Sind Tierärzte wirklich so???

    Ich versuche mich mal vorsichtig auszudrücken:


    Tierärzte wollen Geld verdienen, Tierärzte müssen Geld verdienen - keine Frage! Auch die haben Familie, müssen Steuern zahlen etc.


    ABER...als Humanmediziner schwört man den hippokratischen Eid...gibt es sowas in der Art bei Veterinärmedizinern nicht?


    Hintergrund der Frage:
    Hund aus der Nachbarschaft, keine zwei Jahre alt - Magendrehung! - ist tatsächlich eine sehr teure OP. Die Besitzer konnten/wollten das nicht bezahlen.
    Dieser Hund, der sein ganzes Leben noch vor sich hatte wurde daraufhin eingeschläfert!
    Keine chronische Krankheit, kein alter Hund...Nein...ein junger Hund mit armen Besitzern und Magendrehung. Die hätten den aufmachen können und der Hund hätte noch 10, 12 Jahre gelebt.
    Aber nein, auf Grund finanzieller Beweggründe getötet.
    Was sagt ihr dazu? Ist das so der übliche Weg?

    Was hätte der Tierarzt denn sonst machen sollen?! Alle Ops aus eigener Tasche bezahlen?


    Eine OP-Versicherung kostet 20 Euro im Monat, das sollte im Rahmen des Möglichen liegen.

    Du schreibst ja "sie konnten und wollten nicht bezahlen" - da sehe ich die Besitzer auch nicht als unschuldig. wenn ich an meinem Hund hänge und dem Tierarzt glaubhaft versichere, dass ich meinetwegen über Monate hinweg meine Raten abzahlen will und wirklich alles tue, dann werden die meisten Tierarzt nicht sagen: Vergiss es, den Hund schläfern wir ein!
    aber wenn ich von vorn heraus nicht bereit bin, die Kosten aufzubringen, dann kann ich auch als Tierarzt nicht viel tuen - denn wie dragonwog schon sagte: Er kann nicht jedes Tier umsonst behandeln!

    idR werden die Ops (für den Menschen) in Deutschland aber doch von jemande getragen - Krankenkassen, soziale Einrichtungen. Das kann man denke ich nicht vergleichen.




    In Ländern, in denen Krankenversicherungen nicht die Regel sind oder nur sehr selektiv zahlen, ist es auch nicht selten das auch Menschen manche Behandlungen eben nicht bekommen.

    Schwere Frage. Ich glaube, es gibt da kaum einen TA, der so eine große OP auf seine eigenen Kosten nehmen würde.
    Wenn ein Tier ohne Behandlung sterben könnte und der Besitzer wünscht, dass er aber eingeschläfert wird, dann muß der Arzt das bestimmt machen.
    Anders ist es bestimmt bei chronischen Sachen, wo ein Hund regelmäßig Medikamente braucht.
    Wenn ein Besitzer sich weigert, diese zu zahlen glaube ich nicht, dass er dann einschläfern darf.
    Ist aber nur so ein Bauchgefühl.
    Für den Hund tut es mir leid.

    War ne große Tierklinik...da war nix mit Ratenzahlung.
    Ist auch nicht hier zuhause passiert.


    Ich frag mich halt nur wie man als TierARZT sowas mit seinem Gewissen vereinbaren kann und ob das die übliche Praxis ist.

    Nunja,
    es ist sicherlich sehr traurig. Aber setze mal diesen Fall aus deinem bekanntenkreis in eine größere Dimension.


    Was geschieht wenn der TA bei jedem tier, welches an arme besitzer geraten ist, operiert ohne finanzielle sicherheit?
    Auch ein tierarzt muss Leben. Mein Tierarzt sagt mittlerweile er kann einfaach keine Ratenzahlung mehr anbieten. Die Zahlungsmoral ist dermaßen schlecht das er umgerechnet, mit Mahngebühren und Arbeitszeit dafür, fast das doppelte an Aussenständen hat.
    Ratenzahlung oder Möglichkeiten einer späteren Zahlung wird nur noch bei guten und langfrsitigen Kunden angeboten.


    natürlich ist es traurig aber was soll er machen? Selbst irgendwann man Hungertuch nagen, nur weil andere Menschen für erbrachte leistung nicht zahlen wollen/können.
    Ich kann das schon verstehen.
    Traurig für den armen Hund aber soviel wie ich weiß gibt es auch bei einer Op bei Magendrehung keine Erfolgsgarantie. Wir wissen eben nicht wie die Chancen gestanden hätten.


    Grüßle Liese und der Chaoshund

    bordy: sehr richtig. Ich habe mich gerade auch gefragt, wie wie viele Humanmediziner nen Patienten ohne Krankenversicherung und Geld wirklich behandeln würden. Da gibt's bestimmt auch welche, die ihn weiterschicken.

    Zitat

    bordy: sehr richtig. Ich habe mich gerade auch gefragt, wie wie viele Humanmediziner nen Patienten ohne Krankenversicherung und Geld wirklich behandeln würden. Da gibt's bestimmt auch welche, die ihn weiterschicken.


    Wenn wir dann auch noch das Geld bedenken was die Ärzte hier bei uns bekommen, dann glaube ich kann sich das auch kaum einer leisten

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