Kampfhunde ........ Vorurteile oder Wahrheit ?

  • Oh weia, das wollt ich natürlich nicht :lol:
    Werd mir heut abend mal die Zeit nehmen, sorry!

  • Habe das Interview gerade gelesen. Leider formuliert der Herr Schlegel sehr schwammig (oder ich lese nicht richtig zwischen den Zeilen).
    Aggressionspotential = AP


    Ich picke mal ein paar Aussagen raus:


    Zitat

    Wer will, kann immer aggressive Hunde züchten.


    Zitat

    Ein kleiner Chihuahua entwickelt zwar das gleiche Aggressionspotential wie ein grosser Hund, hat aber dessen physischen Möglichkeiten nicht.


    Wie ein großer Hund.....auf der einen Seite kann man aggressive Hunde züchten auf der anderen Seite entwickelt jeder Hund das gleiche AP?... :???:


    Zitat


    Journalist:Ein schlechtes Wesen kann angeboren sein?
    Schlegel: Wenn ein Welpe ängstlich ist, ist das genetisch bedingt, also klar durch falsche Zuchtwahl angeboren. Durch Erziehung kann man kleinere Wesensschwächen beheben, aber gravierende Mängel können nicht "austraniert" werden. Spätestens nach 18 Lebensmonaten kommen sie wieder negativ und in verstärkter Form zum Vorschein.


    Vom Journalisten schlecht gestellte Frage, er fragt zu allgemein nach "schlechtem" Wesen.
    Schlegel antwortet in Bezug auf "Angst".


    Später sagt er über HH von SoKas:


    Zitat

    Ob der Halter Minderwertigkeitskomplexe kompensiert oder ein Macho ist - immer ist Angst dahinter. Das hat Folgen, denn Angst und Aggression sind Bruder und Schwester.


    Und als letztes:

    Zitat

    Einerseits haben die "Molosser" die Eigenschaft, dass sie sich über längere Zeit stauen und sich dann grundlos entladen können. Auf der anderen hat zum Beispiel der Staffordshire einen sehr grossen Spieltrieb, der durch diese «Stauphase» sehr rasch in Kampfbereitschaft übergeht. Es ist eine Kombination des Jagdverhaltens und der Kampflust und das haben alle Molosser-Hunde.


    Hmm...also von daher bin ich mir nicht sicher, was Herr Schlegel uns damit sagen will....
    Wenn ich das jetzt richtig interpretiert habe, unterstreicht er, dass "Molosser" ein durch Zuchtbedingungen erhöhtes AP haben......ODER?!?!?!?


    MisaMisa: Was waren nochmal die Molosser????? Du hattest doch so viel dazu geschriebeb...ich begreife das noch nicht ganz und hab keine Lust zu googlen ;)

  • Dankeschön für das Interview.


    Das find ich mal n Klasse Vorschlag von Schlegel - mit der Prüfung für alle und Leinenzwang bis zur bestandenen Prüfung. Ich find das gut! :gut:


    Aber ich denke auch, er benutzt den Begriff Molosser falsch, oder MisaMisa? :???:



    Nein, da fehlt einfach das Wörtchen "kann":


    Ein kleiner Chihuahua kann zwar das gleiche Aggressionspotential wie ein grosser Hund entwickeln, hat aber dessen physischen Möglichkeiten nicht.


    Zitat

    Hmm...also von daher bin ich mir nicht sicher, was Herr Schlegel uns damit sagen will....
    Wenn ich das jetzt richtig interpretiert habe, unterstreicht er, dass "Molosser" ein durch Zuchtbedingungen erhöhtes AP haben......ODER?!?!?!?


    Nee, IngaJill, er sagt, dass der Jagdtrieb derselbe bleibt, auch, wenn der Spieltrieb unterdrückt ist und der Hund dann irgendwann bei einem Auslösereiz innerlich "platzt".

  • Das mit der genetisch bedingten Änstlichkeit wollte mir auch nicht so richtig einleuchten.


    Ich bin der Meinung das diese Ängstlichkeit durch ein Fehlen von Sicherheit, Rückhalt und Geborgenheit im Welpenalter herrührt.
    Wenn die Anleitung durch die Mutter fehlt, weil sie zu früh getrennt wurden.
    Und/oder schlechte Erfahrungen in Form von z.B. Misshandlung gemacht werden.

  • Ich find das Interview grundsätzlich sehr gut...allerdings werden dort... ob gewollt oder nur schlecht formuliert...Molosser und Molosser+Terrier-Rassen in einen Topf geworfen. Ich finde, dass das zwei verschiedene Hundetypen sind bei denen differenziert werden muss!

  • Hierzu ist vielleicht noch zu erwähnen:


    Das Interview ist von 2002. Seit ca. 2010 gibt es in der Schweiz die abgeschwächte Form dieses Vorschlages: den theoretischen und praktischen Sachkundenachweis, den jeder Hund und Halter durchzuführen hat - der allerdings leider nicht mit einer Prüfung abschliesst. In der Praxis wird eine Art Wesenstest in Stressituationen und Grundgehorsam gemacht, in der Theorie wird Grundwissen/Rassewissen/Verhalten in der Öffentlichkeit besprochen. Sind 2 Kurse die jeder zu absolvieren hat: den einen auf dem Hundeplatz, den anderen auf der Schulbank.


    Und ich kann bestätigen dass die Clubs da Amok gelaufen sind.


    Rasselisten und absolute Leinenpflicht (von der man sich leider nicht befreien kann) gibt es trotzdem - je nach Kanton.


    Ich wohne in einem Kanton, wo meine Kleine frei laufen darf - gehe ich durch den Wald, muss sie nach 3 km im selben Wald aber im nächsten Kanton angeleint werden :muede: - das find ich ziemlich unglücklich gelöst (aber ich leine sie auch nicht an, weil sie nicht abhaut :p )

  • Zitat


    MisaMisa: Was waren nochmal die Molosser????? Du hattest doch so viel dazu geschriebeb...ich begreife das noch nicht ganz und hab keine Lust zu googlen ;)


    Google sei dennoch Freund :p


    z.B. hier http://www.hundesport-ostermei…was_ist_ein_molosser.html
    oder hier (ununterteilt) http://www.hundezuechter-info.…chweizer-sennenhunde.html


    Zitat


    Was ist geblieben vom "Mastuin", vom Molosser aus Epirus? Schon vom Beginn der Kynologie an gibt es für große Hunde mit breitem Fang, mit mehr oder weniger loser Haut, den Terminus "molossoid". Dazu gehören natürlich neben den 8 Rassen, die im Club für Molosser betreut werden, noch ganz andere Rassen:
    die Deutsche Dogge, der Deutsche Boxer, der Rottweiler, alle Schweizer Sennenhunde, der Boston Terrier, die englische und die französische Bulldogge und als kleinste Rasse auch der Mops.


    Quelle: erster Link


    Hier auch noch ein interessanter Link zum Thema Molosser vs. Kampfhund (und auch dort wird erwähnt, wofür PitBulls gemacht worden sind)
    http://www.bk-warnowblick.de/index.php?id=15

  • Zitat

    Nein, da fehlt einfach das Wörtchen "kann":


    Ein kleiner Chihuahua kann zwar das gleiche Aggressionspotential wie ein grosser Hund entwickeln, hat aber dessen physischen Möglichkeiten nicht.


    Jaha, das fehlt! Er schrieb halt "entwickelt", deswegen meine Kritik an der schlechten Formulierung.
    Man "kann" da jetzt viel rauslesen :)


    Zitat

    Nee, IngaJill, er sagt, dass der Jagdtrieb derselbe bleibt, auch, wenn der Spieltrieb unterdrückt ist und der Hund dann irgendwann bei einem Auslösereiz innerlich "platzt".


    Der letzte Satz von mir bezog sich auf den gesamten Artikel.


    Herr Schlegel meint, dass Angst vererbbar ist. Angst und Aggression sind Bruder und Schwester.......da ist doch der Hund begraben :D


    Ich fand das Interview sehr interessant. Aber im grunde wird man sich wohl immer wieder die Köpfe heiß reden bei diesem Thema


    Zitat


    Journalist: Ein schlechtes Wesen kann angeboren sein?
    Schlegel: Die Meinungen der Experten gehen auseinander.


    Also schließe ich damit ab:
    Solange jeder seinen Hund als Hund sieht, ihm Regeln und Grenzen aufzeigt, ihn verantwortungsbewusst hält und führt, ihn nicht verharmlost und sich darüber im Klaren ist, dass jeder Hund unberechenbar ist und bleibt, ist es mir völlig wurscht welche Rasse, welche Größe und welches Geschlecht :)


    HAU, ich habe gesprochen :hobbyhorse:

  • ich habe mir diesen Artikel ja nun auch zu Gemüte geführt und bin etwas kritisch - was spezielle Aussagen angeht - aber im Großen und ganzen ist er schon stimmig.


    Was die Ängstlichkeit angeht - auch hier habe ich das beste Bsp. dafür, dass dies nur bedingt zutrifft. Allerdings die Aussage - schlechte Rasseauswahl - leuchtet mir noch ein. Ich interpretiere das jetzt mal so, dass die Verpaarung von Hündin und Rüde schlecht gewählt war - damit kann ich leben.


    Dieser Hundeführerschein wird ja nun auch als das Allheilmittel gesehen und das muß ich strikt ablehnen, denn die meisten Unfälle oder Beissattacken geschehen im häuslichen Umfeld, sprich es kann nicht nur daran liegen, sondern an dem falschen und leichtsinnigen Umgang - Mensch Hund - viele Kinder machen auf Grund ungenügender Aufklärung eben Fehler, da ist der Halter gefragt, denn einen Leinen und Maulkorbzwang im eigenen Haus oder Wohnung wäre vollkommen falsch.


    Sicherlich ist so eine Theorie und Praxisprüfung sehr lobenswert - nur dazu gehören m.M. nach auch Richtlinien, die einheitlich sind und wo nicht jeder mal so pie mal Daumen agieren darf.


    Ansonsten find ich diesen Artikel lesenswert.


    Susanne udn Xena

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