Schlechtes Gewissen -ein Teufelskreis :-(

  • Oh Mann, kennt ihr das auch? Das schlechte Gewissen anderen gegenüber? Bei mir im Moment gaaaanz extrem, und ich schreibe einfach mal hier, denn wo sonst kann man mich verstehen?? Im Mamiforum?? Neenee, da weiß ich schon was kommt :hust:

    eigentlich läuft es bei uns alles ganz gut. Ich gehe ja nun wieder arbeiten 25h die Woche und habe ja meine Tochter die nun 1 Jahr alt wird und meine 2 Jungs. Schon vor Arbeitsbeginn habe ich hin und her überlegt wie ich was am besten strukturierte damit es für jeden passt, die Kleine geht in eine supertolle Krippe wo sie sich auch verdammt wohl fühlt und mit den anderen Kiddies ne Menge Fun hat, somit habe ich dahingehend schon mal keine Komplexe weil ich weiß, sie ist dort gut aufgehoben.

    Nun habe ich meine Arbeitszeiten erneut geändert, was nun heißt, ich arbeite Dienstag von 7:45-13 Uhr, Mittwoch und Freitags ganztags (07:30-18:00). Die Hunde sind Mittwochs in der Huta, Dienstags und Freitags 6h allein. Da gehts schon los..... Aber ich möchte nicht mehr nachmittags arbeiten, (bis jetzt arbeite ich dienstag Nachmittag, muss auch gleich los) weil ich damit nicht zurecht komme dass ich mein Kind noch einen Nachmittag weniger habe. andererseits habe ich da tagsüber halt kaum Zeit für die Jungs, ich meine klar, werden wir dann auch am Nachmittag spielen mit der Kleinen gemeinsam etc., nochmal alleine lassen würde ich sie auf keinen Fall, da musste ich einfach an mein Kind und unsere gemeinsame Zeit denken, auch wenn die Jungs halt dann Dienstag UND freitag etwas weniger Programm haben. Montag und Donnerstag habe ich frei, und habe mir jetzt genehmigt, die Kleine dann von 8-12 auch in den Kiga zu schicken, damit ich einfach auch mal wenigstens die 4h (die eh nicht viel sind) habe für die jungs um ordentliche runden in Ruhe zu drehen, den Haushalt zu organizen mit denen zu spielen, damit ich nachmittags nur noch zeit für die Kleine habe ohne sonstiges noch erledigen zu müssen, und schwubbs ist das schlechte GEwissen gegenüber meiner tochter da..... =) Abends wäre ja dann auch auf jeden Fall wieder "Hundezeit" d.h. Huschu montags oder halt die üblichen Hunderunden.... ach lauter blabla, wie ich es drehe und wende, irgendwem gegenüber habe ich ständig ein schlechtes Gewissen.... so wie es jetzt läuft, kommt eigentlich jeder voll auf seine Kosten, meine Tochter steht natürlich an oberster Stelle und ich möchte meine freie Zeit dann auch mit ihr genießen, meine Hunde liebe ich auch sehr und ja ich möchte auch dass sie richtig ausgelastet werden, und dass werden sie auch, wenn ja wenn nicht immer mein Gedankenkreisen beginnen würde..... Ich habe auch sonst keine Hobbys, nur meine Hunde, deswegen denke ich mir irgendwo auch, ok, ich lebe nicht NUR für meine Tochter, ich habe auch ein eigenes Leben und es ist völlig legitim dass ich mir Freiräume schaffe, andererseits sehe ich dann wieder Muttis die den ganzen Tag auf ihren Kindern glucken und denke mir, ok was bist du für eine schlechte Mutter....?!?! Ich möchte eine gute Mutter sein, und auch genug Zeit mit meinem Kind verbringen aber ich möchte auch noch selbstständig was alleine machen, meinen Interessen nachgehen etc., ist das legitim? Oder bin ich zu egoistisch?

  • Hi,

    ganz ehrlich, ich finde Du hast das super organisiert.

    Überleg mal welchen Horizont Frauen haben die sich nur noch auf ihre Kinder fixieren. Oder auch Hundehalter die nichts mehr anderes haben als ihren Hund.

    Habe hier im Büro zwei ganz tolle Beispiele was Kinder betrifft. Jeden Tag bekomme ich hunderte von Iphone Fotos präsentiert. Kind im Garten, Kind im Kinderzimmer, Kind beim schlafen etc.

    Die andere ist gerade schwanger. Und erzählt nur noch was sie alles so aufgrund ihrer Schwangerschaft erlebt.

    WAAAAAAAAHHHHH!!! Langweilig. Aber sowas von.


    Schaff Dir Deine Freiräume. Du bist immer noch ein eigenständiger Mensch. Deine Kinder werden es Dir danken. Irgendwann gehen sie eh zur Schule/Ausbildung und dann sind sie sowieso stundenlang weg.

  • Hallo Snoopy,

    ich finde, dass du eine gute Mutter und eine sehr gut organisierte Frau bist! Respekt!

    Ich bin zwar selbst keine Mama, aber zumindest habe ich eine :P Auch sie hat damals gearbeitet, halbtags. Ich war in der Zeit im Kindergarten und muss sagen, dass ich die Zeit nicht missen wollen würde. Die Zeit mit den anderen Kindern war so toll, dass ich manchmal lieber im Kindergarten bleiben wollte als nach Hause zu gehen.

    Okay, deine Tochter ist noch jünger als ich es war, aber wenn es ihr da gefällt und sie gut aufgehoben ist, finde ich es richtig, wenn du alles so planst, dass du noch dein eigenes Leben hast. Wenn du dich nun zu sehr zurücknimmst und auf alles verzichtest, was dir Spaß macht oder dich entspannt, wie willst du dann in ein paar Jahren noch glücklich sein?
    Entweder, es kommt dann dazu, dass du ständig gestresst und überreizt bist oder du resignierst und bist irgendwann nur noch eine Maschine. Und dass überreizte und maschinierte Frauen gute Mütter sind, ist glaube ich selten.
    Und so wie du schreibst, klingst du nicht wie eine schlechte Mutter --> Du machst dir so viele Gedanken und versuchst, es allen Recht zu machen, allein das zeigt schon, dass du eine gute Mutter bist! Wärest du es nicht, würde dir egal sein, wo dein Kind ist, während du dir Zeit für dich nimmst.
    Aber durch den Plan, den du dir geschaffen hast, stellst du sicher, dass du selbst glücklich bist und auch dein Kind ein gutes Leben hast! Das muss dir erstmal jemand nachmachen!

    Abgesehen davon ist es für Kinder sehr gut, wenn sie viel mit Gleichaltrigen zu tun haben, das fördert die Entwicklung (sagt zumindest der Inhalt meines Studiums :roll: ). Vergluckte Kinder haben es später viel schwerer, weil sie zu sehr an Mama/Papa hängen, nicht im Mindesten selbstständig sind und es beim Kontaktaufbau mit anderen Kindern viel schwieriger haben...
    Ist wie bei Hunden :lol: Die Welpenschule macht man ja auch nicht erst, wenn Hund 2 Jahre alt ist :p Ich weiß, das ich ein komischer Vergleich, doch sind die Lern- und Sozialisationsprozesse bei Hunden und Kindern nunmal ziemlich ähnlich :tropf:

    Damit dir noch einen schönen Tag und genieß dein Leben! Du bist zwar Mutter, aber nicht nur, du bist auch immernoch eine Frau mit eigenen Bedürfnissen und solange du sowohl das Kind als auch dein eigenes Leben so gut im Griff hast wie zum jetzigen Zeitpunkt, solltest du einfach nur stolz darauf sein, dass du das schaffst, woran so viele (selbst ohne Kinder) scheitern!

    Liebe Grüße,
    Vanessa

  • Man ist nicht automatisch eine gute Mutter, nur weil man 24 Stunden am Tag mit seinem Kind verbringt.
    Es kommt doch auf die Qualität des Zusammenseins an, nicht auf die Dauer.
    Ich glaube nicht, dass es den Kindern, die den ganzen Tag begluckt werden automatisch auch gut geht.
    Im Gegenteil, ich finde es sogar wichtig, dass Kinder ihre eigenen Freiräume haben, damit sie selbständig und selbstbewußt fürs Leben werden. Deine Tochter ist doch bestens aufgehoben und es gefällt ihr.
    Für mich hört sich das gut an, ausgewogen für alle.
    Aber diese Zweifel hast Du nicht alleine, ich muß auch oft seelischen Beistand für meine Freundin leisten, die zwei Kinder hat und 2x in der Woche arbeiten geht und sich dabei schlecht fühlt, obwohl das absolut in meinen Augen super läuft.

  • ich sag mal ganz salopp: mach dir nicht so nen kopp :smile:

    du hast das alles doch eh schon bis (fast) zur perfektion geregelt und gemacht und getan - mir wurd schon beim lesen ganz schwummrig ;)

    eine gute oder schlechte mutter - das macht man nicht an der zeit fest, die man mit seinem kind verbringt - sondern am gesamten verhältnis zum kind, an der beziehung insgesamt - einen messbaren wert (3 stunden 38 minuten pro tag z.b. oder 3 x 64 minuten täglich usw) kann man da nicht ansetzen.

    jeder mensch hat da so seine eigenen bedürfnisse - du und deine kinder auch - und jeden tag wechseln diese bedürfnisse.

    so ein "rahmen" wie du ihn hast ist natürlich was sinnvolles - keine frage - aber mach ihn dir nicht zu "starr" - lass noch luft. ein schlechtes gewissen musst du nicht haben - sondern geniess einfach die zeit mit deinem kind genauso, wie die zeit mit deinen hunden und ebenso die zeit, die dir ganz für dich bleibt.

    und wenn sich dann mal was ungeplant verschiebt (kind krank, hund krank usw) ja mei, dann ist das halt so - auch dann kein grund, für ein mordsmäßig schlechtes gewissen.

    ich hab mir immer gesagt: der, der mich grad am nötigsten hat, für den nehm ich mir grad am meisten zeit.

    das waren mal die kinder, das waren mal die hunde oder das pferd oder mein mann - und manchmal, da war ich das selber. zu kurz gekommen ist auf die art auch nie jemand. ;)

  • Ja deswegen habe ich mir ja im Vorfeld soviele Gedanken gemacht, wie ich alles unter einen Hut bringen kann mit Job, Kind und Hunden udn zwar so, dass die Jungs jetzt z.B. nicht nur nebenher laufen so wie es leider viel zu oft in Familien ist, das möchte ich nicht. Die Zeit mit den Jungs ist ja mein Ausgleich und meine Freizeit zugleich ich genieße die zeit die ich mit ihnen verbringe sehr und möchte sie auch nicht missen. Nur dann denke ich wieder an mein Kind.... ich bin von Haus aus keine Gluckenmutter, aber nun wo ich ja tatsächlich auch wieder was anderes machen "muss" als den ganzen Tag mit den "Kinners" daheim zu sein fällt es mir schwer, deswegen habe ich mir diesen Plan "erstellt", Nachmittags zählt dann auch tatsächlich nur noch mein Kind, morgens und abends dann aber wieder voll die Jungs was ich auch nicht missen möchte weil mir diese Zeit einfach sehr gut tun und sie brauche, ich unternehme halt auch sehr viel mit ihnen, wir gehen viel in die Huschu, (Montag Abends immer, ab und an Samstags oder Dienstags oder Donnerstags so alle 2 Wochen einer dieser Tage) und will mir dass auch nicht nehmen lasen, aber dann kommen von anderen Muttis so Sprüche wie ich würde die Tiere auf die gleiche Stufe setzen wie mein Kind, das stimmt nicht!!! Natürlich liebe ich meine Hunde sehr, aber meine Tochter ist natürlich wichtiger, die können nicht verstehen wie das ist mit Hund, dass sie ein Ausgleich/Hobby/Freunde sein können.....

    Und arbeiten muss ich, denn wie jeder weiß gibts nur 1 Jahr Geld und danach hast du entweder n reichen Mann oder Pech gehabt..... :ops:

  • :D

    ... du machst das SUPER ! ! !

    Mach dir nicht soooooo viele Gedanken, sonst machst du es komplizierter als es ist! Kinder und Hunde sind hart im nehmen ... meine Eltern sind beide IMMER Vollzeit arbeiten gegangen (selbstständig und angestellt) und aus mir ist auch etwas geworden!

    Und aus unseren Tieren auch ... :headbash:

    :roll:

    Wie heiß es in der Kinderriegelwerbung ?!?!?! DU PACKST DAS SCHON !!! :p

    Viele Grüße, aussiemausi!

    P.S. und jede Mami braucht ihren Ausgleich! ;) Du bist nicht ZU egoistisch, ein wenig Egoismus ist auch nicht schlecht!

  • Ich finde auch, daß sich das nach einem super durchdachten Management anhört. Total klasse :gut:

    Meiner Meinung nach ist es für den Menschenzwerg auch völlig okay, die Alltagstage ALLE vormittags in der Krippe zu verbringen. Du schreibst ja selbst, daß es ihr da so gut gefällt und sie gern dort ist. Mamis brauchen auch Zeit für sich!
    LG von Julie

  • ich find, du hast es super organisiert, und wenn's deiner kleinen maus in der kita gefällt, ist das doch toll.

    ich kenne aber das schlechte gewissen, das frau in dieser situation hat - ich arbeite selbst wieder vollzeit, seit meine eineinhalb und zweieinhalb sind, also seit acht jahren. mein mann arbeitet teilzeit und ist mittags zu hause, wenn die mädels aus der schule kommen. das essen ist fertig, der haushalt wird gemacht (so gut das geht, irgendwie bleiben immer berge liegen, faß ohne boden halt), für die hausaufgaben und alle sorgen steht immer ein ansprechpartner zur verfügung, kurzum, ich weiß sie beim papa gut aufgehoben. und trotzdem habe ich oft ein schlechtes gewissen, besonders an den tagen, an denen ich erst um sieben aus dem büro komme. dann wird noch gemeinsam gegessen, ein bißchen gequatscht und gegen acht, viertel nach acht verschwinden die damen dann auch schon im bett, weil um sechs für beide die nacht zu ende ist. maximal eineinhalb stunden, das ist nicht wirklich viel.

    aber ich tröste mich damit, dass wir morgens, bis sie sich aufmachen zur schule, und abends immer eine qualitativ gute zeit miteinander verbringen - mit quatschen, lachen, spielen und spaß haben (naja, meistens jedenfalls). und an den wochenenden gehört meine zeit weitgehend ihnen - da mach ich dann, wenn nix anliegt (beide spielen fußball im verein und sind samstags oft zu ligaspielen oder turnieren unterwegs) mit der großen mal nen stadtbummel oder wir gehen in die sauna zusammen oder zum schwimmen oder ins kino oder fernsehabend mit knabberkram und co.

    laß dich nicht irre machen, ist doch alles schick bei dir - niemand kommt zu kurz und allen gehts gut. das kann nicht jede familie von sich sagen.

  • Für mich hört sich das wirklich klasse an.

    Schau, du hast eine Aufgabe (=Arbeit), ein Hobby (die Tiere) und deine Erfüllung (Deine Tochter) und so wie's aussieht sind doch alle glücklich, weg mit dem schlechten Gewissen (auch wenn einem das viele einreden wollen, weiß ich selbst von ner Bekannten von mir). Die durfte sich auch sonst was anhören, weil sie nach 3 Monaten wieder in die Arbeit gegangen ist.

    Ich bin übrigens der Meinung Qualität bei der Kinderbetreuung ist viel wichtiger als Quantität. Was nützt eine Mutter, die zwar den ganzen Tag daheim ist, aber total unausgeglichen, angenervt und nur vorm Fernseher sitzt weil komplett unterfordert?

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