Terrieristen
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Krambambuli -
8. September 2012 um 17:40 -
Geschlossen
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Wie wäre es, wenn du es anders herum probierst und ihn machen lässt? Also ihr macht euer Ding, er turnt rum, wie er mag und kommt dann einfach, wie er lustig ist?
Ich bin zum Beispiel kein Freund davon, dem Hund draußen die ganze Zeit seine Grenzen zu zeigen und ihn zu ermahnen. Wieso soll er auch aufpassen, Frauchen kümmert sich und meldet sich schon, wenn es zu bunt für sie wird. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich mit Argusaugen über jede Bewegung wachen, sie bewerten und rückmelden müsste. Das seh ich gar nicht ein
Der Hund soll sich an mir orientieren und selbst die Birne anknippsen und darf eigene Erfahrungen sammeln. Kommt er nicht hinterher, sein Pech. Im blödesten Fall geh ich nach Hause und wenn dem Hund schnüffeln wichtiger ist, als hinterher zu kommen, wird er auch kalt stehen gelassen
Den Tipp finde ich lustig und mutig je nach GegendIch hab bei Finya früher auch gedacht, "Die muss sich an mir orientieren!" und hab sie demnach halt dann öfters mal einfach lassen und bin weiter gegangen, hab mich versteckt und einmal bin ich sogar wirklich fast bis nach Hause gegangen, weil ich fest davon überzeugt war, dass der dumme Hund doch irgendwann mal drauf kommen muss, dass ich weg bin.
Aber Finya hat das kein bisschen interessiert. Als ich nach einer halben Stunde zurück zum Feld bin, hing sie immer noch in einem Mauseloch und hat nicht mal aufgeschaut, als ich vorbei kam.
Es hat aber noch Jahre gebraucht bis ich erkannt habe, dass Finya nur kooperiert, wenn ich das, was ich von ihr fordere, genauso leiste.
Gehe ich mit dem Kopf in den Wolken spazieren, tut sie das auch. Bin ich konzentriert, ist sie es auch und desto mehr ich mich auf sie einlasse, desto leichtführiger ist sie. Bin ich ungerecht, ignoriert sie mich komplett.Bei Frodo funktioniert dieses Prinzip natürlich. Wenn der nicht weiter läuft, ist das sein Problem. Dann muss er halt ein gutes Stück aufholen. Finya denkt sich dann nur "Ey, wenn du nicht auf mich wartest, warte ich auch nicht auf dich. Und tschüss!" und ich finde sie hat Recht.
Frodo kann dafür nicht selbst denken und hat im Vergleich zum Terrier immer noch kaum eine eigene Meinung und ist vom Charakter halt einfach extrem weich. Wäre er ein Mensch würde er wegen jeder Kleinigkeit losheulen. Ob das jetzt besser ist weiß ich nicht, aber klar ist er im Alltag einfacher, wenn man spazieren gehen mag ohne ständig auf den Hund schauen zu müssen.Felix ist doch noch jung... 2 Jahre erst...der ist gerade in seiner besten Lebensphase angekommen, finde ich logisch, dass er ab und an diskutiert.
Finya ist nicht mehr jung und ich diskutiere immer noch regelmäßig mit ihr. Find ich nicht schlimm. Ich diskutiere gern (außer über das Stoppkommando - wer das nicht befolgt, hat ein Problem mit mir!)Ich glaube man darf von einem Terrier nicht erwarten, dass er einfach brav mitläuft und keinen Mist macht, wenn ihm langweilig wird. Das ist einfach nicht deren Welt
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Das waren auch die Gedanken, die mir beim Lesen kamen: Ihr scheint ja vor der Überlegung zu stehen, ob er nicht anderswo ein besseres Zuhause haben könnte. Gleichzeitig würde es euch evtl. Erleichterung bringen, wenn er kastriert wäre und entsprechend mal betreut werden könnte. Falls er in UK in ein anderes Zuhause zieht, würde er doch sehr wahrscheinlich so oder so kastriert - von daher würde ich persönlich ihn glaube ich kastrieren lassen (oder erstmal das Suprelorin-Implantat setzen lassen) und schauen, ob euch das (also die besseren Betreuungsmöglichkeiten) im Alltag Erleichterung verschafft.
Das ist ein interessanter Gedanke! Danke dafür!
Das muss ich mal durchdenken... -
@oregano Da muss man aber einfach auch einrechnen, dass Finyas Vorgeschichte nicht klar ist. Felix war bei der Züchterin, wurde normal sozialisiert und auf den Menschen geprägt und lebt seit Babytagen bei seiner Familie. Ob man das nun mit einem Hund vergleichen kann, wo die Vorgeschichte nicht klar ist und der durchaus gelernt hat, dass ein Mensch ihn im Stich lässt, unzuverlässig und unberechenbar ist und man sich auch gut alleine durchschlagen kann?
Das sind ja so die Gretchenfragen im Hundewesen. Muss man einen Straßenhund vom Dorf in die Großstadt holen? Muss man sich den Weimaraner (oder hier andere arbeitende Rasse einfügen) für den Stadtpark anschaffen? Fühlt sich da ein Hund wohl? Fehlt ihm was (was er möglicherweise gar nicht kennt)? Braucht ein Hund seine ursprüngliche Aufgabe oder geht auch eine Ersatzaufgabe oder geht es auch völlig ohne?
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Dann sieht er das als Freifahrtschein. Er würde Gassi gehen - stundenlang.Haben wir ausprobiert - zum Teil unfreiwillig.
Unser magisches Rückrufwort heißt "Tschüss".
Damit habe ich die Hunde mal auf dem Acker stehen lassen, bin zum Wagen gegangen, habe mich reingesetzt und bin losgefahren. Seitdem gibt es zumindest in diesem Punkt keine Diskussionen mehr zwischen uns.Meine Hündin ist mit 4 Jahren deutlich vernünftiger und erwachsen geworden, mein Rüde ist knapp 2 Jahre alt und hat immer noch extrem viel bunte Knete im Kopf. Seitdem er da ist, denke ich beinahe täglich an diesen Buchtitel: 9783868826661.jpg
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Ich weiß nicht, ob das so viel damit zu tun hat, dass Finya früher zum Teil auf sich selbst gestellt war. Bestimmt liegt es zum einen daran, aber zum anderen hängt es sicherlich auch mit ihrem unabhängigen Charakter zusammen. Es gibt ja genug Hunde aus dem Tierschutz, die ein ähnliches oder schlimmeres Schicksal haben und dann diese angebliche sagenumwobene "Dankbarkeit" zeigen à la Mensch nicht mehr von der Seite weichen, unheimlich brav sein und einfach nur absolute Engelchen sind.
Ein Hund ist ja nicht nur Genetik, aber eben auch nicht nur Erfahrungen und Erziehung.Der Großteil der jagdlich geführten Terrier wird gut aufgezogen und geprägt und ist nicht auf sich allein gestellt und trotzdem jagen diese Terrier selbstständig und hängen nicht ständig an Frauchens oder Herrchens Rockzipfel und fragen nach, ob das gerade eh gut war.
Die wissen doch selber, dass sie die Allertollsten sind. Die brauchen ihr Riesenego ja auch, sollten sie jagdlich geführt werden. Ein Hund, der da sofort kuscht, ist ja nicht wirklich hilfreich und Felix kommt doch aus jagdlicher Zucht, wenn ich das richtig in Erinnerung habeFinya ist sicher nicht mal ansatzweise so "irre" wie ein jagdlicher Terrier, da nur ein Mix aus irgendwas, aber selbstständige Hunde sind einfach nicht so, dass man sagen kann "Der kommt schon, weil er mich ja braucht." Ja, irgendwann kommt er (irgendwann kommt Finya ja auch^^), aber dann ist man ja wieder dabei, dass er tut, worauf er halt Lust hat.
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Der Großteil der jagdlich geführten Terrier wird gut aufgezogen und geprägt und ist nicht auf sich allein gestellt und trotzdem jagen diese Terrier selbstständig und hängen nicht ständig an Frauchens oder Herrchens Rockzipfel und fragen nach, ob das gerade eh gut war.
Die wissen doch selber, dass sie die Allertollsten sind. Die brauchen ihr Riesenego ja auch, sollten sie jagdlich geführt werden. Ein Hund, der da sofort kuscht, ist ja nicht wirklich hilfreich und Felix kommt doch aus jagdlicher Zucht, wenn ich das richtig in Erinnerung habeAch komm, zwischen "am Rockzipfel hängen", allenhalber nachfragen und sofort kuschen sowie den, was @Theobroma beschreibt, gibt es ja noch so ein paar feine Abstufungen...
Ich weiß auch nicht, wer hier tatsächlich mit Jagd und Jagdhunden zu tun hat, aber ein Hund, der immer unter Strom ist und selbstständig los geht, den die Meinung des Besitzers Null interessiert, ist als Jagdhund gar nicht geeignet... Zumal Theobroma ja selbst schreibt, dass es gar nicht so sehr das Jagen ist und Felix diesbezüglich gerade sogar sehr gut hört. -
Es ging mir nicht um den Jagdtrieb, sondern darum, dass Felix und viele andere Terrier immer noch dafür gezüchtet werden und selbst wenn nicht, liegt die Jagdzeit noch nicht so weit zurück. Dementsprechend stark ist die damit verbundene Selbstständigkeit noch in den Hunden verankert.
Auf mich hat es aus den Beiträgen von Theobroma nicht so gewirkt, als würde er immer total unter Strom stehen? Aktiv bedeutet ja nicht, dass der Hund dauernd total nervös ist oder hab ich was überlesen?
Hmh ich dachte auch, dass jeder Jagdhund eine gewisse Führigkeit braucht, aber da wurde ich hier im Forum eines besseren belehrt. Ich weiß leider nicht mehr von wem und in welchem Thread das war, aber ich meine, es hieß in etwa, dass es viele jagende Terrier gibt (oder warens andere selbstständige arbeitende Hunde?), die nur zum Jagen abgeleint werden können, weil sie sonst weg sind.
Aber letztlich sind es alles nur Gedanken und Mutmaßungen, da keiner von uns Felix kennt.
Und ich denke jeder, der hier schon länger dabei ist, weiß, wie unterschiedlich Beiträge aufgefasst werden können. -
Auf mich hat es aus den Beiträgen von Theobroma nicht so gewirkt, als würde er immer total unter Strom stehen? Aktiv bedeutet ja nicht, dass der Hund dauernd total nervös ist oder hab ich was überlesen?
Ja, das stimmt. Er hat schon sehr viel Feuer unterm Hintern, aber er ist nicht "hyper" im Sinne von hoher Erregungslage. Er rennt halt einfach. Immer. Langsam kennt er nicht.
Hmh ich dachte auch, dass jeder Jagdhund eine gewisse Führigkeit braucht, aber da wurde ich hier im Forum eines besseren belehrt. Ich weiß leider nicht mehr von wem und in welchem Thread das war, aber ich meine, es hieß in etwa, dass es viele jagende Terrier gibt (oder warens andere selbstständige arbeitende Hunde?), die nur zum Jagen abgeleint werden können, weil sie sonst weg sind.
Ja, das sind sie die kleinen Terrier. Sie wurden dafür gezüchtet, alleine und selbständig zu jagen (Ratten, Füchse usw.). Da geht's nicht um Kooperation. Sie jagen nicht mit dem Menschen.
Hier gibt's diese Art der Terrierhaltung auf den großen Farmen durchaus noch. Sie halten gemeinsam mit den Katzen den Hof sauber von Ungeziefer mit vier Beinen.Sie arbeiten nicht mit dem Menschen. Sie zeigen weder an, noch apportieren sie etwas. Sie sehen, hetzen, killen und lassen liegen.
Zumal Theobroma ja selbst schreibt, dass es gar nicht so sehr das Jagen ist und Felix diesbezüglich gerade sogar sehr gut hört.
Er ist dann tatsächlich nicht im Jagdmodus. Er geht einfach "Gassi".
Heute wirkte wohl das Drama von gestern noch nach... er stand 2m neben den Pferden und hat gewartet, während ich mich sortiert hab. Ich hatte ihn erst angebunden, ihn dann aber losgemacht zum heimlaufen. Mehr will ich ja gar nicht...
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Einer der besten Terrierkenner, Brian Plummer, hat mal geschrieben, dass er niemanden kennt, dem es je gelungen ist, einen Terrier zu einem total zuverlässig arbeitenden "gundog", also einem Hund mit Retriever-Job, zu erziehen, weil die Selbständigkeit doch immer wieder durchbricht.
Ist also nicht alles nur Erziehung bzw. Erziehungsfehler - für mich in 18 Jahren mit diesen wunderbaren Verrückten immer wieder ein Trost...
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Ich kann voll und ganz bei dir mitfühlen. Ich bin momentan ein bisschen verzweifeln mit meinem Dackel. Er ist ja auch ja auch ein Solitärjäger. Ich kann ihn nur an einigen Stellen ableinen. Da achtet er zwar immer relativ gut auf mich, aber ich muss ihn manchmal echt sehr böse rufen, damit er reagiert
Unser Garten ist leider nicht eingezäunt genug für ihn, da ist also kein Freilauf drinne. Freilaufflächen gibt es bei uns auf dem Land nicht, also ist nur an wenigen Stellen das für ihn drinne.
Schleppleine oder Flexileine für mehr Freiraum bringt nichts, er zieht da nur wie ein Irrer.Und wenn ich mir dagegen Oskar angucke, der ist so ein Weichei, hat dabei sogar manchmal Stress wenn ich Hugo doch deutlich energisch rufen muss. Ich muss nicht auf ihn achten, er kommt immer mit. Er lässt sich immer prima abrufen und wirkt einfach glücklich mit dem bei mir einfach dabei sein.
Nicht das mich das stört, aber jetzt der vergleich zwischen den beiden ist extrem. Früher, mit Spike und Hugo ist mir das gar nicht so stark aufgefallen gewesen
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