Wenn man seinen Mund nicht mehr halten kann

  • Es geht nicht um dicke oder dünne Hunde, sondern darum das man ungefragt einen Kommentar über den Zustand seines Hundes rein gedrückt bekommt, von einem Menschen der keine Ahnung hat, was mit dem Hund eigentlich los ist.

    Leid tun, tun mir auch immer viele Hunde. Nur habe ich ein Recht dazu einfach mal eben eine Spitze dem Menschen entgegen zu schießen, ohne nachzufragen warum ein Hund ist, wie er ist (denn es gibt auch fette Hunde, bei denen die Menschen am anderen Ende der Leine NICHTS dafür können das er so ist und es dann sehr nett ist, dafür einen Rempler zu kassieren) unreflektiert einfach mal einen Kommentar rauszuhauen.

    PS: Wie würdest du dich fühlen, wenn ein wildfremder Mensch auf dich zu kommt, dich als Tierquäler bezeichnet, nur weil dein Hund ständig an der Leine ist. Würde dich das zum Nachdenken anregen, oder würdest du dir denken, dass derjenige keine Ahnung hat, was mit deinem Hund ist und das es vielleicht einen Grund hat, warum dein Hund an der Leine ist?

    PPS: Ja ich weiß, die TS hat die Person nicht als Tierquäler bezeichnet, aber sie wird es vielleicht so aufgefasst haben.

  • Ich finde eigentlich auch, dass man fremde Leute nicht "anpampen" darf, wenn sie meiner Meinung nach etwas falsch machen, aber einmal konnte ich mir einen Kommentar auch nicht verkneifen.

    Mein Freund und ich waren spazieren (Diego an der Leine), da kommt von vorne ein Ehepaar mit nem RR-Rüden, auch an der Leine. So, beide Männer haben jeweils den Hund. Die Frau hat eine Büschel mit Zweigen in der Hand.
    Beide Hunde fangen kräftig an zu pöbeln, wir also Diego weiter gezogen und die ihren auch mit geschleift. So, ich dreh mich um und was sehe?? Die Frau schlägt mit den Zweigen auf die Schnauze vom Hund ein... 8O
    Ich mich also umgedreht und gesagt: "Schläge helfen da auch nicht!", ok vllt nicht im freundlichsten Tonfall, aber das geht garnicht!
    Die Frau also als Antwort: "Sonst beruhigt er sich nicht!". Ich: "Ja, is klar..."
    Daraufhin der Mann (und das ist der Brüller :D :D ): "Soll ich meinen Hund mal ableinen? Dann können sie ihren in der Handtasche nach Hause tragen!"

    Also da war ich echt wütend!! Ich konnte mich kaum beruhigen, so eine Frechheit und zu drohen!!

  • Ich glaube, gerade bei der Gewichtsfrage wissen viele Halter, dass ihr Hund zu dick ist.
    Aber sie kriegen den Dreh nicht, was zu ändern.
    Wir gehen mit unserem eigenen Körper nicht klug und konsequent um, mit dem unserer Hunde teilweise vielleicht auch nicht.
    Wissen und umsetzen klaffen eben oft auseinander.

    Ich kenne hier eine Hundehalterin, die einen deutlich übergewichtigen Hund hat. Ich weiß hier auch aus den Erzählungen der Halterin, dass sie a) weiß, dass er zu rund ist, b)ihm trotzdem allzugern Leckerchen gibt.
    Nun wurde beim Hund eine Herzkrankheit festgestellt - und fröhlich unbedacht platzte mir die Bemerkung raus: "Und, soll er denn jetzt mal abnehmen?" Als Antwort kam nur: "Nö, das ist ja genetisch bedingt mit der Herzkrankheit." Zum einen fand ich mich selbst schon im nächsten Moment ziemlich trampelig, zum anderen war ich erstaunt, wie gut der Mensch verdrängen kann.

  • Zitat


    Wir gehen mit unserem eigenen Körper nicht klug und konsequent um, mit dem unserer Hunde teilweise vielleicht auch nicht.
    Wissen und umsetzen klaffen eben oft auseinander.

    Das kann ich zum Beispiel einfach nicht verstehen.
    Wenn man selbst mit den Konsequenzen eines bestimmten (schlechten) Umgangs mit dem eigenen Körper leben kann - okay. Ich ernähre mich zB auch nicht gerade vorbildlich.
    Aber ein Wesen, dass zu 100 Prozent auf uns und unser Wohlwollen, unsere Vernunft angewiesen ist wie unser Hund - warum schafft man es denn da bloß nicht, im Sinne seines Tieres zu handeln??? Oder wenigstens, die Situation überhaupt als problematisch zu erkennen, denn das wäre ja der erste Weg zur "Besserung"?

    Mir ist schon klar, dass nicht jeder so ein Brimborium um seinen Hund macht, wie viele hier im Forum (mich eingeschlossen)...aber die Verantwortung, die man mit einem Hund übernimmt ist nunmal nicht klein und nicht wegzureden.

  • Zitat

    Das kann ich zum Beispiel einfach nicht verstehen.
    Wenn man selbst mit den Konsequenzen eines bestimmten (schlechten) Umgangs mit dem eigenen Körper leben kann - okay. Ich ernähre mich zB auch nicht gerade vorbildlich.
    Aber ein Wesen, dass zu 100 Prozent auf uns und unser Wohlwollen, unsere Vernunft angewiesen ist wie unser Hund - warum schafft man es denn da bloß nicht, im Sinne seines Tieres zu handeln??? Oder wenigstens, die Situation überhaupt als problematisch zu erkennen, denn das wäre ja der erste Weg zur "Besserung"?

    Mir ist schon klar, dass nicht jeder so ein Brimborium um seinen Hund macht, wie viele hier im Forum (mich eingeschlossen)...aber die Verantwortung, die man mit einem Hund übernimmt ist nunmal nicht klein und nicht wegzureden.

    Ich denke, das ist einfach zu rational gedacht.
    Bei der Tierhaltung spielen aber noch viele andere Faktoren mit rein... denke ich. Da ist Fressen der vermeintliche Ausdruck von Liebe.
    Oder eben doch die Selbstdiziplin des Menschen, die fehlt.... ich kenne auch viele, die bei Schietwetter schlicht und einfach mit dem Hund nicht länger Gassi gehen.

    GUT finde ich das auch nicht, aber ich meine einfach, dass man dieses Verhalten nicht mit einer Bemerkung ändern kann...

  • Wenn ich doch weiß, dass mein Hund zb aus gesundheitlichen Gründen zu dick/dünn ist, warum interessieren mich dann irgendwelche Kommentare? Klar, nerven würde es vielleicht schon..
    Aber wenn ich der Meinung bin, alles ist super mit meinem Hund und irgendjemand pöbelt mich von der Seite an, ist vielleicht ganz fassungslos, meint, mein Hund ist zu fett....dann würde ich mir Gedanken machen!

    Dasselbe bei unserem angeleinten Hund, ich weiß warum er an der Leine ist. Wenn mich jetzt jemand blöde anquatschen würde, dass es ja Tierquälerei ist, wenn der Hund nur an der Leine ist, würde mich das gar nicht interessieren...warum auch?
    Das ist doch genau das, was ihr die ganze Zeit schreibt. Die Leute kennen euch nicht und entweder man weiß es besser und kann seine Gründe vertreten oder man macht sich vielleicht mal Gedanken.

  • Zitat

    Ja, es gibt auch bei mir Situationen wo ich einfach nimmer anders kann, kam zum Glück noch nicht oft vor und zu 99% sind es Fälle wo dem Tier wirklich Gewalt angetan wird. Das letzte Mal war's eine junge Frau, der ihr Jacky stiften gegangen ist. Wir haben das durch ihre Rufe halt mitbekommen und ca. 10min später is uns ein herrenloser Jacky entgegen gekommen. Jacky eingepackt, zu der Wiese gegangen, ihr den Hund vor die Füße gesetzt.

    Erster Kommentar: "Na den hätt ich schon auch selbst gefunden :???: (hallo?! geht's noch)
    Gleichzeitig wurd der arme Kerl am Genick gepackt, auf Augenhöhe geschüttelt und auf den Boden befördert.. Da bin ich echt ausgeflippt, mein Freund ebenso.. Und seit dem Tag geh ich nimmer ohne Handy zum Gassigehen, am liebsten hätt ich die Polizei gerufen..

    Bei solchen Unverschämtheiten werd ich kiebig. Ich hätte mir den Hund wahscheinlich unter den Arm geklemmt und mich mit 'Na dann lass ich sie noch ne Weile suchen' abgedreht und so getan als wolle ich ihn irgendwo ins Gebüsch setzten.

    Zum Originalthema. Ich glaube, es ist schon eine relativ deutsche Eigenschaft Wildfremde eines Besseren belehren zu wollen. Innerhalb eines Gesprächs mach ich das auch. Aber mich mit so etwas von der Seite anzupöbeln hat idR eine ziemlich ätzende Antwort zur Folge.
    Ganz böse werde ich, wenn Leute mich zurechtweisen, wenn ich über eine rote Ampel gehe (und ja, verspätet auf dem Weg zum Flughafen mache ich das auch vor 10jährigen Kindern in Begleitung ihrer Mutter. Und wenn die extrem übergewichtige(!) rauchende(!!) Mutter mich dann blöd anpöbelt im Sinne von 'schlechtes Beispiel', gifte ich auch (im Weiterlaufen) fleißig zurück.)

    Was ich tue und lasse geht erstmal niemand etwas an, es sei denn er ist Polizist. Es ärgert mich auch maßlos, dass mich Leute ansprechen, die sich das bei einem großen jungen Mann nie und nimmer trauen würden! Besonders in Köln scheinen die Leute geradezu besessen davon, mich darauf hinzuweisen, wie die hiesigen Verkehrsregeln funktionieren. Dabei, man stelle sich vor, kenne ich die tatsächlich. Und stehe trotzdem nicth an einer roten Ampel an einer vollkommen leeren Straße.
    /rant over

    Wenn man sieht, wie Lebewesen die sich nicht wehren können Gewalt angetan wird, dann ist es schon wichtig, sich dazu zu äußern. Ob es dabei nun um Tiere geht oder Menschen. Und das ist manchmal gar nicht einfach.

    Letztens im Futterhaus war so eine unangenehmes, sehr runtergekommenes Päarchen, die ihren Hund angeschnuzt und relativ brutal rumgeschubst haben. Ich hab nix gesagt, die ca ein halbes Dutzend anderen Kunden und Verkäufer auch nicht. Es war an einer Grenze, wo die eigene Empörung noch kleiner ist als die eigene Feigheit.

    Meckern erzeugt eigentlich immer erstmal Zurückgemecker - ob der andere nun Recht hatte oder nicht. Der Hinweis an die Dobermannbesitzerin mit dem Stachelhalsband (sind die überhaupt noch erlaubt???) war viel geschickter - und hat dadurch auch was gebracht.

  • Zitat

    Wenn ich doch weiß, dass mein Hund zb aus gesundheitlichen Gründen zu dick/dünn ist, warum interessieren mich dann irgendwelche Kommentare? Klar, nerven würde es vielleicht schon..

    Für mich war es sehr demotivierend. Nicht jedesmal wenn jemand was sagt juckt es mich. Aber es gibt nunmal Tage an denen es mich mehr getroffen hat als an anderen, denn man leidet unter der Krankheit seines Hundes vorallem wenn man nicht weiß, ob man ihn durchbringt oder nicht. Und weil ich eben weiß wie man sich fühlen kann, unterlasse ich es anderen Menschen ungefragt meine Meinung aufs Auge zu drücken. Kommt man mit den Menschen ins Gespräch und gibt aus dem Gespräch heraus Tipps, hat man doch mehr gewonnen als wenn man ihnen irgendwas reindrückt, oder?

  • :ka: was ich gemacht hätte.. wahrscheinlich wär ich dran vorbeimarschiert und hätte gegrüßt.
    In meinem alten Dorf gab es auch einen sehr sehr fetten Jagdhund. Der war alt und hatte tausend kleine Wehwehchen. Das letzte Jahr zusätzlich noch einen Fussballgroßen Tumor im Bauch (was natürlich noch "fetter" machte).
    Der war gesundheitlich echt arm dran. Ich hätt mich net getraut die Herrschaften anzupampen. Im Laufe der Gespräche die man dann bei diversen Treffen so geführt hat wurd halt irgendwann auch die Gesundheit angesprochen und somit war das Thema eh vom Tisch.

    Was ich hingegen net mag und auch schonmal ne eMail schreibe: fette Zuchthunde diverser Kleinvereine die über Vätterleswirtschaft die besten Erfolge einheimsen und mit durchgedrücktem Rücken da stehen :pfeif:
    Ich mess da schon mit zweierlei Maß.

    Aber es is ja wie sonst auch. Der eine will belehren, der andre pöbelt halt mal rum, der nächste frägt nett, der andre schaut hin und lässt es aber gut sein und wieder andre holen den Tierschutz und bezeichnen wildfremde Leute frech als Tierquäler.
    Das ist net nur bei fetten Hunden so, dass lässt sich auf's kupieren ausweiten, diverse Fellschuren oder die Zwingerhaltung.

  • Zitat

    Wenn ich doch weiß, dass mein Hund zb aus gesundheitlichen Gründen zu dick/dünn ist, warum interessieren mich dann irgendwelche Kommentare? Klar, nerven würde es vielleicht schon..
    Aber wenn ich der Meinung bin, alles ist super mit meinem Hund und irgendjemand pöbelt mich von der Seite an, ist vielleicht ganz fassungslos, meint, mein Hund ist zu fett....dann würde ich mir Gedanken machen!
    [...]

    Echt? Ich würde nur wütend auf den Pöbler sein... was macht mich diese Sch****person dämlich von der Seite an???
    Das wäre meine Reaktion. Ich hätte auch keinen Bedarf mehr an weiteren Erläuterungen.

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