Hund macht mich kaputt

  • Aber wer nimmt einen Hund mit solcher Problematik auf? Das müsste vermutlich eine Tierschutzorga mit extrem idealistischen Pflegestellen oder so machen. In ein "ziviles" Zuhause lässt sich dieser Hund (in dem Alter und mit der beschriebenen Unsauberkeit, von den noch zu erwartenden TA-Kosten durch das Alles-Fressen ganz zu schweigen) wohl kaum noch vermitteln...


    Es ist, so wie ich es mir vorstelle, eine ganz fiese Zwickmühle für die Halter. Einerseits ist der Hund schon lange bei ihnen und sicherlich hängt trotz des ganzen Ärgers auch das Herz an dem Tier. Dass hier so lange mit einer schier unerträglich scheinenden Situation gelebt wurde, zeigt das ja schon.
    Andererseits laufen zwei kleine Kinder in dieser Situation herum, gerade wenn's dann in die Vollen geht kann ich absolut verstehen, dass da die Nerven blank liegen und man dem Tier nicht mehr gerecht werden kann. Und dass man den Hund dann am Liebsten loswäre. Als Lottas Inkontinenz noch nicht diagnostiziert war und ich über knapp drei Wochen plötzlich überall Urinflecken hatte, bin ich schier die Wände hochgegangen. Wir haben zum Glück eine Lösung für dieses Problem gefunden, so dass ich heute uneingeschränkt damit leben kann - aber allein diese im Vergleich doch sehr harmlose Problematik hat mich vorübergehend einige Freude am Hund gekostet.


    Ich würde, auch um eine wirklich fundierte Entscheidung treffen zu können, den Hund auf die hier genannten Krankheiten - Lebershunt, Bauchspeicheldrüsenproblematik - gründlich untersuchen lassen. Sollte sich da wirklich kein Befund ergeben (was ich kaum glauben kann, wenn ich das mit dem Kiesfressen höre) und das ganze Problem tatsächlich ausschließlich auf einer Verhaltensstörung beruhen, könnte man es nochmal mit einem guten Hundetrainer versuchen. Andererseits muss man sich auch ehrlich fragen, ob man das überhaupt noch will. Wenn der Zug abgefahren ist, muss man sich damit auseinandersetzen, wohin man den Hund abgeben könnte.

  • Hallo nochmal!


    Mein Beitrag vorher war ja nicht böse gemeint. (Offenbar hast du es so aufgefasst.) Ich wollte lediglich darauf hinaus, dass sich offenbar eure Lebenssituation geändert hat, was dazu geführt hat, dass die Situation für dich inzwischen unerträglich geworden ist. Und ich hatte in deinen ersten Posts auch nicht den Eindruck, dass dies aus deiner Sicht nicht unbedingt der Fall ist.
    Ich schließe mich daher dem ohnehin schon sehr oft gegebenen Rat an, mit einem guten Trainer an diesen Verhaltensproblemen zu arbeiten, wenn gesundheitliche Ursachen dafür ausgeschlossen wurden.
    Vielleicht findet sich ja auch ein engagierter Hundesitter, der deinem Hund untertags Bewegung und Abwechslung und euch eine Atempause verschafft.
    Und wenn das nicht möglich ist, eventuell doch in Betracht zu ziehen, den Hund an jemanden abzugeben, dessen Lebensumstände es erlauben, mit diesem schwierigen Hund zu leben.


    Ich wünsche euch viel Kraft, die beste Entscheidung für euch alle zu treffen.




    (Und wenn du den Durchfall einer Katze jahrelang in der Obstschüssel, am Herd, am Esstisch, im Bett etc. hast, dann macht das die fehlenden Mengen durchaus wett, wenn es um die Lebensqualität geht. Glaub mir.)

  • Zitat


    Ich würde, auch um eine wirklich fundierte Entscheidung treffen zu können, den Hund auf die hier genannten Krankheiten - Lebershunt, Bauchspeicheldrüsenproblematik - gründlich untersuchen lassen. Sollte sich da wirklich kein Befund ergeben (was ich kaum glauben kann, wenn ich das mit dem Kiesfressen höre) und das ganze Problem tatsächlich ausschließlich auf einer Verhaltensstörung beruhen, könnte man es nochmal mit einem guten Hundetrainer versuchen. Andererseits muss man sich auch ehrlich fragen, ob man das überhaupt noch will. Wenn der Zug abgefahren ist, muss man sich damit auseinandersetzen, wohin man den Hund abgeben könnte.


    :gut:

  • Hallo Bernhard,


    das klingt schlimm und ich kann mir gut vorstellen, dass das Deine Kräfte und auch eine gewisse Ekelgrenze übersteigt.


    Für mich klingt das nach einem (in Straßenhund-Zeiten) erlernten Verhalten, das wirklich schwer abzugewöhnen sein wird.


    Wenn Du eine Bauchspeicheldrüsen-, Leber und Schilddrüsenproblematik sicher ausschließen kannst, würde ich in einen hochwertigen und gutsitzenden Maulkorb, wie er schon verlinkt wurde, investieren, den sie dann auch tagsüber (nicht nur zu Gassizeiten) tragen muss. Natürlich muss sie die Möglichkeit haben, einige Stunden am Tag ohne Maulkorb zu sein, denn sie muss ja trinken und es dürfen sich ja auch keine Druckstellen vom dauerhaften Tragen bilden. In der Zeit müsste sie dann eben immer beaufsichtigt werden. Mann kann das ja auch stundenweise über den Tag verteilt so machen, wenn das besser einzurichten wäre für Deine Frau.


    Vielleicht müsste man in diesem speziellen Fall auch erwägen, einen großen Innenkäfig/Zwinger zu kaufen, in welchem sie auch Platz zum Stehen hat und den man ihr gemütlich einrichtet für die Zeiten, in denen man sie nicht beaufsichtigen kann und in denen sie den Maulkorb nicht tragen soll. Es gibt diese Käfige auch in Riesengrößen, in denen selbst Doggen stehen und sich bewegen können. Das darf natürlich nicht zu einem "Abschiebeknast" werden!!! Bleibt die Problematik, dass sie möglicherweise die Decken darin frisst (sie hat ja wohl schon einmal ein Hundebett gefressen). Dann bringt diese Möglichkeit natürlich nichts, da wäre dann der Maulkorb die bessere Alternative...


    Wegen der Suchspiele draußen: Du kannst Ihr ja auch einfach ihr Futter draußen verstecken, es muss ja nicht Frolic sein. Ich frage mich nur, ob das nicht dieses ständige Futtersuchen auch "triggert", das weiß ich aber nicht genau, da müssen andere User Ratschläge geben.


    Ich würde zumindest noch einmal versuchen, dieses Allesfressen durch einen Maulkorb einfach unmöglich zu machen. Vielleicht könnt Ihr Euch dann wieder mit Eurem Zusammenleben arrangieren.


    LG

  • Ich kenne mich mit Lebershunts nicht aus, deswegen frage ich, weil bisher die Erfahrungen die ich hier im Forum gelesen habe eher bei jungen Hunden lag, aber: Ist es denn wahrscheinlich, bzw möglich, dass ein 12 Jahre alter Hund einen Shunt hat?

  • Zitat

    Kann es sein, dass ein Lebershunt übersehen wird, wenn die Leberwerte (normal) überprüft werden?
    Muss vielleicht extra untersucht/getestet werden?


    Zitat

    Ich kenne mich mit Lebershunts nicht aus, deswegen frage ich, weil bisher die Erfahrungen die ich hier im Forum gelesen habe eher bei jungen Hunden lag, aber: Ist es denn wahrscheinlich, bzw möglich, dass ein 12 Jahre alter Hund einen Shunt hat?

    Zitat

    Genau das habe ich mich auch gefragt.


    Ein so alter Hund mit einem Leberashunt käme ins Guiness Buch der Rekorde. Bei konsequenter Spezial-Diät ist eine Lebenserwartung von 5-7 Jahren realistisch.

  • Zitat

    Habe mir vor der Anschaffung meines ersten und letzten Hundes viele Gedanken gemacht. Bin in mich gegangen. Habe Probleme und harte Zeiten gedanklich durchgespielt. Bücher über Hundekrankheiten gewälzt und habs dann gewagt. Leider bin ich mit Nelly überfordert und damit meine ich nicht, dass ich die alltägliche Hundepflege/ Beschäftigung nicht unter einen Nenner bringe. Es sind einfach Nellys blöde Angewohnheiten die mich zur Verzweiflung bringen, ja und da ich hier anonym bin, kann ich sagen, dass ich schon geheult habe. Und ja ich bin ein erwachsener Mann und nicht nah am Wasser gebaut. Nelly schlimmste Angwohnheit, nach dem ständigen Markieren ist das Staubsaugen. GAssigehen ist nicht erholsam und macht keinen Spass. Da sie ständig schnuppert schnuppert pinkelt pinkelt und mit Kot markiert. Selbst wenn ich nachts ständig raus muss, weil sie sich wieder den Magen verdorben hat markiert sie mit ihrem Durchfall. Sie hebt es so lange auf, bis es einfach kommt.
    Ich habe ihr einen Maulkorb gekauft nun hat sich das Staubsaugen beim Gassigehen erledigt. Neulich hat vom Hof ein Kilo Kies gefressen, als ich kurz mal rein bin. Danach hatte sie Darmverschluss. Kaum erholt hat sie ihr neues Bett- hatte das alte natürlich entsorgen müssen, täglich das Erbrochene aufgewischt- zerfetzt und die Schaumstofffüllung gefressen. Jetzt wieder das gleiche Spiel. Ich kann einfach nicht mehr. Ich liebe sie aber ich merke auch wie viel Hass und Verzweiflung in mir aufsteigt ich gehe an dem Hund kaputt. Mein Leben besteht nur noch aus Kotze und Kot. Habe mir HUndehaltung nicht ganz so ekelig vorgestellt. Natürlich hatte ich damit gerechnet, dass der HUnd auch mal krank ist.


    P.S. HUnde wurde mehrmals tierärztlich durchgecheckt zuletzt auch vor der OP


    Sorry ist sehr lang geworden


    Okay, klingt wirklich übel.


    Aber lass uns ein wenig aufdröseln. Ich weiß nicht genau wo Du herkommst, aber leg Dir ne Rolle "Elefantenklopapier" zu. Google mal die Fa. P r o s o l, ob da ne Filiale in Deiner Nähe ist. Dort gibt es diese Rollen "Putztuch" heißen die. Paar Prozente müssen drin sein, Du hast nen Hof = Gewerbe. Draufpacken bis alles aufgesaugt ist, wegschmeißen.
    Kurz nochmal drüber z.B. mit Sagrotan.


    Dann überlegen ob Du vielleicht einige Taburäume bestimmst z.B. Schlafzimmer, Kinderzimmer etc.


    Versuch Dich mit Deiner Frau abzusprechen, ob Du evtl. kurze Auszeiten bekommen kannst, vielleicht mal tauschen: Kinder statt Hund.


    Wenn der Hund noch wirklich fit ist, versuch mal das Tempo ein wenig zu steigern evtl. Joggen oder langsam Rad fahren. Wir Menschen laufen ja eigentlich für einen Hund zu langsam. Meine z.B. kommt viel weniger auf blöde Ideen wenn ich mit ihr mit dem Rad unterwegs bin. Oder wenn ich wirklich zackig mit ihr gehe. Mach ich meistens mit Walkman, mehr oder weniger im Rhytmus. Ich genieße diese "Walking"-Einlagen mit meiner Lieblingsmusik - seit wir nen Hund haben höre ich dafür nicht mehr laut im Wohnzimmer ;)


    Versuche ein wenig Regeln aufzustellen. Meine darf z.B. nicht immer schnüffeln. Sie merkt es mittlerweile an meinem Gang, ob ich zielstrebig wohin muss oder ob wir bummeln. Ich weiß nicht was die Anderen von einer Schleppleine halten. Aber vielleicht wäre es tatsächlich einen Versuch wert. Nehmen wir mal zehn Meter Länge. Sie kann also zehn Meter vorauslaufen, schnüffeln - aber sie hat eben nur genau solange Zeit wie Du für 20 m brauchst, dann gehts weiter.....damit wird quasi ein Zeitfenster festgelegt.


    Schau auch mal, ob Du irgendwo beim Discounter eine wasserfeste Matratzenauflage bekommst. Schneid das Ding in der Mitte durch, dann haste auf jeden Fall zwei - und leg die in ihr Körbchen. Sollte dort dann ein Malheur passieren, haste es auch schnell im Griff. Diese Dinger kann man notfalls mit 90 Grad waschen.


    Der Maulkorb ist okay wenn es so einer ist, mit dem sie hecheln und trinken kann.


    Worauf ich hinauswill sind drei Dinge:
    1. gestalte die Spaziergänge, dass Du auch Deinen Spaß hast - beide sollen ihn haben: Du und der Hund.
    2. mach es Dir ein wenig leichter beim Putzen
    3. versuch Dir ein wenig Freiraum freizustrampeln, damit Du wieder Kraft schöpfen kannst.


    Was sagt denn Deine Frau dazu? Oder weiß sie gar nicht, dass Du zur Zeit wirklich auf dem Zahnfleisch gehst?

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