• Ich für mich sehe es so, dass man schon soviel wie möglich über positive Bestärkung und ignorieren von unerwünschtem Verhalten erziehen sollte.

    Allerdings bin ich auch der Meinung- manchmal kommt man auch um ein härteres Wort nicht rum.
    Bei Regen wollte Lady die Platzablage nicht machen. Ich habe das zwei Mal mitgemacht, dass sie aufgestanden ist. Beim dritten Mal bin ich nicht nur hin und habe das Kommando gegeben, sondern ich habe sie, trotzdem sie sich schon von selber legte, nochmal leicht in den Nacken gedrückt und etwas schärfer "Platz" gesagt. Danach konnte meine Kleene plötzlich auch im Regen liegen bleiben, bis ich sie abholte.
    Wenns nach mir ginge, müsste sie keine Ablage im Regen machen. Allerdings geht es ums Prinzip, dass sie einfach ein Kommando zu befolgen hat wenn ich es gebe- und in der Prüfung muss sie auch liegen bleiben, wenn es regnet. Da kann ich nicht für.
    Auch bei der Fußarbeit. Wenn sie zu sehr abschweift und ich mit nichts anderem durchkomme, kommt auch schon mal ein LEICHTER Ruck.
    Oder wenn ich mit ihr etwas übe, und sie macht was sie will und ich bei ihr mit nichts anderem mehr weiter komme (Leckers etc.). Dann kommt auch schon mal ein scharfes "Schluß jetzt"; ich denke man kann nicht ausschließlich und schon gar nicht in bestimmten Situationen nur mit Ignorieren arbeiten.

    Aber wie gesagt, allgemein denke ich, dass man versuchen sollte, soviel wie möglich positiv zu bestärken, das bringt denke ich mehr Motivation und macht es so einfacher, den Hund zu erziehen, als wenn er schon von Anfang an keinen Bock hat, weil eh immer nur gemotzt wird. Außerdem soll mein Hund grundsätzlich auf mich hören weil es ihm Spaß macht, meinen Kommandos zu folgen, und nicht weil er ständig Angst vor Schreierei, Gewalt oder ähnlichem haben muss.

    Liebe Grüße

  • Konsequenz ist meiner Ansicht nach, das Schlüsselwort in der Hundeerziehung ...... und auch meiner Meinung nach sanft!

    Ich würde meine Hunde zum Beispiel niemals schlagen, schütteln, umschmeissen unterwerfen oder sonst irgendwie körperlichen Schaden zufügen. :bindagegen:

    Das mache ich mit meinen Sohn nicht und das würde ich auch nie mit meinen Tieren machen - da halte ich rein gar nicht von! :bindagegen:

    Meine Hunde reagieren auch viel mehr, wenn ich mal schimpfe und laut rummotze wenn sie mal Bockmist machen - bei zwingen würden sie noch sturer als sie ohnehin schon sind, aber das kennst du ja sicher mit deinen Nordischen.

    Ich bin bisher, bei beiden Akitas, mit Konsequenz, Lob und "reden" am besten zurechtgekommen. :bindafür:

  • Bei mir geht auch alles über Konsequenz.

    Ich überlege mir bereits vor Einzug eines Hundes, welche Regeln für ihn zu gelten haben und ja, es gibt unter den Hunden auch durchaus unterschiedliche Regeln. Diese Regeln werden hier vom ersten Tag an freundlich aber bestimmt durchgesetzt und wenn ich 100 mal aufstehen muß und den Hund an seinen Platz zurück bringen.

    Darüber hinaus möchte ich die Hunde motivieren und ihnen das erwünschte Verhalten schmackhaft machen. Das geht über Leckerlies, gemeinsames Spiel usw.

    Ein weiterer Grundsatz den ich zu verfolgen versuche ist, daß ich Fehler von vornherein versuche zu vermeiden. Wenn mein Hund noch nicht auf 100 Meter ins Platz geht, wenn ich das möchte, dann verlange ich es erst gar nicht von ihm. Wenn ich sehe, daß mein Hund intensiv schnüffelt, komme ich gar nicht auf die Idee ihn zu rufen, ich hole ihn einfach ab. Es gitb im Leben so viele kleine Situationen an denen man sich aufreibt, dabei wäre es viel einfacher sie zu umgehen.

    Natürlich gibt es bei uns auch schon mal ein strengeres Wort. Beide Mädels kennen ein Störkommando, beide Mädels wissen auch, wenns 5 vor 12 ist, was fliegende Trainingsdiscs bedeuten. Logo, denn Hunde sind und blieben Lebewesen, die fehlbar sind und nicht funktionieren können und sollen wie ein Uhrwerk.

    In der Regel heißt für mich sanfte Hundeerziehung, Erziehung möglichst ohne jedewede körperliche Manipulation. Das hier vorer beschriebene ins Platz drücken würde für mich nicht in Frage kommen.

    All das sind natürlich nur Grundsätze von denen man in gegebenen Fällen abweichen muß, das merke ich immer wieder bei diversen Pfleglingen. Diese Hunde sind oft absolut nicht eingeordnet in ihrem Leben, konnten machen was sie wollen bisher. Da komme ich ab und zu mit Ignoranz und Konsequenz nicht wirklich ans Ziel. In der Regel schon, aber wenn es z.B. darum geht, daß ein Hund mich angeht, weil ihm etwas nicht passt, dann muß ich einfach, schon im Interesse des Selbstschutzes, manchmal anders reagieren, als ich es einfach möchte. Aber das sind Ausnahmesituationen bei Ausnahmehunden und bisher erst bei 2 Hunden überhaupt ist das vorgekommen. Da ist dann bei mir mit sanft vorbei, wer mir weh tut, muß mit entsprechender Antwort rechnen.

    Liebe Grüße
    Silvia

  • Zitat


    Das hier vorer beschriebene ins Platz drücken würde für mich nicht in Frage kommen.

    Wenn du richtig gelesen hättest, hättest du erkannt, dass ich sie nicht ins Platz gedrückt habe. Lady hatte sich von selber wieder hingelegt, und um das zu untermauern, und weil sie vorher schon 2 mal aufgestanden ist, gab es nochmal ein schärferes Kommando, und ich habe sie leicht in den Nacken gedrückt. Erst da ist sie die ganze Zeit liegen geblieben.

    Ich denke, wenn ich zu oft zu ihr hingehe, erreicht Lady damit genau das, was sie in diesem Moment möchte, nämlich meine Aufmerksamkeit. Und so lernt sie dann "Oh wenn ich aufstehe, kommt Frauchen immer, also mach ich das, wenn sie kommen soll" und steht immer auf, wenn ihr danach ist. Und das möchte ich vermeiden.

    Liebe Grüße

  • Ja und warum strafst du sie, wenn sie schon liegt? Das ist doch auch wieder genau das Falsche! Für mich ein Frustablassen des Menschen an seinem Hund "dir zeig ichs jetzt aber" - mehr nicht. Auch schärfer nochmal das Kommando geben ist doch völliger Blödsinn in dem Fall. Dein Hund gehorcht jetzt mit Sicherheit nicht, weil er es gern tut, sondern weil er Angst hat, wieder so gestraft zu werden. Viel besser wäre es gewesen, sie direkt zu loben, als sie lag.

    Das meine ich mit Fehler umgehen. Du hast 2 mal gemerkt, daß es NICHT klappt auf Entfernung im Regen und mußtest es dennoch unbedingt ein drittes Mal durchdrücken. Anstatt dann zwei / drei Schritte erstmal wieder zurück zu gehen. Das ist genau das, was ich an vielen Menschen nicht verstehe. Anstatt direkt beim zweiten Mal einen Rückschritt zu machen und zu sagen "aha - geht nicht", den Hund zu sich zu nehmen, direkt bei sich selbst ins Platz zu bringen über Locken und dann Loben und alles freudig zu machen, wird solange gemacht, bis dann körperliche Einwirkung nötig ist.

  • Zitat

    Ja und warum strafst du sie, .............bei sich selbst ins Platz zu bringen über Locken und dann Loben und alles freudig zu machen, wird solange gemacht, bis dann körperliche Einwirkung nötig ist.

    Obwohl nicht immer deiner Meinung,
    aber damit meine volle Unterstützung. :gut:

    (Wollte nur nicht alles reinkopieren)

  • Pebbles
    In einer Hinsicht hast du Recht. Einen Hund zu strafen, obwohl er das gemacht hat, was du von ihm verlangst, erreicht eigentlich nur Frust beim Hund.
    Was du aber meines Erachtens nicht bedenkst, ist aber, dass es Hunde gibt, die machen das nicht weil sie das nicht können, sondern weil sie es nicht wollen. Und denen ist dann auch das Lob, das eh erst 10 Minuten später kommt, schnuppe, die wollen jetzt gerade schnüffeln oder sonstwas, und das ist der Punkt wo man mit Leckers und Lob nicht mehr weiter kommt. Und wo man dem Hund zeigen muss, du hast jetzt liegen zu bleiben und nichts anderes.
    Ich bin der Meinung, es gibt einen Mittelweg. Ich bin für positive Bestärkung, aber auch Druck tut dem Hund in manchen Situationen gut.
    Einmal die Bestärkung, wenn ich liegen bleibe folgt ein Lecker und dann der Gedanke, wenn ich aufstehe, dann gibt es Ärger. Ich finde, dass man mit dieser Mischung in der Hundeausbildung am weitesten kommt. Ich bin keinesfalls für Gewalt in der Hundeausbildung, versteht mich nicht falsch! Ich bin aber absolut gegen dieses nur positive Bestärken (animal learn), wo dem Hund meines Erachtens nicht genug Grenzen aufgezeigt werden.

    Das gleiche beim Fuß laufen, ich handhabe das so, dass meine Hunde gelobt werden, sobald sie erwünschtes Verhalten zeigen, ich spiele auch mit ihnen zwischendurch, aber wenn sie meinen, ach das Lecker wird eh uninteressant, ich hab jetzt kein Bock mehr und hängen hinterher, dann gibt es auch mal den Leinenruck mit anschließendem dicken Lob, wenn sie wieder ins Fuß kommen. Meine Hunde haben gemerkt, wenn ich hinterherhänge, gibt es einen Ruck, also bleibe ich doch gleich bei Frauchen, denn da soll ich hin und dann gibt es auch Lob. Wenn sie in einer Wendung mal nicht hinterherkommen, habe ich das so gemacht, dass es einen Ruck gab und dann auf der anderen Seite angekommen das Lecker. Sie wissen, ich muss mich beeilen, sonst gibt es einen Ruck, sie wissen aber auch, mensch, beeil dich, da vorne gibt Lecker. Der Leinenruck ist somit für meine Hunde nicht sowas Schlimmes.
    Einer meiner Hunde ist äußerst sensibel und ich konnte auch erst vor 4 Wochen damit anfangen, überhaupt mit Leinenruck zu arbeiten.
    Zuvor habe ich sie ganz sanft aufgebaut, Leckerchen, Spielzeug und sie hatte bisher immer gut mitgearbeitet. Bis zu dem Punkt, wo sie darauf keine Lust mehr hatte und das Spielzeug, Leckerchen für sie nicht mehr so wichtig war. Da half der berühmt-berüchtigte Leinenruck. Sie hat wieder die Motivation, das Lecker zu bekommen, sie merkt aber auch, dass sie nicht machen kann, was sie will. Und dieser Hund ist wirklich ein sensibler Hund, vor einem halben Jahr hätte sie eine solche Maßnahme nicht vertragen. Da sie nun aber weiß, was sie soll, ist das für sie nur eine "Erinnerung", das geforderte zu tun.

    Anlernen tut man meines Erachtens alles mit positiver Bestärkung, aber wenn man weiß, der Hund kann es, aber will es nicht, dann darf und muss man dem Hund auch mal Grenzen aufzeigen.

  • Die Sache ist nur die, dass ich weiß, dass mein Hund es kann. Sie ist schon mal im Regen und auch im Schnee liegen geblieben. Und wenn ich weiß, dadurch dass der Hund es schon gezeigt hat, dass sie es kann, wieso dann einen Schritt zurück? Damit der Hund merkt, och, heute habe ich keinen Bock, also muss es auch nicht sein?

    Im gewissen Sinne hast du schon recht, dass es eigentlich Schwachsinn ist. Aber bei Lady komme ich manchmal anders nicht weiter, auch nicht mit Lecker, Lob oder sonst was. Und dann muss ich auch mal ein schärferes Kommando geben. Das ist auch das, was ich meine mit "Positives Bestärken und Ignorieren soviel wie möglich, aber geht nicht ausschließlich".

    Und wenn sie dann beim nächsten Mal üben liegen bleibt, eben aus Angst vor dieser meinigen Reaktion, dann wird sie auch gelobt usw.. Und dann verknüpft sie auch wieder "das gibt Lob, also mache ich es beim nächsten Mal wieder". Und dann macht sie es nicht mehr aus Angst vor der Strafe.

    Ich versuche auch meinen Hund weitest gehend über Lob usw. zu erziehen, das schrieb ich bereits. Aber du schreibst, deine kennen auch "fliegende Trainingsdiscs". Habe ich in dem Sinne auch nix gegen einzuwenden. Nur, wenn man die verwendet, unterlässt der Hund das was man damit "bestraft" es auch nur aus Angst, dass wieder die Scheiben fliegen. Und im Prinzip, ist das nichts anderes, und daher widerpsrichst du dir da ein wenig, so finde ich. :)

    Liebe Grüße

  • Nein, ich wiederspreche mir nicht. Die Discs sind nichts anderes als ein Störkommando und genau das verwendest du nicht. Die Discs sind keine Strafe, sondern ein aufmerksam machen.

    Aber ich sehe schon, meine Beobachtung, daß Leinenruck und Co. wieder mehr und mehr Einzug halten in Hundeschulen und Hundeerziehung scheint sich zu bestätigen :-( Und die Ausreden, warum man sie einsetzt, sind wieder die gleichen wie vor 10 Jahren auch.

    Warum denn nicht mal einen Schritt zurück gehen? Was bitte vergibt man sich denn damit? Daß die perfekte Maschine Hund eben doch nur ein Tier ist, daß genaus fehlbar ist wie das Tier Mensch auch?

    Ich kann auch Milch kochen, dennoch passiert es mir, daß ich unaufmerksam bin und mir kocht der Topf über und ich ärgere mich, daß ich den Herd schrubben darf. Ich kann auch den Tisch abräumen, dennoch ist mir am Donnerstag eines meiner nicht ganz billigen Gläser zu Bruch gegangen.

    Warum immer dieses "ich muß es ihm doch mal zeigen"? Warum? Warum darf ein Hund nicht auch mal Fehler machen, sondern wird dafür dann gestraft? Habt ihr von euren Eltern denn auch eins an den Hals bekommen, wenn ihr mal eine Mathearbeit versemmelt habt, obwohl ihr sonst die Aufgaben immer fehlerfrei gelöst habt?

    Fehler entstehen dadurch, daß Mensch inkonsequent wird. Es schleichen sich leichte Ungenauigkeiten ein, die dann irgendwann im Supergau enden und wer ist dann Schuld? Der Hund, weil er ja bockig ist und immer austesten muß.

    Ich werde mich wohl jetzt aus dieser Diskussion ausklinken. Ich denke, ich habe klar gemacht, was für ich sanft bedeutet. Und sanft bedeutet für mich weder ein runterdrücken noch ein Leinenruck, weil der Hund gerade unaufmerksam ist und sein Leckerlie nicht mehr möchte. Daß man dann vielleicht schon viel zu lange und viel zu langweilig übt, auf diese Idee kommt man nicht, weil ja durch das Leckerlie hinterher der Leinenruck schon wieder vergessen ist. Das erzählt mal der Wirbelsäule eurer Hunde....

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