Sind Tierärzte wirklich so???
-
-
Fakt ist, ein Tierarzt darf nicht kostenlos behandeln, schon gar nicht, wenn er in einer großen Klinik arbeitet und dann am besten sowas noch auf eigene Faust entscheidet.
Der Tierarzt ist dazu verpflichtet, dem Tier zu helfen, und es vor unnötigem leiden zu bewahren -und dies kann schon die einschläferung sein. inwieweit man das moralisch verantworten kann? es bleibt ja nicht viel anderes übrig, was man tun kann. Und wenn sie Besitzer nicht wollen, kann man sie auch zu nichts zwingen.
Der Tierarzt wird eben privat bezahlt und muss sehen, wie er über die runden kommt.
Bei vielen schweren OPs entscheiden sich die Besitzer für die billigere Variante. Ein anderes Beispiel: Autounfall, die haut am Bein des Hundes fehlt. Jetzt hast du 3 Möglichkeiten -einschläfern, amputieren oder eine sehr aufwändige Hauttransplantation. Alles ist möglich, nur bewegen wir uns da zwischen 50, 600 und 2000 Euro, grob. Da kommt es ganz darauf an, was der Besitzer kann und will.
Gesendet von meinem HTC Desire S mit Tapatalk
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Zitat
Hier mal ein Auszug aus der GOT:
Gebühren
Tierärztliche Leistungen dürfen nur mit dem Ein- bis Dreifachen des jeweiligen Gebührensatzes berechnet werden. Innerhalb dieses Rahmens kann der Tierarzt den Multiplikationsfaktor nach den besonderen Umständen des einzelnen Falles (z.B. erhöhter Schwierigkeitsgrad bei Operationen, örtliche Verhältnisse, nächtliche Einsätze) bestimmen. Über- und Unterschreitungen dieses Gebührenrahmens sind nur in begründeten Einzelfällen und nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung zulässigUnd da denk ich mir:
Wo kein Kläger, da kein Richter -
Natürlich muss der TA sich an die Gebührenordnung halten, ist ja auch gut das es diese Richtlinie gibt.
Er darf nicht einfach sagen "Ok, ich mache das umsonst"Was aber in manchen Fällen gemacht wird ist auf Rechnung zu arbeiten obwohl eigendlich klar ist das da nichts kommt. Oder etwas "vergessen" auf zu schreiben. Ist zwar auch umsonst arbeiten, aber ist nicht verboten
Kommt halt immer auf den Fall an.
Wenn ein armer Rentner der schon lange Kunde ist, mit seinem an Durchfall erkrankten Hund kommt, wird da schon mal ehr ein Auge zugedrückt um den beiden zu helfen.
Wenn im Notdienst ein unbekannter HH kommt und Leistungen will die er nicht bezahlen kann, wird das vermutlich anders aussehen. Natürlich wird das erste Hilfe geleistet um dem Hund erst mal zu helfen aber es wird sicher nicht das volle Programm gefahren. Und das finde ich auch ok.
-
Zitat
Und da denk ich mir:
Wo kein Kläger, da kein RichterIch hätte da Kläger...
So in etwa 50% aller Tierärzte ärgern sich darüber, dass die anderen 50% sich nicht an die GOT halten.
Das wird schon oft genug gemacht, deswegen ist doch der Markt so beschissen und Anfangsassistenten gehen mit nem Gehalt nach Hause, das z.T. unter Hartz 4 liegt...Ich denke man kann einfach nicht sagen ob es richtig war wie es da gelaufen ist. Einschläfern ist häufig das einzige, womit man dem Tier helfen kann. (Und selbst dazu muss man oft noch überzeugungsarbeit leisten, denn das Tier stirbt ja auch so irgendwann...) Sicherlich nicht schön, aber leider kann man es oft nicht anders machen, als die Wünsche des Kunden zu erfüllen.
Deswegen wird sicherlich niemand Tierarzt, aber wenn man sich finanzieren muss, kann man sich seine Patienten eben nicht aussuchen.lg
-
Fast jeder in der Praxis tätige Tierarzt den ich kenne (der überhaupt eigene Tiere hat...) hat mindestens einen ehemaligen Patienten zuhause sitzen. Könnte da jetzt wirklich jede Menge Beispiele bringen. Aber endlos kann man das auch nicht betreiben.
Wenn die Besitzer nicht fähig und vor allem auch nicht willig sind zu zahlen und es sich um einen Notfall handelt wo das Tier ohne Behandlung auf jeden Fall innerhalb kurzer Zeit qualvoll verreckt, was soll man da anderes machen als es einschläfern?
Weder kann man jedes Tier selber behalten oder vermitteln noch kann man alles aus eigener Tasche bezahlen. Oft ist das einzige was man machen kann Leiden verkürzen. Genauso wie man leider auch oft nicht heilen sondern nur lindern kann. -
-
Zitat
Ist das tatsächlich gegeben, wenn der Besitzer die OP nicht bezahlen kann???
Wie will der Tierarzt denn nachprüfen, ob die Besitzer die Kosten nicht tragen wollen oder nicht tragen können? Das geht einfach nicht.
Du bist lange genug hier im Forum, Du hast sicher auch schon gelesen, dass hier nicht jeder Hundebesitzer jede Behandlung zahlen würde. Obwohl vielleicht das Geld da wäre.
Was Du auch bedenken solltest. Du schreibst von einem jungen Hund, der sein Leben vor sich hat. Hätte Deiner Meinung nach der Tierarzt den Hund einschläfern dürfen, wenn der Hund bereits ein zweistelliges Alter hat?
Ich glaube nicht, dass solch eine Entscheidung einem Tierarzt leicht fällt. Aber das ist wie im Tierschutz: Man kann nicht alle retten, sonst geht man samt der Geretteten unter.
Armer Wuff :-/, viel Spaß im Regenbogenland.
Viele Grüße
Doris
-
Was soll der TA denn sonst machen? Wenn jemand nicht zahlen kann und will, tja dann (sorry) hat das Tier eben Pech.. Wieso soll ein TA umsonst arbeiten? Humanmediziner bekommen in DE die Leistung von der KK bezahlt, das ist ein ganz anderer Ausgangspunkt. Und kein TA kann jedes Tier aufnehmen, weil die Besitzer die Behandlung nicht zahlen können/wollen..
Ich kenn übrigens viele große Kliniken, die Ratenzahlung akzeptieren. Ich hatte bei Peppers einem Aufenthalt zu wenig Geld dabei und durfte den Rest dann einfach später zahlen
Allerdings hab ich da auch beim abholen nen 4-stelligen Betrag bezahlt und der Rest (der dann später bezahlt wurde) war recht gering.
-
Man lernt ja nie aus.
Ich war in diesem Bereich...und das ist mir ja schon fast peinlich...völlig naiv!
Ok...ich war auch noch nie in so einer Situation...und ich hoffe ich komme auch nie dahin.
Das Verhalten der Besitzer mal völlig aussen vorgelassen!
Ich hätte einfach nicht gedacht, dass das wirklich gängige Praxis ist.
Klar...man hört immer wieder...wenn du nicht bezahlen kannst, geben sie deinen Hund nicht mehr raus (werden die dann auch eingeschläfert???)... oder es wird gar nicht erst behandelt.
Ich hab das nie wirklich geglaubt.
Wir sind doch hier in Deutschland...einem der reichsten Länder auf diesem Globus und nicht in Rumänien.
Und nochmal! Ich bin nicht der Meinung, dass Tierärzte alle möglichen OPs aus eigener Tasche zahlen sollten...aber so ne Tierklinik, die den neuesten diagnostischen Schnickschnack für wer weiß wieviel Geld hat...die schläfert junge, eigentlich kerngesunde Hunde ein, weil niemand die Op bezahlen kann?
Warum gibt es für sowas eigentlich keinen Fond oder sowas?
Ich kapiere das nicht...wir reden doch nicht von nem zwölfjährigen Hund mit schwerster HD, bei dem man höchstens noch Schmerzen lindern kann, sondern von einem jungen Hund, der nach der OP wieder völlig gesund wäre...
Wer setzt denn da die Todesspritze an??? -
Wir hatten das in einer TK.. Die HH war bekannt und hatte verschiedene TK nicht bezahlt. Hund kam in eine andere TK (in der ich Praktikum gemacht habe) und die Halterin wollte per Rechnung zahlen. Das wurde ihr nicht erlaubt und der Hund bliebt bis zur Barzahlung in der TK. Und natürlich durfte/musste sie jeden Tag dort bezahlen..
Hätte sie nicht bezahlt, weiß ich nicht wie es weitergegangen wäre. Ich kenne es aber bei Pferden so, dass der Stallbesitzer unter gewissen Umständen das Pferd verkaufen darf (geht in seinen Besitz über oder so) und somit dann die offene rechnung begleichen darf. Vielleicht ist das bei TK auch so?
Allerdings finde ich als HH es - ehrlich gesagt - scheiße, wenn da ein Hund ne Box besetzt und dadurch ggf. ein anderer Hund nicht aufgenommen werden kann.. -
Zitat
Warum gibt es für sowas eigentlich keinen Fond oder sowas?Man kann sich natürlich auch finanzielle Unterstützung holen - bei uns hilft die Tiertafel auch finanziell aus, wenn es sich der Halter (nachweislich) nicht leisten kann. Mann kan auch im Tierheim nachfragen, ob die irgendwie helfen können.
Es gibt noch unzählige Fonds, die prinzipiell bei Geldproblemen aller Art aushelfen, ich schätz einfach mal, die würden auch bei TA-Kosten helfen.
Das Problem ist aber immer: Wenn es sich um einen Notfall handelt, brauchst du ja jetzt sofort Geld. Für alle oben genannten Möglichkeiten brauchst du aber Zeit, das muss erst organisiert/genehmigt werden... -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!