Der natürliche Tod - vom Aussterben bedroht?


  • Zitat

    Ein Bekannter von mir erzählte mal, dass sein Vater Krebs hatte und es ihm sehr schlecht ging am Ende.
    Er vegetierte nur noch vor sich hin und wartete aufs Ende.
    Er hat gesagt: Jedes Tier würde man in dieser Situation erlösen, wieso macht man das mit mir nicht


    Jeder der mal einen Menschen in dieser Phase gesehen hat, wird das schon gedacht haben.


    Es ist wirklich ein Privileg, daß wir Tieren diesen schweren Gang ersparen können. Für mich als Hundehalter ist es meine Pflicht, meinen Egoismus mal auszublenden und mich meiner vollen Verantwortung zu stellen. Auch wenn es einem das Herz bricht

  • Zitat

    Meine alte Hündin hat am Ende sehr gelitten und wäre ohne Einschläferung im Laufe der nächsten Tage gestorben. Aber warum hätte ich ihr das antun sollen?


    Eben! "Zum Glück" gibt es bei Tieren die Möglichkeit sie einschläfern zu lassen wenn keine Chance auf Heilung mehr besteht. Warum soll man ein Tier unnötig leiden lassen, wenn es eine Möglichkeit gibt, dieses Leid zu stoppen?! Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es ist, den TA anzurufen und zu bitten dass der vorbei kommen soll...aber am Ende hilft man seinem kranken Tier damit mehr als wenn man sein Leiden nur noch verlängert.

  • Wie bei allen Methoden gibt es eben immer auch Schattenseiten. Reden wir denn hier wirklich davon, ob die Euthanasie als solche prinzipiell abzulehnen ist oder reden wir davon, dass diese Methode - wie jede andere auch - missbraucht werden kann?


    Ich denke, man muss sich schon sehr selbstkritisch die Frage stellen, welchen Zweck dieses Mittel nun wirklich heiligt.


    Ist es das Wohl des Tieres, das ich in meiner Entscheidung berücksichtige?


    Ist es mein Wohl, das meine Beweggründe im Wesentlichen bestimmt?


    In der Tat können wir Menschen das Wohl anderer über unser eigenes stellen - sogar speziesübergreifend.


    Ja, der grausame, brutale Mensch ist zu solch einer sozialen Glanzleistung imstande!


    LG

  • Nicht nur, daß viele ihr Tier viel zu lange leiden lassen, weil sie nicht loslassen können / wollen, ist für mich verantwortungslos und egoistisch. Mindestens genauso verantwortungslos und egoistisch finde ich, wenn die HH beim Einschläfern nicht dabei sein wollen.



    Zitat

    Ein Bekannter von mir erzählte mal, dass sein Vater Krebs hatte und es ihm sehr schlecht ging am Ende.
    Er vegetierte nur noch vor sich hin und wartete aufs Ende.
    Er hat gesagt: Jedes Tier würde man in dieser Situation erlösen, wieso macht man das mit mir nicht?


    Da mußte ich schlucken und ja, Recht hat er, das ist ein Privileg der Tiere, ich nenne es Privileg und meine es auch so.


    OT:
    Mein Vater hatte auch Krebs. Als er im Hospiz war, machte er mit den Leuten da ab, daß er bitte in Narkose gelegt werden wollte, wenn wieder ein Blutsturz käme (er hatte schon mehrfach Blutstürze gehabt und man hatte ihm gesagt, wenn das wieder passiert, könne man ihm nicht mehr helfen). Es war zwar kein Einschläfern, aber man hatte ihm erspart, bis zum Ende zu leiden.

  • Sehr interessanter, aber auch emotionaler Thread...ein paar Sachen möchte ich schreiben:


    Thema Schmerzmittel:
    Wie schön wäre es, wenn man einem Hund ein Schmerzmittel gäbe und dieser hätte keinerlei Schmerzen mehr...so einfach ist das nun auch nicht.....Leute, die chronische Schmerzen haben, wissen wie ich das meine.....jedes Schmerzmittel bringt Nebenwirkungen mit sich...je höher ich dosiere, desto brenzliger wird es ( á la Paracelsus "Allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei").


    Sterben:
    Was das menschliche Sterben angeht, so bleiben den meisten immer die Menschen in Erinnerung, die Qualen gelitten haben. Ich habe auch viele Menschen erlebt, die sich am Leben festgebissen hatten und bis zur letzten Sekunde eher leiden wollten als ihre Familie zu verlassen. Viele starben friedlich.
    Der Tod kann nicht in Schubladen gesteckt werden, für jeden ist der Tod eine gänzlich andere und einmalige Erfahrung. Man darf auch die eigene Angst vor dem Tod nicht unterschätzen, diese Angst könnte unter Umständen unsere Gedanken in andere Bahnen lenken.
    Für den einen bedeutet er den Verlust geliebter Menschen, für den anderen die Beendigung unerträglicher Schmerzen.


    Zur Sterbehilfe beim Menschen:
    Ich bin GEGEN die aktive Sterbehilfe und das werde ich auch immer sein.
    Ich gebe zu bedenken, dass es in Deutschland indirekte und passive Sterbehilfe gibt.
    Desweiteren gibt es die Hilfe zur Selbsttötung.
    So alleine gelassen wird man in Deutschland nicht beim Sterben.
    Man sollte nur berücksichtigen, dass Ärzte auch nur Menschen sind und als Mensch evtl. auch Berührungsängste mit dem Tod haben.
    Ich kann jedem empfehlen ein Hospiz zu besuchen.


    Euthanasie bei Hunden:
    Viele hätten meine Hündin schon eingeschläfert, weil sie Lungenkrebs hat und die Vorstellung eines qualvollen Todes so beängstigend ist. Weil es anstrengend ist, weil es Nerven kostet etcpp....


    Ich habe mich entschieden, meinen Hund mit mir zusammen entscheiden zu lassen, denn ich denke, ein gewisses Mitspracherecht sollte das Tier auch haben.


    Bekommt sie Schmerzmittel? Selbstverständlich! Da gibt es für mich auch keine Diskussion.
    Der Gedanke, ich könnte Jill Schmerzmittel geben, um mir das Leben zu erleichtern, wäre mir allerdings nie und nimmer gekommen. Wenn ich mir das Leben erleichtern wollte, würde ich sie sofort einschläfern und mir einen neuen Hund holen.....wäre auch billiger, als ständig zur Apotheke zu fahren und Novalgin zu kaufen (das war sarkastisch)....deswegen: Bitte etwas differenzierter an die ganze Thematik rangehen.


    Ich liebe dieses Tier abgöttisch und werde zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung treffen allerdings nicht alleine, sondern mit meinem Tier zusammen.
    Freude und Leid gehen oft Hand in Hand.
    Jill wird zu Hause sterben dürfen und nicht auf einem Untersuchungstisch.
    Ich habe die Notfallnummern von zwei Tierärzten, die sofort kämen.


    Jetzt mache ich Schluss, sonst werde ich wieder so schwermütig bezüglich der Dinge, die auf uns zukommen werden und unausweichlich sind.


    Ich hoffe, es greift mich hier jetzt niemand an aufgrund meiner Meinung. Dafür wäre ich sehr dankbar!

  • Zitat

    Mal ne vielleicht doofe Frage die bei mir aufkam als ich einige Antworten gelesen habe:
    Lebt ein Hund durch Schmerzmittel länger?


    mir sagte der TA damals, er hätte sammy mit starken medikamenten "Hochpushen" können, sodass er vl bis weihnahcten knapp durchkommt...
    er starb am 11.12.2011,weil ich es nciht wollte, das er vollgepumpt wird mit medikamenten mit seinen über 14 jahren.
    Sammy konne nicht mehr stehn ,im brachen ie Hinterbeine weg, er kippte um, taumelte nur noch ,hatte alles ausgebrochen was er zu sich genommen hatte,er zitterte ,hatte Krampfanfälle, was soll ich das noch verlängern?
    wie hätte die Verlängerung ausgesehen?
    wäre Sammy wieder munte rgeworden,bis die schmerzmitte aufhören zu wirken?
    wäre er danahc wieder so zusammen gebrochen,oder wäre es dann nch heftiger gewesen?
    NEIN,ich sah as mein Hund leidet und das wollte ich , weder ihm noch mir weiter antun!
    die Panik, bei jedme kleinsten Geräusch das er von sich gibt hochschrecken, wen er sich nicht rührte, mehrmals nahcts aufschrecken,weil man dnekt e rist tot.
    ich habe schon am 2 advent mit einer Freundin telefoniert gehabt,weil ich dachte jetzt ist vorbei, aber bis zum 3 Advent haben wir gemensam gekämpft, als ich dan abe rnach Hause kam,er zwischen Flur und owhnzimmertür lag, nicht mehr aufstehn konnte,und das gane Badezimmer ein meer von erbrochenem war und seien windel so voll Urin war, das war der Pubnkt,wo ich sagte,Samybear das ahst Du nicht verdient.
    iein stolzer Hund hat es nicht verdient so vor sich hinzuvegetieren, was hätte es mir genutzt ihn volpumpen zu lassen? was? Damit ich noch länger etas von sammy habe?

  • Was für mich das erstaunliche ist, dass eigentlich alle sagen, der natürliche Tod ist automatisch mit Leiden verbunden. Die meisten sprechen von großem Leiden.


    Ist das wirklich immer so, oder gibts nicht auch die Hunde, die irgendwann nicht mehr aufstehen wollen und nichts mehr fressen wollen? Ist das nicht auch ein Zeichen, dass es jetzt zuende geht? Warum da nachhelfen? Damit der Tod schöner ist?


    Schmerzen, v.A. große Schmerzen sollten natürlich gelindert werden, oder der Hund aufgrund dessen eingeschläfert werden. Und ich finde es auch richtig den Hund einzuschläfern, wenn man sieht er leidet weil er nicht von seinen Exkrementen weg kann (weil das Beispiel genannt wurde).


    Übrigens ich will hiermit absolut niemanden angreifen, oder eure Entscheidungen anzweifeln!

  • Der Hund stirbt ja nicht gleich, wenn er aufhört zu fressen.. Pepper wäre einfach mal verhungert, selbst wenn sie noch hätte laufen können. Sie hat an ihrem letzten WE das Futter im Grunde komplett verweigert und nicht nur ein bissel.
    Und obwohl sie (in der Zeit davor) abartig dünn war, ging es ihr soweit gut. Wenn der Hund aber nicht mehr frisst (und ich meine gar nicht mehr), dann geht er langsam ein. Wenn man dann einen Hund hat, der erstmal gut vom Gewicht her ist, kann das echt lange dauern.

  • Hm, vielleicht drück ich mich einfach blöd aus.


    Ich glaube daran, dass Hunde und auch Menschen ein stückweit mitbestimmen können wann sie sterben in dem sie "loslassen". Und wenn ein Hund nicht mehr aufstehen und fressen will geh ich davon aus, dass der Hund nichtmehr leben will. Ich gehe hier von alten Hunden aus. Bei jungen Hunden ist ja eigentlich immer eine Krankheit am Tod schuld.



    Was ich so beschreibe ist eigentlich ja der Tod durch Altersschwäche, der ja sehr selten geworden ist. Woran liegt das? An der Diagnostik?

  • Nö ich glaube an der Möglichkeit, ein Tier recht günstig töten zu lassen und der Beziehung zu diesem Tier. Das günstig meine ich nicht negativ.


    Meine Großeltern haben ihre Tiere früher entweder selber getötet oder einfach sterben lassen. Wozu Geld für den TA ausgeben? Aber auch das hatte sich bei ihrem letzten Hund geändert (da wurde der TA dann gezwungen, keine Vitaminspritzen mehr zu setzen, sondern den Hund endlich zu erlösen).


    Wozu muß ich einen Hund denn über Tage hinweg verhungern lassen? Egal ob alt oder jung oder ob eine Krankheit verantwortlich ist oder nicht. Was bringt das dem Tier und was bringt es mir?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!