Er hasst fremde Menschen
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...um jetzt aber nochmal etwas genauer auf deine Fragen einzugehen:
Das, was ich da lese, wie du bisher mit ihm trainierst hört sich ziemlich gut an...das solltest du erstmal so weiterführen und bist da m.E. auf nem guten Weg.
Was der Hund braucht ist kontrollierter (von dir kontrollierter!) Kontakt zu Menschen, die einfach ein bisschen Hundeverstand haben, die ihn nicht bedrängen, aber auch nicht gleich hektisch aufspringen, wenn er mal knurrt. Hast du solche Leute im Bekannten-;Freundes- oder Familienkreis? Das würde ich forcieren.
Ansonsten würde ich den direkten Kontakt zu fremden Menschen unterbinden.
Der Hund will es doch sowieso nicht und du solltest ihm einfach die Sicherheit geben, dass du das im Griff hast, dass du "potenzielle Feinde" abwehrst und der Hund nicht selbst erst aktiv werden muss...was ja wohl schon mehrfach vorgekommen ist...
Der ist im Moment neun Monate...absolut nicht gefestigt in seinem Verhalten...und sucht eigentlich nach einer Führungspersönlichkeit...
Versuch das zu sein...
Wenn der erstmal drei Jahre und ausgereift ist...und dieses Verhalten immer noch zeigt...dann hast du ein richtiges Problem... -
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Genau Sleipnir, du hast es getroffen, denn wenn sich das Verhalten noch weiter festigt und er erstmal erwachsen wird, sieht es nämlich tatsächlich bitter aus. Daher möchte ich ja unbedingt genau jetzt und intensiv mit ihm daran arbeiten. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass wir das erste Problem so gut in den Griff bekommen und baue jetzt wirklich alles darauf, dass wir das Problem, was ja letztendlich mit dem ersteren Hand in Hand geht, nur eben eine Stufe weiter.
Ich denke, dass ich durchaus in der Lage bin, dem Hund Führung zu beweisen. Anfangs war ich wesentlich unsicherer als jetzt, da ich wirklich maßlos überfordert war (man kannte ja nur Retriever ;-) ). Mittlerweile bin ich da eigentlich schon recht standfest und kann Butch Grenzen zeigen, ohne dabei selber dermaßen an mir oder ihm zu zweifeln.
So oft habe ich gelesen "man muss dem Hund zeigen, dass man es für ihn regelt", aber wie? Oft liest sich das wie eine Selbstverständlichkeit. Ist es, dass man die Situation für ihn selber auflöst? Ist es, dass man die Situation mit ihm umgeht? Ist es, dass man eingreift, wenn er ungewolltes Verhalten zeigt? Ist es, dass man den Hund hinter sich schickt und dementsprechend an der Front mit der "Gefahr" steht und dann zusammen mit dem Hund aus der Situation geht?
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Machen wir es doch an nem konkreten Beispiel fest:
Da geht jemand auf meinen Hund zu...ich weiß der will das nicht...
Schon im Ansatz schiebe ich mich dazwischen...schicke meinen Hund hinter mich und tue alles dafür, dass die andere Person den Hund NICHT anfasst.
Der will einfach keinen Kontakt, kommt es doch dazu schießt er (junghundtypisch) mit Kanonen auf Spatzen...löse allerdings ich diese Situation auf gelingt mir gleich zweierlei:
Ich hab ihm gezeigt - ich kann das, du brauchst dich gar nicht aufregen...UND: ich kann den tatsächlich noch positiv bestärken, da er ja (hoffentlich) ruhig geblieben ist...
Und die Distanz die er dazu momentan braucht...die verkleinere ich dann im Laufe der Zeit ganz kleinschrittig... -
du kannst ja noch froh sein, das Butch wenigestens auf der Hundewiese versucht an einem Fremden zu schnuffeln. Das wäre bei Jordan undenkbar.
Ich habe es nach zwei Jahren ( und etlichen Trainern ) aufgegeben . Jordan wird nie andere Menschen akzeptieren.
Ich habe seinen "Sicherungskreis" auf einen halben Meter reduzieren können in dem er sich absolut entspannt. Da kann außerhalb der Bär steppen, das interessiert ihn nicht.
Ich sage auch den Leuten immer, er mag das nicht, bitte nicht anstarren und schon gar nicht auf ihn zugehen...wenn nicht gehört wird, steh ich dazwischen und gut ist.
Ich hab jetzt den Vorteil das nicht jeder grad mal an einen ausgewachsenen Schäferrüden dran will aber es gibt sie trotzdem und da muß ich sehr wachsam sein, denn Jordan hat schon zugekniffen in seiner Bedrängnis und das soll auf keinen Fall nochmal vorkommen.Wir sind jetzt seit einem Jahr auf diesem Weg und es gestaltet sich gar nicht so schwierig.
Nur leider wird er nie fremde Menschen akzeptieren, damit muß ich einfach leben und entsprechend handeln.
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Danke sleipnir. Das Kommando, dass er hinter mich gehen soll, sind wir schon seit einigen Tagen kräftig am üben, er hat es leider noch nicht ganz geschnallt, aber das wird
shivalein, das klingt ja echt "stressig". Habe mir auch gerade Jordans Thread durchgelesen. Könnt ihr kaum noch Besuch empfangen, wenn er tatsächlich, (fremde) Menschen nicht leiden mag?
Wie alt ist Jordan denn? Ich hoffe natürlich nicht, dass er menschenfeindlich wird, dafür boxen sich seine Boxergene ab und an mal zu gerne und intensiv durch. Aber was die Zukunft bringt, kann keiner sagen und ihr habt ja auch allerhand mit eurem Jordan trainiert, gibt ja schließlich auch Einsiedler unter den Menschen -
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Puuuh, da hast du einen ordentlichen Batzen Arbeit vor dir!
Mein Jungrüde hat Menschen gehasst. Abgrundtief und mit allen Konsequenzen.
Das erste Jahr bei uns hat er draußen, außerhalb der eigenen Wohnung, null Kontakt zu Fremden gehabt. Bei Passanten (und da lag seine Toleranzgrenze anfangs bei 500 Metern) war ich jedes Mal dazwischen.
Innerhalb der Wohnung sah das lange Zeit so aus:
- Bei Besuch durfte Sam nicht zur Tür (da gab es keine Diskussionen, kein Rückpfeifen, ich hab ihm gar nicht erst die Möglichkeit gegeben, zur Tür zu laufen)
- er durfte nie zu Besuch hin, wurde notfalls angebunden
- erst auf mein Ok hin, durfte er gucken kommen
- Besuch durfte ihn nicht ansehen, nicht ansprechen, nicht anfassenNach zwei Jahren harter Arbeit gelten zwar immer noch einige Regeln für ihn, aber wir sind soweit, dass Passanten kein Problem mehr sind, ganz im Gegenteil, über den einen oder anderen freut er sich.
Besucher, die er kennt - ebenfalls kein Problem. Er lernt dazu, er reift und wird erwachsen. Er kann immer besser zwischen wichtig, unwichtig, dein Job und mein Job unterscheiden. Aber das ist ein langer Prozess.Natürlich wird Sam noch kontrolliert und hat nicht alle Freiheiten, aber wir sind auf einem guten Weg und schon über das reine Akzeptieren hinaus. ABER für ihn werden immer gewisse Regeln gelten. Er wird NIE zur Tür gehen dürfen, Besucher "rein lassen", von sich aus begrüßen (so wie die anderen drei). Und es wird noch lange vorkommen, dass er bei Besuch das eine oder andere Mal den Maulkorb tragen wird.
Mit einem gewissen Management ist es nicht unmöglich, das wollte ich dir damit nur sagen.
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Zitat
Das Kommando, dass er hinter mich gehen soll, sind wir schon seit einigen Tagen kräftig am üben, er hat es leider noch nicht ganz geschnallt, aber das wird
Also ich brauch dafür kein Kommando, ich geh vor und basta, auch bei nicht ganz freundlich wirkenden Hunden, die ich nicht einschätzen kann - ICH bin vorn. Selbstverständlich und ohne Aufhebens, ganz ohne Kommando
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Zitat
Also ich brauch dafür kein Kommando, ich geh vor und basta, auch bei nicht ganz freundlich wirkenden Hunden, die ich nicht einschätzen kann - ICH bin vorn. Selbstverständlich und ohne Aufhebens, ganz ohne Kommando
Läuft bei uns auch so. Beide kennen zwar das Kommando "hinter" dies nutze ich aber nur auf engen Wegen oder Gassen. Wenn ich "führen" will also Menschen oder Hunde abblocken gehe ich einfach vor die Hunde. Völlig ohne Kommando denn dies ist kein Trick den sie machen sollen sondern eine Selbstverständlichkeit das ich schütze.
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@ Melanie & Kati: ich frag jetzt mal ganz blöd und laienhaft: wie habt ihr das "durchgesetzt"?
Dazu, dass sich ein Hund führen lässt, gehört ja nun mehr, als nur ein "ich will, dass du nun hinter mir läufst."
Davon abgesehen gelten HSH nicht unbedingt als Hunde, die sich gern führen lassen.
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Das Kommando "hinter" mit Leckerchen.
Das "ich bin vorne und schütze" einfach durch Körpersprache. Die Hunde sehen einen anderen Hund. Ich rufe sie zu mir. Leine sie an und stelle mich vor sie. Will einer nach vorne "durchbrechen" drehe ich mich zu ihm mache den Oberkörper leicht nach vorne (oder einen Schritt drauf zu) dann stelle ich mich wieder vor mit dem Rücken zum Hund.
Bei meinem Rüden hat es auch nicht beim ersten mal funktioniert. Man muss die richtige Einstellung haben dann klappt das. -
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