Kampfhunde ........ Vorurteile oder Wahrheit ?

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    Mal wieder Uni Kiel...ich hab gerade keinen Internetlink, aber es ist in ihren Büchern nachzulesen:
    Feddersen-Petersen (ich hoffe ich hab den Namen aus dem Kopf jetzt richtig hingekriegt) hat schon in den Neunziger Jahren vergleichende Beobachtungen an verschiedenen Rassehundwelpen durchgeführt (Schäferhunde, Golden Retriever, Siberian Huskies und Bullterrier) und kam zu dem Schluss, dass die innerartliche Kommunikation bei den Bullterrier-Welpen (im Vergleich zu allen anderen Rassen) sehr vergröbert und vereinfacht auftrat und aggressive Verhaltensweisen unter den Wurfgeschwistern viel früher auftraten und vehementer durchgesetzt wurden.


    Meintest du diese hier "Untersuchung einer Bullterrier-Zuchtlinie auf Hypertrophie des
    Aggressionsverhaltens"


    http://elib.tiho-hannover.de/d…ions/hirschfeldj_ss05.pdf

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    Ich denke, genau weil sie "Mädchen für Alles" waren, ist es wohl schwer, sie einzuschätzen und man gerät leicht in die Versuchung, sie als "Kampfschmuser" zu sehen, die keiner Fliege was zu leide tun können.


    Absolut richtig. Viele holen sich blauäugig einen Klops ins Haus und merken dann zum Eintritt der Pubertät, dass er nun doch nicht so lahm und gemütlich wie gedacht ist.. und dann muss der Klops schnell weg.


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    Zum Frenchie: meines Wissens nach wurde der als "Bulldogge für den kleinen Mann" gehalten ;) - ausserdem ist es ja leider so, dass der Phänotyp, da spezifisch darauf selektioniert, einfacher zu verändern war und auch schneller.


    FB entstammt aber zum allergrößten Teil aus EB, welche ja quasi direkter Nachfahre der Bullenbeisser ist.
    Wenn ich mich nicht komplett irre gab es auch einen Bericht darüber, dass auch FB in die Arena genommen wurde.
    Hin wie her: Wischi Waschi in der Zucht hat Sicherheit auf den Charakter ausgewirkt. Aber nicht anders ist es ja bei Massenweise anderen Listenhunden.
    Beim Mastino legt man nurnoch Wert auf Falten und Haut, beim CC auf den neuen, 'tollen' Rassestandart..
    Rottweiler hingegen müssen, soweit ich weiß, vor der Zuchtzulassung eine Wesensprüfung ablegen.
    Finde ich klasse! Würde ich mir bei vielen anderen Rassen auch wünschen.

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    Mal wieder Uni Kiel...ich hab gerade keinen Internetlink, aber es ist in ihren Büchern nachzulesen:
    Feddersen-Petersen (ich hoffe ich hab den Namen aus dem Kopf jetzt richtig hingekriegt) hat schon in den Neunziger Jahren vergleichende Beobachtungen an verschiedenen Rassehundwelpen durchgeführt (Schäferhunde, Golden Retriever, Siberian Huskies und Bullterrier) und kam zu dem Schluss, dass die innerartliche Kommunikation bei den Bullterrier-Welpen (im Vergleich zu allen anderen Rassen) sehr vergröbert und vereinfacht auftrat und aggressive Verhaltensweisen unter den Wurfgeschwistern viel früher auftraten und vehementer durchgesetzt wurden.


    Gleichzeitig fand sie aber in einer Studie etwas später heraus (habe leider gerade auch keinen Internetlink zur Hand), dass Golden Retriever und Bullterrier im ausgewachsenen Zustand einen vergleichbaren Grad an Aggression aufweisen. Die genauen Hintergründe des Tests weiß ich nicht mehr, ist schon einige Zeit her, dass ich das gelesen habe. Insgesamt finde ich das aber ziemlich interessant. Fraglich wäre auch, ob die Ergebnisse der beiden Studien aufgrund des zeitlichen Verhältnisses eine Diskrepanz aufweisen (also ob sich in der Genetik, etc. etwas verändert hat) oder ob sich die Stadien einfach erheblich unterscheiden... Was mir auffällt, ist, dass, betrachtet man die Nothilfeseiten, bei den Rassen Pitbull, AmStaff und Bullterrier, mehr Artgenossenaggression ausgeschrieben ist, als bei anderen Rassen. Dieser Eindruck ist rein subjektiv, habe keinerlei Studien dazu durchgeführt. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, woran das liegen könnte, oftmals kommen Pit&Co ja auch aus Beschlagnahmungen in diversen Milieus... Vermutlich auch deutlich häufiger, als andere Rassen..
    Ich finde es einfach unglaublich schwierig, da gerade durch die Verbote vernünftige Zucht unmöglich gemacht wird und alles über einen Kamm geschert... mein Dicker hatte als Bullterrier-Dogo Argentino Mix ja auch ein katastrophales erstes Jahr, war zu dem Zeitpunkt aber schlichtweg ein unerzogener Rüpel mit großen Unsicherheiten. Im Wandel der Zeit wurde dies durch mehrmalige Artgenossenangriffe auf ihn zu einer Angstaggression. Ist aber keine generelle Unverträglichkeit und er ist auch gar kein Prügelknabe. Wie gesagt, mein Einzelfall hier zuhause, aber auch die sind ja interessant.
    Also Artgenossenaggression kommt mir tatsächlich erhöht vor (aus welchen Gründen auch immer, "Zucht", Vermehrerei, schlechte Behandlung...), Menschen gegenüber habe ich aber alle Pits/Staffs/Bullterrier als sehr freundlich (überfreundlich) erlebt, egal woher, das ist ein interessanter Gegensatz.


    So, kurz Gedanken niedergeschrieben, wissenschaftlich nicht haltbar, aber vllt. dennoch interessant.

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    Also Artgenossenaggression kommt mir tatsächlich erhöht vor (aus welchen Gründen auch immer, "Zucht", Vermehrerei, schlechte Behandlung...), Menschen gegenüber habe ich aber alle Pits/Staffs/Bullterrier als sehr freundlich (überfreundlich) erlebt, egal woher, das ist ein interessanter Gegensatz.


    So, kurz Gedanken niedergeschrieben, wissenschaftlich nicht haltbar, aber vllt. dennoch interessant.


    Na klar ist das interessant...untermauert es doch nur das, was viele User hier schon seit 21 Seiten schreiben... ;)
    Ich frag mich gerade ob wir über die Distanzlosigkeit der Retrieverrassen auch 21 Seiten lang diskutieren würden... :D :???:

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    Na klar ist das interessant...untermauert es doch nur das, was viele User hier schon seit 21 Seiten schreiben... ;)
    Ich frag mich gerade ob wir über die Distanzlosigkeit der Retrieverrassen auch 21 Seiten lang diskutieren würden... :D :???:



    Nuja das erlebt man doch vermehrt wenn man mal draufhinweist das der Pit ggf doch nicht "nur" n Kampfschmuser ist, sondern Rasstypisches Verhalten zeigen könnte gepaart mit dem Bullshit das wenn ein Hund einen Hund angreifft als nächstes auch ein Kind dran sein könnte ( :ugly: wie oft ich das schon in nem Hundeforum lesen konnte.... Erschreckt mich schon n bisl ^^)
    Sag das mal in der Kaffeebude beim SoKaRun ... Dann haste aber RUN haste da |)

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    Also Artgenossenaggression kommt mir tatsächlich erhöht vor (aus welchen Gründen auch immer, "Zucht", Vermehrerei, schlechte Behandlung...), Menschen gegenüber habe ich aber alle Pits/Staffs/Bullterrier als sehr freundlich (überfreundlich) erlebt, egal woher, das ist ein interessanter Gegensatz.


    So, kurz Gedanken niedergeschrieben, wissenschaftlich nicht haltbar, aber vllt. dennoch interessant


    So sind auch meine Beobachtungen und nicht nur bei Pit, Staff & Co. Auch div. andere Rassen fallen mit der Möglichkeit einer erhöhten Aggression gegenüber Artgenossen auf. Ob das immer nur an unbekannter Herkunft, schlechter Aufzucht usw. liegt... wage ich ebenfalls zu bezweifeln.

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    So sind auch meine Beobachtungen und nicht nur bei Pit, Staff & Co. Auch div. andere Rassen fallen mit der Möglichkeit einer erhöhten Aggression gegenüber Artgenossen auf. Ob das immer nur an unbekannter Herkunft, schlechter Aufzucht usw. liegt... wage ich ebenfalls zu bezweifeln.


    Stimmt. Bei Soka´s lese ich das auch sehr häufig. Und wenn ich jetzt weitere Rassen nennen darf: auch bei
    Gebrauchshunden und Herdenschutzhunden aller Art steht´s nicht selten dabei.
    Aber ich frage mich immer inwiefern man dieser Angabe trauen kann. Arbeiten ja auch viele nicht sonderlich
    kompetente Menschen im TS. Und MIT den Hunden wird auch nicht viel getan, also stellt sich mir schon die
    Frage, in wie weit ich da gegen arbeiten kann. Aber das ist ja nicht das Thema.

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    Na klar ist das interessant...untermauert es doch nur das, was viele User hier schon seit 21 Seiten schreiben... ;)
    Ich frag mich gerade ob wir über die Distanzlosigkeit der Retrieverrassen auch 21 Seiten lang diskutieren würden... :D :???:


    Na dann fang mal an ;) ...

  • Ich habe bis jetzt nur den Eingangspost und ein bisschen quergelesen.
    Leider durfte ich noch keinen SoKa kennen lernen, außer einen Rottweiler. Und der war ein absoluter Schmusebär :D
    Aber ich glaube nicht wirklich daran, das Pittbulls und Co wirklich aggressiver sein sollen als alle anderen.
    Was ich eher befürchte, das der Ruf dieser Rassen durch einige Halter geschädigt wird, die genau dieses Bild auf die Umgebung werfen wollen: Böser Kampfhund, der auf Frauchens/Herrchens Befehl alles zerfetzt. Coooool, total krass, ey!
    In den richtigen Händen können solche Hunde genauso toll werden wie jede andere Rasse.
    Mag sein, das sie eine niedrigere Hemmschwelle haben, das kann ich alles nicht sagen, dazu kenn ich mich zu wenig aus... Aber von Anfang an solche Vorurteile haben.... find ich seltsam. Gerade in so einem Forum hätte ich das nicht gedacht. Schwarze Hunde sind böse, kleine Hunde kläffen, Rassehunde alle krank, Mischlinge shizophren, Kampfhunde fallen alles an... Das sind doch alles Vorurteile aus dem Mittelalter.....

  • Lisa-Marie


    Nimm es mir nicht übel, sondern nimm den Tipp bitte an, dir den Thread doch mal in Ruhe durchzulesen und nicht nur quer. :D Ansonsten drehen wir uns nämlich im Kreis, wenn wir wieder von Vorne mit der Diskussion anfangen würden.

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