Austauschthread: unsichere/aggressive Hunde

  • Hallo,

    in einigen Threads lese ich immer wieder von unsicheren, aggressiven Hunden. So ein Exemplar habe ich hier ja auch sitzen und dachte, dass vielleicht Interesse besteht, sich darüber auszutauschen, auszuheulen und verschiedene Trainingsmöglichkeiten zu besprechen.

    Ich fang mal an:

    Luna ist ein Labrador, fast 3 Jahre alt und zeigt seit ca. 1,5 Jahren ein unsicheres Verhalten fremden Menschen gegenüber.
    Es fing damals mit Verbellen und Stellen an, ging aber ganz schnell in Abschnappen über.
    Bis jetzt ist das 3x passiert und jedes Mal dachte ich danach, es gehe die Welt unter.
    Die Verletzungen der Menschen, die ich (zum Glück) alle mehr oder weniger kannte, waren Gott sei Dank nie wirklich schlimm. Blutige Kratzer, blaue Flecken... Dennoch natürlich ein absoluter Weltuntergang.

    Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln sind kein Problem, eher Menschen, die nicht eingeordnet werden können oder Menschen die plötzlich erscheinen.
    Ich habe in der Zeit sehr umgedacht und mein Training auf meinen Hund zugerechtgeschnitten.
    Fremde Menschen (wobei nicht alle gehasst werden. Es gibt seltsamerweise Menschen, die liebt sie sofort abgöttisch, keine Ahnung warum) wurden geblockt, wir gehen Bögen und die Feinde wurden positiv verstärkt (verbal oder mit dem Clicker)

    Sobald Luna anspannt, wird sie angesprochen oder zurück in ihre Wohlfühlzone geholt. Mittlerweile bietet sie dieses Verhalten von alleine an.

    Was mir besonders wichtig war, den Schritt von "ich mag den nicht" zu "ich gehe nach vorne und beiße" zu vergrößern.
    So wird zB ein Knurren bestätigt.
    Das Training wird wohl nie zuende sein, aber ich sehe die winzig kleinen Schritte, die wir machen und bin sehr zuversichtlich, dass wir das schaffen :)

    So und jetzt seid ihr dran, wenn ihr wollt ;)

    Wie alt war euer Hund, als das Verhalten anfing?
    Wie äußert sich das?
    Wie trainiert ihr?
    Hat der Hund schon Schaden angerichtet?

    usw...

  • Nen unsicheren Hund habe ich hier auch.

    Angst vor fremden Menschen (besonders vor großen Männern oder "komischen" Sachen wie langen Mänteln, Schals, Mützen, Kopftücher...) hatte sie schon, als wir sie mit 13/14 Wochen bekommen haben. Äusserte sich im besten Fall durch auffällig stures ignorieren und aus-dem-Weg-gehen, im dümmsten Fall (als sie dann älter wurde) durch steifes fixieren, verbellen und stellen. Richtig heftig wurde das Verhalten in der Pubertät, so mit 9 Monaten wurde das Verbellen immer häufiger. Anmerkung dazu: Meine Mutter hat ein Lokal, wo sie abends öfters sein sollte, da war das natürlich ganz besonders blöd, wenn sie Gäste zusammengebellt hat :muede:

    Größere Menschemengen (Busfahren/Bahnfahren/Biergarten) sind für sie garkein problem, das sind immer einzelne Personen: Leute, die mich auf der Straße wegen irgendwas ansprechen; Leute, die sie direkt anglotzen; Leute, die direkt auf uns zukommen. Und manchmal einfach zufällig Leute, die ihr anscheinend einfach nicht passen.

    Schlimm waren, vor allem so im ersten Jahr, vor allem kleinere Kinder, ich sag mal so bis 12 Jahre. Da wurde sofort fixiert, geknurrt und auch schon 2x geschnappt, gottseidank beide Male nur in Kleidung und weil ich echt zu langsam reagiert habe.

    Riesen Fortschritte haben wir, draussen so wie im Lokal, mit Clickern und Ablenken über Futter gemacht. Im Laden sah das dann so aus: Ich hab mich an nen Tisch gesetzt, Blick auf die Tür, Madame an ner 5m-Schlepp bei mir bzw auf ihrem Platz. Und dann alles bestätigen, was NICHT "hinrennen und zusammenbrüllen" ist: Ruhiges hinschauen, zu mir schauen, ausweichen, ... Ging recht flott, aber die Phasen kommen immer mal wieder. Mitlerweile ist sie 2 Jahre alt und oftmals reicht ein Strenges "Schluss" oder ein "Bleib" auf ihrem Ruheplatz. Der Ruheplatz ist im Lokal genauso wie in der Wohnung ein Körbchen mit Decke, wo auch kein Gast ungefragt dran darf, die meisten Gäste kennen sie auch und ignorieren sie einfach. Wobei sie, wenn die Leute erstmal sitzen und harmlos wirken, auch von selbst hingeht und schaut. Mittlerweile ist sie im Laden relativ cool und entspannt, dass sie jemanden verbellt passiert vielleicht in einem von tausend Fällen. (Immernoch einer zu viel, aber viel besser als früher!)

    Draußen arbeiten wir mit einer etwas abgewandelten Form von Zeigen&Benennen: Sie darf guggen, solang sie ruhig bleibt, soll aber stehenbleiben statt hinrennen und zu mir schauen, wenn ich sie anspreche. Klappt nicht immer (wenn z.b. jemand plötzlich auftaucht wirds schwierig oder wenn jemand gruseliges vor uns läuft), aber es wird besser.

    Ich versuch auch selbst möglichst cool und entspannt zu sein, das überträgt sich auch viel auf sie. Kennt man ja: Wenn man sich selbst aufregt, wirds für die Monster nur noch gruseliger!

    Bei Kindern muss ich offen zugeben, dass das für mich eher ein kleines Problem ist: Wir haben keine Kids in der Familie und auch nur wenige im Freundeskreis, Aufeinandertreffen ist selten und die Kinder, die sie regelmäßig sieht, sind meistens auch schon gewöhnt, dass der große getigerte Hunde nicht angefasst werden will und man sich gegenseitig aus dem Weg geht. Trotzdem hab ich da IMMER ein Auge drauf und behalte sie lieber bei mir, aber manchmal, nur manchmal, lässt sie sich auch mal ein Leckerchen geben oder geht von selbst zum Streicheln hin und da wird sie auch ermutigt, aber lieber zu früh als zu spät auch wieder aus der Situation rausgeholt. Diese Kids sind aber alle 6-7 Jahre aufwärts, an Kleinere lasse ich sie einfach aus Sicherheitsgründen nicht dran. Punkt.
    Beim Spazierengehen gehen wir Kindern einfach in großem Bogen aus dem Weg, streicheln ist tabu und ignorieren/ruhiges Verhalten wird bestärkt.

    Mehr fällt mir grade nicht ein.

  • Also mein butzel hat schiss vor anderen hunden. An der leine pöbelt er (deswegen?). Wenn er auf einen freien hund trifft rennt er pöbelt drauf zu, sobald der gegenüber auch nur ein schritt macht, sucht mein butzelchen das weite :muede: . Im moment ist die strategie hundebegegnungen denen man nicht "herr" ist, eher aus dem weg zu gehen.
    Die angst hat er eig ohne grund entwickelt. Die ersten wochen haben wir viele hundebegegnungen gesucht, die auch alle gut liefen. Dann fing das an und wurde immer schlimmer. Wir waren mal eine zeit lang in einer mobilen hundeschule, da war er ein paar monate alt (6monate?). Wir gingen mit ihm im die welpenstunde zwecks selbstvertrauen und damit er keine schlechten erfahrungen mit größeren hunden machen konnte. Der bub tat mir da schon leid. Er hatte panische angstnvor einem ganz lieben 9 wochen alten labradormädchen. :???:
    Das problem haben wir leider noch nicht in den griff bekommen, dafür andere:
    Beide wauwis hatten anfangs mächtig angst vor schwarzhaarigen männern. Ganz schlimm war es, wenn schwarhaarige männer bei uns die treppe hoch und runter gelaufen sind, da sind sie dann bellend hinterher. Das haben wir in den griff bekommen, indem wir sie dann einfach in ihre boxen geschickt haben ( haben in der wohnung zwei hundeboxen fürs auto), und die gruseligen menschen wurden gezwungen sich kurz mit dem hund zu beschäftigen( einfach nebendran setzen und sie mit keksen abfüllen und dabei zuquatschen)
    Auch radfahrer oder jogger die uns überholten interessieren uns nichtmehr. Das haben wir hinbekommen, indem wir sie bei jedem jogger/ radfahrer ins sitz oder platz beordert haben und es einen keks gab wenn sie vorbei waren.

    Auch heftig beim butzel ist es ( oder war es), wenn man niest,klatscht oder sonstig gruselige dinge tut, er einem wirklich auf den schoß gesprungen ist. Dann jedes mal den hund wieder runter und ich hab ihm dann eine hand hingehalten, ihn abr sonst nicht weiter beachtet. Mittlerweile zuckt er kaum noch oder schaut mich nur kurz besorgt an, dann schau ich ihn einmal an und beachte ihn dann nicht weiter.

    Das roonietier hatte anfangs fuurchtbar schiss vor handtüchern oder wenn man die wäsche zum aufhängen ausschüttelt. Das mit dem ausschütteln hat sich von selbst erledigt nachdem sie länger bei uns war und im allgemeinen vertrauen gefasst hatte. Das mit dem handtuch haben wir langsam nach und nach mit keksen und vorallem ohne zwang geübt.


    Achja, und natürlich der gefährliche staubsauger :D da dann auch die hunde in ihre box, und beim saugen zuschauen lassen. Jetzt gehen sie fast automatisch in ihre box wenn man saugt und pennen ( ganz praktisch wenn sie nicht im weg rumliegen :lol: )

  • Hallo :)

    Also mein Hund war so ca. 9 - 10 Monate alt als es anfing.
    Angefangen hat es damit, das er Fremde Menschen angewufft hat. Das anwuffen wurde dann zu einem immer lauter werdenden Bellen.
    Leider habe ich von einer Hundetrainerin einen falschen Tipp bekommen.. der das Verhalten von meinem Hund noch verstärkt hat :( Er wurde gestresster, es wurde aggressiver nach vorne gesprungen (in die Leine rein).
    Ich zog ihm nun nen Maulkorb an, weil ich eventuellen Situationen vorbeugen wollte.. man weis ja nie. Trotzdem übte ich immer noch weiter mit dem 'Trick' des Trainers da ich zu der Zeit noch nicht wusste, das es vieleicht zum Teil auch daran lag.


    Ein einschlägiges Erlebnis allerdings brachte mich zum umdenken und ich wusste so geht es nicht weiter. Folgendes war passiert:

    Ich bin mit meinen beiden Hunden raus und wollte gerade den schmalen hofeingan raus zur Straße wechseln, als eine familie mit Kinderwagen und kindern auf der gegenüberliegenden straßenseite wohl rüber wollte.

    Also nahm ich meine Hunde und ging einige schritte zurück in den Hof, damit die Leute vorbei gehen konnten.
    Tja.. leider wollten diese Menschen genau durch den Hof gehen an dem ich stand :( mein Hund kläffte natürlich agressiv und mit maulkorb sah das ganze auch noch richtig übel aus.

    Ich sah wie die Frau ihren Mann ansah... die hatten Angst, aber sind halt trotzdem an mir vorbei. Und ich gab mir mühe meinen kläffenden Teufel fest zu halten... zum Glück ist absolut nichts passiert.

    Doch dieses Ereignis sagte mir, das ich etwas völlig anderes versuchen musste.

    Ich blätterte in meinen hundebüchern und zerbrach mir den Kopf. So fuhr ich dann mit ihm in ein Hundegeschäft, kaufte ihm ein neues Geschirr und ein neues schönes breites weiches halsband. Vorher trug er beim spatzieren gehen so eine komische kette die man eng hiter den ohren zu macht / kein stachler!. Diese kette hat mir die trainerin empfohlen. So sollte ich wenn er Hund bellt ihn mit einem kurzen ruck zurück ziehen.

    Jedenfalls habe ich ihm nun ein schönes breites weiches Halsband angezogen, mir ein Bauchgurt für die Leine besorgt und die Leine nun am Bauchgurt befestigt. Und zwar so, das das eine ende der Leine am Halsband fest ist, und das andere am Geschirr zur doppelten sicherung so zu sagen.

    Ich führe ihn jetzt sehr kurz und ohne die Hände zu benutzen. Wenn ich mit ihm raus gehe nehme ich eine menge leckerlies mit. Wenn wir Menschen begegnen freue ich mich total und sage "schau mal feein gugg mal.. ja " und gebe ihm leckerlies.

    Seit dem ich das so mache, bellt er kaum noch Menschen an. Ich weis zwar nicht ob es so ist, aber ich bilde mir ein, das die tatsache das ich ihm nur noch am Bauch führe auch keine nervösität von meiner zippeligen Hand mehr übertragen wird. Und ich fühle mich auch sehr viel sicherer.

    Und einen tollen nebeneffekt hat das auch: er zieht nicht mehr so an der Leine :) :D

    Ich bin sehr stolz auf ihn und wir üben das jeden Tag weiter um es noch mehr zu verbessern.

    Noch ist mein Hund fremden gegenüber misstrauisch und oft bellt er auch noch ein wenig. aber ich kriege ihn sehr leicht abgelenkt und so sehr gestresst und agressiv wie früher ist er auch nicht mehr.

  • So nen Kandidaten hab ich hier auch.

    Ich hab ihn mit 2 Jahren bekommen und jetzt ist er seit 2 Jahren bei mir. Er kommt aus Ungarn und war da Kettenhund. Er hing mit einem Malamut am gleichen Pflock und freilaufende Hunde waren auf dem Gelände auch. Ihm ist die Kette eingewachsen und so mit einem Jahr wurde er von der Polizei beschlagnahmt und kam ins Tierheim. Nach einem halben Jahr kam er nach Deutschland in eine PS für 3 Monate und dann zu mir.

    Anfangs war er sehr zurückhaltend. War brav zu allem und jeden, nur Leute die ihm direkt in die Augen sehen und über ihn beugen hat er da schon nicht gemocht. Naja, nach ein paar Wochen hat er sich dann so wohl gefühlt, dass er sein wahres Gesicht zeigte ;)
    Er pöbelte an der Leine, im Freilauf knurrte er eigentlich sofort andere Hunde an und wenn diese weggingen rannte und schnappte er hinterher. Er bellte unheimliche Sachen an und unheimliche Menschen, meistens Männer. Irgendwann entdeckte er dann Fahrradfahrer und Jogger jagen und stellen für sich.

    Er hat mich fast in den Wahnsinn getrieben, weil ich mir sicher war, dass er unsicher und senisbel ist, aber ganz anders, als sich das bei Nele äußern würde. Auf Druck und Härte schaltete er sofort auf stur und zeigte mir die Mittelkralle.
    Ich ging in zwei Hundeschulen, die mir sagten, dass mein Hund nicht unsicher ist, sondern aggressiv und die einen meinten ich solle ihn körperlich maßregeln und die anderen sagten ich soll ihn jedesmal mit der Wasserpistole vollspritzen wenn er sich aufführt.

    Hat natürlich nix gebracht, außer einen noch gespannteren Hund, habs also wieder auf eigene Faust versucht. Er machte auch Fortschritte, aber nicht durchgehend genug und als er mir dann ins Knie gebissen hat (hab immer noch eine Narbe) als er wieder pöbelte bin ich dann zum nächsten Hundetrainer.

    Tja, der hat eine tolle Analyse gemacht (-> Unsicherheit) und in der nächsten Trainingseinheit sollte ich Janosch beibringen auf seinen Platz zu gehen. Danach hat er sich nie mehr gemeldet und war auch nicht mehr erreichbar :muede2: Hat mich 100 € gekostet, aber wenigstens konnte mein Hund jetzt auf seinen Platz gehen wenn einer klingelt.

    Dann haben wir es mit Z+B versucht :lol: Mäßiger Erfolg, brachte nix sobald ein Hund näher kam und in der Stadt weicht man nicht eben 50m aus. Zudem waren ihm Clicker + Leckerli nicht so wichtig wie sich aufführen und pöbeln. Er hing mir in der Zeit noch ein paar mal im Hosenbein und als er dann einen Jogger in die Wade zwickte war es Zeit für den nächsten Trainer.

    Also wieder gesucht und bin dann auch fündig geworden. Erst wollte ich nicht zu ihr, weil sie Canis-Trainerin ist und ich Janosch nicht mit Gewalt kommen wollte. Also Leinenruck und sowas.
    Sie arbeitete aber wirklich kompetent. Strafe kam, aber für den Hund nachvollziebar und immer mit angebotener Alternative.
    Wir brauchten nur 3 Stunden.
    In der ersten wurde Janosch etwas durcheinander gebracht, also Futter hinstellen wegnehmen, nicht mehr auf Bett und Sofa usw.
    In der nächsten wurde an der Leinenführigkeit gearbeitet. Immer wenn er zog, hab ich ihn von hinten gescheucht. Das erschreckte ihn ordentlich und in dem Moment lud ich ihn zu mir ein.
    Ein weiterer Schritt war ihn an meine Beine zu stellen. Da musste er bleiben bis ich ihn freigeben würde. Interessanterweise gab ihm das total Sicherheit und er blieb gern, auch wenn er am Fell dahin gezogen wurde jedesmal wenn er weg wollte.
    Und in der letzten Stunde wurde er gescheucht wenn er pöbeln wollte, außerdem mit einem Knuff in die Seite gemaßregelt wenn er sich bei anderen Hunden im Freilauf aufführte.

    Für uns wars genau der richtige Weg. Ich konnte mich gut mit der Trainingsmethode anfreunden. Die Trainerin war super, witzig und sehr kompetent. Sie bezeichnete Janosch als Leinenschauspieler und nicht als leinenaggressiv und als Gladiator, der seinem Publikum immer eine ordentliche Show bieten will :lol:
    Es hat echt so viel gebracht das ganze wieder lockerer zu sehen und seitdem komm ich sehr gut mit dem Hund klar. Ich bin viel ruhiger, souveräner und direkter.
    Janosch gibt das sehr viel Sicherheit und inzwischen ist er größtenteils ruhig mit anderen Hunden. An der Leine kann er sich benehmen, obwohl es immer noch Ausnahmen gibt und bei unheimlichen Sachen reicht es meist wenn ich ihn hinter mich nehme.
    Es hat lang gedauert, aber inzwischen sind wir ein Team und vertrauen uns gegenseitig. Ich hab meine Ansprüche runtergeschraubt (so ein Terrier ist halt kein BC) und hab jetzt sehr viel Spaß mit ihm beim sporteln. :D

    So, ewig langer Roman, den bestimmt eh keiner mehr liest, aber ich hab versucht mich kurz zu halten *gg*

  • Zitat


    So, ewig langer Roman, den bestimmt eh keiner mehr liest, aber ich hab versucht mich kurz zu halten *gg*


    Doch, ich hab es mit viel Interesse gelesen =) . Da habt ihr ja eine ziemliche Odyssee hinter euch, wenigstens hatte sie ein Happy End :smile:

  • Zitat


    Doch, ich hab es mit viel Interesse gelesen =) . Da habt ihr ja eine ziemliche Odyssee hinter euch, wenigstens hatte sie ein Happy End :smile:

    Das freut mich :smile: Ja so richtig zu Ende ist es noch nicht, er wird wahrscheinlich eine lebenslange Aufgabe bleiben, aber wir sind miteinander im Reinen und er ist händelbar.

    Heute früh hatten wir wieder eine schöne Situation. Auf der anderen Straßenseite kam ein Hund laut bellend uns entgegen, Janosch schon wieder gespannt "wie kann ein anderer Hund es nur wagen IHN anzupöbeln - schnauf, schnauf". Hab ihn dann nett zu mir eingeladen, es gab ein riesen Leckerli (an den Meatballs kaut er schon etwas länger) und dann hab ich ihm ein bisschen doof zugetextet und derweil durchgewuschelt. Er knurrt immer wenn man ihm den Hintern krault, aber kein böses knurren und hab ihm dann dabei gesagt, dass wir alle fertig machen, wir beide zusammen :lol:
    Etwas albern, aber es hilft ihn aufzulockern, auch wenn es ihn nicht runterfährt.


    Habt ihr auch manchmal so etwas komische Methoden aus ner Laune heraus, die eigentlich nicht zum Trainingskonzept passen?

  • Kann mich da leider auch nur anschließen, hab da ja auch eine Blondine, wobei ich denke, dass sie nicht nur aus Unsicherheit agressiv reagiert, sondern auch Wachtrieb (und eventuellen Schutztrieb) mitbringt
    nur das zu differenzieren finde ich etwas schwer.

    Hierbei geht es um meine Luna, eine etwa 5 Jahre alten Mischlingshündin aus Ungarn

    Zitat

    Wie alt war euer Hund, als das Verhalten anfing?


    es fing relativ schnell an, als sie einzog
    sie muss ein gutes halbes Jahr gewesen sein

    Zitat

    Wie äußert sich das?


    Anfangs waren alle fremden Leute doof, besonders Männer, Leute im Dunkeln, Kinder, laute Menschen, ... also sehr viel, ebenso wie fremde Hunde

    wobei auch fremde Hunde im Freilauf weiterhin doof sind
    mit Glück werden sie ignoriert, sonst attackiert, wenn ich sie nicht dran hindere, was ich selbstverständlich tue
    und auch mit Menschen im Dunkeln haben wir noch gewisse Probleme

    Nackenhaare werden umgestellt, geduckte Haltung, knurren und wenns weiter geht, wird nach vorne gegangen
    dazu muss ich aber sagen, dass sie nie gebissen hat, in die Luft schnappen oder bei einem kleinen Kind hat sie abgeschnappt
    wobei das der Opa zum Glück sehr locker gesehen hat, da er dem Zwerg sagte, er solle nicht zum Hund gehen und hier bleiben :fear:

    Zitat

    Wie trainiert ihr?


    Ich ermahne Luna inzwischen nur noch und hole sie ran, bzw. habe ein Abbruchkommando, womit ich bestimmte Verhaltensketten abbreche.
    Spreche ich mit wem und sie fühlt sie unwohl, lasse ich sie laufen und so kann sie aus der "Gefahrenzone begeben"

    Ich weiß, dass sie nie einfach zu händeln wird, aber wir kommen so klar

    - souveränes Auftreten
    - Hund lesen
    - Situation entschärfen (Ranrufen, wegschicken, Abbruchkommando)

    und zum Verdeutlichen
    http://www.youtube.com/watch?feature=…d&v=lRsZCzUi2Vg

  • Interessantes Video :gut:
    Find ich lustig, dass sich die Zweithunde immer nicht angesprochen fühlen und genau wissen wer gemeint ist. Funktioniert sogar mit meinem Megasensibelchen Nele. Sind halt erleichtert, dass Frauchen das regelt. :smile:

  • Zitat

    Habt ihr auch manchmal so etwas komische Methoden aus ner Laune heraus, die eigentlich nicht zum Trainingskonzept passen?

    "Trainingskonzept" ist relativ !
    Ich finde, die gesunde Mischung zwischen "Du darfst Menschen nicht anknurren oder gar beissen!" und "Du mußt das auch gar nicht !", die machts. Grundlage allen Trainings ist eine gute, vertrauensvolle Beziehung und so, wie du das beschrieben hast, Sicherheit geben, Körperkontakt haben, ist bei den meisten Hunden der richtige Weg.

    Viele "füttern schön", vergessen dabei aber dem Hund zu erklären, daß sein Verhalten ein NoGo ist. Nicht der Mensch muß dem knurrenden Hund ausweichen, der Hund sollte gehen, wenn ihm etwas unheimlich ist. Genau das ist oft das Problem, die Hunde werden vor allem und jedem beschütze und wehe jemand kommt tatsächlich auf sie zu.

    Am Anfang steht aber immer die eigene Ruhe in der Situation, annehmen, was gerade passiert und der Umgang mit einer entsetzt reagierenden Umwelt. Das macht schon seeeehr viel aus.

    Gruß, staffy

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!