder via E-Mail:


    Bürgerservice: [email='poststelle@bmj.bund.de'][/email]



    oder



    Bundespräsidialamt
    Spreeweg 1
    10557 Berlin


    Postanschrift:
    11010 Berlin


    Oder Sie schreiben eine E-Mail an den Bundespräsidenten: [email='Bundespraesident.Horst.Koehler@bpra.bund.de'][/email]


    Vielleicht kann man ja auf diesem Weg was erreichen?

  • Hi,


    zunächst mal ein Auszug aus der Wiki:


    "...Das Schächtgebot soll ein äußerst humanes, das Leid des Tieres schonendes Verfahren sein. Bei einem scharfen Schnitt werden Speise- und Luftröhre möglichst schnell durchschnitten. Bei der kleinsten Unterbrechung des Schnittes wird das Tier rituell ungenießbar. Durch den Schnitt werden die beiden Hauptschlagadern (Karotiden) durchtrennt - das Gehirn bleibt ohne Blutzufuhr, jede Schmerzempfindung ist ausgeschaltet. Die Mitleid erregenden konvulsivischen Zuckungen sind mechanische Reflexe des gefühllosen Tieres."


    Jede Schlacht-Methode kann dazu führen, dass das Tier leidet. Ein falsch gesetzter Bozen oder auch ein zu schwacher Elektroschock fügt dem Tier nicht nur bei der Betäubung, sodern auch bei späteren Töten Schmerzen zu.


    Also, wo liegen die Unterschiede? Ich bin kein Schlachter und kenne mich zu wenig aus, um die Frage zu beantworten, welche Methode die Beste ist. Vielleicht ist ja unter Euch jemand, der das aus Erfahrung mir darlegen kann. Eine reine polemische Argumentation halte ich für unangebracht.


    Abgesehn davon, wurde meines Wissens von höchster Instanz (Bundesverfassungsgericht) das Schächten diesem einen Schächter erlaubt. Hierzu noch einmal ein Auszug aus der Wiki:


    "...Aus religiösen Gründen können Ausnahmegenehmigungen erteilt werden. Lange Zeit wurde in der BRD Juden diese Genehmigungen meist erteilt, Muslimen dagegen meist nicht. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes muss wegen der nach Art. 4 Grundgesetz verfassungsmäßig uneingeschränkt gewährten Religions- und Glaubensfreiheit auf Antrag eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, sofern das Fleisch des getöteten Tieres von Personen verzehrt wird, denen zwingende religiöse Vorschriften den Verzehr des Fleisches nicht geschächteter Tiere verbieten (Urteil vom 15. Januar 2002, sog. Schächturteil). Ob dies der Fall ist, kann eine Religionsgemeinschaft weitgehend selbst definieren, ohne sich etwa einer gutachterlichen Prüfung von Außen aussetzen zu müssen. Das Schächten muss jedoch von einer sachkundigen Person in einem zugelassenen und registrierten Schlachtbetrieb erfolgen und ist vom zuständigen Veterinäramt zu überwachen."


    Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, dass ich eine Schlachtung befürworte, die einem Tier Schmerzen zufügt, die durch eine andere Schlachtung vermieden werden könnte.


    Also, nicht falsch verstehen und ein schönes Wochenende
    wünschen Kaya & Henning

  • Kann man sich sparen, diesen Weg. Warum ists denn wieder erlaubt? Weil wir Deutschen immer noch wegen unserer Vergangenheit ein Problem damit haben, bei diesen Sachen hart durchzugreifen (nicht falsch verstehen, ich bin gegen rechts, hab aber was gegen das dauernde Anprankern).


    Klar ist Religionsfreiheit ein hohes Gut, aber irgendwo gibts Grenzen. Und mit der elektroschocksache waren doch alle Parteien gut bedient. Der Moslem oder Jude (auch die dürfen nur geschächtetes Fleisch essen, nicht vergessen, es ist nicht nur der Islam ders fordert) konnte ein unbeschädigtes Tiere schlachten (denn darum gehts bei Schächten, das Tier darf nicht körperlich sichtbar verletzt sein, auslegungen von Hardlinern aussen vor gelassen, die wollen ja schon preisabschläge, nur weil das Tier ne Ohrmarke hat und damit verletzt ist :stupid: ), der Tierhalter konnte seine Tiere ruhigen gewissen auch an diese Glaubensgruppen abgeben und die Tiere wurden vor dem Kehlschnitt betäubt. Aber nein, Deutschland muß sich ja wieder liberal und offen geben, und läßt diese Tierquälerei zu, anstatt klar zu sagen, es gibt auch bei der Religionsfreiheit Grenzen. Aber nein, da wird wieder mit Fremdenfeindlichkeit argumentiert, bzw. aus Angst davor gekniffen.


    Deswegen bringt ein Protest gar nichts, der Gegenprotest wird höher(und das Hauptargument Todsicher Fremdenfeindlichkeit und Religionsfreiheit). Das einzigste Mittel ist, keine Tiere mehr an Schächtereien zu verkaufen, aber das geht niemals. Den meisten Schäfern steht ja das Wasser bis zum Hals.


    Ich hab aus dieser Sache meine Konsequenz gezogen. Ich sprech mit den Kaufinteressenten und so leid es mir tut (und so rechts wies sich anhört), Moslem bekommen bei mir nur Schlachtkörper, keine lebenden Tiere. Und wenn sie nicht wollen. Pech gehabt, aber geschächtet wird keins meiner Schafe!!!!!!!


    Wobei wir wollen nicht verallgemeinern, die meisten die ich kenne, sehen das nicht so eng: Motto, was Allah nicht sieht, bekommt er auch nicht mit. Sprich, ihnen ists egal wie das Tier geschlachtet wurde, hauptsache es ist kein Schwein.


    Noch zwei Bemerkungen:


    1. wer hat denn diesen Schwachsinn in Wikipedia geschrieben? Erst wenn das Rückenmark durchtrennt ist, empfindet das Tier keinen Schmerz mehr. Zuvor empfindet es sehr wohl Schmerz und davon abgesehen Panik (mmh ganz lecker, im ganzen Schlachtkörper ist Adrenalin drin, dazu aber später mehr). Beim reinen Kehlschnitt wird kein Nerv durchtrennt. Die Frage ist auch was eher Eintritt: ein Verbluten oder ein Ersticken am eigenen Blut? Und das bei vollen Bewußtsein. Klar ein falscher Bolzen oder zu schwacher Strom sind auch nicht gut, aber in den meisten Fällen ist das Tier betäubt. Darum gehts ja, die Tötungsmethode ist die selbe: Ausbluten durch Kehlschnitt aus der Halsschlagader. Aber mit Bolzenschuß oder Strom ist das Tier betäubt und bekommt nichts davon mit. Beim Schächten ists es bei vollen Bewußtsein!


    2. Die Fleischqualität ist beim konventionellen Schlachten besser as beim Schächten. Liegt eben daran, dass das Tier betäubt ist und nicht alles an Hormonen und so ausschüttet (ich schreibts mal einfach, Fleischqualität ist ein weites und kompliziertes Thema). Durch Stress wird die Fleischreife wesendlich beeinflußt. Und beim Schächten findet der Stress bis zum Ausbluten statt. wenn ich hingegen meine Tiere zu Metzger fahre (sie sind anhänger fahren gewöhnt), dann schauen sie neugierig in die Runde und schon ists vorrüber, die hören den Knall des Schußes nicht mehr, also null Stress. Und em entsprechend ist die auch die Qualität der Braten. Und es kann mir keiner sagen, dass geschächtet Fleisch da ran kommt. Sowas würde ich selbst meinem Hund nur bedingt verfüttern (auf Grund der ganzen Fehlreifungen und Stresshormone im Fleisch)


    Gruß Christian

  • Hallo,


    Unglaublich.
    Wenn eines unserer Haustiere auch nur einen krummen Pups im Hintern hat, machen wir uns schon die grössten Gedanken und gleichzeitig entscheiden deutsche Gerichte in des Volkes Namen für die tausendfache Tierquälerei.


    Wegen Religion. Mittelalterlich. Undemokratisch.


    O.K. Demokratie gibt es in Deutschland eh nicht. Gab's nicht. Wird's nie geben.
    Trotzdem erschreckend zu sehen wie weit sich Deutschland von all seinen Grundwerten und Traditionen entfernt.
    Ein Land ohne Selbstachtung.


    resignierende Grüsse ... Patrick

  • Es gäbe ja einen guten Kompromiß zur Tötung ohne vorangegangene Betäubung.
    Den Leuten,die unbedingt koscheres Fleisch oder halal Fleisch essen wollen,geht es doch nur darum,daß der Tierkörper so weit wie möglich ausgeblutet ist.
    Das geht anscheinend mit einer Betäubung durch Bolzenschuß nicht.Mit einer Elektrobetäubung aber schon.


    Das Herz schlägt uneingeschränkt weiter,wie bei einem unbetäubten Tier.So ist ein vollständiges Ausbluten gewährleistet,obwohl das Tier betäubt ist.Die Sache muß nur schnell ablaufen,da die Betäubung nur wenige Minuten dauert.


    Diese Form der Betäubung haben auch die schächtenden Moslems an dem mir bekannten Schlachthof akzeptiert.


    Das wäre eine Möglichkeit,bei der ich das Schächten auch akzeptieren würde.Aber Tötung ohne Betäubung auf keinen Fall.


    Allein der Streß für das Tier.Zuerst wird es aus seiner gewohnten Umgebung gerissen,mehr oder weniger weit transportiert und wird dann am Schlachthof auch noch von ein paar Typen zu Boden gerungen,einer setzt sich drauf und schneidet die Kehle durch.


    Ein Schaf kann man vielleicht schnell ablegen und die Kehle durchschneiden,bei einem aufgeregten Jungbullen sieht die Sache da schon anders aus.Das ist wirklich kein schöner Anblick.


    Allein dieser zusätzliche Streßfaktor,dem das Tier zusätzlich zu dem ganzen Streß,den ohnehin fast jedes Schlachtier durchmachen muß,ausgesetzt wird,finde ich völlig inakzeptabel.


    LG,
    Christiane

  • Zitat

    Ein absolut grässlicher Vorgang, das Schächten! Aber auch unsere Nutztiere werden ein Leben lang gequält! Sie werden unschuldig eingesperrt, in Massen gehalten, beissen sich vor Verzweiflung gegenseitig die Schwänzchen und die Ohren ab... Es ist so unwürdig und grässlich!


    Wenn ich an die armen kleinen Kälber denke, die gleich nach der Geburt von der Mutter wegkommen und ein isoliertes, tristes Babyleben führen, wo doch jedes andere Baby, egal ob Mensch oder Tier, die Fürsorge und Liebe der Mutter geniessen darf. Der Mensch ist abartig und pervers!


    Ich bin nun seit 20 Jahren Vegetarierin weil ich diese "Schweinerei" nicht mitmache!


    Das ist nun leider sehr verallgemeinernder unfug!
    Dank Bioland, demeter und co, und nicht zuletzt der vielen kleineren Landwirte gibt es heutzutage auch die möglichkeit sein Fleisch von glücklich gelebt und gestorbenen Tieren zu erwerben, es kost halt mehr!


    Ansonsten war Fassies Beitzrag mit abstand das beste was zu Lesen war!
    Super!
    So und nicht anders siehts aus!
    Die Not der Vermarktung treibt einen dazu ein Schaf an einen Schächter zu verkaufen.
    Wenn man von der schafhaltung lebt, wird sowas wohl passieren.
    Ich kann es so machen wie Fassie und dafür Sorge tragen, das meine Schafe nicht geschächtet werden.
    (im übrigen will ich den Schnitt am kräftigen Merinohammel sehen, der sofort und schlagartig die Aorta, sämtliche Röhren und die Nerven durchtrennt, sodas das Tier tatsächlich nix mehr spüren würde)


    Ich seh da keinen Sinn im schächten!
    Beim besten Willen nicht!
    Und ich hoffe, das immernoch genügend fürs Vieh bezahlt wird, damit Leute die von der Mast leben, nicht an Schächter verkaufen müssen!


    hier gilt es anzusätzen!


    VG Kai

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