Attacke auf Kleinhund - was nun?
-
-
Hallo!
Am Sonntag war mein Mann mit Lilo beim Bäcker, wir wohnen dörflich und weil es ein sehr kleiner Bäcker mit guter Einsicht zur Strasse ist, binden wir Lilo draussen an, sofern es drinnen nicht allzu voll ist. Mein Mann hat Lilo also angebunden und ist rein, Tür stand aber offen, er hatte also Sichtkontakt und war in Rufweite.
Lilo kann ohne weiteres draussen warten, verhält sich ruhig und macht keine Probleme. Gut, sie ist froh wenn wir wieder da sind, aber einen kurzen Moment schafft sie immer ganz gut.
Mein Mann hat dann bestellt und bemerkt dass Lilo sich unter ein Schild (so ein Kundenstopper, dort hat er sie auch angebunden) verzieht. Aber hat sich erstmal nix dabei gedacht, es war sonnig und er vermutete sie wolle ein bißchen in den Schatten.
Plötzlich hat es einen Schlag gemacht, das Schild wurde umgerissen und mein Mann sah wie ein Schäferhund Lilo im Nackenfell packte und anfing sie zu schütteln. Lilo schrie wie wild und mein Mann stürzte raus und versuchte Lilo loszugekommen. Der Schäferhund ließ auch los und Lilo schaffte es irgendwie sich aus dem (Feltmann)Geschirr zu winden und wollte weglaufen, in der Zeit packte der Schäferhund nochmal zu, in die Flanke.
Die Schäferhundhalterin hatte noch einen zweiten dabei und musste diesen erst sichern, da der auch schon loswollte....Zu zweit schafften sie es den Schäferhund loszubekommen und mein Mann Lilo einzufangen, die hat in Angst und Raserei dann meinen Mann ins Ohr und in die Hände getackert. Nicht tief, nur oberflächlige Verletzungen.
Mein Mann ist nach Hause, ich lag noch im Bett und ich hab ihm Lilo erstmal abgenommen, er musste sich das Ohr verbinden und ich hab Lilo untersucht. Mein Hund schrie bei jeder Berührung, aber hatte keine offenen Wunden. Ich finde das erstaunlich, aber vielleicht hat ihr das dicke wuschelige Fell da als Schutz gedient.
Weil sie aber so schmerzempfindlich reagierte bin ich los mit ihr in die Tierklinik, hatte aber vorher angerufen und gefragt wie ich mich jetzt verhalten soll.
Röntgenaufnahme zeigte keine großen Blutungen, nur ein paar leichte Sickerblutungen im Bereich der Flanke. Sie hat ordentliche Quetschungen und einen großen Bluterguss.
Heute sollen wir noch einmal zur Kontrolle kommen, Lilo geht es gar nicht gut, sie ist immernoch verstört, liegt den ganzen Tag in ihrer Box, schreit wenn man sie an der falschen Ecke berührt... Will nicht spielen und frisst schlecht. Ich hab das Gefühl sie hat ein richtiges Trauma.
Gestern haben wir beim Gassigehen aber auch wieder andere Hunde getroffen (auch große schwarze), da bleibt sie gelassen und zeigt keine Angst. Ich hatte schon Sorge sie wird jetzt zum Angstkläffer...Die andere Hundehalterin hat sich bei uns entschuldigt, sie hat das Tier seit ein paar Monaten aus dem Tierheim übernommen und er ist wohl nicht sehr gut auf Artgenossen zu sprechen. Mit dem Zweithund versteht er sich aber. Die Frau hatte Lilo unter dem Schild wohl nicht gesehen und der Schäfi hat sich losgerissen.
Gut, das kann ich alles irgendwo verstehen, das kann schonmal passieren. Aber warum packt er sich dann meinen Hund ohne mit der Wimper zu zucken? Ich habe meinen Mann mehrfach gefragt ob Lilo provoziert habe, obwohl sie das nie macht, aber er meint er hätte weder Knurren noch Bellen gehört noch sonstwas und sie wäre ja schon unter das Schild um sich zu verstecken...Wir haben diesen Hund schonmal im Feld getroffen, da hatte ihn die Frau am Wegesrand am Halband, er stiegt vorne hoch und die Frau schrie den Hund an er solle Sitz machen, schon damals habe ich zugesehen dass ich schnell vorbeikomme und gehofft er reißt sich nicht los...
Die Behandlungskosten will sie ihrer Versicherung melden.
Jetzt überlege ich ob ich da noch irgendwie weiter vorgehen sollte oder es dabei belassen. Anzeige beim Ordnungsamt? Oder wäre das übertrieben?
Ich werde dem Hund jetzt versuchen aus dem Weg zu gehen aber was ist wenn der das nächste Mal einen anderen erwischt und noch schlimmer verletzt? Lilo hatte ja irgendwie noch Glück im Unglück, die Verletzungen werden verheilen, zumindest die körperlichen...Hat jemand vielleicht ne Idee wie ich meinem Hund helfen kann dieses Trauma zu überwinden? Es macht mir echt Angst, mein Hund ist nichtmehr der gleiche seitdem Vorfall.

- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Attacke auf Kleinhund - was nun?*
Dort wird jeder fündig!-
-
Hallo,
die Halterin hat sich entschuldigt, ist einsichtig und übernimmt die Kosten. Ich würde es dabei belassen und das Ordnungsamt nicht einschalten. Ordnungsamt bedeutet für den anderen Hund unter Umständen lebenslangen Maulkorbzwang, was ich nicht für gerechtfertigt halte wenn die Halterin verantwortungsvoll mit dem Hund umgeht. Tötungsabsichten hatte der Schäferhund nicht, sonst wäre dein Hund jetzt tot.
Was deinen Hund angeht: versuch ihr Sicherheit zu vermitteln. Mein Beagle wurde auch mehrmals gebissen und es dauerte einige Monate bis er sich vollständig erholt hat. Nimm sie bei Hundebegegnungen erstmal hinter dich, beschütze sie und lasse nur entspannte Kontakte zu. Sie wird es überwinden. Solche Erlebnisse sind für Hund und Halter immer blöd, aber es kommt vor.
Gute Besserung an Hund und Mann.
-
Hallo
Erstmal ; das tut mir für euch wirklich leid, ich hoffe Lilo verkraftet das alles bald.
Zum Schäfer.. Du sagst, sie macht das mit ihrer Versicherung, das bedeutet, du müsstest ihre Nummer haben bzw die Adresse? Wenn du ein ruhiger Mensch bist, würde ich das Gespräch mit ihr suchen und einen Trainer empfehlen, aber schon etwas drängend. Dieser Hund erscheint mir unberächenbar und auch noch unsicher geührt, der sollte in Fachmännische Hände, ganz Ehrlich.(das kannst aber natürlich nur du beurteilen, die fähigkeit der HHin) Aus dem Nichts losreissen, und fremde Hunde anfallen, das zeigt schon eine deutliche Verhaltensauffälligkeit mMn.
Wenn sie dazu nicht bereit ist, wäre ich durchaus dafür, den Vorfall zu melden, um möglichst zu verhindern, dass der Hund nochmal so ausbricht.
Dazu hätte ich aber gleich ne Frage... Mal angenommen man meldet den Vorfall dem Ordnungsamt. Angenommen die kommen, sehen alles auch so wie man selbst, nehmen den Hund weg. Kommt der dann in kompetente Hände? Er kommt ins Tierheim, oder?!
Ich würde genau abwägen und auf jeden Fall das Gespräch nochmal suchen, möglichst friedlich, auch wenns wirklich unschön ist, das alles...
Grüsse, Nina
-
oh man gute besserung für lilo.
von einer anzeige würde ich absehen, wenn die frau den hund wirklich erst seit kurzem hat und die attacke nicht hat kommen sehen fände ich das irgendwie unfair.ich meine sie hat doch ihren fehler eingesehen bzw hat deinen hund doch garnicht gesehen und will sich um die rechnung vom ta kümmern, warum also ne anzeige?
bei deinem hund würde ich den hundekontakt mit anderen hunden antesten ob er jetzt ein bestimmtes angstbild hat oder nicht.
es gibt doch so ein mittel was man denen verabreichen kann wenn die in eine schlimme traumasituation geraten sind, ich komm nur nicht auf den namen..... -
Oh Mann, erstmal deinem Lilo gute Besserung!
Anzeigen würde ich sie nicht gleich. Ich würde nochmal das Gespräch suchen. So wie sie es geschildert hat, war es ja wirklich ein Unfall. Allerdings würde ich darauf bestehen, dass sie zukünftig nur noch mit Maulkorb raus geht. Scheint ja schon arge Probleme zu haben, ihre Hunde zu halten.
Schau erst mal, was sie dazu sagt. Vielleicht arbeitet sie ja schon mit dem Hund und hat sich bewusst für einen "Problemhund" aus dem TH entschieden. Da würde ich nicht gleich mit Anzeige kommen. Vielleicht ist sie ja auch einsichtig. -
-
Zitat
Hallo,
die Halterin hat sich entschuldigt, ist einsichtig und übernimmt die Kosten. Ich würde es dabei belassen und das Ordnungsamt nicht einschalten. Ordnungsamt bedeutet für den anderen Hund unter Umständen lebenslangen Maulkorbzwang, was ich nicht für gerechtfertigt halte wenn die Halterin verantwortungsvoll mit dem Hund umgeht. Tötungsabsichten hatte der Schäferhund nicht, sonst wäre dein Hund jetzt tot.
Was deinen Hund angeht: versuch ihr Sicherheit zu vermitteln. Mein Beagle wurde auch mehrmals gebissen und es dauerte einige Monate bis er sich vollständig erholt hat. Nimm sie bei Hundebegegnungen erstmal hinter dich, beschütze sie und lasse nur entspannte Kontakte zu. Sie wird es überwinden. Solche Erlebnisse sind für Hund und Halter immer blöd, aber es kommt vor.
Gute Besserung an Hund und Mann.
Kann ich anstandslos unterstreichen....
Aber weiter beobachten/hören was der Schäfer so treibt und vielleicht noch mal das Gespräch suchen und ihr ans Herz legen dem Hund vorübergehend einen MK anzulegen solange er noch nicht so richtig einzuschätzen ist..
Sollten zukünftig derartige Dinge "öfter" passieren ganz klar Tacheles mit der Dame reden, egal wie oft sie sich entschuldigt. Sie jetzt aber auf´s eindringlichste "darum bitten" Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen.
Sollte das nicht fruchten würde zumindest ICH mich jetzt verpflichtet sehen das OA zu verständigen..
-
Vorweg - wenn Lilo richtig "gepackt" worden ist, wird sie grosse Schmerzen haben, bekommt sie da was gegen?
Neben den sonst schon beschriebenen Massnahmen bzgl. Hundebegegnungen könntest Du ihr auch noch die Notfall-Tropfen geben. Denn ein "Schock" ist solch eine Attacke sicherlich.Was eine Anzeige beim OA angeht, schliesse ich mich der Meinung der Vorschreiber an: solange die HH deutlich erkennen läßt, dass sie entsprechende Maßnahmen ergreift (wobei ich z. B. da mit einem noch so schwierigem Hund auch durchaus Einzel-Spaziergänge mit hinzu rechnen würde, damit sie überhaupt eine Chance hat, vernünftig mit dem Kerle zu arbeiten), würde ich die Attacke als das sehen, was es vermutlich einfach gewesen ist - ein schlimmer Unfall.
LG, Chris
-
Hallo,
wir hatten ja vor zwei Wochen einen ähnlichen Vorfall, nur dass unser Hund doch schwerer/größer ist, als gemeinhin von weitem sichtbar. Der Hundesitter (waren nicht die Besitzer) zeigte sich sehr einsichtig, ihm tat es richtig leid, dass der Pflegehund ausgebüchst ist (Leine gerissen), die Kosten wurden übernommen und ich glaube, der Hund kommt ab jetzt nur schwer gesichert vor die Tür. Deswegen hab ich da nix gemeldet, da sie sich einsichtig zeigten und Leine gerissen auch "shit happens" ist.. . Sollte ich den Hund allerdings auch nur ein einziges Mal hier in der Anlage ohne gescheite Sicherung erwischen oder dass er wieder randaliert, dann würd ich's melden.
Wart ihr in der TK?
Alles gute für Lilo
-
Danke schonmal für eure Antworten,
Tja ob der Schäfer nun Tötungsabsicht hatte kann ich schlecht beurteilen, ich war halt nicht dabei. Mein Mann berichtet mir aber, er hätte den Schäfer am Maul und am Kopf festgehalten und ihn so davon abgehalten Lilo weiter zu schütteln. Die Tierärtzin in der Klinik meinte aber, Lilo hätte echt Schwein gehabt, da hätte nicht mehr viel gefehlt...
Wir haben das Gespräch mit der Dame schon gesucht, gleich am selben Tag. Sie war selber erschrocken über das was passiert ist, weiß aber dass ihr Hund extrem aggressiv gegenüber Artgenossen ist. Sie hat den Hund seit ein paar Monaten (ich meine seit letzten Herbst) aus dem Tierheim. Auch dort war wohl schon bekannt dass er "nicht ganz einfach" ist. Eine Maulkorb hält sie aber nicht für nötig, sie hätte ja auch ein "Halti" dabei gehabt (das allerdings nicht am Hund sondern in der Tasche, da hilft es leider nur nicht viel....).
Eigentlich ist die Frau sehr nett, hat schon immer Schäferhunde und die "alten" waren auch nie auffällig. Ich befüchte nur, dass sie sich mit diesem vielleicht überschätzt hat...Lilo zeigt im Umgang mit anderen Hunden keine Angst, läuft auch ganz normal auf andere zu... Aber es ist als wäre sie nicht mehr richtig da, als hätte ich einen komplett anderen Hund hier.
Es gibt ja so Rescue-Tropfen, kennt sich da jemand aus? Oder ist es dafür schon zu spät?Edit wegen neuer Antworten: Lilo hat in der Tierklinik Cortison und Schmerzmittel bekommen und wird hier zu Hause nun weiter mit Metacam-Schmerzmittel versorgt. Trotzdem schreit sie bei den kleinsten Berührungen...
-
Also einen Maulkorb fänd ich aber schon sehr angebracht, auch eine gescheite Sicherung am Geschirr, darauf würd ich irgendwie bestehen... Rescue-Tropfen hat meiner direkt nach dem Angriff bekommen, keine Ahnung ob die jetzt noch was nutzen. Nimmt sie irgendwelche Schmerzmittel jetzt im Moment? Auch dadurch kann sich ein Hund verändern.
..ach Mensch.. armes Hundi
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!