Kampfhunde ........ Vorurteile oder Wahrheit ?

  • Zitat

    Nein, hab ich nie behauptet. Aber KEINER UNSERER Hunde würde bei mangelhafter Auslastung aggressiv werden. Doch Du hast behauptet, jeder Hund wird durch Unterforderung erst frustiert und dann schnell aggressiv.


    Ok, Du hast auch die Vorstellung, dass bestimmte Hunde Arme abreißen :roll: Warum hab ich von Dir nur ein bestimmtes Bild im Kopf :pfeif:



    Woher willst du das bitte wissen? Steckst du in deinen Hunden drin!? Hast du es schon mal ausprobiert?


    Was für ein Bild du von mir im Kopf hast ist mir schnuppe, ich habe ein übertriebenes Beispiel genommen damit auch wirklich JEDER versteht was ich meine ;)

  • Soso..dann kann ich hier ja sogar noch was lernen ;D


    Wenn das mit der Art des beissens wirklich so wäre, hätten Behörden sicher vor Jahrzehnten schon zu den 'Listenhunden' gegriffen. Wäre es doch einfacher einen Hund zu haben, der genetisch dazu programmiert ist, nicht los zu lassen als ein halten des Griffes unter max. Belastung aufzubauen ;)



    Ach ja...welche Rassen meinst du nochmal?

  • Zitat

    Und auch wenn ich jetzt schon den Aufschrei höre.. Was meinst du wieso es einige Vertreter der typischen Listenhunderassen gibt, die Artgenossenunverträglich sind? Das liegt nicht nur an dem genetischen Programm, aber das ist sehr wohl mit ein Problem (zusammen mit Vollpfosten die ihre Hunde zum Ego aufbauen mißbrauchen und Haltern die meinen ihr Hundchen sei ein reines Schmusetier).


    Ich sehe das wie Murmelchen, Artgenossenaggression ist nicht selten. Das heisst nicht, dass alle Listenhunde artgenossenaggressiv sind, ich halte ja auch zwei zusammen. Natuerlich gibt es solche, die nett mit anderen Hunden sind und solche, die wenigstens kontrollierbar sind. Aber es ist wohl eines der haeufigsten Probleme, die Halter mit ihren Listenhunden haben. Es gibt auch viele Tierschutzorganisationen in den USA, die Pitbull-artige gar nicht in Haushalte mit gleichgeschlechtlichen anderen Hunden vermitteln, weil die Misserfolgsrate so hoch ist.



    Eines der Probleme mit Aussagen ueber "Listenhunde" ist, dass da eine Menge unterschiedlicher Rassen, die historisch zu einer Menge unterschiedlicher Zwecke genutzt wurden, in einen Topf geworfen werden. Ein AmStaff ist etwas voellig anderes als ein Rotti, ist etwas voellig anderes als ein Kangal. Der Bullterrier z.B. (der "Prototyp" des "Kampfhundes") wird seit den Anfaengen der Rasse im spaeten 19 Jh, und allerspaetestens seit dem fruehen 20 Jh, praktisch nur nach Aussehen und nie nach Leistung selektiert. Er war nie "Kampfhund".


    Zitat

    Aber würden sie das machen wozu sie gezüchtet wurden, würden sie NIE einen Menschen angreifen. Denn sie wurden so gezüchtet das der Mensch die Hunde beim Kampf auseinander bringen kann ohne verletzt zu werden. Sie wurden lediglich auf andere Hunde abgerichtet.


    Das ist eine Theorie, die immer wieder auftaucht und sich hartnaeckig haelt, u.a. bei Stratton und Colby. Und Pitbulls fuer den "Sport" wurden wirklich nicht primaer auf Mannschaerfe gezuechtet. Es gab aber durchaus Linien, die sehr erfolgreich in der Pit kaempften und trotzdem Menschen beissen. Bullyson z.B. war bekannt dafuer, auch Menschen zu beissen, und der hatte eine Menge Nachkommen, weil er eben im "Sport" erfolgreich war. Die Romantik der ehrlichen "dogmen", die nur mit 100% stabilen Hunden weiterzuechten, ist einfach nicht wahr. Manche haben es gemacht und manche eben nicht.
    Das heisst nicht, dass alle Listenhunde reissende Bestien sind, aber so ganz stimmt das nicht, dass diese Hunde NIE einen Menschen beissen wuerden.

  • Zitat


    Das bezweifle ich ganz stark. Hüten ist nicht anderes wie (abgebrochene) Jagdsequenzen.


    Das sehe ich anders - zum Jagen gehört auch das Fangen und erlegen der Beute. Das macht er noch nicht mal im Ansatz, sondern versucht das Entlaufene Etwas zurück zu treiben. Beispiel, wenn wir zusammen spazieren gehen und sich die Gruppe trennt, weil z. B. jemand früher nach Hause möchte rennt er zwischen den Gruppen hin und her und versucht sie mit der Nase anzustupsen. Jagen und Hüten sind nun wirklich zwei völlig verschiedene Dinge. Ich habe das Jagen schon von anderen Hunden erlebt, das geht ganz anders ab. Hat aber mit dem Thema nur bedingt zu tun, ich wollte damit aufzeigen das ein gewisses Verhalten durchaus angeboren sein kann, aber nicht muss.

  • Naja es wurden ja auch beim Briard über einen langen Zeitraum Hunde selektiert die eben speziell für diesen Job gut geeignet waren. Zitat aus dem Buch von Doris Kiefer "Ein Hund mit einem Jagdtrieb der stundenlang durch den Wald ein Tier hetzt anstatt auf die Herde aufzupassen wäre denkbar ungeeignet". Ich denke mal das Verfolgung, Fangen und töten oder zusammenhalten, Feinde verschrecken und bloß nicht weg laufen zwei paar Schuhe sind.


    Hinzu kommt das der Hund wirklich ungeeignet wäre eine Fährte aufzunehmen. Ehrlich, bevor der ein Tier fängt hast du es leichter schon mit bloßen Händen erwürgt. Das sehe ich immer wieder das im Wald irgendwo Rehe stehen und mein Hund in eine völlig andere Richtung läuft. Der ist sogar schon mal von einem Reh über den Haufen gerannt worden, das ein wildernder deutscher Schäferhund (Schäferhund, wie unpassend...) vor sich her gehetzt hat. Es kam zuerst das Reh das weil er im Weg stand über ihn drüber gehupft ist und der das nicht mal richtig kapiert hat, dann guckte er mich an, dann das Reh und kurze Zeit später kam der andere Hund mit dem Rest von einer Leine, bellte ihn an und folgte weiter dem Reh, was meinem Viech überhaupt nicht interessiert hat. Herrchen war ja da, die Welt somit ok. Ein Hund mit Jagdtrieb hätte da sicherlich das Reh verfolgt.

  • Zitat

    Naja es wurden ja auch beim Briard über einen langen Zeitraum Hunde selektiert die eben speziell für diesen Job gut geeignet waren.


    Und genau an dem Punkt, wirst auf "Jagdtrieb" treffen.
    Schau dir doch mal Hütehunde an, da findest du viele "Phasen" der Jagd wieder: fixieren, anschleichen, treiben/hetzen, umkreisen,... Nur die Tötungsabsicht, sollte ein "guter Hütehund" vielleicht nicht mehr haben. ;)


    Ein Hütehund hält die Schäfchen ja nicht zusammen, weil er sie so lieb hat... es gibt deshalb auch viele Hütehunde, die jagen (wollen) und so schnell auf Bewegungsreize reagieren.

  • Mag ja sein das dies ursprünglich mal ein Jagdtrieb war, nur ist das dann eben USB 3.0, also was ich dir die ganze Zeit versuche bei zu bringen ist das es beides zwar mal aus den gleichen Kuchen gebacken worden ist, aber hier in zwei völlig verschiedene Richtungen weiter gezüchtet wurde, siehe Ausführung von oben, was ein Hütehund idealer weiße eben nicht hat, sprich Tieren hinter her zu hetzen, Fährtensuche, Töten und der gleichen.


    Das weicht von dem was ein klassischer Jagdhund eben mitbringen muss schon erheblich ab.


    Ein guter Hütehund wird eben auch nicht fixieren und sich dann anschleichen sondern sieht die Herde als ganzes und wird erst dann aktiv wenn aus der Menge etwas in die falschen Bahnen läuft. Du wirst den Unterschied sehen wenn du mal einen Jagdhund im Wald loslässt und einen Hütehund dabei hast. Der Jagdhund riecht eine Fährte und verfolgt sie, der Hütehund kann damit nichts anfangen und verfolgt den entlaufenen Hund. Lässt der sich nicht davon abbringen kommt der Hütehund zurück, bei einen Hund mit einem hohen Jagdpotential ist das schon schwieriger.


    Der Vergleich hinkt, denn ebenso kann man sagen das man einen Wolf dabei hat, da ja alle Hunde auch davon abstammen. Hier ging die Entwicklung in zwei völlig verschiedene Richtungen, aber klar das die Grundfähigkeiten eines jeden Hundes irgendwo ähnlich sind, schließlich handelt es sich ja immer noch um die gleiche Spezies. Denn auch ein Hütehund hat deswegen ja nicht zwangsläufig eine schlechte Nase.

  • also ich muss (leider) sagen dass ich bisher nur schlechte Erfahrungen mit so genannten Kampfhunden gemacht habe. Ein Pit Bull Mix aus der huschu war schon immer aggressiv, aber jetzt nicht so dass er sofort auf alles losgeht aber sobald ihn ein anderer Hund ihn auch nur eine Sekunde lang für ihn "komisch angeschaut" hat gings los, er ist in "Stresssituationen" auch auf Halter und Trainer losgegangen und hat gebissen. Eines Tages mustes auch mein kleiner Hund dranglauben und ich kann von glück sagen dass er wohl nicht in Tötungsabsicht gehandelt hat denn sonst wäre mein Kleiner nicht mehr hier. Dieser Hund hat sich definitiv nicht unter Kontrolle und die Halterin ist völlig überfordert, klar, der Hund kann letzendlich nix dafür und dnenoch meide ich seit diesem Vorfall diese Rassen einfach aus Angst. ES ist einfach auch die Angst vor der enormen Beisskraft die ein solcher Hund im Gegensatz zu einem anderen Hund hat.


    Ferner habe ich auch in der Huschu schon oft völlig überforderte Halter mit ihren Kangals gesehen die auch (warum auch immer) scheinbar wahllos Streit gesucht haben.....


    Die nächste schlechte Erfahrung (bzw. 2) waren mit Rottweilern. Bei uns im Ort läuft ab und an ein Typi mit Rottweiler durch die Gegend (er wohnt im Nachbarort, hat leinenzwang) und weil ihn hier (noch) keiner kennt geht er halt hier offline spazieren, Dieser Hund geht vorzugsweise auf ganz Kleine los, bisher ist GsD noch keiner gestorben aber bei einer Papillon Hündin waren die Verleztungen enorm, sie musste auch genäht werden etc.


    Auch wenn ich jetzt an den Pranger gestellt werde aber ich mache aufgrund meiner eigenen Erfahrungen einen Riesenbogen um bestimmte Rassen......


    allerdings kenne ich auch genügend aggressive Schäferhunde die nun ja nicht auf der "Liste" stehen......

  • Ich habe mit solchen Hunden bisher nur gute Erfahrungen, dafür ausschliesslich schlechte Erfahrungen mit JRT und Chiwawas. ;)
    Um die mache ich einen Bogen.
    Mit BX, Bullterrier, Staff, Rotti und co hatten wir bisher noch nie Probleme.

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