Terrieristen

  • Ich glaube, ich habe euch ein etwas zu ländliches Bild vermittelt, Wildschweine sind hier wirklich noch nicht aufgetaucht. :D zumindest nicht dort - dafür lauern hier überall Rehe und Fasane. Aber Fuchs oder ähnliches könnte sein. Oder wirklich ein spannender anderer Hund, wäre auch nicht das erste Mal. Aber es ist so nervig, Caspar ist ja von Haus aus Mr. 10.000 Volt, und wenn das noch dazu kommt, wirds richtig übel. Wenn er dann einmal richtig durch ist, nimmt er auch kaum noch was wahr, er verfällt dann in einen richtigen Wahn, aus dem man in nur über massive Einwirkung heraus bekommt.
    Naja, wird auch wieder besser werden.

  • Melli: Hast Du ne Ahnung...... Wenn Biene frißt, dann frißt sie.... *gg Ich habs mal im Staffel-training gehabt. Biene wird ja dort mit Wienerle bestätigt. Also hab ich halt mal bestätigt. Nicht ahnend, daß es noch ne zweite Runde geben würde in dem Gelände, weils dort auch so Garagen gab, also bissel Gebäudesuche. Dort hab ich dann nach dem ersten Opfer wieder bestätigt - Biene frißt ja alles. Anschließend hat sie vor der zweiten Bestätigung alles wieder rausgekotzt, damit wieder Platz für die nächste Bestätigung war....... :rollsmile: :rollsmile: :rollsmile: Insgesamt bekommt sie normal so ein Wienerle pro gefundener Person *hust...... die Staffelkollegen fragen immer, wie die es im Anschluß noch schafft, sich zu bewegen, ich frage die Kollegen dann im Jux, ob sie ihre Hunde verungern lassen wollen, weil da immer nur 3 Bröckerl mageres gekochtes Huhn in deren Bestätigungsdosen sind *gg

    Jedenfalls lacht die gesamte Staffel da heut noch drüber *ggg

  • Heute war unser Trainiertermin. Bezüglich Jagdproblem... ich pack den Bericht mal in einen Spoiler.

    Spoiler anzeigen

    Heute war der lang erwartete Trainiertermin. Daher ein kurzer Bericht von uns.
    Im Vorgespräch haben wir lange über Felix Charakter, die bisherige Erziehung und Probleme gesprochen. Dann gings in den Wald. Felix hat sich ganz normal präsentiert, weder besonders gehorsam noch besonders ignorant. In dem Bereich des Waldes, wo wir meist auf Eichhörnchen treffen, ist er hochgefahren mit der Grunderregung. Aber noch weit entfernt von seiner höchsten Stufe. Leider war heute kein Puschelschwanz zur Kollaboration bereit. Ein paar Tests und Trainingseinheiten gabs trotzdem und dann waren die zwei Stunden auch schon rum.

    Mitgenommen hab ich, dass ich in der Tat einen sehr triebigen Hund habe, der mir die Erziehung deshalb nicht besonders leicht macht. Sie hat sich unsere Zusammenarbeit, das Timing, den Umgang usw. sehr genau angeschaut und mich gelobt, dass ich wirklich schon viel erreicht hab. Mehr ist bei dieser Trieblage nicht drin derzeit. Sie meinte auch, dass ich eigentlich alle typischen Wege schon abgegrast hätte und nun weitergehen muss. Dranbleiben und üben.
    Mit Hilfe der Reizangel Gehorsam und Impulskontrolle am bewegten Fellobjekt üben. Außerdem eben den Abbruch und die Hetzfreigabe so festigen. Und dann eben auch gezielt zum Hetzen schicken, wo das möglich ist. Sie würde alle zwei Wochen eine Strandeinheit einbauen und genauso oft einen festen HuTa-Tag, damit er die Möglichkeit hat, mit anderen Hunden Rennspiele zu spielen. Das merke ich ja selber, dass ihm das gut tut und dass es im Alltag einfach zu selten möglich ist.

    Ob er jemals 100%ig sein wird, wagte sie nicht vorherzusagen. Es ist noch Spiel drin - das merke ich ja selber an seinen Fortschritten. Er ist deutlich ansprechbarer als noch vor 3 Monaten. Er orientiert sich besser und ist oft mit einem Ohr bei mir, auch wenn er vorneweg düst. Was nun toll wäre, dass er lernt, dass er gelegentlich von mir eine Freigabe bekommt und es deshalb Sinn macht, im Kopf bei mir zu bleiben und mit mir zu kollaborieren.

    Ich bin heute für mich ganz zufrieden, dass ich offensichtlich nicht allzu viel verbockt hab, sondern eher rausgeholt, was ging. Tut ja auch mal gut, dass von einem Profi direkt am Hund zu hören.

  • Super, daß es doch schon ganz gut klappt mit dem Kerle... :-)

    Allerdings würde ich nienicht im Anti-Jagdtraining nen Hund hetzen lassen (ich weiß, bei Pia Gröning wirds als Bestätigung genutzt). Ich bin da rigoros: entweder jagen oder nicht jagen - dann aber gar nicht. Also auch kein Mäusebuddeln (mehr) und kein Hetzen eines Vogels oder Schmetterlings oder Eichhörnchens, den er ja "sowieso net kriegen wird" (mal abgesehen davon, daß ich Respekt vor dem andren Lebewesen habe und das schon deswegen nie tun würde).

    Es ist einfach so, daß ein erlaubtes Hetzen das Adrenalin hochschraubt, sodaß der Hund anschließend tagelang Gefahr läuft, bei jedem Rascheln im Gebüsch loszuschießen.
    Ein Hund, der hetzen kann, bekommt damit eine Jagdsequenz erlaubt, die ich wo und wann andrers aber im Leben nicht ausgeführt haben möchte. Warum soll ich den Hund dann erst auf den Geschmack bringen?

    Vielleicht noch, daß der Hund, wenn er ruhig dagesessen ist zwei Minuten, anschließend die Spur ein Stückerl ausarbeiten darf - sodaß er lernt, wenn er sich beruhigt hat (!aber erst dann!), darf er die Nase verwenden. Aber ich mache nicht mal das - Wildspuren sind grundsätzlich tabu bei mir. Ist halt so: er kann damit lernen "wenn ich ruhig bleibe, darf ich dran". Aber: er lernt es auf dem Wege, daß er dran darf. Und genau das will ich halt net. Weil wenn ich nicht will, daß er auf Wildspuren geht, dann mit Wildspuren zu bestätigen ist in meinen Augen kontraproduktiv: sozusagen ein Spiel mit dem Feuer. Weil: ne Bestätigung ist ja obertoll, also sind Wildspuren obertoll - und bei der nächsten wunderst Dich dann, daß Du ihn eben nicht mehr runter gerufen bekommst...

    Jagdtrieb wird bei uns dann anderweitig ausgelebt, bei Beschäftigungen, die Spuren zwar verfolgen lassen, aber keine mit Wildgeruch. Also Fährten (dafür braucht man keine anderen Leute oder Hundeschulen!), Mantrailing etc., auch ZOS (dürfte auch alleine gehen) kann da helfen, die Nase auszulasten.

    Aber gut - das ist Ansichtssache, ob man das so umsetzen möchte oder nicht, mir erschien´s einfach wegen der o.g. Überlegungen so plausibler, und ich habe damit bei meinem Hund gute Erfahrungen gemacht. Kann aber gut sein, daß ein anderer Hund das kann, hier hetzen und trotzdem am Wild dann nicht hetzen, und das gut umsetzt - kenne ja Deinen Hund net *gg Wollts nur mal erwähnt haben, denn wenn Du das so umsetzt, spielst Du halt mit gewissen Risiken, die Dir zumindest dann bewußt sein sollten.

    Zum Thema Aufmerksamkeit: bin damals fast nur noch mit Spieli und Leckerlies unterwegs gewesen, und auf jedem Spaziergang gabs halt 1-2 Mal ein Zerrspiel, ein Suchspiel (Leine im Gebüsch versteckt), oder ein Leckerlisuchspiel bzw. Leckerliwerfen (kullernde Leckerlies "ergreifen" oder geworfene Leckerlies aus der Luft fangen) - so hat der Kerle bei mir gemerkt, daß es sich immer lohnt, sich in meiner Nähe aufzuhalten und aufmerksam zu sein: es könnte ja immer mal was Lustiges geben. Inzwischen konnte ich das zum Glück reduzieren, aber Leine verstecken oder Rennspiel mit mir mach ich zwischendurch schon immer mal wieder. Aber auch nicht mehr auf jedem Spaziergang. Man kann das aber v.a. dann nutzen, wenn man bei ner längeren Wanderung merkt, der Radius wird immer größer, die Nase geht immer mehr gen Boden, etc. - dann mal wieder ein Spiel anfangen. Wenn das nix hilft zum "Hirn auf Halter"-Umpolen unterwegs, kommt halt mal kurz die Leine dran. Dann beruhigt er sich schnell wieder und "vergißt" die Wohlgerüche (naja, läßt die Gerüche Gerüche sein, folgt, und sucht dann später, wenn wieder frei, nicht gezielt wieder Neue *gg Vergessen wäre jetzt geprahlt, so deppert ist kein Terrier *gg). Dazu jedes Zeichen von Orientierung zu mir bestätigt: Rumdrehen zu mir, warten auf mich, zurücklaufen zu mir, Ohrenzucken, wenn er grad wo schnuppert und ich den Namen rief - das zeigt mir, er ist im Kopf bei mir, das wird bestätigt. Heute noch ganz oft und viel, meist einfach verbal, ab und an aber auch mit Party: quietschen , anfeuern, mit ihm rennen o.ä.

  • Warum soll ich den Hund dann erst auf den Geschmack bringen?

    Felix weiß doch, dass es Spaß macht. Das steckt in ihm drin, so wie Fressen und Pieseln. Der jagt auch Blätter an der Ein-Meter-Leine oder seinen Schatten.

    Sie meinte auch, dass man diese Art von Trieb nicht dauerhaft unterdrücken kann und sollte. Das wird nichts. Er kanalisiert sich dann woanders - das kann unschön werden.

    Ich war ja schon oft mit Felix am Strand und er ist die Tage danach viel ruhiger und ausgeglichener. Job erledigt, Frieden gemacht.

    Wir waren ja heute 1,5 Stunden zusammen unterwegs und sie meinte auch, dass er recht entspannt losgeht, weil zu Hause immer Ruhe herrscht. Dann baut er langsam Adrenalin auf. Bei jedem Rascheln, anderen Hunden, Bewegung hier usw. Er braucht dann Action, um das loszuwerden. Super ist Rennen - Spielen mit anderen Hunden, sein Canicross. Oder eben auch mal Hetzen auf Freigabe am Strand.

    Ich glaube, das ist sehr hundeabhängig. Der Eindruck bei ihm ist, dass es ihm gut tut, wenn er seinen Job hin und wieder machen darf. Aber eben MIT mir und nur nach Freigabe.
    Felix jagt ja nicht mit der Nase, sondern mit den Augen. Er will hetzen, nicht suchen. Das zeichnet sich immer deutlicher ab. Suchen ist für ihn kein Ersatz. Leider.

  • Ah, alles klar - ja, hab ja geschrieben, das ist auf jeden Fall vom Hund abhängig, jeder braucht was Andres. Wenns ihm hilft, ist das ja perfekt! :-)

    Meld ihn doch zum Coursing *ggg (ich stell mir grad die Augen der Windhund-Besitzer vor, wenn da ernsthaft ein Terri dazwischengesetzt werden soll)

    (ne, bitte nicht testen - könnt mir vorstellen, so ein Terri hat die richtige Größe einer Beute für die Windigen, also bitte nur unter "Scherz am Rande" abheften"!!)

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