• Zitat

    Also hätte der Nachbar sagen müssen, dass er das jetzt vorhat, dann gehen wir zusammen und leinen beide gleichzeitig an.

    Woher soll der Nachbar das denn wissen? Es ist eigentlich eure Aufgabe, den Hund im Auge zu haben, gerade wenn ihr wisst, dass er so ist, und gerade wenn dein Mann schon vorher eingreifen musste. Ich kann doch den Hund dann nicht weiterhin ohne Kontrolle laufen lassen?

  • Daß Momo, wie du schreibt,bei Leinenkontakten angreift, sobald's ans Weitergehen geht, dürfte übrigens einen ähnlichen Background haben: Mit Mensch an der Leine ist Hund ja bekanntlich stärker, und so nutzt er, sobald er weiß, daß der Kontakt gleich zu Ende ist, auch hier die Chance, noch fix und mit minimalem Risiko für sich selbst klarzustellen, wer der Boß ist.

    Wär's meiner, bekäme er absolut keine Chance mehr für solche Spielchen, bis ich ihn wirklich im Griff habe. Er hat schon Glück gehabt, daß der arme Chow so ängstlich war - oft wehren sich angeleinte Attackierte besonders erbittert, und solche Kloppereien sind sehr viel böser als normales Geprolle.

  • Ja doch. Daß ich die Situation falsch eingeschätzt habe und nicht rechtzeitig eingegriffen, das hab ich ja verstanden.

    Ich möchte halt nur gern wissen, was in meinem Hund vorgeht, warum der das macht, was er macht. Dann kann ich Signale doch ganz anders deuten und handeln.
    Daß der Nachbar hätte sagen müssen, daß er den Hund anleinen will, das haben wir doch beide nicht gewußt. Ich mach ihm das doch nicht zum Vorwurf. Also kein Grund, hier so auf mich draufzuhauen.

    Ich hinterfrage hier Momos Verhalten, nichts weiter. Daß es mein Fehler war, was passiert ist, weiß ich definitiv.
    Ich werds künftig anders machen, deshalb will ich verstehen, was passiert ist. Versteht Ihr das?

  • Mir gehts nur darum, dass der Hund deutlich mehr kontrolliert und eingeschränkt gehört und ihr das scheinbar doch noch recht locker seht. Mir wäre es in erster Linie egal, warum er das macht, der bekäme von mir deutlich mehr Grenzen und deutlich weniger Freiheiten. Würde das einer meiner Hunde machen, dann müsste der neben mir bleiben und dürfte sich nicht mehr einfach so frei bewegen. Im Straßenverkehr würde man sagen, man muss vorausschauend fahren. Und genau das müsst ihr auf den Hund übertragen. Ihr solltet, gerade bei solchen Feiern, jederzeit wissen, wo ist er Hund, was macht er und ja, was machen die anderen Gäste. Wenn das schwer möglich ist, Hund daheim lassen. Die Leidtragenden sind nämlich immer die anderen.

  • Ohne dabeigewesen zu sein, würde ich Momos Verhalten etwa so übersetzen: Er kommt mit euch als Rückendeckung in eine trubelige Umgebung, kriegt da jede Menge Aufmerksamkeit und vor allen entzückendes Mädel. Tolles Revier, alles seins, klasse Abend!

    Bis jemand auf die blöde Idee kommt, ihm einen zweiten, total fremden Kerl direkt vor die Nase zu setzen, sprich: einen Rivalen. Dem möchte er eigentlich gleich mit Aufreiten zeigen, wo hier der Hammer hängt, aber blöderweise hindert ihn Herrchen dran.

    Also macht er's erstmal subtiler: mit Pinkeln, Verfolgen, Wegabschneiden, Sichgroßmachen und Augenkontakt, damit, dem anderen immer wieder dichter und dichter auf die Pelle zu rücken - also mit all dem ,was Hundehalter so gern als "unentbehrliche Sozialkontakte" oder "spielen so nett" interpretieren. Auf diese Weise findet er dann schon mal raus, daß der fremde Kerl ein Schisser ist. Um so besser!

    Und dann, endlich, kommt die Chance: der Rivale wird gefesselt weggezogen, also: Drauf & gib ihm!

    Für Momo sicher ein gelungener Abschluß eines netten Abends - der Chow würde das Szenario garantiert anders bewerten!

  • Ich würde das genauso sehen- sicher sind da viele DInge abgelaufen, die ihr nicht gesehen habt- Hunde greifen nie einfach so aus dem Nichts an... :muede: Ich werde immer ärgerlich, wenn ich sowas lese, das heißt einfach, dass der Besitzer seinen hund nicht richtig lesen kann und der Hund erst überdeutliches zeigen muss, bis was gemerkt wird ;) Setz dich mal mehr mit den Umgang von Hunden untereinander und der Körpersprache auseinander...dann kann man solche Situationen besser bewerten und den Hund einschätzen und solche eher Situationen verhindern.

    Ich musste bei Drkao auch erstmal genau lesen lernen, wann geht er nach vorne wann und warum bölkt er diesen oder jenen Hund an...man lernt eine neue Sprache mit Vokabeln und Grammatik...

  • bei meiner ist es auch so: will der andere hund weitergehen/wird vom besitzer mitgenommen geht sie "drauf"/"hinterher"

    ich weiß es und bei mir ist es so, dass ich dann hingehe und sie a) am Halsband halte oder b) auf die Schleppleine trete oder c) mich dazwischenstelle - bei mir ist das nur zu anfangs vorgekommen weil ich zu langsam war, das kam jetzt kein einziges mal mehr vor und es ist auch unfair dem anderen hund gegenüber ...

    wenn du es weißt musst du dementsprechend handeln ... es geht erstmal gar nicht darum, dass du weißt warum er es tut, sondern dass du das verhinderst ... so lernt dein hund, dass du sowas regelst und nicht er ...

  • Zitat

    Ohne dabeigewesen zu sein, würde ich Momos Verhalten etwa so übersetzen: Er kommt mit euch als Rückendeckung in eine trubelige Umgebung, kriegt da jede Menge Aufmerksamkeit und vor allen entzückendes Mädel. Tolles Revier, alles seins, klasse Abend!

    Bis jemand auf die blöde Idee kommt, ihm einen zweiten, total fremden Kerl direkt vor die Nase zu setzen, sprich: einen Rivalen. Dem möchte er eigentlich gleich mit Aufreiten zeigen, wo hier der Hammer hängt, aber blöderweise hindert ihn Herrchen dran.

    Also macht er's erstmal subtiler: mit Pinkeln, Verfolgen, Wegabschneiden, Sichgroßmachen und Augenkontakt, damit, dem anderen immer wieder dichter und dichter auf die Pelle zu rücken - also mit all dem ,was Hundehalter so gern als "unentbehrliche Sozialkontakte" oder "spielen so nett" interpretieren. Auf diese Weise findet er dann schon mal raus, daß der fremde Kerl ein Schisser ist. Um so besser!

    Und dann, endlich, kommt die Chance: der Rivale wird gefesselt weggezogen, also: Drauf & gib ihm!

    Für Momo sicher ein gelungener Abschluß eines netten Abends - der Chow würde das Szenario garantiert anders bewerten!

    Eine mMn treffende und anschauliche Interpretation! :gut:

    Ich würde mich hier den anderen anschließen- Hund sichern und aufmerksam beobachten was geschieht. Lieber einmal zuviel zurückgerufen und an die Leine genommen als einmal zu wenig.

  • Ich denke mal, daß Momo so checkt wie beschrieben. Ich hab ihn halt auch schon total anders erlebt. Freundlich, sozial und völlig streßfrei. Aber die Situation gestern war eben total entgleist.
    Gut, ich werd es so machen. Künftig bleibt er bei solchen Veranstaltungen eben an der leine und bei mir und es gibt weniger Freiheit und mehr Kontrolle. Dann muß es eben sein.
    Wie haltet Ihr das? Wie soll ein Hund soziales Verhalten lernen, wenn er keine Chance hat, sich anders zu verhalten und damit eben Grenzen gesetzt zu kriegen. Heißt, er macht was falsch und sprürt sofort die Konsequenz.

    Ich hab mal bei am... nachgesehen, es gibt so viele Büber über Körpersprache. Welches ist wirklich empfehlenswert?

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