schon 13 Jahre im Tierheim

  • Zitat

    insofern kann sich der Hund noch glücklich schätzen:

    in Spanien würde er gar nciht mehr leben...

    Früher dachte ich so. Und ich denke teils auch noch so. Aber eben nur teils. Je nachdem, WO der Hund lebt. Aber wenn ein Hund in einem Zwinger, der gerade mal einen oder zwei Quadratmeter groß ist und nur aus Matsch besteht oder ein ebenfalls nur 1-2 qm "großer" Raum mit Mauern rundherum und einem Betonboden ist oder mehr als 10 Jahre an einer 2 Meter-Kette, Wind/Regen/Schnee schutzlos ausgeliefert ... dann finde ich den Tod besser als ein jahrelanges Ausharren unter diesen unwürdigen Umständen. Wohlgemerkt: Für einen Hund, ein Lauf- und Schnüffeltier.

    Unsere Kira hatte zumindest das Glück, als Jagdhund genutzt zu werden. Sie lebte zwar auch 13 Jahre im Zwinger, kam aber wenigstens die paar Tage im Jahr raus, wo es zur Hasenjagd in Italien ging. Viele sagten, man solle sie erlösen, statt sie zu operieren, zu behandeln und nach Deutschland zu karren, als sie nach den 13 Jahren zum Tierschutz kam. Heute - Kira lebt seit Mitte September 2011 bei uns - kann ich sagen, dass diese Hündin sich perfekt bei uns eingelebt hat und es besonders liebt, weich, warm und bequem zu liegen ;-) Sie läuft astrein an der kurzen Leine und trotz Taubheit außerhalb frei (vorsorglich mit hinter sich herziehender Schleppleine). Sie ist wahrlich ein Traumhund, absolut unkompliziert.
    Kira verträgt sich mit allen Artgenossen und liebt alle Menschen, Aggression ist etwas, was ihr vollkommen fremd ist.

    Mein Mann und ich sind uns jetzt schon einig, dass auch später wieder ein oder zwei alte Hunde bei uns einziehen werden. Denn es gibt einfach viel zu viele dieser Hunde in den Tierheimen.

    Viele Grüße

    Doris

  • hm... heisst das, du wärst dafür, Hunde, die über einen bestimmten Zeitraum nicht vermittelt werden, tatsächlich einzuschläfern? :???: Oder hab ich da was falsch verstanden?

  • Zitat

    hm... heisst das, du wärst dafür, Hunde, die über einen bestimmten Zeitraum nicht vermittelt werden, tatsächlich einzuschläfern?

    In den "Lagern", die ich nicht Tierheime bezeichnen möchte, ja.
    Die Hunde werden dort nicht regelmäßig gefüttert, sehen teils kein Tageslicht, ärzliche Versorgung findet nicht statt und vermittelt werden diese Hunde schon alleine deshalb nicht, weil jeder Hund Geld in die Kassen des Lager-Betreibers spült.

    Bei einem Hund in einem normalen Tierheim besteht halt immer noch die Möglichkeit, dass er doch ein Zuhause findet. Wer möchte einem Hund diese Chance - und sei sie noch so gering - nehmen. Wer möchte über Leben und Tod entscheiden? Aber JA, ich sehe dieses "Leben" auch bei Langzeitinsassen in manchen deutschen Tierheimen zwiespältig.

    Viele Grüße

    Doris

  • Ich kann Doris da irgendwie verstehen, jedoch bin ich da zwiegespalten. Irgendwas in mir sträubt sich, wenn ich daran denke, die Langzeitinsassen im TH einfach einzuschläfern....klar, vielleicht wird ihnen einiges abgenommen, aber sie können ja nix dafür, dass sie da drin sitzen.

    June tut mir leid. Sie hat ihr gesammtes Leben im Tierheim verbracht. Sie hat ein Zuhause verdient....

    Ganz ehrlich, ich hab absolut nichts gegen Listis...null komma null! Ich würde zu gerne so einem Hund ein Zuhause geben, das Alter ist mir egal....wir haben jetzt ja auch die Labbi-Oma übernommen.
    Aber ich könnte mir einen Listi schlicht und einfach nicht leisten. Das ist es, was mich davon abhält.
    Ich zahle für Luni 130€ Steuer im Jahr, für einen Listi wären es 1056€. Dieses Geld habe ich nicht. Mein Mann hätte so gern einen Bulli, ich mag die Rottis so sehr, die Pits gefallen mir auch...aber wir können es uns einfach nicht leisten, solch einen Hund zu holen, weil es am Geld fehlt. Die Versicherungen sind für Listis meist ja auch teurer :/

  • Zitat

    insofern kann sich der Hund noch glücklich schätzen:

    in Spanien würde er gar nciht mehr leben...


    Ist das wirklich so ???
    Sind 13 Jahre Tierheim besser? Eure Meinung dazu würde mich echt interessieren...

  • Zitat

    Ich kann Doris da irgendwie verstehen, jedoch bin ich da zwiegespalten. Irgendwas in mir sträubt sich, wenn ich daran denke, die Langzeitinsassen im TH einfach einzuschläfern....klar, vielleicht wird ihnen einiges abgenommen, aber sie können ja nix dafür, dass sie da drin sitzen.

    June tut mir leid. Sie hat ihr gesammtes Leben im Tierheim verbracht. Sie hat ein Zuhause verdient....

    Ganz ehrlich, ich hab absolut nichts gegen Listis...null komma null! Ich würde zu gerne so einem Hund ein Zuhause geben, das Alter ist mir egal....wir haben jetzt ja auch die Labbi-Oma übernommen.
    Aber ich könnte mir einen Listi schlicht und einfach nicht leisten. Das ist es, was mich davon abhält.
    Ich zahle für Luni 130€ Steuer im Jahr, für einen Listi wären es 1056€. Dieses Geld habe ich nicht. Mein Mann hätte so gern einen Bulli, ich mag die Rottis so sehr, die Pits gefallen mir auch...aber wir können es uns einfach nicht leisten, solch einen Hund zu holen, weil es am Geld fehlt. Die Versicherungen sind für Listis meist ja auch teurer :/


    Ich verfolge das Schicksal von June schon länger und würde soo gerne etwas tun.


    Wenn eine Aufbahme bei dir nur an der erhöten Hundesteuer scheitert ... ich beteilige mich gerne. Vielleicht finden sich noch mehr leute?
    Gemeinsam wäre das doch zu schaffen.

  • Die arme Maus.
    Mir fallen so viele ähnliche Schicksale ein - von Hunden auf und fernab der Liste.

    Bei einigen Langzeit-Insassen ist es natürlich schwierig, die richtigen Menschen zu finden - weil schwierig oder ganz besondere Bedürfnisse. Besonders tragisch finde ich die Situation aber bei den Hunden, die einfach nur unkompliziert und lieb sind - und trotzdem immer wieder übersehen werden. Und wie Doris sagt, viele Menschen sagen täglich: DER Hund ist ja einfach nur lieb, wenn ich mein Haus / Wohnung / Garten / neuen Job habe, hole ich mir nur DEN. Und dann sieht man genau diese Menschen, wie sie den jungen Hund aus dem Nachbarzwinger mit aufs heimische Sofa nehmen ... seufz ...

    Es gibt keine klügere Entscheidung im Leben, als die für einen alten Hund.

  • Zitat

    hm... heisst das, du wärst dafür, Hunde, die über einen bestimmten Zeitraum nicht vermittelt werden, tatsächlich einzuschläfern? :???: Oder hab ich da was falsch verstanden?


    Bin zwar nicht Doris....aber ja, bevor ein Hund sein restliches Leben im Zwinger abfristet sehe ich die Euthanasie humaner an als lebenslange solitaere Gefangenschaft.

  • Artax war neun Jahre im Spanischen Th also bitte nicht alle übereinen Kamm scheren.

    Ich denke ein Hund der seit 10 Jahren im Heim sitzt, normal frisst und spielt, dann ist das was anderes als wenn ein 10 Jahre alter Hund ins Heim kommt und sich aufgibt, weil ihm sein zuhause fehlt

  • Bei uns im Tierheim sitzen auch zwei Listenhunde seit über zehn Jahren...ein anderer ist nach ähnlich langem Aufenthalt vor ein, zwei Jahren im Tierheim gestorben. Ist also kein Einzelschicksal.
    Die beiden Hunde sind übrigens unverträglich...wie die im Tierheim leben kann sich also jeder ausmalen...
    Ich will mit Sicherheit nicht pauschal urteilen, aber es gibt Hunde, die so eine minimale Vermittlungschance haben, dass sie in meinen Augen besser euthanasiert werden sollten...

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