• Nun, wenn es darum geht eine BH zu bestehen um Agi-Turniere zu laufen, dann geht es doch wieder nur um die Befriedigung des eigenen Egos.

    Meine Hunde haben keine BH. Weil ich Vereinsmeierei nicht abkann, weil ich dafü keinem Verein beitreten möchte, weil ich nicht ständig irgendwelchen "Trainern" erklären möchte, das an meinem Hund keiner rumruckt und weil ich nicht mit Leuten trainieren will, die das bei ihren Hunden tun. Wow, ich bin intolerant, stelle ich gerade fest... nein, ich möchte nur für mich entscheiden mit welchen Leuten und wie wir unsere Freizeit verbringen.

    Agi kann man auch ohne BH in verschiedenen Gruppen machen. Ach, da gibts dann keine Pokale? Ich kann Euch trösten: die sind dem Hund schnuppe ;)

    Natürlich, ich gehe mit meinen Hunden auch auf Turniere. Wir spielen Dogfrisbee, der Sport ist von solchem Unsinn gänzlich frei, weil es dem "Frisbee-Gedanken" widerspricht. Sollte jemals der Tag kommen, andem ich dafür so etwas brauche, war da mein letztes Turnier.
    Wobei ich aber glaube, das ich das mit beiden Hunden ohne Probleme und groß üben schaffen würde, denn meine beiden Weichspülhunde "funktionieren" erstaunlich gut... Warum bloß?

    BanjaBayuna, das hat mit verteufeln nichts zu tun. Kennst Du die Studie von Anders Hallgren zu Rückenproblemen beim Hund? Solltest Du mal lesen, es gibt einen eklatanten Zusammenhang zwischen Leinenruck und Rückenproblemen. Hierbei handelt es sich nicht um eine These, sondern um eine wissenschaftliche Untersuchung.

    Gruß

    Ella

    Edit: Eine Bekannt von mir hatte auch einen Hund, der Dinge "vergessen" hat, der auf einmal einfache Dinge nicht mehr konnte. Gott sei Dank hat sie ein traumhaftes Gefühl für ihren Hund. Anstatt sauer zu sein, weil der Hund auf einmal so stur ist, schleppte sie ihn zum Tierarzt und bestand darauf, das der Hund nicht ok sei. Es stellte sich eine Fehlfunktion der Schilddrüse heraus, die ein solches Verhalten begünstigt.... was hätte der gleiche Hund, bei einem weniger positiv arbeitenden und denkenden Menschen wohl alles erst erleben müssen?

  • @ Ella

    Selbst in einem Verein, bei einer BH oder bei Turnieren kann ich meiner Einstellung treu bleiben, denn es geht auch! Ich bin in einem Verein, da denken alle so und alle Zangsmethoden sind verboten. Und dabei arbeiten wir auf höchstem Niveau! Aber unser Motto ist halt auch: Agi und Obe machen Spaß! Und wenn der Hund mal gaga ist, dann hatte er wenigstens seinen Spaß! Leider gibt es kaum Vereine, wie unseren.

    Aber du hast recht, die meisten bei uns haben keine BH, laufen nicht Turniere und machen trotzdem mit! Hatten vor kurzem einen Hund, der wollte nicht mehr Agi machen, ging partou nix! Und? Der TA stellte Arthrose fest! So macht der Hund halt jetzt Obedience, so wie er kann.

    Gruß Biber

  • Zitat

    Silke
    Konsequenz ist sowieso das Wichtigste! Bloß ich sage, dass ihr die Hunde in Watte packt, weil man den Hund nicht einmal falsch berühren darf, dann ist das schon gleich Tierquälerei.

    Das ist Deine Behauptung.


    Zitat

    flying paws
    Tja, mal wieder hat man hier nichts verstanden.

    Wer ist "man"?

    Zitat

    Was ich ein wenig heftig finde, ist, wie ihr hier mit mir umgeht, nur weil ich nicht eurer Meinung bin.

    Das hat nichts mit Meinung zu tun. Lernverhalten ist Lernverhalten. Das habe ich mir nicht ausgedacht. Das ist so. Und das folgt bestimmten Gesetzen. Wenn ich nicht nach denen arbeite, kann der Hund nichts lernen. So einfach ist das.
    Damit ich das tun kann, muss ich sie allerdings kennen. Deine Aussage zeigt ziemlich deutlich, dass Du sie nicht kennst.

    Zitat

    Du unterstellst mir Dinge, dass ich nichts von Hundeverhalten verstehe, dabei kennst du mich keinen Deut! Ihr seht nicht wie meine Hunde auf mich hören. Ich sage euch, sie hören freudig! Glaubt mir das oder nicht!

    Mein Beitrag bezog sich auf das, was Du hier geschrieben hast. Auf etwas anderes kann er sich ja auch gar nicht beziehen.

    Zitat

    Man sollte auf jeden Hund individuell eingehen können. Und wissen, bei welchem Hund kann man was machen und bei wem nicht.

    In welcher Hinsicht?

    Zitat

    Ich kann mich aber drehen und wenden, ihr habt eh keine Ohren für andere. Und ihr verdreht meine Worte im Mund, so wie IHR sie haben wollt.
    Da wird meine Auffassung von positiver Verstärkung zu etwas "Verdrehtem" und so weiter.

    Siehe oben.

    Zitat

    Ich stimme mit Sicherheit in sämtlichen Punkten mit euch auch überein, und nur weil ich hier eine etwas andere Auffassung habe,

    Ist das sowas wie ein eckiger Kreis?

    Viele Grüße
    Corinna

  • @ all :hallo:

    Ich find der Thread hat prima angefangen. Die ersten paar Berichte haben sich wunderbar an die Ausgangsfrage gehalten und man hat als Leser Einsicht in verschiedene "sanfte" Wege bekommen.

    Mittlerweile sind wir schon sehr schnell beim Zerfetzen des anderen Meinung und es hat den Anschein als ob einige Berichte nicht richtig gelesen werden oder gelesen werden wollen.

    Aus Leuten, die ihren Hund sanft im Nacken runterdrücken, werden Gewalttätige gemacht - die, die mit positiver Verstärkung arbeiten werden schnell als "Bestecher" mit Leckerchen hingestellt.

    Nun gut - vielleicht möchte das der Thread so - ich weiß es nicht. Ich persönlich finds aber mal wieder Schade in welche respektlose Richtung dieser Thread tendiert.

    Zur Beantwortung der Frage:
    Ich bin auch jemand der sich einen Mittelweg gewählt hat. Erlernen grundsätzlich über positive Verstärkung, viel Geduld und Belohnung in Form von Leckerchen, Strecheleinheiten oder Stimme. Aber meine Stimme kann durchaus auch mal laut werden und wenn Kuna abgelenkt ist und mit dem Sitzen zögert, kann ich sie wunderbar durch eine leichtes Tippen mit meinem Zeigefinger auf ihren Po erinnern. Ist das schon Gewalt?? Ist ein Fassen in den Nacken Gewalt? Wo fängt der Begriff an und wo hört er auf? Er ist von uns Menschen kreiert worden. Weiß ich wirklich was dem Hund lieb ist, was nicht? Was tut ihm weh, was nicht? Beim Aufwachsen mit Mama und Rudel jedenfalls scheinen Hunde weitaus härter im Nehmen zu sein als wir Menschen es immer vermuten.

    Die Fragen kann wohl keiner von uns so genau beantworten weil für jeden ein anderer subjektiever Bereich existiert.

    Das was ich sagen kann ist; ich habe eine tolle selbstbewußte Hündin die hervorragend hört, neugierig ist und ein echter Sonnenschein. Sie ist 12 Monate und ich nehm sie fast überall mit hin wo es nur geht. Genau so wie ich mich manchmal an ihr orientieren muss, muss sie sich ebenso an ihrer Lebensgemeinschaft orientieren. Dies klapp bei uns prima und ich schreibe nicht zuletzt unserem Weg der Erziehung einen großen Anteil daran zu.

  • mh, kann so einigen hier nicht folgen: Barry muß nicht im Regen Platz machen (das entscheide immer noch ich und kein Richter), meinen Hund brauche ich nicht runterzudrücken, es reicht Kommunikation ohne Körperkontakt usw.. Aber oh Wunder: er belästigt und gefährdet keine anderen Mitmenschen, ich kann ihn überall mit hinnehmen (er lässt sich zuverlässig ablegen, aber warum soll ich ihn irgendwo hinlegen wo es naß ist?), ist gut führbar.

    Übrigens auch meine Gasthunde, unterschiedlicher Charakter, unterschiedliche Familien. Auch sie verstehen und akzeptieren mich. Und ich ziehe Hundeerziehung vor, die für das alltägliche Leben gemacht wird und nicht weil irgend eine Organisation Prüfungsordnungen vorschreibt.

    Ich habe jedenfalls in meiner bisherigen "Lehrzeit" viel kennen gelernt (Leinenruck, Tele usw.) und musste bis jetzt feststellen, daß diese "Hilfsmittel" immer angewendet wurden, wenn man nicht mehr weiter wusste bzw. keine Zeit hatte weil man unbedingt Prüfungen usw. machen wollte.

    Über Problemhunde brauchen wir hier sicherlich nicht zu diskutieren. Da kann ein Trainingskonzept nur nach vorheriger Analyse und Hintgergrundwissen erstellt werden.

    Aber es ist doch schade das viele Hundebsitzer pauschal der Überzeugung sind, nur durch solche Mittel könnte dem Hund vermittelt werden, wie er sich korrekt in unserer Welt zu verhalten hat. Und doch glatt behaupten, weil Andere sich mehr Zeit mit der Ausbildung lassen und diese Dinge nicht anwenden, werden diese Hunde in Watte gepackt.

    Es wird ja nun schon oft genug hier erwähnt: Konsequent sein ist das Zauberwort, aber auch Achtung vor dem Wesen, was wir uns angeschafft haben, weil wir es so wollten.

    Nein, ich habe keine Samthandschuhe an, ich setze mich bei meinen Hunden auch durch, aber nicht willkürlich und sicherlich nicht deswegen, weil es mir irgend jemand vorschreibt (z.B. Prüfungen).

  • hallo corinna!

    kannst du mir gute literatur zum thema "lernverhalten des hundes" empfehlen? brauche dringend autoren auf die ich mich berufen kann, sonst heißt es wieder, dass ich mir alles (zum thema positive verstärkung) aus den fingern sauge!

    lg,

    andrea und rudel

  • Klar! Sehr schön geschrieben, wie ich finde, ist das Buch "So lernt mein Hund" von Sabine Winkler im Kosmos-Verlag erschienen. Sie beschreibt auf anschauliche Art die Lerngesetze und Vor- und Nachteile der verschiedenen Wege.

    Auf meinem Nachtisch liegt (noch) ungelesen "Die Welt in seinem Kopf" von Dorothée Schneider. Ebenfalls ein Buch über Lernverhalten. Es ist im Animal-Learn-Verlag erschienen. Wenn ich es durch habe, werde ich dazu nocheinmal etwas schreiben.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat


    Nein, ich habe keine Samthandschuhe an, ich setze mich bei meinen Hunden auch durch, aber nicht willkürlich und sicherlich nicht deswegen, weil es mir irgend jemand vorschreibt (z.B. Prüfungen).

    :gut: super ausgedrückt! Kann ich nur unterschreiben!

    Es ist doch wie mit Kindern: "man" malt sich da ein Bild aus, welches das eigene Kind dann an die Leinwand bringen soll" - "so soll mein Kind sein, das soll das Kind erreichen....". Doch wer schaut noch auf die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes, bzw. eben des Hundes? Leider nur wenige!
    Ich werde mit meinem Hund nie im Sportbereich tätig sein, da ich beobachte, was er gerne macht und wo seine Stärken liegen (körperlich und geistig). Nach dem Grundkurs probieren wir "mantrailing" - unser kleiner Racker soll Spass haben und wobei beobachten wir ihn am häufigsten: er arbeitet ungemein mit seiner Nase! wieso Agility, wenn es nicht seinem "Typ" entspricht?... ob ihm das Training dann zusammen mit uns Spass macht hängt dann immer noch zum grossen Teil von der Motivation ab, welche WIR ihm bieten.
    Dieses Beobachten und den Hund ganzheitlich sehen, das hat mit "sanfter Erziehung" zu tun - und nicht "ich will dass er... er muss... er hat zu tun....!" Ich würde auch keine Ketten oder Discs benutzen - gehen mir gegen den Strich und geht bei mir unter "Erschrecken" und nicht "Ablenken".
    Aber ich bin doch auch nicht fehlerfrei ... ein ähnliches Erlebnis wie Ella es beschrieben hat, hatte ich auch schon. Und Ella hat es treffend Formuliert: Der Hund hat das Vertrauen verloren...und das tut verdammt weh und die Scham ist riesig! Ich WILL (und das will ich wirklich und da liegt es alleine an mir!)einen Hund, der mir blind vertrauen kann und das geht nur mit einer Erziehungsmethode, bei der das Lernverhalten des Hundes zu 100% verstanden worden ist und das Verhalten des Hundes & des Menschen gedeutet und immer wieder "reflektiert", sprich überprüft wird.
    Da schüttel ich den Kopf, wenn ich höre:"Ich will keinen Schritt zurück gehen...." Nichts vom Lernen des Hundes verstanden! Schade. :runterdrueck:

  • Es ist eine Frechheit, mir zu unterstellen, ich wolle nur Turniere laufen wegen der Pokale. Dem ist definitiv NICHT so. Ich habe genug Dekokram zu Hause der verstaubt, da brauche ich keine Pokale.
    Und ob jetzt jemand Sport im Verein mit Prüfungen etc. treiben möchte oder nicht, das ist Ansichtssache. Ich denke, nur weil ich mit meinem Hund diesen Weg verfolge, muss man mich nicht hier als Unmenschen ab tun. Das Gefühl habe ich aber leider. Und jetzt nicht nur in diesem Thread, ich merke das auch in vielen anderen Threads immer häufiger, dass es hier anscheinend nicht gern gesehen ist, wenn man mit seinem Hund so einen Weg verfolgt.

    Und ich habe auch nie, NIEMALS behauptet, dass ich es mit meinem Hund nicht erst anders versuche. Ich habe in meinem ersten oder zweiten Beitrag geschrieben, dass ich es zunächst immer erst mit Lecker o.ä. versuche. Wenn es aber nicht klappt, weil mein Hund meint, da habe ich jetzt keinen Bock drauf, kommt halt mal ein härteres Wort oder ein kleiner Ruck, und danach sofort eine Belohnung.

    Man soll eine Übung nicht abbrechen, weil der Hund keine Lust mehr hat. Und wenn man nur noch die kleinste Kleinigkeit, ein einfaches Sitz fordert, der Mensch soll es beenden, nicht der Hund. Sonst merkt der Hund sich das und beim nächsten Mal denkt er sich "Ach ich hab kein Bock also mache ich es wieder nicht." Und das kann in manchen Situationen für den Hund sehr gefährlich ausgehen, wenn er nur hört, wenn er Bock hat und grade keine Ablenkung da ist.

    Liebe Grüße

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