Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

  • Ja, ich war Einsatzabschnittsleiter Rettungshunde und Fachberater Rettungshunde.

    Ja, so gesehen ist Finderwille eine Hundeschule, das heißt aber nicht dass unsere Ausbildung schlechter ist als bei anderen Staffeln. Natürlich kann ich als Helfer bei anderen Mantrailern mitlaufen, hab ich früher öfter gemacht und so auch viel gelernt.

    Grüße Bernd

  • Hallo zusammen

    Ich traile mit Vinci nun schon seit über einem Jahr. Vinci ist ein über 2 jähriger unkastrierter Elo-Rüde. Nicht wirklich "die" Arbeitsrasse, aber er hatte eigentlich schon immer Spass an Nasenarbeit und etwas mit mir zusammen zu unternehmen. Wir trailen nur zum Spass 1x pro Woche mit einem ausgebildeten Trainer (war mal Prüfer bei Redog). Und manchmal ist es ein bisschen frustrierend, weil Vinci nicht immer gleich motiviert mitmacht.. An einem Tag ist er topmotiviert und arbeitet sehr sauber, läuft praktisch nie falsch, zeigt sauber an, wenn er keinen Geruch mehr hat und dreht selbstständig um. An anderen Tagen ist Markieren und "privat" schnüffeln für ihn interessanter und er läuft auch mal aus dem Geruch ohne irgendwelche Anzeichen, oder er will nicht weiterlaufen obwohl er richtig wäre. Das macht es für mich und auch für den Trainer sehr schwierig ihn richtig zu lesen, weil er nicht konstant ist.. Auch ist es bei ihm sehr tagesformabhängig und ich weiss vorher selten, wie er drauf ist. Wir haben schon viel versucht gemeinsam mit dem Trainer: Die Versteckperson nimmt die Belohnung mit und macht sich interessanter, kürzere Trails um die Motivation hochzuhalten, an verschiedenen Orten trailen, loben wenn er gut arbeitet, markieren lassen, markieren verbieten..

    Teilweise ist das wirklich frustrierend, ich glaube es macht Vinci eigentlich Spass und auch ich habe Spass daran, wenn er gut mitmacht. Wenn er nicht gut mitmacht frage ich mich teilweise warum ich das eigentlich mache :zany_face: Mir ist klar, dass er noch mitten in der Pubertät ist und vieles mit seinen Hormonen zusammenhängt, ich frage mich einfach, ob das irgendwann besser wird, oder ob er immer abgelenkt sein wird, wenn er einen spannenderen Geruch entdeckt.. Mir fällt es schwer mich so zu verbessern und ich sehe uns leider noch nicht wirklich als gutes Team, weil er anderes oftmals über die Zusammenarbeit mit mir stellt.. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht, habt ihr Tipps oder motivierende Worte, dass das mit 3 Jahren alles vorbei ist? :beaming_face_with_smiling_eyes:

  • kannst du ihn im Alltag davon abhalten , an Pissstellen zu schnuppern? oder gar drüber zu markieren?

    Darauf warten dass es besser wird, kann man ewig.

    Die Pisserei ist oft ein Alltags Thema. Konsequente Erziehung erleichtert die Arbeit. Das ist nicht trennbar voneinander.

    Aber es ist auch ein Thema der Rasse/ Motivation. Nicht jeder Hund ist konstant und immer mit Feuereifer mit dabei. Es gibt Kandidaten, die das Suchen so semi finden und halt Wichtigeres im Kopf haben.

    Da muss man sich dann mit der Zeit fragen, ob es die richtige gemeinsame Beschäftigung ist.

    Ich mach das ja nun doch schon ein paar Jährchen - 16 sind es jetzt - und eines ist klar : KÖNNEN tut es jeder Hund. WOLLEN noch lange nicht zwingend alle.

  • Bei meinem Rüden war es eine Frage der Belohnung und das hab ich auch schon öfter bei Kundenhunden gesehen.

    Wenn die Belohnung nicht zu 100 (oder wenigstens 90) Prozent passt, dann sind die Hunde oft einfach nicht motiviert genug.

    Whiskey hat komplett konsequent und konstant gesucht, als wir von Futter auf seinen Ball als Belohnung geswitched sind.

    Dasselbe bei einer Hündin im Training. Für Futter hat sie mal ok gesucht, war mal nur "im außen". Als wir auf ihr Lieblingsspielzeug gewechselt sind als Belohnung, ist sie wie auf Schienen gelaufen und hat konstant gesucht.

    In die Richtung würde ich evtl. nochmal schauen. Auch mit dem Wissen, dass nicht alles immer gleich motivierend wirkt. Nur, weil etwas heute super toll für deinen Hund ist, muss das morgen nicht auch so sein. Das würde zur Inkonsistenz passen.

  • Kenne ich zu 100%. Von meinem vorherigen Rüden und auch mit dem Jungspund jetzt.

    Großer Durchbruch war bei uns ein ungewollter/-geplanter Trainerwechsel, jemand der mit Hunden die absolut 0 WTP aber trotzdem viel WTW haben und absolut selbstdenkend und selbstständig sind umgehen konnten.

    Man muss den Mittelweg zwischen "privater Nebenbeschäftigung" und "Arbeit" finden. Nur verbieten oder alles Zulassen hat das ganze hier exzessiv gesteigert. Vor allem das "Private" zu verbieten.

    Wir hatten damals ein "weiter" etabliert. Er durfte kurz aus der Rolle aber auf weiter geht es weiter. Wird aktuell auch daran gearbeitet. Klappt (bisher) wieder gut. Richtige Entscheidungen grundlegen bestätigen und hier die Eigenständigkeit der Rasse nutzen und weiter fördern. Das war auch ein wichtiger Punkt!

    Keine langweiligen Trails und nicht immer die selbe Person suchen plus eine Ration vom Tagesbedarf an Futter das mit dem Trailen wird erarbeitet wird hat hier super funktioniert. Und tut es nun wieder.

    Je "langweiliger" ein Trail für ihn war. desto mehr ist er privat unterwegs gewesen. Hier wurde auch mit Verschiedenen Geruchsträgern gearbeitet. Mal was mitgebrachtes von der VP. Mal vor Ort einen Stein o.ä. anfassen, mal kurz die Hand in ein Wasserglas stecken, mal am Auto anriechen lassen etc.

    VP wird mit Auto oder Fahrrad/Roller versteckt. Oder halb so, halb gelaufen, Altspur (kreuzen) oder mehrere Tage alte Trails. Also alles was an das Köpfchen appeliert. Indoor gelegentlich war auch immer der Renner! Genauso ein Trail auf verschiedenen Ebenen (Bahnhof/ Schulhof/ Innenstadt mit Brücken und "Terassen"). Geruchspool und Loops wurden auch gerne und akribische abgecheckt und haben des Öfteren zu einem richtigen Kick geführt. Gelegentlich mal ein Konditionstrail ein paar km "lahm" "gerade aus" war dann "zack" abgearbeitet ohne auch nur 1x ansatzweise an etwas anderem zu schnüffeln.

    Muss aber auch sagen, dass sich unsere Trainerin regelmäßig zu dem Thema fortbildet und sich eine wahnsinnige Mühe in der Vorbereitung gibt. Welcher Ort und dort welche Strecke mit welchen Schwierigkeiten wird vor dem Training für jeden einzelnen Hund geplant!

    Trotzdem gab/gibt es vereinzelt Tage an denen die Pipistelle oder die Katze/das Reh einfach spannender ist. Aber das war/ist für mich völlig ok.

  • Ja, kann ich. Auch während dem Trailen. Aber er lässt es trotzdem nicht und es ist ein ewiges diskutieren.. da kommt dann seine Eigenständigkeit zum Vorschein.. Dazu ist er sehr sensibel und wenn ich die ganze Zeit in Konflikt gehe mit ihm, hat er iwann gar keine Lust mehr und ist verunsichert weil er denkt alles falsch zu machen.. Ich denke viel ist sicher rasseabhängig aber ich denke nicht, dass er kein Spass daran hat, nur sind andere Sachen je nachdem wichtiger für ihn..

    Bei meinem Rüden war es eine Frage der Belohnung und das hab ich auch schon öfter bei Kundenhunden gesehen.

    Wenn die Belohnung nicht zu 100 (oder wenigstens 90) Prozent passt, dann sind die Hunde oft einfach nicht motiviert genug.

    Whiskey hat komplett konsequent und konstant gesucht, als wir von Futter auf seinen Ball als Belohnung geswitched sind.

    Dasselbe bei einer Hündin im Training. Für Futter hat sie mal ok gesucht, war mal nur "im außen". Als wir auf ihr Lieblingsspielzeug gewechselt sind als Belohnung, ist sie wie auf Schienen gelaufen und hat konstant gesucht.

    In die Richtung würde ich evtl. nochmal schauen. Auch mit dem Wissen, dass nicht alles immer gleich motivierend wirkt. Nur, weil etwas heute super toll für deinen Hund ist, muss das morgen nicht auch so sein. Das würde zur Inkonsistenz passen.

    Futter haben wir auch schon verschiedenes versucht, auch Spielzeug.. Von Feta über Wurst zu Hackfleisch und aktuell rohes oder gekochtes Pferdefleisch.. Er isst die Belohnung auch sehr gerne obwohl es sonst nicht zu den guten Fressern gehört.. Aber allenfalls könnte ich wieder mehr Abwechslung reinbringen, danke für die Anregung :smiling_face:


    Ich werfe mal gesundheitliche Probleme in den Raum. Rückenschmerzen oder ähnliches. Dann schwankt es oft auch massiv.

    Ausschliessen kann ich das nicht aber ich fände es eher unwahrscheinlich.. das würde ich ja auch sonst irgendwo im Alltag bemerken. Von einer Osteo wird er regelmässig durchgecheckt und Verspannungen gelöst, Untersuche (HD/ED) stehen aktuell noch aus, aber im Alltag fällt nie was auf..

    Das klingt irgendwie nach Vinci :beaming_face_with_smiling_eyes: Mein Trainer ist wirklich gut, aber er selbst hat Labradore und Hündinnen und man merkt ihm richtig an (und er sagt es auch offen) dass er mit Rüden und mit eigenständigen Rassen nicht allzu viel anfangen kann.. Seine Kollegin, bei der wir ab und zu trailen, hat hier mehr Geduld und oftmals läuft es bei ihr auch besser. Sie macht eher kürzere aber schwierigere Trails. Das es ihm langweilig wird, wenn der Trail zu einfach wird, kann ich mir sehr gut vorstellen bei ihm, das würde passen :woozy_face: Ich schaue das mit meinem Trainer mal an, ob wir ihn da mehr fordern können.. Er möchte oftmals eher wieder einfachere Trails machen, wenn es mal nicht läuft, aber ich weiss, dass Vinci genau weiss, was er zu tun hat und bei schwierigeren Trails brilliert er meistens..

  • Nein, sobald permanent Konflikt entsteht muss man abbrechen. Das vermiest so st allen die Lust am Ganzen.

    Ich würde da gar nicht mit der Belohnung experimentieren, sondern die Anforderung mal richtig steigern.

    Überforderung ist nicht gut, aber zu kleine Lernschritte machen ebenfalls keinen Sinn und auch keinen Spass.

    Daher würde ich mit ihm mal in schwieriges Gebiet, und ihn richtig ackern lassen. Ich hab auch so Kandidaten im Training, die kommen auf blöde Ideen wenn es zu einfach wird.

  • Machst du denn außer das Mantrailing noch was anderes mit ihm? Könnte ja durchaus sein, dass es einfach nicht die Art Beschäftigung ists, für die er brennt =) Ich finde, wenn man zwei, drei Sachen mal mit seinem Hund gemacht hat, merkt man dann oft recht gut, was wirklich "seins" ist und was er eher nur so semi findet.

    Mein Rex fand Rally Obedience recht lange echt gut, aber irgendwann ließ seine Begeisterung dafür nach. Er bevorzugt jetzt andere Beschäftigungsarten. Leider darf er gesundheitlich nicht mehr alles, aber ich versuche natürlich, ihm das, was noch geht, zu ermöglichen, wo er echt mit Feuereifer dabei ist =)

  • Nein, sobald permanent Konflikt entsteht muss man abbrechen. Das vermiest so st allen die Lust am Ganzen.

    Ich würde da gar nicht mit der Belohnung experimentieren, sondern die Anforderung mal richtig steigern.

    Überforderung ist nicht gut, aber zu kleine Lernschritte machen ebenfalls keinen Sinn und auch keinen Spass.

    Daher würde ich mit ihm mal in schwieriges Gebiet, und ihn richtig ackern lassen. Ich hab auch so Kandidaten im Training, die kommen auf blöde Ideen wenn es zu einfach wird.

    Also noch eine Stimme für Schwierigkeit steigern - das versuchen wir glaub mal.. Mein Trainer hat dann jeweils eher Rücksicht genommen und einfachere Trails gelegt oder zwei kurze hintereinander um die Motivation hochzuhalten, aber das hat selten zu Erfolg geführt.. Auch dass die Versteckperson Theater macht oder die Belohnung gibt, hat ihn nicht wirklich begeistert, er ist rassespezifisch Fremden recht reserviert.. Danke für den Input :smiling_face:

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