Mein Freund ist überfordert mit dem Thema "Hund"

  • Ganz ehrlich?
    Ich denke du solltest erstmal anfangen an DIR zu arbeiten,bevor weiter am Hund handiert wird.
    Statt's einen Trainer für den Hund zu bestellen vielleicht mal einen nur für Dich ganz alleine.
    Das ist nicht böse gemeint,eher gut gemeint. ;)

  • Ihr Lieben,

    Ich habe jetzt einige Dinge für mich entschieden.

    Erst wollte ich mir einen neuen Trainer suchen, aber im Endeffekt haben mich alle Kontaktaufnahmen mit anderen Trainern wieder bestätigt, dass ich aktuell echt in guten Händen bin - sei es, weil man mir meine jetzige Trainerin empfohlen hat oder weil die anderen gleiche Ansätze hatten.

    Ich habe eingesehen, dass ich wirklich unser größtes Problem bin und dass mein Freund ja recht hat, dass ich durch mein Verhalten alles nur noch schlimmer mache... :sad2: Ich habe deshalb jetzt einen Termin mit meiner Hundetrainerin ausgemacht, um an meiner Unsicherheit zu arbeiten.

    Ich habe jetzt auch angefangen, mit Sammy woanders Gassi zu gehen. Sonst habe ich das eigentlich immer vermieden, weil ich Angst hatte, dass uns da Menschen mit Hund begegnen.

    Ich hab mir jetzt auch überlegt, eine Liste mit Leute aufzustellen, die zu uns zum üben kommen könnten, um das Besuchsproblem in den Griff zu bekommen.

    Es sind eben auch so Kleinigkeiten, die ich nicht sehen will. Z.B. wenn Sammy uns in der Wohnung permanent hinterher rennt, was er dann auch bei Besuch macht. Oder dass es ihn noch viel mehr aufputscht, wenn ich auf seine überschwängliche Begrüßung eingehe. Daher muss er jetzt bspw. öfter mal Platz machen und bleiben, wenn wir aus dem Zimmer gehen und ich versuche, ihn erst zu begrüßen, wenn er sich wieder beruhigt hat. Und das funktioniert echt gut.

    Ich muss auch echt lernen, dass es mir egal ist, was die anderen über mich und meinen Hund denken. Ich traue mich ja im Moment noch nicht mal meinen Freunden von den Problemen zu erzählen... Und das seit fast vier Jahren... Es ist nicht meine Schuld, dass mein Hund so ist, wie er ist, das weiß ich. Denn er war ja schon immer unsicher und hat anders reagiert, als man sich das im Idealfall vorstellt. Aber ich weiß, dass es meine Schuld ist, dass es in all den Jhren nicht besser geworden ist. Und daran werde ich jetzt arbeiten, auch wenn ich auch Angst davor habe.

    Aber anders werde ich mir irgendwann die Frage stellen müssen, ob es für Sammy und mich nicht besser ist, wenn wir uns "trennen", denn es ist unfair gegenüber ihm, wenn ich ihn von allem fern halte, und es ist unfair gegenüber meinem Freund und im Endeffekt ja auch mir selbst, wenn wir uns ständig einschränken müssen...

  • Hallo,

    Dein letztes Posting ist klasse.
    Dir ist vieles klar geworden und daher habt ihr auch eine reele Chance die Probleme in den Griff zu bekommen.
    Genau dieses Umdenken von Dir muss stattfinden damit man dem Hund helfen kann, sonst bringt der beste Trainer nichts.

    Du bist auf einem guten Weg und ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass ihr bald entspannt laufen und das Leben genießen könnt.

    Bericht ruhig mal weiter, es interessiert einige hier was aus dem ein oder anderen Problemfall geworden ist.

  • ich setze mir hier mal ein Lesezeichen, weil ich mich in diesem Thread total wiederfinde.
    Es interessiert mich sehr, wie sich die Situation bei dir entwickelt (wer weiß, vielleicht kann ich mir was mitnehmen).
    Alles was du beschreibst, kommt mir wahnsinnig bekannt vor, es ist ein bisschen so, als ob du von mir und meinem Hund (und von meinem Freund ;) ) schreibst...

    bitte fleißig weiter schreiben!! Und ich schicke dir mal eine Portion Aufmunterung rüber - ihr packt das!
    Setze aber deine Ziele nicht zu hoch an. Du kannst deinen Hund jetzt nicht innerhalb weniger Wochen umkrempeln, du kannst auch dich selbst nicht komplett ändern. Aber du kannst Rituale einführen, die dir und deinem Hund helfen, Stresssituationen besser zu meistern...

    Ich wünsch dir, dass ihr drei auf einen Nenner kommt! Es hört sich für mich aber so an, als seid ihr auf einem sehr guten Weg dahin! :smile:


  • Ich finds auch super das du jetzt aktiv was unternehmen willst. Manchmal brauchst es halt nen kleinen Schubs und vor allem Überwindung um etwas zu ändern.
    Ich wird den Treat auch gespannt weiterverfolgen und freue mich jetzt schon darauf von deinen ersten kleinen Erfolgen zu lesen (ich bin sicher die werden gar nicht soo lange auf sich warten lassen), nur nicht vergessen: nicht zu schnell zu viel wollen ;)

    Und wer weiß vielleicht bist du deinem Freund später dankbar dass er dich, wenn auch ziemlich unsanft, mit den Problemen, die ja auch dich belasten, konfrontiert hat und du dadurch den Antrieb gefunden hast was zu ändern.

    Ich bin jedenfalls gespannt! Nur Mut und weiter so!

  • Huhu :-)

    Auch ich find es klasse, dass du es anpackst! Ihr schafft das, da bin ich mir sicher. Nicht zuletzt, weil wir hier auch auf einem guten Weg sind und ich zu jeder Zeit davon überzeugt bin, dass es klappt :-)

    Was ich auch immer ganz interessant finde, wenn man sich eine Liste macht, mit den größten Baustellen und den Verhaltensmustern. Und diese Liste dann während des Trainings weiterführt, ganz ehrlich und ganz sachlich. Du wirst bald feststellen, dass sich was tut. Zumindest kleine Dinge.

    Und ich hab mir immer nie das größte Ziel gesetzt, sondern ganz ganz viele Kleine. Z.B. war es bei uns ein Kampf, erst mal aus der Haustüre zu kommen (stressfrei). Daran hab ich gearbeitet - und nur daran erstmal. Alles andere war nicht so wichtig. Es hat gar nicht lange gedauert, bis wir normal und gesittet aus der Türe kamen. Dann war der nächste Schritt, gesittet durch den Hof zu kommen, dann das erste Stück der Straße, etc...

    Ich glaube, dass, wenn man so viele, schnelle KLEINE Erfolge SIEHT, die Motivation erhalten bleibt.

    Bitte erzähl weiter und ich fände ein Sammy-Foto toll :D

  • Haj Laura,

    Zitat


    Ich habe jetzt auch angefangen, mit Sammy woanders Gassi zu gehen. Sonst habe ich das eigentlich immer vermieden, weil ich Angst hatte, dass uns da Menschen mit Hund begegnen.


    Das muß ich mit Casmir auch endlich machen. Momentan laufen wir viel im gleichen Gebiet - quasi "Reviergrenzen" kontrollieren. Bissel Außentraining ist jedoch erforderlich. Wir arbeiten ja auch am "nicht-zu-anderen-Hunden-einfach-so-hinstürmen" - und so viele Hunde treffen wir unterwegs hier nicht.

    Zitat

    Ich hab mir jetzt auch überlegt, eine Liste mit Leute aufzustellen, die zu uns zum üben kommen könnten, um das Besuchsproblem in den Griff zu bekommen.


    Find ich ganz toll, daß Du es jetzt anpackst.
    Die Liste, der geänderte Gassigang, Hausregeln, ... das wird euch guttun!

    Zitat

    Es sind eben auch so Kleinigkeiten, die ich nicht sehen will. Z.B. wenn Sammy uns in der Wohnung permanent hinterher rennt, was er dann auch bei Besuch macht. Oder dass es ihn noch viel mehr aufputscht, wenn ich auf seine überschwängliche Begrüßung eingehe. Daher muss er jetzt bspw. öfter mal Platz machen und bleiben, wenn wir aus dem Zimmer gehen und ich versuche, ihn erst zu begrüßen, wenn er sich wieder beruhigt hat. Und das funktioniert echt gut.


    Man fühlt sich schon geschmeichelt, wenn der Hund seine Freude einen zu sehen offen und überschwänglich zeigt. Kenn ich. Mein Mantra ist da immer: "Erst wenn alle 4 Pfoten auf dem Boden sind!"
    Meist ignorieren wir Casmir beim reinkommen. Ist auch nicht allzu schwer, wenn man bepackt vom Einkauf die Hände eh voll hat - oder gerade die Kinder auf dem Arm sind. Erst einmal ankommen und dann sich Zeit nehmen, den Hund zu sich rufen und begrüßen.

    Zitat

    Ich muss auch echt lernen, dass es mir egal ist, was die anderen über mich und meinen Hund denken. Ich traue mich ja im Moment noch nicht mal meinen Freunden von den Problemen zu erzählen... Und das seit fast vier Jahren... Es ist nicht meine Schuld, dass mein Hund so ist, wie er ist, das weiß ich. Denn er war ja schon immer unsicher und hat anders reagiert, als man sich das im Idealfall vorstellt. Aber ich weiß, dass es meine Schuld ist, dass es in all den Jhren nicht besser geworden ist. Und daran werde ich jetzt arbeiten, auch wenn ich auch Angst davor habe.


    Ohne Angst kein Mut. Ich find es wirklich mutig von Dir, sich den Problemen zu stellen und daran zu arbeiten.

    Zitat

    Aber anders werde ich mir irgendwann die Frage stellen müssen, ob es für Sammy und mich nicht besser ist, wenn wir uns "trennen", denn es ist unfair gegenüber ihm, wenn ich ihn von allem fern halte, und es ist unfair gegenüber meinem Freund und im Endeffekt ja auch mir selbst, wenn wir uns ständig einschränken müssen...


    Soweit hätte es kommen können, wenn Du weitergemacht hättest wie bisher.
    Für Dich, Deinen Freund und Sammy ist das begonnene Training der beste Ansatz - weiter so!
    .
    VG Bianca

  • Zitat

    Ich habe eingesehen, dass ich wirklich unser größtes Problem bin und [...] ich habe deshalb jetzt einen Termin mit meiner Hundetrainerin ausgemacht, um an meiner Unsicherheit zu arbeiten.

    [...]Es ist nicht meine Schuld, dass mein Hund so ist, wie er ist, das weiß ich. Denn er war ja schon immer unsicher und hat anders reagiert, als man sich das im Idealfall vorstellt. Aber ich weiß, dass es meine Schuld ist, dass es in all den Jhren nicht besser geworden ist. Und daran werde ich jetzt arbeiten, auch wenn ich auch Angst davor habe.


    Ich wünschte, auch andere HH mit ähnlichen Problemen würden mehr an sich selber arbeiten und nicht immer nur am Hund rumzudoktorn. Es ist gar nicht sooo schwer, sich selber zu hinterfragen und sein Verhalten längerfristig zu ändern. Wenn man aber durchhält und dran bleibt, dann hat man die Chance sich gemeinsam mit seinem Hund zu einem Dream-Team zu entwickeln.

    Toll, dass du diesen Weg gehst. Ich drücke dir fest die Daumen! :gut:

  • Ihr seid echt so klasse!! Ich bin so froh, dass ich mich hier angemeldet habe. Ihr habt mir soooo geholfen!!

    Morgen sind mein Freund und ich bei seiner Mama und seiner Oma zum Grillen. Die Mama kennt er schon, die Oma hat er einmal gesehen. Das wird für mich die erste große Herausforderung, Sammy dort im Garten frei laufen zu lassen, auch wenn Leute am Gartenzaun vorbeigehen könnten... Drückt mir die Daumen, dass ich cool bleibe!! Und wir gehen dann auch dort Gassi. Das wird ganz schön aufregend...

    Ich werde auf jeden Fall weiter berichten!!

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