Leinenpöbeln - hat er nicht eigentlich recht?

  • Hallo,

    schon länger arbeite ich Puck, damit das Pöbeln an der Leine gegen einige Hunde aufhört. Nach vielen unschönen Zwischenfällen denke ich mir mittlerweile aber: "eigentlich hat er doch recht".

    Man trainiert fleißig, nimmt Einzelstunden und sieht sogar Erfolge, da kommt wieder ein <hier Schimpfwort einsetzen>, der seinen oder auch gerne mal mehrere unangeleinte Hunde hat, bei denen schon die Körpersprache zeigt, dass sie auf Krawall aus sind. Anleinen wird für nicht nötig gehalten oder man ist gar nicht erst dazu in der Lage, weil telefonierend oder generell keinen Einfluss auf den Hund habend.

    Es kommt wie es kommen muss und hier scheint Puck den Rassestandard genau gelesen zu haben:

    Zitat

    "[..]wenn er angegriffen wird, zeigt er jedoch Löwenmut und kämpft bis zum bitteren Ende."

    Zum Glück gab es bisher noch nie Verletzungen, da ich 1. mittlerweile andere Hunde ganz gut blocken kann und 2. Pucks Auftreten, wenn der andere Hund eine gewisse Grenze überschreitet, den anderen Besitzern plötzlich bewusst werden lässt, dass sie eigentlich doch ganz gute Sprinter sind.

    Nach so einem Zwischenfall heißt es in jedem Fall: ein Schritt vor und zwei zurück. Schaut beim nächsten Hundekontakt der andere Hund nur schräg, wird erst mal Randale gemacht - rein prophylaktisch.

    Da Puck also mindestens ein Mal in einer oder zwei Wochen die Erfahrung macht, dass ihm andere Hunde häufig doch nichts Gutes wollen, frage ich mich, ob er überhaupt lernen muss, die Klappe zu halten und ich mir nicht die Energie sparen kann.

    Resignierte Grüße

    Thomas

  • Ich habe einen Ex-Pöbler und der kann ganz gut damit umgehen, dass es auch mal passiert, dass
    Hunde Frauchens abblocken umgehen. Allerdings nicht so oft wie bei dir. Das scheint ihn aber
    nicht mehr weiter zu verunsichern. Einen Rückfall hatte er schon lange nicht mehr.

  • Die Energie würde ich mir nicht sparen, denn ich möchte ja samt Hund entspannt bleiben und nicht immer hoffen, das der Besitzer dann reagiert und weiter und sofort.

    Vielleicht hilft es noch viel früher anzusetzen und das Verhalten zu belohnen, wenn er noch ruhig und entspannt ist, sobald er den anderen Hund sieht und dann entsprechend der Tageslage Bewegung ins Spiel bringt oder Abstand oder schnüffeln oder was auch immer der Hund dann gerade machen möchte.

  • Ich kann nachvollziehen, dass du irgendwie nicht mehr einsiehst, ihn irgendwie zu Gehorsam zu bringen, obwohl es auch sonst keiner macht. Dass das schwierig ist, ist klar.
    Aber, belass es nicht dabei. Ich würde weiter konsequent bleiben und ordentlich weiter trainieren.

    Gibt es Hunde in deiner Nachbarschaft, mit denen Puck sich gut verträgt? Wenn ja, bitte sie doch mal, dir beim Training zu helfen. Denn wenn er "Freundehunde" (wenn beide anegleint sind) nicht anpöbelt und dafür määäächtig gelobt wird, überträgt er das vllt auch auf Fremdhunde.
    Bei Fremdhundekontakten gilt: sei schneller als dein Hund. Lenke Puck ab, ehe er angespannt auf den Hund reagieren kann. Leckerlis, Worte, Spielzeug, irgendwas. Halte ihn möglichst entfernt vom anderen Hund, lenke ihn ab, lobe ihn fleißig, etc.

    Bleib tapfer und streng, es wird was! Und lass dich nicht von den anderen Idiotenhundehaltern unterkriegen! :)

  • Zitat

    Andere Wege gehen so dass man nicht ständig mit so Leuten in Kontakt tritt?

    Lässt sich schwer umsetzen. Es sind seltsamerweise ja nicht immer die selben Leute und ich variiere schon häufig meine Wege (wird ja sonst langweilig ;) )

    Zitat


    Vielleicht hilft es noch viel früher anzusetzen und das Verhalten zu belohnen, wenn er noch ruhig und entspannt ist, sobald er den anderen Hund sieht und dann entsprechend der Tageslage Bewegung ins Spiel bringt oder Abstand oder schnüffeln oder was auch immer der Hund dann gerade machen möchte.

    Das ist ja nicht das Problem, so hatten wir ja schon Erfolge. Wenn sich nun aber ein unangeleinter Hund auf meinen stürzt, ist alles wieder hinfällig.

    Zitat


    Gibt es Hunde in deiner Nachbarschaft, mit denen Puck sich gut verträgt? Wenn ja, bitte sie doch mal, dir beim Training zu helfen. Denn wenn er "Freundehunde" (wenn beide anegleint sind) nicht anpöbelt und dafür määäächtig gelobt wird, überträgt er das vllt auch auf Fremdhunde.


    Bei seinen Freunden ist es ja kein Problem. Da konnten wir sogar so etwas wie Zeigen & Benennen etablieren.

    Zitat


    Bei Fremdhundekontakten gilt: sei schneller als dein Hund. Lenke Puck ab, ehe er angespannt auf den Hund reagieren kann. Leckerlis, Worte, Spielzeug, irgendwas. Halte ihn möglichst entfernt vom anderen Hund, lenke ihn ab, lobe ihn fleißig, etc.

    Das Wie ist nicht das Problem. Hier haben wir mittlerweile eine gute Trainerin gefunden. Alles Bogenlaufen etc. bringt nur nichts, wenn der andere Hund frei ist.

    Zitat


    Bleib tapfer und streng, es wird was! Und lass dich nicht von den anderen Idiotenhundehaltern unterkriegen! :)

    Schwierig, ich habe den Eindruck, der Anteil der Idiotenhundehalter beträgt 80%. Sieht man hier auch an den nicht weggeräumten Hinterlassenschaften (ist aber ein anderes Thema, nur dass das auch die restlichen 20% in Verruf bringt).

    Das schlimmste ist eigentlich die Uneinsichtigkeit. Wenn Puck sich dann wehrt ist er der super Aggro-Hund, aber dass eine aufgestellte Bürste und Rute des heranstürmenden Hundes kein Anzeichen für ein entspanntes Hallosagen ist, wird gerne übersehen.

  • interessanterweiser ist bei uns in der HuSchu auch ein Irish Terrier, der arg pöbelt.
    aber dem ist vollkommen egal was daherkommt, ob klein, groß, alt, jung....alles....
    hehe...aber keiner der Hunde nimmt ihn erst, die reagieren alle nicht drauf :D

  • hallo
    ich kann dich nur zu gut verstehen.
    wir hatten/haben das gleiche problem.
    eine ganze zeit bin ich zu zeiten gegangen wo ich wußte das kein weiterer hundehalter unterwegs war.

    hilfe haben wir dann bei der hundeschule v. michael grewe gefunden.in 4 einzelstd wurde und geziegt wie wir damit umgehen können .
    mit jedem kleinen erfolg bekamen wir menschen,aber auch unser hund mehr sicherheit.
    inzwischen habe ich auch keine hemmungen mehr die anderen hundehalter anzusprechen und je nach einschätzen,denjenigen aufzufordern seinen hund anzuleinen(natürlich als bitte formuliert),sehr bestimmt zu sagen er solle seinen hund auf garkeinen fall zu meinem lassen.. oder aber ein nettes gespräch ,eben dem anderen sagen das man im training ist.

    das ganze hat mich viel zeit und nerven gekostet,aber es lohnt sich.
    mittlerweile gibt es einige nette hundehalter ,wo sich oft ein kleiner plausch am weg ergibt... für sam jedesmal training ,ruhig zu bleiben und zu warten bis es weitergeht.
    oder man geht ein stückchen zusammen und die hunde dürfen zusammen freilaufen.dies natürlich nach absprache was die hunde angeht.
    so hat sam gelernt das nicht alle anderen hunde "böse" sind(er hatte mehrfach schlechte erfahrungen gemacht,welche ja erst zu der unsicherheit bei mensch und hund geführt hatten)

    es gibt immer noch situationen wo es nicht klappt,oft ist es tagesformabhängig(ich hab einen kranken hund),aber es wird immer besser,bzw für mich immer besser einschätz u. händelbar.

    zudem besuchen wir immer noch samstags die angebotenen übungstunden der hundeschule.dort geht es ganz oft in der gruppe ,ins gelände/stadt o.a.
    super ist daran das es nicht immer die gleiche besetzung an hunden ist sondern oft auch mal hunde dabei sind die man noch nicht kennt o. nicht jedesmal sieht.so kommt da keine gewöhnung auf,es ist immer wieder neu.
    für sam mit seinem krankheitsbild zwar auch stress ,aber so lernt er auch immer wieder andere hudne einschätzen.

    lg kirsten

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