ZitatAlles anzeigenHallo zusammen,
Für mich war eigentlich immer klar, wenn mein hund leidet und keine aussicht auf besserung oder heilung besteht, wird er eingeschläfert. Aber immer öfter kommt mir auch der gedanke, dass sterben auch was natürliches ist und man eben nicht gesund stirbt. Die vorstellung meinen hund in der ta-praxis auf dem tisch sterben zu lassen ist auch nicht gerade schön.
Da gebe ich Dir Recht, schön ist etwas anderes. Wenn ich aber überlege, daß mein Hund zu Hause in Angst an Herz- oder Kreislaufversagen stirbt und fürchterlich leidet.... ziehe ich das Einschläfern auf einem sterilen Tisch vor.
Gestern hatte ich darüber ein gespräch mit meiner mutter und sie meinte, dass sie ihre hunde lieber natürlich sterben lassen will, weil der tod eben zum leben dazugehört und wenn ein hund leidet würde er kurze zeit später eh von alleine sterben.
Wie viele Hunde sterben schon friedlich im Schlaf?? Ich finde es verantwortungslos, wenn ein Hund völlig entkräftet zu Hause sterben muß, weil seine Menschen nicht los lassen können/wollen. Ich finde das schon bei Menschen schlimm, aber meinem Hund kann ich dieses Leiden, diese Qual ersparen. Er soll nicht mehr tod, als lebendig rumliegen.
Mein erster Hund Roxy hatte Leukämie. Er wäre uns zu Hause einfach erstickt. Mit Sicherheit kein schöner Tod und bestimmt noch weniger schön diesen Kampf zu sehen.
Lucky wurde 2 Wochen eingeschläfert, weil er einen riesigen Herztumor hatte. Wasseransammlung und geschwollene Lymphdrüsen. Er konnte nicht mehr richtig atmen, sich nicht mehr hinlegen. Klar wäre er auch von allein eines Tages gestorben. Die Frage stellt sich nur wann und wie
Wenn ein Hund (wie jedes andere Tier auch) ernsthaft krank ist und wenn keine Möglichkeit zur Heilung besteht, er sich quält und wirklich nichts mehr vom Leben hat, als um jeden Atemzug zu kämpfen, dann liegt es in meiner Pflicht mein Tier zu erlösen.
Ich denke so pauschal kann man da eh keine antwort drauf geben, jeder hund ist anders und somit kein sterben gleich, aber wie ist eure meinung dazu? Habt ihr euch schonmal entscheiden müssen? Würdet ihr heute vielleicht etwas anders machen?
Ich habe mich vor 12 Jahren entscheiden müssen und vor zwei Wochen. Bei meinem ersten Hund hätte ich 1-2 Tage früher reagieren sollen, denn in diesen letzten Tagen hat er wirklich leiden müssen.
Bei Lucky war es der richtige Zeitpunkt. Vielleicht hätte ich generell früher die Erkrankung erkennen können/müssen, aber darüber jetzt nachzudenken bringt nichts.
Und noch etwas provokativ: wird nicht zu schnell zur spritze gegriffen, weil mensch das leiden vorm tod nicht ertragen kann?
Müssen nicht immer noch zuviele Hunde lange leiden?? Mal Beispiele aus meinem Umfeld:
Ein Schäferhund mit schwerer HD, kann ohne Hilfe gar nichts mehr machen, liegt nur auf seinen Platz und leidet stumm vor sich hin. Er ist jetzt 9 Jahre und ein absoluter Pflegefall.
Ein Dackel mit einem riesigen Tumor der mit einem Tuch hochgebunden wird, damit er nicht am Boden schleift.
Ein Dobermann mit ED und einer Fehlstellung/Mißbildung der Hinterläufe. Rennt nur noch am Fahrrad, weil er mit Schmerztabletten vollgepumpt wird.
Die letzten drei Tage mit Lucky waren die Hölle. Wenn dein Hund von heute auf morgen über Jahre altert, wenn er sich nicht mehr richtig bewegen kann, wenn er keinen Schlaf mehr findet, wenn er dich mit den Augen um Hilfe anfleht und noch dazu keine Heilung mehr besteht.... dann ja, dann greife ich lieber zur Spritze als meinen geliebten Hund noch wochenlang zu quälen. Denn lebenswert sieht anders aus.
Übrigens meine ich damit nicht schmerzmittel nicht zu geben.
Sorry wegen groß- und kleinschreibung, schreib vom handy.
ZitatEin Bekannter von mir erzählte mal, dass sein Vater Krebs hatte und es ihm sehr schlecht ging am Ende.
Er vegetierte nur noch vor sich hin und wartete aufs Ende.
Er hat gesagt: Jedes Tier würde man in dieser Situation erlösen, wieso macht man das mit mir nicht
Jeder der mal einen Menschen in dieser Phase gesehen hat, wird das schon gedacht haben.
Es ist wirklich ein Privileg, daß wir Tieren diesen schweren Gang ersparen können. Für mich als Hundehalter ist es meine Pflicht, meinen Egoismus mal auszublenden und mich meiner vollen Verantwortung zu stellen. Auch wenn es einem das Herz bricht