Hundehaltung in den USA/andere Länder - Unterschiede

  • Ich dachte hier gings eigentlich nur um persönliche Erfahrungsberichte. Nichts anderes habe ich geschrieben. In den Regionen in denen ich gelebt habe waren das meine persönlichen Beobachtungen. Ich sag ja nicht, dass das representativ für das ganze Land stehen muss. Ich seh allein schon zwischen meinem früheren Wohnort und meinem jetztigen Unterschiede. Und die liegen nicht sehr weit ausseinander. Aber es gibt schon Tendenzen.

  • Zitat

    Es geht doch hier aber um Tendenzen und eigene Erfahrungen...und das ist doch eigentlich ganz interessant...


    Hei jo......aber man sollte doch bei Erfahrungsberichten auch immer hinterfragen wie diese gebildet wurden.

    Von 2007 bis 2010 habe ich in Georgia gelebt.....muesste ich anhand dieser 3 Jahre Suedstaaten ein en Erfahrungsbericht abgeben waere das Fazit das den Amerikanern die Hundehaltung generell verboten werden muesste.

    In Washington State & Kalifornia wiederrum waere mein einseitig gepraegtes Fazit das die USA das Paradies fuer Hunde auf Erden ist......und was stimmt denn nu?......welche Art Hundehalter sind die Amerikaner?

  • Zitat

    Du weißt doch.. die Dame die ihr e-collar liiiiiebt ;D Die ist typisch :lol:


    Solange das E-Collar flauschig pink umhuellt ist strahlt die Sonne und die Welt ist einfach nur schoen :p

  • Zitat

    Ich dachte hier gings eigentlich nur um persönliche Erfahrungsberichte. Nichts anderes habe ich geschrieben. In den Regionen in denen ich gelebt habe waren das meine persönlichen Beobachtungen. Ich sag ja nicht, dass das representativ für das ganze Land stehen muss..


    Ich weiss......aber die Ausgangsfrage war

    Zitat

    Huhu!

    Angeregt durch den Millan-Fred,

    Wollte ich fragen wie die Hundehaltung dort aussieht im Gegensatz zu hier?

    Was ist "besser oder schlechter"?
    Was ganz anders?


    ...und darauf gibt's eben kein allgemeingueltiges Urteil.

  • Weil vorher jemand was von einer Pferderanch geschrieben hat.
    Ich hab in Kalifornien auf einer kleinen Ranch mitgearbeitet, die Hippotherapie mit behinderten Kindern macht. Die haben die Pferde besser gehalten, als ich es hier in den Ställen meist gesehen hab.
    Jedes Pferd hatte einen eigenen Paddock mit Unterstand. Sie waren halt nicht zusammen, aber über den Zaun hinweg war Kontakt möglich und sie kamen regelmäßig zusammen raus zum Laufen.
    Dort war es wirklich toll!
    Meine Gastfamilie hatte zwei Katzen. Die wurden so gehalten, wie meine auch - konnten rein und raus, wie sie wollten. Das einzige was ich ziemlich erschreckend fand, dass manchmal einfach vergessen wurde, sie zu füttern :/ Das hab dann meistens ich gemacht und allgemein wurden die Katzen sehr oft ignoriert. Sie wurden übrigens angeschafft, weil sie weniger Aufmerksamkeit brauchen, als ein Goldie, den sie davor hatten...


    Griechenland kann ich mich noch erinnern...das hat mich damals schwer geschockt und ich nehme es meinen Eltern noch heute übel, dass ich dem Kätzchen nicht helfen durfte.
    Da ist vor einem Supermarkt immer eine kleine Katze gesessen. Ganz schwarz und sicher noch keine 8 Wochen alt. Sie war unheimlich süß. Ich hab sie Jeany genannt. Nach ein paar Tagen hinkte der kleine Kerl und benutzte ein Hinterbein nicht mehr richtig. Es war furchtbar anzusehen. Ich hab mich dann mit meinen 12 Jahren überwunden in gebrochenem Englisch im Supermarkt nachzufragen, ob die Katze wem gehört und was sie hat.
    Da hat die Verkäuferin gemeint, es wäre ihre und der hätte halt ein gebrochenes Bein, nicht schlimm. Ich hab sie gefragt, ob sie nicht zum Tierarzt gehen will, weil er nicht laufen kann. Sie meinte das wäre nicht nötig. Ich war wirklich kurz davor, die Katze einfach einzustecken und wegzulaufen, aber meine Eltern hätten mich gezwungen, sie zurück zu bringen. Ich war einfach zu blöd und jung, um da selbst was zu machen. Das tut mir noch heute so Leid. Tage später war die Katze weg. Ich hab Rotz und Wasser geheult :sad2:

  • Zitat


    In Washington State & Kalifornia wiederrum waere mein einseitig gepraegtes Fazit das die USA das Paradies fuer Hunde auf Erden ist......und was stimmt denn nu?......welche Art Hundehalter sind die Amerikaner?

    Ich habe an der Westküste zum Beispiel ein Jahr lang das komplette Gegenteil erlebt....
    Ich glaube in jedem Land und in jeder Region gibt es solche und solche ;)

  • Ich hätte hier noch Erfahrungen aus der Russischen Föderation anzubieten....
    Auch hier kann man sicherlich kein allgemeines Urteil bilden, denn das Land ist riesig und die Lebensumstände vielschichtig...

    In Irkutsk lebten die Hunde zumindest in den alten Holzhausvierteln ähnlich wie hierzulande Freigängerkatzen - sie durften eigenständig raus, konnten sich aber auch in die Wirtschaftsräume im Erdgeschoss zurückziehen.
    Dort war ich auch auf einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb zu Gast, die Familie hatte zwei Hütehunde (sahen aus wie "Riesencollies"), die sich frei auf dem Hof und den umliegenden Wiesen bewegen durften.

    Riga, ist zwar Lettland, aber russische Gastfamilie: hielten einen Westie, einen kleinen Senior, der von der Familie liebevoll verwöhnt wurde.

    In Russland gibt es das ganze Spektrum: Familienhunde, aber auch sehr aggressiv wirkende Kettenhunde, Straßenhunde.
    Hunde werden dort aber teilweise auch zum persönlichen Schutz vor Kriminalität gehalten - möglichst imposante Rassen, mit allen Problemen, wenn die Halter nicht in der Lage sind, diese entsprechend zu führen.

  • so ich bin jetzt hier in Florida und kann ein bisschen berichten.

    Ich war in der Mall. Im Puppystore. Verschiedene Hunde in kleinen Gitterboxen auf dem Boden. Man wird gebeten sich nach jedem Hund die Haende sauber zu machen. Sonst gibt es keine Regeln.
    Ein Hund kostet so um die 300-400 euro. Es gibt veschiedenste Rassen, die dort teilweise allein im Kaefig sitzen. Sie schlafen oder kauen auf dem Napf rum - spielzeug haben sie nicht und leben tun sie auf Papierstreifen.

    Es gibt kleine Kabinen, wo man mit seinem ausgesuchten Hund probespielen kann...


    Allgemein habe ich noch keinen freilaufenden Hund gesehen. Einige sind ziemlich dick.
    Ich vermute, dass viele ihre Hunde in solchen puppystores kaufen, es wirkte schon sehr normal!

    Ich werde bestimmt noch etwas mehr erleben. ich werde weiter berichten... aber allgemein wird das Wohl von Tieren hier glaube ich nicht sooo sehr beachtet. Wir waren mit den Kindern im Zoo und die Gehegegroesse hat mich erschreckt. Herdentiere wurden sogar teilweise allein gehalten, wie ich das so gesehen habe.

    Ich bin gespannt, was ich noch so berichten kann...
    In der Hinsicht bin ich sehr froh, dass ich in Deutschland lebe und ich glaube mein Hund hat ein Traumleben!

    ohhh ich vermisse Milo soooo sehr :(

  • Ich lebe nun seit 20 Jahren in Bangkok/Thailand.

    Wer hier ein Haus hat, hat im Allgemeinen auch einen Hund. Dessen Aufgabe ist es, das Haus zu bewachen.

    Auf dem Lande leben die Hunde draussen und bekommen Reis mit irgendwelchen Resten. Tieraerztliche Versorgung ist dort wohl eher nicht gegeben. Die Hunde laufen frei herum und vermehren sich fleissig. Das heisst aber nicht, dass die Menschen ihre Hunde nicht lieben. Sie wissen es nicht anders.

    In den Staedten, besonders in Bangkok, ist es etwas anders. Auch hier haben Hausbesitzer Hunde zum Bewachen. Diese Hunde sind meist im Garten/Hof und schlafen auch draussen. Es sind weniger Rassehunde als irgenwelche Mixe. Kastriert werden nur wenige (und meist auch nur auf Betreiben auslaendischer Tierschutzorganisationen) und sie laufen teilweise auch ausserhalb des Grundstuecks herum.

    Entsprechend gibt es unendlich viele Strassenhunde, die sich wiederum vermehren. Die Hunde sind eigentlich nicht aggressiv sondern eher lethargisch, vielleicht auch aufgrund der grossen Hitze. Trotzdem haben Thais meist furchtbare Angst vor ihnen. Die Strassenhunde leben von Muell oder von dem, was freundliche Menschen ihnen hinstellen. Viele werden von gutherzigen Samaritern gefuettert.

    Dazu gibt es dann die teuren reinrassigen Hunde, vorzugsweise auch kleine Rassen im Handtaschenformat, die im Haus leben und als Schosshunde gehalten, endlos verwoehnt und nicht erzogen werden. Gern auch mit Kleidchen und Glitzerhalsbaendern verziert. Wer sich so einen teuren Hund und Zubehoer leistet, leistet sich auch den Tierarzt. Tierkliniken mit 24 Std. Service sind hier in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Das scheint ein lukratives Geschaeft zu sein. Der Service ist aber auch wirklich gut.

    Die Hunde laufen eher so mit. Erziehung ist nicht so das Thema. Auslaufmoeglichkeiten gibt es in der Stadt auch nicht, in keinem Park sind Hunde erlaubt, und entsprechend geht man auch nicht mit seinem Hund spazieren. Es ist sicher auch nicht schoen, weder fuer Hund noch Halter, an vielbefahrenen Strassen in der Hitze und den Abgasen herumzulaufen, auch mit der Gefahr, von einem Rudel Strassenhunde angemacht zu werden.

    Ich kenne eine Auslaenderin, die regelmaessig mit ihrem ganzen Rudel von bis zu 5 Hunden spazierengeht. Sie hat eine Spruehflasche mit Essig am Guertel, mit der sie im Fall der Faelle die Strassenhunde abschrecken will.

    Insofern gehen meine 3 Hunde auch nicht Gassi. Sie haben einen grossen Garten zur Verfuegung mit viel Rasenflaeche, Sonne, Schatten und ueberdachten Plaetzen - ganz wie es ihnen beliebt. Die meiste Zeit am Tag verdoesen sie sowieso oder sonnen sich (!) bei 35 Grad im Schatten. Abends nehme ich sie mit ins Haus, schlafen tun sie auch drinnen. Ich haette zuviel Angst, dass ein Einbrecher ihnen vergiftetes Fleisch hinwirft, um sie auszuschalten.

    Vor Jahren habe ich einen Grundkurs in Hundeerziehung mit unserer Lucky hier mitgemacht. Dort waren fast nur Auslaender oder gemischte Ehepaare mit ihren Hunden. Die Hunde waren allerdings alles Strassenmixe.

    Mein Fazit: Die Menschen moegen grundsaetzlich Hunde und diese gehoeren auch zur Familie. Ueber Haltung, Erziehung und Gesundheit (unkontrollierte Vermehrung) gibt es jedoch viel zuwenig Wissen. Das aendert sich jetzt erst ganz allmaehlich.

    Gruss aus Bangkok
    Soidog

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