Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

  • Bei uns ist das Ziel auch, dass der Hund bevorzugt da läuft wo am meisten Geruch ist, sprich Geruchsband. Natürlich ist das nicht immer genau da wo die Person lang lief - je nach Wind, Temperatur, Umgebung, Alter der Spur. Für mich ergibt das schon Sinn.

    Gerade wenn ein Hund genetisch durchaus auch Hochwind annehmen würde, ist mir wichtig, dass der Hund nicht anfängt der schnellsten Spur nachzujagen und sich dann irgendwo im nirgendwo verliert. Mit Vespa die ja sehr schnell ist, würde das auch im Chaos enden. Ich könnte das nicht mehr sinnvoll lesen. Und gerade da wir nur im Sport Menschen suchen will ich nicht, dass Vespa durch Privatbesitz rennen will oder unnötige Abkürzungen geht - das mag im Einsatz ok sein, aber im Sport sicher nicht. Von der Spur weggehen und dann wieder zurückkommen wäre bei uns auch kein Thema. Aber ob man das bewusst macht oder ob man halt irgendwie ewig in ein Negativ läuft ist ja auch nicht dasselbe.

    Wie hoch oder tief ein Hund sucht, ob er Kreise macht, alles prüft oder sofort entscheidet, ob er Negative nochmal prüft, wie schnell er ist usw wäre mir hingegen auch egal. Wir haben wirklich viele Hunde im Training und jeder sucht ein kleines bisschen anders. Die Frage ist ja nur, was braucht DER Hund um noch energiesparender und sicherer zu finden.

  • Aber ob Prüfung oder nicht, grundsätzlich ist es doch sinnvoller, wenn man erstmal anfängt, auf Spurtreue zu lernen, damit der Hundeführer sieht, wie sein Hund arbeitet, wenn er eben auf der Spur ist und nicht nur der Witterung folgt.

    Oder hab ich da einen Denkfehler?

    Wir trainieren keine "Spurtreue" sondern der Hund soll auf dem Geruch laufen. Der Hundeführer soll sehen wie der Hund auf Geruch arbeitet und wir er ohne Geruch läuft. So lernt er den Hund zu lesen.

    Was meinst Du mit "Witterung" ?

    Leider werden die gleichen Begriffe oft verschieden genutzt. Was ist Hochwindsuche ? Stöbern ohne Geruch ? Manche meinen damit auch das Verfolgen des frischen Quellgeruches. Das ist bei uns natürlich erlaubt weil es zum Auffinden der Person führt.

    Grüße Bernd

  • . Finde es aber auch komisch, dass ds jeder "Verein" seine eigenen Prüfungsregeln hat, obwohl es ums gleiche geht).

    Die HiOrgs haben doch die gleiche Prüfungsordnung im Grunde. Gut, es gibt unterschiedliche Ausführungsbestimmungen. Aber bis vor kurzem haben die sich ja nicht so drastisch unterschieden (ASB und JUH? haben ja eine neue). Das mit den Sichtungen durch die Polizei ist ja abhängig vom Bundesland und nicht von den Vereinen und Organisationen selbst.

    Trotzdem wäre was komplett einheitliches sinnvoll, auch in der Fläche..


  • In der Fläche gibt es eine einheitliche Prüfungsordnung, an die sich die Hilfsorganisationen mehr oder weniger halten.

    Beim Mantrailing hat man das auch versucht, ist sich aber nicht einig geworden. Insbesondere bei der Überprüfung des Negativ gab es viele Meinungen, die man nicht unter einen Hut bzw. nicht in eine Prüfungsordnung gebracht hat.

    Mantrailer in den Rettungshundestaffeln dürfen immer abkürzen, sie sollen die frischeste Spur nehmen, denn das Ziel ist es ja die Person am Ende zu finden.

    Bei Polizei und Staatsanwaltschaft möchte man manchmal einen genauen Fluchtweg wissen. Wir nennen das forensisches Trailen. Hierbei soll nicht abgekürzt werden. Das muss einem Hund beigebracht werden.

    Grüße Bernd

  • Wir trainieren keine "Spurtreue" sondern der Hund soll auf dem Geruch laufen. Der Hundeführer soll sehen wie der Hund auf Geruch arbeitet und wir er ohne Geruch läuft. So lernt er den Hund zu lesen.

    Das ist doch Spurtreue, wenn du mit "auf dem Geruch laufen" den Geruch der Spur meinst.... Und zum lesen lernen gehört schon noch etwas mehr dazu als zu sehen, ob der Hund irgendeinen Geruch hat oder nur flaniert.

    Was ist Hochwindsuche ? Stöbern ohne Geruch ? Manche meinen damit auch das Verfolgen des frischen Quellgeruches. Das ist bei uns natürlich erlaubt weil es zum Auffinden der Person führt.

    Hochwindsuche (air scenting) ist genau das, was es sagt: der Hund sucht hoch im Wind nach Geruch. Er jagt den Geruch, wie es eben Vorstehhunde (schau dir mal Field Trial Videos von Settern und Pointern an!) oder Geländesuchhunde tun. Hat er irgendwo Geruch erwischt, versucht er ihn über Peilung zu orten.

    Die meisten Trailer wechseln im Zielbereich der VP auf Hochwindsuche, weil sie Lebendwitterung bekommen. Kann man ermutigen oder auch nicht (habe einige hochtalentierte Trailer erlebt, die wirklich miserabel sind in Hochwindpeilung, andere machen das super!). Aber unterwegs möchte ich nicht, dass der Hund das Geruchsband der Spur verlässt, um Geruch zu jagen anstatt ihm zu folgen. Die Spur ist immer da, während Geruchsfetzen im Hochwind weg sind, wenn der Wind dreht - was im Mikroklima zwischen Häusern sehr oft passiert. Da ist dein "Quellgeruch" dann auch nur etwas frischerer Spurgeruch, der den entsprechend veranlagten Hund zu Abkürzungen verleitet. Mit allen Risiken, die da dran hängen.

  • Das ist doch Spurtreue, wenn du mit "auf dem Geruch laufen" den Geruch der Spur meinst

    Ist es nicht. Hier trainieren einige Staffeln indem sie Markierungen oder Leckerlies auf die Fußspuren legen. Der Geruch kann aber ganz woanders liegen.

    Wenn ich nie weiß ob der Hund im Geruch ist oder nicht kann ich nicht lernen ihn zu lesen.

    Mir genügt es grundsätzlich zu Erkennen : Geruch oder kein Geruch.
    Inzwischen kann ich im Einsatz erkennen : Älterer Geruch, neuer Geruch, Pool, frischer Quellgeruch und wenn ich von einer älteren Spur älter 24 h auf eine frische Spur komme.

    Stöbern nach Geruch ist bei uns nicht erwünscht. Ist meistens auch eine schlechte Taktik.

    Wenn der Hund im Zielbereich auf frischen Quellgeruch stößt darf er diesen benutzen und auch abkürzen. Wenn ich Pech habe und es ist ein Zaun dazwischen kann ich im Einsatz sagen : Diese Richtung ungefähr 30 - 300 m hält sich die gesuchte Person auf.

    Das hatte ich mir gedacht dass das Wort "Hochwindsuche" 2 verschiedene Bedeutungen hat, deshalb benutze ich es nicht.

    Grüße Bernd


  • Ja, kenne ich.

    Sehr interessanter Ansatz.

    Leider waren die Trails sehr kurz und es wurde nicht ausgeschlossen dass der Hund über frischen Quellgeruch direkt zum Ziel kommt.

    Mich wundert es nicht dass die Fehleranfälligkeit mit dem Alter nicht abnimmt, denn die Bakterien, die der Hund vielleicht riecht, leben ja weiter. In der gleichen individuellen Zusammensetzung wie sie auf dem Menschen gewohnt haben. Das Spuralter ist mir auch im Einsatz egal.

    Interessant ist dass die falschen Entscheidungen weniger werden im Laufe des Trails. Die Autorin begründet dass damit dass der Hund sich auf den Geruch "einriecht". Ich glaube es liegt daran dass das Team sich "einarbeitet" und die Teamarbeit besser wird.

    Schade ist es dass im gesamten Text Fährte und Individualgeruch durcheinander geworfen werden. Dabei hat das eine mit dem anderen nichts zu tun.
    Uns macht das bei Einsätzen das Leben schwer, denn die Polizei ist oft der Meinung dass die Fährte nach einigen Stunden oder nach Regen nicht mehr da ist.
    Ja, das stimmt. Wir suchen aber nicht die Fährte !

    Grüße Bernd

  • Es wäre ein Regelwerk sinnvoll, das das Ergebnis bewertet. Ich mach noch mal die Kurve zum Hüten. Bei uns geht es darum, dass die Schafe auf bestimmten Wegen durch bestimmte Tore laufen, im Pferch landen, über Brücken gehen etc ... Wie die Aufgabe von Hund und Mensch bewerkstelligt werden, ist im Grunde total egal. Wenn der Hund das mit Kopfstand hüpfend hinbekommt, dann gibt das auch volle Punktzahl, quasi. Der einzige, der wissen muss wie sein Hund funktioniert, ist der Mensch, der ihn führt. Kommandos etc. interessieren die Richter nicht.

    Ich würde mir beim Trailen, je nach Einsatzzweck, auch so ein Regelwerk wünschen.

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