DIE Ausnahme - wer hat sie wirklich?

  • Also fallen in unsrer Familiengeschichte und meinem Umfeld gleich einige Ausnahmen ein.
    Wir hatten mal einen Dackel Jackrussel Mix. Tolle Hündin. War immer total relaxed, hat kaum gebellt, hat in ihrem leider nur 9 jährigen Leben nicht einmal Jagdtrieb gezeigt, kurz, ein Hund der einfach so nebenher läuft und dabei ist. Meine Tante hat vor einigen Wochen ihren Pointer einschläfern müssen. Der hat in seinem ganzen Leben ein Mal gejagdt, als ein Reh ihm quasie vor die Füße gestopert ist.
    Meine Eltern haben einen strunzfaulen fetten Border Collie der nie und nimmer auf die Idee kommen würde irgendwas für einen zu tun. Eine Arbeitskollegin von mir hat auch nen Border der so gar nicht Border ist. Nase immer am Boden, bei jeder Gelegenheit weg und mehr wie sitz und platz konnte sie ihm bisher nicht beinbringen.
    Meine Nachbarin unter mir hat eine total gemütiche Aussi Hündin die aufgrund von Faulheit auch eher zum dick werden neigt und mit der sie immer stundenlang spazieren geht damit sie nicht fett wird da sie sich nicht viel von sich aus bewegt.

    Meine Eltern haben noch nen Windhund der sich verhält wie ein Wesen vom anderen Stern. Da ist alles nichnt nur rasseuntypisch sondern total speziesuntypisch. Könnte aber auch an der Taubheit und der Leishmaniose liegen

  • Warum ein Hund sich aufgrund einer Leishmaniose so (wie auch immer ;)) verhalten sollte, ist mir zwar jetzt nicht ganz klar, aber gut.

    Mein Goldie hat die Rassebeschreibung in puncto will to please sehr großzügig ausgelassen - Fremden gegenüber ist Ebby eher reserviert, was ich nicht schlecht finde.

    Der Goldie meiner Kollegin ist total wasserscheu.

  • Zitat

    Warum ein Hund sich aufgrund einer Leishmaniose so (wie auch immer ;)) verhalten sollte, ist mir zwar jetzt nicht ganz klar, aber gut.

    Mein Goldie hat die Rassebeschreibung in puncto will to please sehr großzügig ausgelassen - Fremden gegenüber ist Ebby eher reserviert, was ich nicht schlecht finde.

    Der Goldie meiner Kollegin ist total wasserscheu.


    Habe in anderen Leishmaniose RErfahrungstreads schon ein paar mal gelesen, dass sich die Leish auch auf das Gehirn auswirken kann und Hunde mit Leish sich komisch verhalten. Scheint also kein Einzelfall zu sein.

  • Jagdterrier-Mix, der überhaupt nicht weiß, was jagen ist und der ganz stolz ist, wenn er meiner Hündin beim Buddeln wenigstens zusehen kann...wie das geht und warum man das macht, davon hat er keine Ahnung. Außerdem folgt er aufs Wort, ohne dass wir ihn je erziehen mussten und will nur und immer bei der Familie sein.

  • Habe manchmal eher das Gefühl, dass die Besitzer gar nicht die Rassebeschreibung ihrer Hunde kennen und dann einfach was von Ausnahme gelabbert wird :roll:

    Mein Windhundvieh ist absolute Jagdfreak, gehste mit der aufs Feld ist für sie Arbeit angesagt. Mein Schäfermix ist manchmal was faul, arbeitet aber trotzdem gerne mit.

    Für mich wäre es eine Enttäuschung wenn ich mir jetzt einen Hund vom Züchter holen würde und dann so eine Ausnahme hätte :ugly: boaaaah nee :tropf:

  • Zitat

    Unser Golden Retriever (...)
    Allerdings hat er noch einen überdurchschnittlichen Jagdtrieb, auf den ich relativ gut verzichten könnte. :ugly:

    Was genau ist ein überdurchschnittlicher Jagdtrieb bei einem Jagdhund, und wieso ist der atypisch?? :???:


    Mein Hund entsprich dem Rassenstandart, ist aber zu langbeinig und zu schlank und geräuschempfindlich.

    Was mir oft auffällt, viele wissen gar nicht so genau was eigentlich rassetypisch ist/ wäre.

  • Zitat

    Für mich wäre es eine Enttäuschung wenn ich mir jetzt einen Hund vom Züchter holen würde und dann so eine Ausnahme hätte


    Joa, schon irgendwie... ich mein, wenn man den Hund erstmal hat, dann hat man ihn und meistens mag man sie dann ja doch.
    Aber wenn ich mir vorstelle ich kauf nen Saluki und der zeigt dann freudestrahlend wildfremden Menschen das Bäuchlein zum kraulen, aber guckt dafür nem weglaufenden Hasen auf dem Feld nur mit großen Augen hinterher... bitte nicht. Das ist ja peinlich. :lol:


    Was ich noch begrenzt verstehen kann ist, wenn man sich nach nem schon ausgewachsenen Hund einer bestimmten Rasse umguckt der vielleicht manche Eigenschaften nicht gar so ausgeprägt mitbringt.
    Wobei ich persönlich da auch denke, man könnte es sich einfacher machen und ne Rasse wählen bei der das was ich mir wünsche die Regel ist und nicht die Ausnahme.
    Aber gut, es gibt sie ja, die Ausnahmen, und es ist gut wenn sie irgendwo unterkommen.


    Was ich wirklich nicht ab kann, und zwar gar nicht, ist, wenn Welpenkäufer Rasse xy wollen, aber bitte ohne oder mit abgeschwächten rassetypischen Charaktermerkmalen oder Arbeitsanlagen. Damit macht man Rassen kaputt - meiner Meinung nach. Da bin ich echt allergisch drauf.
    Das Interieur, dazu gehören halt auch Arbeitsanlagen, finde ich bei Rassehunden noch 10x wichtiger als das Exterieur.
    Beim äußeren gibt es immer eine gewisse Streubreite an Formen die den Job erledigen könnten für den die Rasse mal gedacht war (weswegen echte Arbeitshunde im Aussehen meist auch variabeler sind als ihre Show-Gegenstücke gleicher Rasse), aber bei der Innenausstattung sieht es doch ein bisschen anders aus.
    Ein Windhund der kein Interesse an Wild hat und nicht hetzt, der ist für mich kein Windhund mehr, ebensoweing wie ein Labrador der nicht schwimmt oder nicht apportiert.


    Aber ich weiß schon wo der Fehler in meiner denke liegt ;) ... für die meisten Käufer definiert sich "der Border Collie" halt dadurch, dass er schwarz-weiß irish marked und püschelig ist, perfekte Kippohren und Knopfaugen hat. Eventuell auch noch dadurch, dass er unglaublich viele Tricks kann oder in Rekordgeschwindigkeit durch einen Wald aus bunten Stangen fegt.
    Nicht dadurch, dass er Schafe hüten kann.


    Irgendwo weiter vorn kam mal die Frage auf, ob Hunde aus "Schönheitszuchten" vielleicht häufiger ein untypsiches Wesen hätten.
    Zu weit will ich mich da nicht aus dem Fenster lehnen.

    Was ich aber definitiv weiß ist, dass Ausnahmen was die rassetypischen Charakter- und Arbeitsanlagen angeht, in echten Leistungszuchten SEHR selten sind.
    Bei den Renngreyhounds gibt es z.B. immer mal wieder Hunde, die nicht in den Profisport gehen, weil sie sogenannte "non-chaser" sind, also Hunde die das Lockmittel auf der Rennbahn nicht verfolgen. Soweit so gut, da könnte man jetzt hergehen und sagen: Rasseuntypisch! Ausnahme!
    Ich kenne aber keinen einzigen Grey, der einen echten Hasen verschmähen würde. Auch solche, die die Atrappe nicht nehmen...
    Manche nehmen halt kein Plastik oder Kunstfell, aber welche die bei echtem Wild ebenfalls noch passionslos sind hab ich noch nicht kennengelernt, auch wenn es natürlich Abstufungen gibt wie "verrückt" die sind.

    Hab einen Kumpel der ist Jäger und da war die Spruchweisheit immer, dass man bei Deutsch Drahthaar oder Kurzhaar aus geprüfter jagdlicher Zucht eigentlich bei jedem Wurf in die Kiste greifen und aus einem beliebigen Welpen einen taugliche Jagdhund machen könnte (nicht jeder wird Spitzenklasse, klar...), so selten seien da die Ausnahmen von der Regel.
    Und selbst wenn so ein Hund dann mal als Jagdgebrauchshund nix taugt, dann selten weil er gar keinen Jagdtrieb hat, sondern eher weil er z.B. ein schlechtes Nervenkostüm (mangelende Schussfestigkeit, zu scharf, zu weich) hat oder körperliche Mängel.

  • Zitat

    Was genau ist ein überdurchschnittlicher Jagdtrieb bei einem Jagdhund, und wieso ist der atypisch?? :???:


    Mein Hund entsprich dem Rassenstandart, ist aber zu langbeinig und zu schlank und geräuschempfindlich.

    Was mir oft auffällt, viele wissen gar nicht so genau was eigentlich rassetypisch ist/ wäre.


    bei nem golden erwartet "man" keine stark ausgesprägte wildschärfe, eigentlich auch keine härte, obwohl das nu wirklich bedeppert is(!), die berühmte weichmäuligkeit und einen insgesamt eher maßvollen also leicht zu kontrollierenden jagdtrieb. viele leute erwarten "ruhige" hunde, die - obwohl rassebeschreibungen da gerne mehr fordern und ehrlicher schildern - nich so viel bewegung und geistige auslastung brauchen. und natürlich wasserleidenschaft, was ja scheinbar auch fast immer wirklich der fall is.

    der viel gerühmte w2p und die vermeintliche leichtführigkeit kommen noch dazu, also was erwartungen betrifft, die aber auch von rassebeschreibungen geweckt werdn. "man" erwartet ein freundliches sonniges gemüt ohne wachsamkeit und schutztrieb. "man" erwartet auch leider öfter, dass die sich alles gefallen lassen von kindern, fremden menschen und anderen hunden. und dazu erwartet "man", dass n golden alle menschen mag und perfekt mit kindern umgeht.

    viele leute egal ob halter, jäger oder verhaltensexperten, wirklich extrem viele, gehn davon aus, dass der golden wenn er mit jagdtrieb kommt grundsätzlich easy umzulenken und zu kontrollieren ist. dafür hab ich aber auch festgestellt, dass viele golden halter, die nich erst ein hatten, und andere hundehalter, die ma auf welche aufpassen sollten/durften/mussten :lol: , doch auch gern ganz anderes zu berichten haben. wie oft hör ich auf hundewiesen, wie stur golden sein könn oder wie stark sie dann eben doch abgehn, was wildschweine, rehe, vögel und eichhörnchen und kaninchen betrifft. ;) bezieht sich aber meistens auf rüden, warum auch immer. nur ein bsp von vielen!

    gar nich wenige jäger, die keine golden kennen, die sogar exzellente allrounder im jagdbetrieb sein könn, machen sich mehr oder weniger subtil sogar lustig und sagen, es wärn nich wirklich jagdhunde, weil gun dogs keine echten jagdhunde wärn. neulich erst wieder im jagdhundeforum gesehn. also wenn die, dies eigentlich besser wissn müssten, schon so denken...

    viele leute darunter auch viele golden halter wissen nicht, dass der golden früher auch als schweißhund eingesetzt wurde für angeschossenes flüchtendes rotwild und rehe. bei mir ists so, dass die 4 golden, die öfter ma bei mir sind, alle krass jagen, was mich nie überrascht hat, weil ich das noch aus meiner kindheit kenn. die 4 sind ausnahmslos weitaus heftiger als meine gordon setter dame und mein husky bub oder auch die letzten korthals-griffons und prt/jrt meines onkels je gewesen sind.

    das is aber nu ma laut ziemlich jeder eher oberflächlich gehaltenen rassebeschreibung nich typisch, obwohl eine gewisse härte und wildschärfe beim golden schon dazu gehört, was ja beim labrador einfach ganz anders is, weil der nie für die schweißsuche gedacht war.

  • Mein Collie ist bis auf die Ohren typisch Collie eben. Aber dat Sheltiekind ... eigentlich sollte sie Fremden gegenüber reserviert sein, isse aber nicht, läßt sich von jedem gleich kuschen und sogar auf den Schoß nehmen und sie geniesst es.

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