Beiträge von Martin_Oscar

    Mag ja sein das dies ursprünglich mal ein Jagdtrieb war, nur ist das dann eben USB 3.0, also was ich dir die ganze Zeit versuche bei zu bringen ist das es beides zwar mal aus den gleichen Kuchen gebacken worden ist, aber hier in zwei völlig verschiedene Richtungen weiter gezüchtet wurde, siehe Ausführung von oben, was ein Hütehund idealer weiße eben nicht hat, sprich Tieren hinter her zu hetzen, Fährtensuche, Töten und der gleichen.


    Das weicht von dem was ein klassischer Jagdhund eben mitbringen muss schon erheblich ab.


    Ein guter Hütehund wird eben auch nicht fixieren und sich dann anschleichen sondern sieht die Herde als ganzes und wird erst dann aktiv wenn aus der Menge etwas in die falschen Bahnen läuft. Du wirst den Unterschied sehen wenn du mal einen Jagdhund im Wald loslässt und einen Hütehund dabei hast. Der Jagdhund riecht eine Fährte und verfolgt sie, der Hütehund kann damit nichts anfangen und verfolgt den entlaufenen Hund. Lässt der sich nicht davon abbringen kommt der Hütehund zurück, bei einen Hund mit einem hohen Jagdpotential ist das schon schwieriger.


    Der Vergleich hinkt, denn ebenso kann man sagen das man einen Wolf dabei hat, da ja alle Hunde auch davon abstammen. Hier ging die Entwicklung in zwei völlig verschiedene Richtungen, aber klar das die Grundfähigkeiten eines jeden Hundes irgendwo ähnlich sind, schließlich handelt es sich ja immer noch um die gleiche Spezies. Denn auch ein Hütehund hat deswegen ja nicht zwangsläufig eine schlechte Nase.

    Naja es wurden ja auch beim Briard über einen langen Zeitraum Hunde selektiert die eben speziell für diesen Job gut geeignet waren. Zitat aus dem Buch von Doris Kiefer "Ein Hund mit einem Jagdtrieb der stundenlang durch den Wald ein Tier hetzt anstatt auf die Herde aufzupassen wäre denkbar ungeeignet". Ich denke mal das Verfolgung, Fangen und töten oder zusammenhalten, Feinde verschrecken und bloß nicht weg laufen zwei paar Schuhe sind.


    Hinzu kommt das der Hund wirklich ungeeignet wäre eine Fährte aufzunehmen. Ehrlich, bevor der ein Tier fängt hast du es leichter schon mit bloßen Händen erwürgt. Das sehe ich immer wieder das im Wald irgendwo Rehe stehen und mein Hund in eine völlig andere Richtung läuft. Der ist sogar schon mal von einem Reh über den Haufen gerannt worden, das ein wildernder deutscher Schäferhund (Schäferhund, wie unpassend...) vor sich her gehetzt hat. Es kam zuerst das Reh das weil er im Weg stand über ihn drüber gehupft ist und der das nicht mal richtig kapiert hat, dann guckte er mich an, dann das Reh und kurze Zeit später kam der andere Hund mit dem Rest von einer Leine, bellte ihn an und folgte weiter dem Reh, was meinem Viech überhaupt nicht interessiert hat. Herrchen war ja da, die Welt somit ok. Ein Hund mit Jagdtrieb hätte da sicherlich das Reh verfolgt.

    Zitat


    Das bezweifle ich ganz stark. Hüten ist nicht anderes wie (abgebrochene) Jagdsequenzen.


    Das sehe ich anders - zum Jagen gehört auch das Fangen und erlegen der Beute. Das macht er noch nicht mal im Ansatz, sondern versucht das Entlaufene Etwas zurück zu treiben. Beispiel, wenn wir zusammen spazieren gehen und sich die Gruppe trennt, weil z. B. jemand früher nach Hause möchte rennt er zwischen den Gruppen hin und her und versucht sie mit der Nase anzustupsen. Jagen und Hüten sind nun wirklich zwei völlig verschiedene Dinge. Ich habe das Jagen schon von anderen Hunden erlebt, das geht ganz anders ab. Hat aber mit dem Thema nur bedingt zu tun, ich wollte damit aufzeigen das ein gewisses Verhalten durchaus angeboren sein kann, aber nicht muss.

    Hallo Leute,
    vielleicht kann man das mal von einer ganz anderen Seite aus betrachten. Mein Hund ist ein Briard - ein klassischer Hütehund. Das hüten hat ihm keiner beigebracht. Trotzdem ist der Trieb sehr ausgeprägt, sogar so sehr das ich irgendwann auf dem Hundeplatz von der Trainerin ein Verbot bekam ihn am Ende der Stunde frei zu lassen weil er immer alle Hunde schön sortiert auf einen Haufen getrieben hat (völlig ohne Kampf oder so, rein durch herumrennen und bestenfalls mal anbellen, komische Tante).


    Das Gleiche macht er auch mit Schafen, Rehen oder anderen Tieren. (fragt besser nicht wie ich das heraus gefunden habe, das mit den Schafen war noch harmlos, er lässt sich ja jederzeit abrufen....). Der Hund ist so unkompliziert im alltäglichen Leben das ich keine Sorge habe den mit meinen Kindern auch mal für ein paar Minuten alleine im Zimmer zu lassen.


    Worauf ich hinaus will, das Hüten und Zusammenhalten von Tieren und Menschen steckt wohl sehr tief in ihm drin, während der Jagdtrieb überhaupt nicht vorhanden ist. Wenn etwas weg rennt verfolgt er es schon, aber ausschließlich um es zurück zu bringen, nie hat er ein Tier verletzt. Das hat ihm keiner bei gebracht oder wurde irgendwie gefördert. Selbst bei uns Menschen ist der Hund erst dann richtig entspannt wenn ALLE zu Hause sind.


    Warum soll nicht so ein ähnlicher Trieb in einem Hund vorhanden sein der darauf gezüchtet wurde zu kämpfen?


    Das meine ich völlig wertfrei, denn für die Selektion und Zucht ist ja der Mensch verantwortlich.
    Gruß
    Martin

    Zitat

    unsere große macht das auch - aber es ist eher ein ton während der totalen Entspannung :D - klingt wie ein braunbär


    Manchmal frage ich mich da schon was uns da verkauft wurde... :???: Aber der ist ja bei uns auch alles in einem, Kinderspielzeug, Babysitter (der rennt zuerst hin wenn ein Baby weint, lange bevor wir das hören ist der schon auf), Wachhund, personal Trainer, Resteverwerter, Wecker, Brötchenholer (wir haben eine Tasche), Wegfahrsperre uvm.

    Hallo Leute,
    ich wollte mal nachhaken ob das wieder so ein spezielles Problem von meinem Hund (siehe Beispielthread >Hund macht mich ständig nach) oder allgemein ist.
    Seitdem wir wieder ein Baby im Haus haben fühlt sich unser Hund beim Schlafen gestört. Der streckt sich und brummt dann wie ein Teddy, das ist kein knurren wie es Hunde tun wenn sie gereizt werden, sondern ein Brummen wie wenn man einen Spielzeugteddy aufzieht. Zu Hause hat mein Hund ja so ein Temperament wie der Bettvorleger von "Dinner for One"....


    Bin schon gespannt auf Eure Antworten.


    Gruß
    Martin mit Oscar

    Hi,
    also ehrlich gesagt, wenn du dir diese Frage ernsthaft stellst, dann nicht. Klingt erst mal paradox, :headbash: aber das zeigt davon das du nicht gedankenlos dir einen Hund kaufst und hinter her fest stellst das der nicht nur süß ist, sondern auch Erziehung braucht.
    Diesen Schritt schaffen manche Erwachsene noch nicht mal, sondern die denken das ist eine Freizeitbeschäftigung wie ein Motorrad, das man auch mal ein halbes Jahr in der Garage stehen lassen kann wenn man keine Lust dazu hat.


    Von daher Daumen hoch und machen. Ich habe mir das übrigens auch ein Jahr lang überlegt, wie ich das mache und dann erst einen Hund gekauft.


    Gruß
    Martin

    Malzeit,
    ich habe schon öfters über meinen sehr lieben, aber seltsamen Hund geschrieben. Hier mal wieder ein neues Thema aus der Episode Martin & Oscar.


    Ich habe wirklich Jahre gebraucht, wie Oscar bei mir an der Leine lief ohne zu ziehen. Ab und an kommt es aber dennoch vor, das er mal etwas zieht. Das macht er bei mir. Auch kommt er mit der Einladung zum Spiel mit einem riesigen Prügel aus dem Wald und nicht selten stößt er mich damit. Wie gesagt der Hund ist wirklich toll, gehorsam und extrem kinderlieb.


    Was mich aber fast eifersüchtig macht, ist wie er mit meinem Sohn umgeht. Er ist drei Jahre alt, und er akzeptiert ihn als Welpen oder Schaf oder was auch immer er sich dabei denkt, er ist als Briard ein klassischer Hütehund und das kann er wirklich gut. Er beschützt ihn regelrecht. Um so erstaunlicher finde ich es, das wenn mein Sohn unseren Oscar an der Leine führt er nicht mal daran denkt auch nur ein bisschen zu ziehen. Geduldig läuft er neben ihn her, die Leine immer locker, so das sie fast auf dem Boden schleift.


    Bei mir ist sie zumindest immer auf maximale Länge gespannt, aber ohne Zug. Sind schon manchmal komisch, unsere Viecher, oder?


    Gruß
    Martin

    Ok - nächste Geschichte.
    Wir haben meine Tante besucht, die auf Grund einer angeborenen Behinderung im Altenheim lebte. Also raus aus dem Auto, rein in den Rentnerbunker und die langen Flure entlang. Kurz geguckt, ah da geht es lang. Was mir entgangen ist, auf dem Flur stand ein Wagen mit einem Müllbeutel, mit Windeln drin. Was macht mein "schlaues" Tier - klar aus Hundesicht logisch, da riecht es nach Pisse, also muss ich drüber markieren. Oh man, war mir das peinlich. Nix wie weg, der Sack ist halt ausgelaufen, basta!

    Ja, dem ist so. Komischerweise ist der sonst nicht so schlaue Hund plötzlich voll da, wenn es darauf ankommt. Ich habe da noch eine weniger lustige Geschichte auf Lager. Ich bin mit der ganzen Familie in die Ukraine gefahren, wo ja auch die Hälfte von uns her stammt. Mein Oscar pennt wie immer im Kofferraum. Gibt ja nichts schöneres wie die fahrende Hundebude. Uns kontrollieren zwei Polizisten mitten in Nirgendwo, keine Stadt weit und breit. Die Kontrolle weitet sich langsam in Schikane aus, weil die ein deutsches Kennzeichen gesehen haben und einfach Geld wollten. Ab dem Moment, wo der erste Bulle seine Nase durch das Fenster auf der Fahrerseite gesteckt hat, fing der an sich dermaßen auf zu führen, das ich ernsthaft dachte ich brauche eine neue Heckscheibe. So habe ich den Hund davor und danach nie wieder erlebt, das er uns schützt hat er schon öfter bewiesen, aber der wäre durch das Glas gesprungen, wenn die Bullen nicht Angst gekriegt hätten und der Fall schnell erledigt gewesen wäre. Und es sind schon fremde Leute mit meinem Auto gefahren und wir haben den Hund drin vergessen, weil der so auffällig wie das tote Vieh in "Dinner for one" ist. Da denke ich mir dann doch, da ab und an doch etwas Grips unter dem haarigen Schädel ist, auch wenn der überall dagegen rennt, und sich ärgert weil er niesen musste.
    Gruß
    Martin