Die Pferdeprofis

  • Ja aber wer holt sich schon bewusst ein krankes Pferd?

    Ich hab 2015 einen Beisteller gesucht. Chronisch kranke Pferde sind mir zu Hauf angeboten worden. Nein danke das plus die utopischen Kosten hatte ich erst einschläfern lassen

  • Ja aber wer holt sich schon bewusst ein krankes Pferd?

    Ich hab 2015 einen Beisteller gesucht. Chronisch kranke Pferde sind mir zu Hauf angeboten worden. Nein danke das plus die utopischen Kosten hatte ich erst einschläfern lassen

    Nee, genau. Bewusst niemals.

  • Mein Pferd musste ich letztes Jahr im Alter von 21 wegen Kolik einschläfern lassen. 2 Monate vorher hatte er, durch falsche Hufbearbeitung, eine ganz üble Rehe, wegen der er noch immer Boxenhaft hatte. Als er so langsam auf dem Wege der Besserung war, bekam er (Wetterumschwung, zu wenig Bewegung) die schlimmste Kolik seines Lebens, die er leider nicht überlebte. Alleine die Tierarztkosten über die 2 Monate betrugen etwas über 2000 € , von den ganzen Kräutern, den Hufschuhen und dem Verbandmaterial reden wir da gar nicht erst.

    Nabor war mein 3. und letztes Pferd. Ich bin mittlerweile 61, ich könnte es nie verantworten mein Pferd einem ungewissen Schicksal zu überlassen.

    Selbst als ich 1995 seine Mutter kaufte, haste ich eine AKU machen lassen. Ich hätte mir niemals ein krankes Pferd gekauft, auch nicht als Beisteller. Ich glaube, die meisten Leute wissen überhaupt nicht auf was sie sich da einlassen. Die haben ihre rosarote Brille auf und wollen einfach nur ein Tier "retten" ohne sich auch nur im Ansatz klar darüber zu sein, was so Alles auf sie zukommt.

    Manchmal ist auch ein schnelles, schmerzfreies Ende besser, als ein längeres, schmerzhaftes und qualvolles Leben.

  • Bei FB hat sich der (angebliche) neue Besitzer gemeldet.

    Was schreibt er?


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    Aus meinem persönlichen Erleben:

    Beispiel 1: Stute, 21 Jahre alt, war bis zu ihrem Sehnenschaden meine (kostenlose) Reitbeteiligung. Stand in Privathaltung, die Haltung von 2 Pferden (Offenstall) war möglich. Das 2. Pferd war das Pony der Tochter (damals 10 Jahre alt, die Tochter, nicht das Pony) der Halterin, Ausreitgelände direkt vor der Tür. Als klar war dass die Stute mit dem Sehnenschaden nicht mehr reitbar ist, wurde sie als Beistellpferd abgegeben an die Besitzerin eines Turnierpferdes, die dieses auch auf dem Hof hielt.

    Die Stute hatte dort noch gute 3 Jahre in artgerechter Haltung, bis die immer wieder auftretenden Sehnenprobleme nicht mehr mit Kühlen und dann Schmerzmittel auszugleichen waren.

    Beispiel 2: Wunderschöner Rappe, Spezialbeschlag an allen 4 Hufen, immer wieder längere Phasen wo er nicht mehr reitbar war. Mutter und Tochter hingen sehr an dem Pferd, als nach etlichen kostenintensiven Behandlungen klar war, dass es nichts mehr gibt mit reiten, wurde er als Beistellpferd in der Nähe der Besitzer untergebracht. Kost und Logis waren frei, dafür haben Mutter und Tochter die gesamten palliativen Kosten (Schmerzmittel bei Bedarf, Spezialbeschlag, Futtermittelzusätze) übernommen. Er hatte auch noch mehrere Jahre als "Frührentner" in artgerechter Haltung als Beistellpferd für ein in Privathaltung befindliches Turnierpferd.

    Beispiel 3: Shetlandpony wurde angeschafft als reines Beistellpferd für das eigene Pferd. Der wird betüdelt und gepflegt, und ist zu allerlei Unsinn zu gebrauchen (Nachdem das mit dem Schlittenziehen letztens so gut geklappt hat, hat die Besitzerin sich kurzentschlossen mit Skiern von ihm ziehen lassen - muss herrlich gewesen sein, nur mal als Beispiel.).

    Beispiel 4: Ältere Stute mit starker Arthrose wurde verschenkt an eine Frau, die einfach nur ein Pferd zum betüddeln wollte. Das Pferd war austherapiert, galt als nicht mehr reitbar, und der Beschenkten war klar, dass sie immer mal wieder mit Schmerzmitteln agieren muss, bis eben auch das nicht mehr reicht, und es dann in den Pferdehimmel geht. Nach einem knappen Jahr betüddeln und angemessener Bewegung hat die Besitzerin festgestellt, dass dieses Pferd tatsächlich so gut drauf war, dass es mit Spaß und schmerzfrei Schrittausritte machen konnte.

    Insgesamt hatte diese Stute noch 7 oder 8 gute Jahre bei ihr.

    .................

    Ich selber habe das große Glück, seit 13 Jahren an einem Stall zu stehen mit meinem Pferd, wo die Bedingungen so artgerecht sind wie ich es mir für mein Pferd wünsche, und die Stallbetreiber wirklich nett und sorgsam mit den Pferden umgehen.

    Momentan braucht er mich sehr intensiv, aufgrund von Boxenknast wegen eines Sehnenschadens - aber ansonsten ist er wirklich glücklich mit seiner "Rentnerband", mit der er sonst täglichen Weidegang hat, und ansonsten immer eine saubere Box wo er Ruhen und auch in Ruhe Fressen kann.

    Mich braucht mein Pferd nicht zum Glücklichsein.

  • Für mich ist die allerkleinste Mindestanforderung für ein Pferd schmerzfrei Schritt gehen zu können... wenn das nicht gegeben ist, dann muss man sich eben seiner Verantwortung stellen

    Genau.Mein Pferd war mit 22 auch noch nicht uralt.Aber er hatte ein kaputtes Gelenk am Vorderbein.Er hätte nichtmals den Kopf zum Grasen senken können,ohne Schmerzen durchs Gewicht.Entweder voll Schmerzmittel pumpen bis unterm Schopf oder ..

    Ich habe mich für oder (einschläfern)entschieden,da er ohne Massen an Medis,keinen Schritt ohne Schmerzen mehr hatte machen können.Und das ist man seinem Tier schuldig,finde ich.

  • Mich braucht mein Pferd nicht zum Glücklichsein.

    Aber dein Geld schon grinning-dog-face und das ist es ja leider oft, um was es wirklich geht. Wenn jemand die vollen Kosten übernimmt darf gerne jemand der Omi noch ein Pferd hinstellen. Die freut sich, ich kümmere mich auch.

  • Was schreibt er?

    Angeblich war Chalet vor Schmerz aggressiv, als er bei ihm ankam und mit Hilfe einer Physiotherapeutin und Trainerin geht es ihm jetzt aber gut und er sei glücklich und schmerzfrei.

  • Mich braucht mein Pferd nicht zum Glücklichsein.

    Aber dein Geld schon grinning-dog-face und das ist es ja leider oft, um was es wirklich geht. Wenn jemand die vollen Kosten übernimmt darf gerne jemand der Omi noch ein Pferd hinstellen. Die freut sich, ich kümmere mich auch.

    Ja, das liebe Geld ...

    Spoiler anzeigen

    Wo wohnst du? Wenn mir hier einer der Kumpel von Max stirbt, während Max noch nicht fit ist, bekomme ich ein Problem - wie nahezu jedes Pferd benötigt er Gesellschaft bei seinem derzeitigen Boxenknast von einem weiteren Pferd, weshalb ich derzeit in der Mittagszeit zum Kühlen, aber auch zum Pferdewechsel hin muss. Geht aber auch nur deshalb, weil dann eben immer noch 2 Pferde zusammen auf der Wiese stehen können.

    Er müsste dann aber Blickkontakt haben zum anderen Pferd (evtl. ein Paddock, oder ein kleines für ihn abgetrenntes Wiesenstück bei der Omi, wenn sie Weidegang hat.).

    Das wäre für mich die letzte Option für einen schönen Lebensabend für ihn - aber dafür würde er nicht den Eigentümer wechseln (=Kostenübernahme durch mich), und ich habe ziemlich konkrete Vorstellungen von den Haltungsbedingungen, wozu eben auch das Handling der Menschen mit einem Pferd gehört.

    Allerdings denke ich, meine Stallbetreiber würden im Falle dieses Worstcase auch gemeinsam mit mir nach einer Lösung suchen, wie Max Gesellschaft hat ohne dass eines der Pferde dafür alleine stehen muss. Wir haben da auch noch 2 Stuten in Offenstallhaltung. Aber auch davon ist eine Ponystute schon mindestens 30... wenn nicht schon drüber.

    Im Moment ist es einfach sehr zeitaufwändig für mich (von den Kosten rede ich jetzt mal nicht), läuft aber dafür absolut hervorragend für mein Pferd. Dem geht es nämlich auch mental derzeit (noch) richtig gut. Das 3x tägliche Betüddeln und Versorgen scheint derzeit noch ein Ausgleich für den fehlenden Weidegang mit seinen Kumpels zu sein - wobei da der Anteil an seiner täglichen kleinen Mash-Portion (ohne die er sein Cortikosal nicht frisst) und der täglich von mir frisch gezupften Grasration sicher signifikant zu seinem Wohlbefinden beiträgt xD

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