Warum große Wohnung bei einem Hund?



  • Ich glaube viele lesen das nicht richtig. Doris sagt: Das KANN man von ihr auch hören. Je nach Hund!


    Und genau das finde ich gut. Eine Pflegestelle/Tierheim muss für jeden Hund das passende Herrchen/Frauchen finden. Das man einem 70jährigen nicht unbedingt einen Welpen gibt, klar. Ebenso das jemand wie ich mit einem Arbeitshund völlig überfordert wäre, auch klar.


    ABER.... Ja, aber. Viele Tierheime pauschalisieren das! Dann ist es so wie Kamikatze sagte, über 60? Vergiß es.
    Arbeitslos? Vergiss es. Und so weiter.
    So sitzen viele Tiere irgendwo in Heimen für die es eigentlich wunderbare Halter gäbe.
    Leider arbeiten eben doch noch viele TH nicht so gut wie Schlaubi als Pflegestelle, die genau guckt welcher Typ Mensch nun da sitzt und obs passen könnte.


    Und ehrlich, wer im 3. Stock ohne Aufzug wohnt, da wird ein ehemaliger Zwingerhund von mal eben 30 Kilo und schon angeschlagenen Gelenken nicht glücklich! Und der neue Halter auch nicht. Da brauchts eben den eigenen Garten und das Erdgeschoß.

  • Die Wohnungsgröße halte ich tatsächlich bei keinem Hund für ausschlaggebend. Ein Korb und zwei Näpfe...dafür ist doch in jeder Studentenbutze Platz.
    Garten...ich seh das wie bei uns Menschen...ein Garten ist ein Stück mehr Lebensqualität und er ist praktisch...aber wirklich erforderlich? Bei Herdenschutzhunde, ja...aber bei allen anderen Rassen?
    Wir haben mit zwei großen Hunden jahrlang in einer 64qm-Wohnung ohne Garten gelebt...jetzt auf 100qm mit eingezäuntem Garten und riesigem uneingezäuntem Hof. Hundehaltung ist jetzt definitiv praktischer und vielleicht auch noch etwas schöner (sowohl für die Hunde als auch für uns), aber weder wir noch die Hunde waren in der kleineren Wohnung ohne Garten unglücklich.

  • Wir haben aktuell ca. 140 m² und Janosch darf auch überall rein (es stehen aber nicht alle Türen dauerhaft offen). Er sucht sich immer den Platz den er grad am tollsten findet. Wenn er todmüde ist, geht er am liebsten ins Schlafzimmer oder Arbeitszimmer (halt dahin wo er am meisten Ruhe hat), wenn er nur ein wenig dösen will, liegt er im Flur oder Wohnzimmer, wenn wir gekocht haben und es riecht noch toll, bleibt er in der Küche liegen. Da alles würde aber auch auf 50 m² gehen, drinnen wird prinzipiell geruht. Allerdings wäre es mir persönlich zu eng mit zwei Erwachsenen und einem Berner Sennen auf 50 m². Da wäre er mir wahrscheinlich wirklich irgendwie immer im Weg.


    Von der Haltung größerer und großer Rassen in Etagenwohnungen selbst mit Aufzug halte ich persönlich nix. Habs selbst bei einer Freundin gesehen. Da war der Aufzug über mehrere Monate defekt. Irgendwann waren die guten Vorsätze futsch, den 15 kg-Hund in den 3. Stock zu tragen.


    Im Übrigen habe ich die Welpenzeit mit Garten wesentlich angenehmer empfunden als beim ersten Hund in Wohnungshaltung. So konnte ich direkt aus dem Bett mit Hausschuhen (wenn Welpi wach ist, zählt jede Sekunde, wie einige hier sicher bestätigen können) in den Garten gehen. Janosch war auch wesentlich schneller stubenrein, während bei meinem ersten Hund ein paar Mal ein Missgeschick im Aufzug oder vor dem Aufzug passiert ist.


    Zitat

    Der Garten ist oft ein Luxus, bei vielen Hunden kein Muss, aber dennoch bei manchen unverzichtbar.


    Sehe ich genauso. Bei Janosch wäre der Garten sicher nicht unverzichtbar. Aber er liebt es draußen zu sein. In der Sonne zu dösen, seine Nase in den Wind zu halten und Mäuselöcher aufzubuddeln.

  • Die Sprüche höre ich sich oft, vor allem, weil ich mit Buddy (Doggen-Mix, 47kg) in einer WG wohne.


    Gerade, wenn ich zu meinen Eltern aufs Dorf fahre, höre ich oft „Ach der arme Kerl, in ner Stadtwohnung wird der doch nicht glücklich.“ oder „Das ist aber kein Hund für ne Wohnung.“


    Warum an Leute in einer WG nicht oder nur ungerne vermittelt wird verstehe ich auch nicht. Meine Mitbewohnerinnen lieben Buddy und er sie! Er ist so gut wie nie alleine und wenn ich mal krank bin oder sonst wie verhindert, weiß ich, das Buddy dennoch gut versorgt ist.
    Ach und ich bin dennoch die einzige Bezugsperson...


    Liebe Grüße


    Tania


  • Ich seh es so, wie die meisten anderen hier. Ich habe von einer 27qm Einzimmerwohnung, über 120 qm 3 Zimmerwohnung, bis hin zum nun 400qm Haus, immer die gleiche Erfahrung gesammelt : Hunde sind sowieso immer da, wo auch wir sind. Den Platz den sie dabei wirklich beanspruchen ist je Raum höchstens 2qm Decke und die bekomme ich jawohl in einer noch so kleinen Wohnung unter :D
    Auch bei uns heißt es im Haus wird nicht gespielt oder getobt, draußen könnt ihr Gas geben.



    Kenne ich nur zu gut, denn ich habe mit einigen solcher TS zu tun. Nun gut müssen sie selber wissen, für sinnvoll halte ich so eine Einstellung aber sicher nicht.
    Allerdings bin ich mittlerweile froh über einen Garten, denn mein Hund ist mit fortschreitenden Verlauf seiner krankeit inkontient geworden und kann nicht mehr wirklich einhalten.

  • Hallo
    wir haben ne Mittelgroße Wohnung (3,5 Zimmer) und einen recht großen Hund (etwa 58cm). Wir wohnen zwar im Erdgeschoss aber 3 Stufen sind zu gehen und die mussten wir unseren alten Hund (25kg) immer hochtragen.
    Garten haben wir keinen, nur einen Hof und der gehört noch 3 anderen Partien, deswegen können wir Filou mom. noch nicht einfach alleine in Hof schicken.
    Aber ich denke nicht dass unser Hund unglücklich ist ;)
    Drinnen schläft er, draußen tobt er ... das passt doch =)
    Die TH Mitarbeiterin meinte auch- denen isses egal wie groß die Wohnung ist, hauptsache der Hund wird druaßen ausgelastet ... und so ist es doch.
    Was bringt mir ein Haus mit Garten wenn ich den Hund sonst nicht bewege? NIX ...


    Liebe Grüße

  • Zitat

    [Ich glaube viele lesen das nicht richtig. Doris sagt: Das KANN man von ihr auch hören. Je nach Hund!


    Jap :gut:


    Ich bin mir sicher Doris prüft jede Anfrage sehr genau. Nur ist es auch im Interesse der Tiere, dass ein dicker Bernhadiner mit HD nicht in den siebten Stock ohne Aufzug vermittelt wird. Ebenso muss man einen Welpen nicht unbedingt in die Hände einer 85jährigen geben. Denn verantwortungsvolle Vermittlung bedeutet ja, dass man ein langfristiges zu Hause für den Hund schafft.


    Schlussendlich profitieren davon auch die Menschen davon, wenn Tierschützer auch mal unangenehme Tatsachen ansprechen. Würde ich Doris heute um einen zweijährigen Jagdhund bitten, würde sie mir höchstwahrscheinlich den Vogel zeigen. Würde ich ihr aber unsere Situation beschreiben und ein umsetzbares Modell entwickeln wie der Tagesablauf des Hundes trotz Berufstätigkeit gut gestaltet werden kann, hätte sie bestimmt eine Lösung für mich.



    Zitat

    ABER.... Ja, aber. Viele Tierheime pauschalisieren das! Dann ist es so wie Kamikatze sagte, über 60? Vergiß es.
    Arbeitslos? Vergiss es. Und so weiter.
    So sitzen viele Tiere irgendwo in Heimen für die es eigentlich wunderbare Halter gäbe.
    Leider arbeiten eben doch noch viele TH nicht so gut wie Schlaubi als Pflegestelle, die genau guckt welcher Typ Mensch nun da sitzt und obs passen könnte.


    Da stimme ich Dir total zu.
    Wir sind aus einem TH ja auch achtkantig rausgeflogen - weil unter 30 :hust:


    Im Tierheim meines Vertrauens wird eigentlich immer eine Lösung angeboten. Dann geht halt nicht der dicke HD-Bernhardiner in die Etagenwohnung, sondern ein kleinerer Mischling, den man notfalls auch ein paar Stufen tragen kann.


    Allerdings sind die Menschen da oft unbelehrbar. Da muss es der bissige Problemhund sein (weil er hübsch ist) auch wenn Zeit und Erfahrung fehlen, daran zu arbeiten. Bieten die Pfleger dann einen ähnlichen Hund an, der durchaus für Anfänger geeignet ist, fühlt man sich direkt auf den Schlips getreten und wettert eine Woche gegen das Tierheim. Hätte man aber den Problemhund mitgegeben, hätte man spätestens nach dem zweiten Besuch in der Ambulanz auch gestänkert. Oder die Leute bei denen es unbedingt der Deutsch-Drahthaar sein muss, der schon drei Jahre jagdlich geführt wurde ... als Hund für Renter ohne Garten. Da fehlt dann oft auch jede Einsicht. Die Leute würden ja alle ein Tier bekommen, nur eben eines das passt.

  • Wir haben ein Haus von 160qm, leben dort mit unseren 3 Pelznasen. Die sollen aufgrund ihres Alters keine TReppen steigen, leben also nur im Erdgeschoss auf 80qm.


    Den Vorteil des Gartens sehe ich darin, dass sie nicht mehr allzulange Spaziergänge unternehmen wollen (1h mittags), und der Rest des Tages wird bei Ballspielen oder Nasenarbeit im Garten verbacht. Hätte ich junge Hunde sehe ich keinen Grund unbedingt einen Garten haben zu müssen. Schöner ist es, es geht aber auch ohne, wenn man ihnen draußen genug bietet.

  • Hallo,


    ich denke des größenteils an der menschlichen Vermittlung (Kommunikation) zwischen TS und Interessent hängt.
    Aber auch sollte man seine eigene Lebenssituation und Wohnverhältnisse selbstkritisch einschätzen können, bevor man auf Hundesuche geht.


    Unser Jimmy , großer Yorkie mit 6 KG ist auch aus dem TH


    Wir wohnen 3 Zimmer Eigentumswohnung, großer Balkon, 70 qm, 1 OG, Fahrstuhl, direkt am Wald,Feld.
    2 Pers., 2 Katzen und seit 1 Jahr noch Groß-Yorkie Jimmy.
    Die Frau vom TH kam zu uns - sagte sofort ist ja alles perfekt. Platz, Super-Auslaufmöglichkeiten draußen. Rückzugsmöglichkeiten für Mensch und Tier.
    Sie meinte unsere Katzen leben ja hier wie im Luxushotel. Na, da wird es dem Hund auch nicht schlecht gehen.
    Es wäre alles da und so harmonisch in die Wohnung eingebunden, dass der Kratzbaum, Schlafplätze überhaupt nicht auffallen. Die Katzentoilette ist auf dem Balkon überbaut - durch Katzenklappe kommen sind rund um die Uhr rein und raus auf den Balkon.


    Ein größerer Hund wäre schon von uns aus nicht in Frage gekommen. Sicher der Auslauf wäre/ist durch die Waldlage auch dafür gegeben. Aber in der Wohnung wäre dann unsere eigenen Wohnansprüche nicht mehr so umsetzbar. Jimmy hat ebenso seine Bereiche wie die Katzen. Im jeden Raum ein Liegeplatz - bis wir da optisch und farblich was gefunden haben, war schon etwas Sucherei. Er kommt insgesamt ca. 3 Stunden am Tag raus.
    Er ist viel mit uns unterwegs - bei Besuchen/Weinlokalen/Ausflügen. Wir nehmen ihn mit in Urlaub. Bei Fernreisen wär er in Betreung bei meinen Eltern.


    ....und auch dies war für den TS kein Problem an 2 -3 Tagen ca. 6/7 Stunden mit den Katzen alleine.


    Die Frau vom TS, ein ganz liebe und nette meinte noch - ob wir nicht noch eine Katze dazunehmen wollte. Sie hätte da noch eine Birma. ...die würde sogut hier dazupassen. Aber wir haben uns da selbst eine Grenze gesetzt um den Tieren und unseren Bedürfnissen zusammen gerecht werden können.


    Nebenbei erlebte ich im TH, dass ein Rentner ein Hund wollte, so um 70. Er wollte unbedingt einen dortigen Welpen. Sie erklärten im wirklich nett freundlich, dass sie in der Lebenssituation von ihm einen Welpen nicht für sinnvoll halten würden. Frau nicht mehr so mobil. Kinder wohnen nicht in umittelbarer Nähe.
    Sie haben ihm aber 2 alternative Hunde gezeigt. Ein Mix,kniehoch oder ein Dackel beide so um die 5 - 6 Jahre alt. Ruhig, sehr den Menschen zugewandt. Sind mit kleinen bis mittelgroßen Spaziergängen zufrieden.
    Nein, wollte er nicht nur ein Welpe. Dann holt sich einen halt aus der Zeitung......Vermehrer oder ?
    So . ..was soll man dazu nun noch sagen....


    LG

  • Ich denke auch, dass das, was Doris macht, vollkommen okay ist - sie pauschalisiert nämlich nicht, sondern schaut sich die Fälle Individuell an.


    Zitat

    Schlussendlich profitieren davon auch die Menschen davon, wenn Tierschützer auch mal unangenehme Tatsachen ansprechen. Würde ich Doris heute um einen zweijährigen Jagdhund bitten, würde sie mir höchstwahrscheinlich den Vogel zeigen.


    Wir wurden von einer Pflegestelle ja auch abgelehnt, bzw. war es so, dass der Hund als ich angerufen hab' ganz frisch in D war. Es hieß, wir können ihn am WE in zwei Wochen anschauen. Natürlich gefreut, informiert, usw. Nach fünf Tagen kam der Anruf, dass wir für den Hund wohl nicht geeignet sind. Warum? Wir wohnen mitten in der Stadt, zwar ruhig und ganz parknah, aber eben trotzdem mit den Geräuschen einer Großstadt (Trambahn, LKW, Lieferverkehr, Autos usw.). Sie meinte, er hat bei einzelnen Autos schon extreme Panik, sie meinte auch, man könnte ihn trainieren und ihn daran gewöhnen, aber das braucht Zeit. Ja, was soll der arme Kerle dann mitten in der Großstadt?! DAS sind Argumente die wir auch sofort nachvollziehen konnten - wir haben ihm alles Gute gewünscht, er lebt mittlerweile extrem ländlich und hat selbst nach bald 1.5 Jahren Angst vor den zwei Autos die dort einmal die Woche vorbei kommen..

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