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Nundenn, ich wurde von meinen Eltern mit Ignorieren bestraft und es gab auch öfter mal nen Schlag auf den Hinterkopf oder mehr...
Eines so scheiße wie´s andere... Es gab genug Situationen, in denen hatte ich einfach nur Angst vor meinem Vater. Nein, der ist kein blöder Schläger, aber er wußte es halt nicht besser, war ab und an einfach mal hilflos und reagierte über. Wir haben heute ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Aber als ich mich ihm damals nicht entziehen konnte, war es einfach scheiße.... Ich habe vieles heimlich gemacht, wir hatten viel Streit. Druck erzeugt Gegendruck, ich arbeitete also auch ständig gegen ihn.
Alle blauen Briefe, alle Mahnungen, alle schlechten Noten in der Schule, alle Hausarreste oder Fernsehverbote konnten mich nicht zu besseren Noten oder mehr Freude an der Schule bringen.
Als mich aber mal ein Lehrer einfach nur ruhig beiseite nahm, mich fragte, was denn los sei und ob er mir helfen könne, also einfach registrierte, daß es mir nicht gut ging und mir ne helfende Hand anbot, da war ich wieder motiviert. Plötzlich war wieder Vertrauen in die Welt und vorallem auch in mich da.Und genau deshalb will ich auch so mit anderen umgehen. Mit meinen Lieben. Mit meinen Menschen und mit meinen Hunden.
Ich gehe einfach davon aus: KEINER macht irgendwas um mich zu ärgern, um mir die Mittelkralle zu zeigen, um sich einfach über irgend etwas hinwegzusetzen, um etwas zu testen oder sonstiger Scheiß. Ich geh einfach mal davon aus: Die können einfach nicht anders. Also reiche ich meine helfende Hand. Wir arbeiten zusammen dran und schau mal an: Es funktioniert. Ganz ohne Gewalt. Ganz ohne Angstmachen oder schlagen oder auf den Boden knallen....
Bezüglich der Begrifflichkeiten: Es ist witzig, aber mir ist schon länger aufgefallen, daß die Leute, die auch zu härteren Mitteln greifen, gerne sagen: es ist ja ALLES Zwang und Gewalt. Leute, die aber für sich selbst ganz klare Grenzen in ihren Mitteln haben, die differenzieren da doch sehr deutlich.
Ganz ehrlich ist es mir persönlich auch total unbegreiflich, daß es echt Menschen gibt, die einen Hund halten, ein anderes Lebewesen, die Verantwortung dafür übernehmen und sich das Recht rausnehmen diesem Angst zu machen, es zu erschrecken, ihm Schmerzen zu zufügen, nur damit es bequemer für sie ist, praktischer, einfacher.... Das Tier kann man ja nicht fragen, was ihm lieber wäre....
Wo wir ja da bei den Vergleichen mit den Menschenkindern sind: Ich hatte als Jugendliche nicht so sehr viel "Freilauf", teilweise bedeutend weniger als andere in meiner Klasse. Dafür erwachte ich aber auch nie mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus, hatte nie nen Unfall, bekam nicht mit 16 ein Kind. Meine Eltern haben also bestimmte Dinge abgesichert, indem sie auf mich aufgepaßt haben. Sie haben das mit "sanfter Gewalt" gemacht. Wenn ich mir jetzt vorstelle, daß ich zwar hätte dürfen raus, aber ich jedesmal die Hucke voll gekriegt hätte, wenn ich was falsch gemacht hätte, was ich unter Umständen davor nicht mal wußte, daß es falsch ist, weil es wäre ja das erste mal gewesen?....
Ich sag da mal: Stichwort "Aufsichtspflicht". Da würden sich heutzutage auch so manche Eltern mal besser dran erinnern, daß sie sowas eigentlich haben.Naja, aber das ist ja was ganz anderes, denn ich kann wirklich nachdenken und soll sogar irgendwann selbständig werden....
Was hier aus lauter Profilierungssucht und Selbstdarstellungswahn an den armen wehrlosen Tieren ausgelassen wird, finde ich mehr als erschreckend... Es spiegelt so gut unsere Gesellschaft wieder. Alles und jeder soll funktionieren, egal zu welchem Preis... Maßnahmen, auch übelster Sorte, sind gerne erlaubt, hauptsache es ist schön praktisch und bringt Ehr und Ruhm und Geld ein. Das Tier, der Hund ist ja im Endeffekt eh scheißegal, solange es nicht sich einpinkelnd und zitternd in der Ecke liegt, ist es ja schon nicht so schlimm.
Irgendwo kam auch mal der Vergleich: Wenn ich stolpere und stürze auf meinen schlafenden Hund und der würde schnappen, würde ich ihn auf der Stelle töten.... ahja... Würden die gleichen Leute auch ihre Kindern töten, wenn man stolpern und auf die schlafenden Kindern fallen würde, und diese dann um sich schlagen? .... Aber ein HUND soll so kontrolliert sein??... Man erwartet echt von einem HUND mehr, als von wirklich intelligenten Primaten-Kindern/-Erwachsenen?... DAS ist krass...
Aber ja, so ist es wohl. Ein Hund, eine Hunde-Persönlichkeit ist immer weniger wert. Es zählt nur das praktische daran, das Funktionieren, das Bequeme.... Meine Jacht, mein Haus, meine Kinder, mein Hund... je besser er funktioniert, sich an- und abschalten läßt, desto toller und "wertvoller"....
Einen solchen Fließband-Gassi-Geh-Service mit so vielen Hunden empfinde ich als so ziemlich das Entwürdigendste, was man einem Hund antun kann. Einfach nur traurig... Und da weiß ich nicht mal, was trauriger ist. Daß es Menschen gibt, die so etwas nutzen, oder daß es Menschen gibt, die so etwas anbieten....
Ich gebe auf. Mehr schwarz weiß geht nicht!
Hoffnungslos. Aber du kannst halt auch nicht anders, gell?!
(mit dem Unterschied, dass du GUT bist und andere schlecht...) -
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Ich glaube viele hier finden sich besonders moralisch, weil sie nicht körperlich werden (würden). Übersehen aber die psychische Gewalt durch die ignoriererei, wegsperren, passives verhalten (keine Meinung zum Hunde Verhalten zeigen) und damit (für den Hund) unklare Führung.
Kameradschaft bedeutet für mich nicht: wenn du nicht tust was ich will gibt es "Liebesentzug", ich ignoriere dich.
Sondern: ich erklär dir alles und "bleibe dran" (bei dir) damit du dich nicht gefährdest. Wenn du regeln einhältst haben wir Spaß und du Freiheiten. Ich helfe dir aktiv dabei es zu schaffen und lass dich nicht ins Leere laufen.Man sollte wirklich weg von der Idee dass Berührung immer "böse" ist.
Ist "festhalten", Stellung beziehen und da sein beim kind nicht besser als allein lassen, ignorieren und wegsperren?
Für mich schon.
Spikeybub, zeig mir doch mal die Stelle, wo ich, die Schweizer, Quebec und andere genau diese Maßnahmen befürworten!
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Danke!
Leider habe ich oftmals das Gefühl, wer sonst im Leben nichts unter Kontrolle hat, der will wenigstens mal einen Hund kontrollieren...
Wir alle machen Fehler, aber ein Hund soll 100% funktionieren? Ich erwarte von meinen Hunden in dieser Hinsicht nicht mehr als von mir. Das ist ein Gebot des Respekts vor anderen Lebewesen.
Und ich wundere mich sowieso über diese ganze Diskussion hier. Ausgangspunkt war ein 15 Wochen alter Welpe. In diesem Alter muss man sie anleiten, ihnen die Regeln vermitteln, sie unterstützen. Aber sich ganz bestimmt nicht den Kopf über allerlei Strafen zerbrechen!
Nein, meine Hunde dürfen beileibe nicht alles! Und nein, ich mache nicht nur Heiteitei und Leckerlie. Ich zeige, was ich möchte, ich mache Grenzen deutlich und setze sie durch. Dafür brauche ich sie aber weder grob anpacken noch eine Zeitung... Autorität ist keine Frage von Gewaltbereitschaft! Wobei ich psychische Gewalt da nicht ausklammern möchte. -
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Irgendwie überlesen hier die meisten, dass alles, was Du über 'klare Ansagen' absicherst,
vorher ausführlichst über positiven Aufbau eines Alternativverhaltens eingeführt wird.Ich lege dir ganz sehr die DVD "Poisoned Cues" von Alexandra Kurland ans Herz.
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Stell Dir vor Du kommst mit Deinem Terriertier zufällig an meiner Einfahrt vorbei ( ma n ganz doofes Beispiel) meine sehen ihn, schiessen los, Tor is abewr ned richtig zu
Mein Brüll ist gefestigt sprich es zählt 1 zu 1 der Arsch des Terriertieres VS 2x ruppiger Körperkontakt zu meinen Hunden
Da musste auch die Verhälnismässigkeit mit einrechnenGeht der Minimix von meiner Grosstante los is das halb so wild... gehen 5 Schäferhunde los ( sinds ja im Moment ^^) dann is Polen offen
Klar ist das auch Gewalt wenn ich die am Schlawittel packe und ranziehen aber dafür hab ich eben Sicherheit fürs Umland
Für Möbelankauen gibbet höstens verdrehte Augen und shoppingtour im Möbel BossDas finde ich mal eine gesunde Einstellung und - ganz egoistisch - als Fusshupenbesitzerin beruhigt mich so eine Einstellung eines Grosshundhalters :D. Danke dafür! Ich kenne das Gegenteil zur Genüge und das nervt.
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Nimmt denn hier wirklich irgendjemand den TE ernst ???
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Spikeybub, zeig mir doch mal die Stelle, wo ich, die Schweizer, Quebec und andere genau diese Maßnahmen befürworten!
Das interessiert mich auch, wer das empfohlen hat.
Wenn du es auf meinen vorletzten Beitrag beziehen solltest, da war das "Wegsperren", Anleinen etc. keine Strafmaßnahme, im Sinne von Liebesentzug und völliger Ignoranz, sondern eine kurze Auszeit, um den Stresslevel herunterfahren zu lassen, was nicht zwangsläufig bedeutet, dass der Hund durch mich ignoriert wird oder der Hund es mit den vorangegangenen Geschehnissen in Verbindung bringen soll.
Und alles andere von oben habe ich nirgendwo gelesen.
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Ich gebe auf. Mehr schwarz weiß geht nicht!
Hoffnungslos. Aber du kannst halt auch nicht anders, gell?!
(mit dem Unterschied, dass du GUT bist und andere schlecht...)Nun ist es nicht schwarz-weiß.
Oh, wer Frläuleinwolle ein bissi kennt, der weiß auch, dass sie verbal noch ganz anders kann.
Öhm, was soll nun die Gut-Schlecht-Geschichte?
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Nimmt denn hier wirklich irgendjemand den TE ernst ???
Mittlerweile geht es viel weiter....viel weiter !
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Es ist nicht schwarz-weiß.... Es ist weiß mit ganz vielen Grau-Tönen.... Aber ja, schwarz geht gar nicht....
Edit sagt noch: Ich bin gerne moralisch. Denn Moral ist nichts schlechtes....
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