Mein Freund ist überfordert mit dem Thema "Hund"

  • Hallo Laura1987,
    es ist manchmal sehr hilfreich, wenn ein "Unbeteiligter" von "außen" die Situation beurteilt (Dein Freund) und
    einem mal klipp und klar "den Kopf wäscht". Wo er natürlich falsch liegt, das man das Problem mit genügend
    Schimpfe in den Griff bekommt.
    Dein Hund wird Dir sehr dankbar sein, wenn Du ihm diese Last, alles regeln zu müssen, von den Schultern
    nimmst und ihm zeigst, ich mach das schon. Das wird Euch mehr zusammenbringen als alle Leckerbissen
    dieser Welt!
    Ich kann Dir nur sagen das es total geil ist, seinen Hund überall mit hinzunehmen, wir praktizieren das so.
    Wenn wir lust haben das sie mitkommt, nehmen wir sie mit, wenn nicht, bleibt sie zu Hause. Das war nicht
    immer so und wir mussten auch daran arbeiten (Angsthund) aber das Ergebnis fühlt sich super an.
    Ich wünsche Euch auch dieses Gefühl und Deinem Hund eine entspannte Zeit, die Saat ist ausgebracht
    und irgendwann werdet Ihr eine "reiche" Ernte einfahren! :gut:

    Liebe Grüße

    HildaDobby

  • Ich finde eure Entwicklung wirklich toll :-)


    Mein Freund und ich haben uns zusammen unsere Kleine geholt, aber in Sachen Hundeerziehung gab es oft Streit. Er hatte davor auch einen Hund und ich ebenso, aber trotzdem hatten wir verschiedene Ansichten bzw. ich auch ein bisschen mehr theoretisches Basiswissen, weshalb ich immer leicht besserwisserisch war, was natürlich nicht besonders harmoniefördernd war, und er ein bisschen mehr die Laissez-Faire-Einstellung, die mit leichter Inkonsequenz einherging.

    Am Anfang war es furchtbar, wir hatten das kleine Terrorknäuel und waren natürlcih hier und da schon überfordert von dem Wusel. Dann habe ich gemeckert, was er falsch macht, und er gemeckert, was ich falsch mache, und warum es nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen.

    Man muss wissen, dass unsere beiden Hunde davor "einfacherer" Hunde waren, eben Anfängerhunde. Vor allem meine Schäfi war dank Will-To-Please und einem unfassbar tollen Charakter von der Erziehung her um einiges leichter zu handeln als die Kleine. Da wurde nicht zwanzig Mal nachgefragt "Meint sie wirklich Sitz, wenn sie sitz sagt, oder mache ich vielleicht doch lieber, worauf ich Lust habe?" oder so.

    Im Endeffekt haben wir beide gemeinsam beschlossen, in eine Hundeschule zu gehen. Die Auswahl habe ich getroffen, weil es ihm egal war und er zugegeben hat, dass ich mich auch ein bissel besser auskenne :-) Seither gibt es klare Regeln. Eine neutrale Person wird von beiden Seiten ernster genommen, als wenn man sich selbst immer "Verbesserungsvorschläge" gibt. Daher gibt es in der Hinsicht wirklich kaum noch Ärger.

    Geht dein Freund mit in die Hundeschule? Ich denke, dass er vielleicht auch noch ein bisschen Basiswissen nötig hätte, damit es bei euch dreien klappt. Oder was meinst du?

  • Toll dass ihr bzw. du schon die ersten wirklichen Trainingseinheiten machen wollt :)
    Ich weiß dass es wahnsinnig blockierend ist wenn man unsicher in bestimmten Situationen ist...
    Aber da muss man dann all seinen Mut zusammen nehmen und ruhig bleiben..
    Ich dücke jedenfalls alle Daumen dass ihr schnell kleine Trainingserfolge haben werdet :)

    Viel Spaß! :)

  • Super, wie sich hier alles weiterentwickelt hat!

    Eigentlich lese ich ja nur still mit, aber eine Frage habe ich: Wenn du vor dem Grillfest ein bisschen Bammel hast (verständlich), warum stellst du dir gleich die Aufgabe, dass der Hund dort frei laufen muss? Ich finde das ziemlich viel Potential für schwierige Situationen, auf die du nicht einwirken kannst. Und du wirst dich beobachtet fühlen, jeder gibt seinen Senf dazu...

    Ich würde in der Situation mit dem Hund vorher rausgehen und ihn auch kopfmässig ordentlich fordern und müde machen und dann dort neben mir lassen, Leine dran und nur den Fuß auf die Leine stellen (so dass er entscheiden kann, ob er sitzen liegen oder stehen will - dann musst du kein Kommando geben und ergo auch nicht drauf achten, ob er es befolgt) und alle bitten, den Hund in Ruhe(!!) zu lassen. Einfach PAUSE.

    Und evtl. nach ner Stunde (wenn er ruhig ist) mal mit ihm zusammen ein bisschen den Garten erkunden und Leuten Hallo sagen und noch mal draussen ne Schnupperrunde drehen und bisschen rennen.

    Wenn der da rumrennt und selbständig machen kann, was er für nötig hält, kann das ne wirklich stressige und unbefriedigende Sache werden. Damit ein Hund problemlos überall mitgenommen werden kann, muss er lernen, dass er einfach mal Ruhe geben soll, dass es nichts zum aufpassen, Anbellen und was auch immer sonst gibt. Das lernt er aber nicht, wenn es ihm keiner zeigt. Von alleine kommt da kein Hund drauf.

  • Nein, mein Freund geht nicht mit in die Hundeschule. Aber mittlerweile ist das ok für mich. Die meisten anderen sind auch ohne Partner dort. Und ich weiß, ihn würde es nur nerven.

    Das morgen ist kein Grillfest, wir sind nur zu viert. Mein Freund, seine Mutter, seine Oma und ich. Aber vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee. Hab mir überlegt, dass ich im ne "Hausleine" anlegen könnte. Das wollte ich gerne auch machen, wenn das nächste Mal Besuch kommt.

    Es steht nämlich noch eine große Herausforderung an: Meine beste Freundin hat vorgeschlagen, dass wir das Halbfinale am Donnerstag zusammen schauen. Und ich überlege natürlich schon wieder, was ich machen soll. Ob wir sie einladen sollen und ich sie endlich mal einweihen soll in unser Problem oder ob wir lieber woanders schauen... Aber es wäre natürlich gut, jede Trainingssituation zu nutzen, nicht wahr!?

  • Es ist doch deine BESTE Freundin!
    Bitte sprich mit ihr, denn wenn sie wirklich deine BESTE Freundin ist, dann wird sie dich verstehen und dich unterstützen.
    Das mit dem Fußball würd ich persönlich nicht als Trainingsgelegenheit nutzen, weil ich gerne das Spiel sehen wollen würde und zwar ohne Stress und ohne alle 2 min mich um den Hund zu kümmern. Lad sie doch mal zu ner offiziellen Trainingsstunden bei Kaffee und Kuchen ein.
    Vielleicht überlegst du dir, wie sie sich verhalten soll und fragst sie, ob sie bereit dazu ist, sich auf deine Vorschläge einzulassen.
    Bei Kaffee und Kuchen find ich die Situation entspannter.:-)

  • Hi,
    ich war auch so wie du.
    Manchmal, wenn es mir nicht so toll geht, falle ich auch wieder ein wenig zurück.
    Mein Hund reagiert wie deiner - er hasst Besuch und kontrolliert gerne alles mögliche. Meistens habe ich es jetzt im Griff. Und ja, dazu gehört, dass man sich auch zugesteht, dass man mal böse auf den Hund sein darf. Entgegen aller Lerntheorie, die ich als interessierte Ersthundehalterin natürlich auch aufgesogen habe. Denn es ist authentisch. Wenn der Hund Mist macht, darf man es ihm auch sagen - das bringt ihm und dir viel mehr, als wenn ein Problem mit einer Meta-Ebene (woher kommt es, wann, wie, was genau, was machen wir damit) künstlich in die Länge gezogen wird und für unterschwellige Spannung sorgt.

    Ich wollte dir nur abraten, das Spiel als Trainingseinheit zu nutzen. Wenn nur deine beste Freundin kommt, ok, aber wenn es mehrere sind, lass es. Leute springen auf, rufen etwas, das hat mein Hund gehasst, es hat ihn aufgeputscht, und er hatte enormen Stress, die Hunde spüren ja die Anspannung. Er kam während der EM 2006 zu uns, und wir hatten auch Leute eingeladen, so ein knappes Dutzend - das war Mist.

    Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg
    Silvia

  • Liebe Laura,

    ich habe das hier still verfolgt, denn ich erkenne mich in dir gut wieder. Jedenfalls bis vor einiger zeit. Mein neuer lebensgefährte und ich sind oft aneinandergeraten. Er hat keine hundeerfahrung und ich hab mir ja auch nun vieles angelesen. Irgendwann hat es dann mal geknallt und er hat mir in vielen Dingen die Augen geöffnet.
    Ich hab ihn dann einfach mal mit Franz machen lassen, nur eine Grundregel gab es - keine körperliche Gewalt.

    Tja und was soll ich nun sagen.. der blöde Köter ;-) hört so viel besser und "leider" auch besser auf ihn als auf mich. Manchmal ist etwas mehr strenge und konsequenz der Schlüssel. Und dabei meine ich nicht das man schreien soll oder schlagen soll, sondern einfach authentisch bleiben muss.
    Find ich ne Aktion blöd, dann swag ich das und zwar deutlich. So das auch der Hund merkt "oh Frauchen ist jetzt sauer".
    Seitdem ich wieder authentisch bin und mich mein Hund wieder einschätzen kann, läuft es auch besser.
    Das ist nur ein kleiner Tipp von mir.. Wenn du sauer auf deinen Freund bist, dann sagst du es ihm ja auch.

    Zitat


    Es steht nämlich noch eine große Herausforderung an: Meine beste Freundin hat vorgeschlagen, dass wir das Halbfinale am Donnerstag zusammen schauen. Und ich überlege natürlich schon wieder, was ich machen soll. Ob wir sie einladen sollen und ich sie endlich mal einweihen soll in unser Problem oder ob wir lieber woanders schauen... Aber es wäre natürlich gut, jede Trainingssituation zu nutzen, nicht wahr!?

    Nunja.. von der Idee würde ich aus 2 Gründen Abstand nehmen:

    1.) du willst doch den Abend genießen und hast eigentlich keine Zeit für "Training". Das würde ich gezielt angehen und dann mit leuten die du vorher auch als versuchobjekte einweihst.

    2.) Bei so einem Fußballspiel gehts ja auch mal recht laut zu. Wenn sammy jetzt schon nervös bei besuch ist glaube ich nicht das er sich dann wirklich zukünftig entspannen kann. Für ihn wäre ja der lerneffekt nur einer:
    Besucher sind laut, machen Krach und verbreiten unruhe.
    Das wäre kontraproduktiv um ihm zu zeigen, das besuch einfach total langweilig ist und er sich gar nicht darum kümmern braucht.

    LG

  • Ich verstehe eure Sorgen bzgl. des Besuches beim Fussballspiel. Ich habe mir das allerdings gut überlegt. Insgesamt schauen wir zu 5t Fussball. Meine beste Freundin und ihr Freund und noch eine weitere gute Freundin kommen.
    Die gute Freundin kommt schon eher, die kennt Sammy auch schon, d.h. das ist für ihn entspannter. Um 19 Uhr kommen dann die anderen beiden und dann essen wir erstmal Pizza, d.h. es ist bis zum Spiel, d.h. knapp 2 Stunden ruhig und wir werden draußen sitzen und Sammy kann liegen, während wir essen und uns unterhalten.
    Ich werde dennoch alle anweisen, den Hund zu ignorieren und beim Spiel bekommt er dann einen Platz zugewiesen, der weiter von der Coach entfernt ist, evtl. sogar in der Küche, sodass er nicht im Weg liegt und dass er sich nicht so erschrickt, wenn jemand aufschreit. Was er aber eigentlich gewohnt ist, denn das mache ich auch, wenn kein Besuch kommt und Deutschland ein Tor schießt ;-)

    Übrigens: Wir waren ja gestern bei der Family meines Freundes und Sammy war einfach nur toll. Er war auch toll beim Gassigehen im Park - trotz anderer Hunde, Kinder, Fahrradfahrer, Kinderwägen, Jogger usw....

    Für heute Abend habe ich mir folgenden Ablauf überlegt: Sammy muss Platz machen, wenn der Besuch hereinkommt, dann darf er schnüffeln, denn das möchte ich ihm echt nicht verbieten, der Besuch soll Sammy dabei - wie auch den Rest des abends - ignorieren. Sammy bekommt dann was zum Kauen und kann erst einmal runterfahren. Dann soll er Platz machen, wenn wir essen und danach dann beim Spiel in Entfernung. Zwischendrin werde ich ihn immer wieder belohnen. Wenn ich merke, Sammy steht zu sehr unter Stress, dann darf er ins Schlafzimmer und hat dann dort 100%ig seine Ruhe.

    Übrigens: Gestern auf dem Weg zum Grillen hatten wir ein großes Baguette dabei, was Sammy sich heimlich still und leise während der Fahrt gemopst hat und komplett aufgegessen hat. Ein ganzes großes Baguette!! Es war nur noch das Papier und ein paar Brösel über. Wir haben so gelacht!! Sammy hat jetzt den Spitznamen Mr. Baguette :-) Ihm geht es super. Nur der Bauch war gestern echt total voll :-)

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