Würdet ihr einen Leishmaniose positiven Hund adoptieren?


  • Kann ich absolut unterschreiben. :gut:

  • Zitat

    Da stimme ich zu, ich würde ebenfalls einen "Leish positiv"-Hund adoptieren.


    Mir ist es egal, ob der Hund krank oder gesund zu mir kommt. Bei mir erhält das Tier dann die bestmögliche Pflege, ob jetzt für 2 Jahre, 3 Monate oder weitere 6 Jahre.
    Ob andere ihre Priorität eher darauf erzielen, mir egal.
    Mit den richtigen Medis kann der Hund eine lange Zeit Beschwerdefrei weiter leben. Da muss man das Tier nicht direkt einschläfern :/



    Dem schließe ich mich anstandslos an!!! :gut:

  • Zitat

    Rieke - es geht (mir) nicht um die Mücken wie sie nach DE kommen. Im Süden Deutschlands sind sie schon lange vorhanden. Es geht (mir) darum, dass man einen kranken Hund nach DE holt und dieser dann die "Quelle" ist. Ich habe Hunde und Katzen - die Hunde bekommen kein Scalibor-HB um. ;)


    Ich hab noch nicht weitergelesen, also sorry, falls es schonmal erwähnt wurde: Du weißt aber schon, wie viele Menschen LM-positiv aus dem Urlaub in südlichen Ländern zurückkommen und somit als "potentielle Überträger" in Frage kommen? Weltweit sind rund 12 Millionen Menschen mit LM infiziert... Wie wiele davon es allein in Deutschland sind, müsste ich nochmal nachschauen - aber gerade unter Spanien-Touristen z.B. ist die "Durchseuchungsrate" relativ hoch. Das Blöde daran ist nur, dass ein Großteil nichtmal weiß, dass er LM-positiv ist, weil die Krankheit im Gegensatz zum Hund beim Menschen nahezu komplett symptomlos verlaufen kann (und dies meist auch tut). Bei einem Hund, von dem ich weiß, dass er LM-positiv ist kann ich immerhin Maßnahmen ergreifen, dass er eben nicht von hier mittlerweile ansässigen Sandmücken gestochen und somit zum potentiellen Überträger wird. Die Millionen infizierten Menschen tun das meines Wissens nach nicht. Ich find´s immer wieder interessant, dass das komischerweise kein Problem zu sein scheint und auch alle munter weiter in den Urlaub fahren, aber die importieren LM-Hunde dagegen scheinbar als so große Gefahr angesehen werden. Mir ist jedenfalls noch niemand begegnet, der nicht mehr nach Malle fliegt, weil er anschließend ja nen hiesigen Hund mit LM infizieren könnte... :hust:



    Aber zur eigentlichen Frage: Ich würde vermutlich wissentlich auch keinen LM-positiven Hund aufnehmen - ich hatte Bekannte mit einer LM-positiven Hündin im Bekanntenkreis und einige weitere Bekannte, die regelmäßig bewusst LM-positive Hunde aufnehmen, und ich weiß, was das für eine Verantwortung bedeutet und wie viel Kraft es kosten kann, insbesondere, wenn die Hunde eben nicht symptomfrei sind sondern gerade in nem Schub stecken. Ich glaube, ich hätte die Energie dafür nicht... Sollte hier jedoch mal wieder ein Südi einziehen, der sich im Nachhinein erst als positiv erweist, würde der natürlich trotzdem bleiben und auch alles an Pflege bekommen, was notwendig ist. Bewusst würde ich mich aber eben wohl nicht dafür entscheiden.

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    Im Übrigen finde ich es immer wieder interessant. Ein deutscher Tierheimhund mit Diabetes, einem leichten Herzfehler oder einer sonstigen chronischen Erkrankung ist fast immer ein Ladenhüter. Ein Leishmaniose Hund hingegen ist - so lang er direkt aus dem Ausland kommt - für viele kein Problem :???:


    Ist das so? Schau mal in diverse Foren für Handycap-Hunde. Ich kenne nicht wenige Hundehalter, die sich auch vollkommen bewusst für einen deutschen Tierschutz-Hund mit "Handycap" entscheiden - genauso, wie ich diverse Auslands-Orgas kenne, die auf ihren LM-positiven Hunden sitzenbleiben. Mir ist ehrlich gesagt auch noch niemand untergekommen, der abgewägt hätte im Sinne von "Och nö, nen deutschen Hund mit Herzfehler will ich nicht - aber den Spanier mit LM, den ich im Internet gesehen hab, den nehm ich!" Ich weiß nicht, warum man immer so einen Konkurrenzkampf aus hiesigem und Auslands-Tierschutz machen muss? :???: Soll sich doch jeder dort engagieren, wo er es für richtig hält und wo er meint, seine Kräfte auf positive Weise einsetzen zu können. Die einen meinen, sie können nem Hund mit Herzfehler oder Diabetes gerecht werden, die anderen trauen sich halt nen LM-Hund zu. Warum auch nicht? Vorausgesetzt, sie setzen sich entsprechend mit der Krankheit auseinander und wissen, was auf sie zukommt...aber das setze ich bei jeder Krankheit voraus.


    Was ich in Bezug auf LM allerdings tatsächlich verurteile sind Orgas, die das ganze herunterspielen, nach dem Motto: "Da kriegt der Hund halt 1x am Tag ne Tablette und damit ist das Thema erledigt!" Das ist halt eben oft nicht der Fall. Davon abgesehen, dass ein LM-Hund auch hierzulande eben gegen Sandmücken geschützt gehört, muss man eben auch einiges an Zeit und Geld investieren - regelmäßige Titerbestimmungen, die richtige Medikation, evtl. (insbesondere unter Allo) spezielle Ernährung etc., und sollte tatsächlich mal ein akuter Schub da sein, ist auch das mitunter alles andere als lustig. Darauf sollte man eingestellt sein, und dazu gehört auch eine vernünftige Aufklärung der vermittelnden Orgas im Vorfeld - und das auch bei einem Hund, der vielleicht erstmal negativ getestet wurde.

  • @ Mone2801


    Meiner Erfahrung nach ja.
    Hat allerdings nicht wirklich was mit Konkurrenz zu tun, sondern ich denke mal eher, dass liegt daran, dass es noch nicht in vielen Köpfen angekommen ist, dass Leishmaniose wirklich eine Krankheit ist. Unter Herzfehler oder Niereninsuffizienz können sich die meisten etwas vorstellen. Bei Leishmaniose schwirren einfach noch zuviele falsche Vorstellungen rum.



    Mich würde auch interessieren, wer von den Usern die hier sagen, ja alles kein Problem, würd ich machen, schon mal wirklich Kontakt zu einem erkrankten Hund hatte. Also nicht nur einen (angeblich) positiven auf der Hundewiese getroffen oder von Fernem gesehen hat, sondern wirklich schon eimal miterlebt hat, was diese Krankheit bedeutet.
    Denn wie gesagt, erfahrungsgemäß glauben die meisten, dass es reicht ein paar Medis zu geben und alles ist und bleibt gut, ohne zu wissen, dass jeder Infekt, jede Impfung, etc. das Ganze zum Ausbruch bringen kann.

  • Zitat

    Denn wie gesagt, erfahrungsgemäß glauben die meisten, dass es reicht ein paar Medis zu geben und alles ist und bleibt gut, ohne zu wissen, dass jeder Infekt, jede Impfung, etc. das Ganze zum Ausbruch bringen kann.


    Vielleicht möchte ich gerade deshalb keinen an LM erkrankten Hund, weil ich weiß, wie sich die Erkrankung auswirken kann. Ok, bei Kira hätten wir eine Ausnahme gemacht, aber generell würde ich auch heute noch keinen LM-Hund nehmen. Eben wurde von einer Userin der Link zu einem Hund in einem deutschen Tierheim eingestellt und als ich mich dort durch die Hunde klickte, stand bei einigen Tieren, dass sie aus Spanien stammen. Von irgendwelchen Mittelmeerkrankheiten konnte ich jedoch nirgends etwas lesen. Da fängt es an. Also bei den Tierschutzorgas, die Tiere aus dem Ausland vermitteln und nicht ausreichend informieren. Und bei den Interessenten, die lapidar abwinken, so nach dem Motto: "Für uns kein Problem.", geht es weiter. Leidtragender ist der Hund, denn sehr oft sind die Tierärzte bei solchen Erkrankungen überfordert, was die Behandlung anbelangt.


    Andererseits kenne ich Familien, die bereits mehrere an LM erkrankte Hunde hatten, die selbst ausreichend Erfahrung mit dieser Krankheit haben, ihre Hunde schützen und die einen kompetenten Tierarzt als Ansprechpartner haben und auch die Tierschutzorga mit den Kontakten zu den Ärzten im Süden. Warum sollten diese Leute keinen solchen Hund nehmen?


    Ich weiß von vielen Hundehaltern, die Hunde aus dem Ausland haben, dass die ihre Hunde mindestens einmal ca. 1 Jahr nach der Ankunft hier in Deutschland auf Mittelmeerkrankheiten testen lassen. Vorsorglich. Welcher Hundehalter in Deutschland, der in einem Gebiet mit Sandmücken lebt, testet seinen Hund denn auf Mittelmeererkrankungen?

  • Zitat


    Mich würde auch interessieren, wer von den Usern die hier sagen, ja alles kein Problem, würd ich machen, schon mal wirklich Kontakt zu einem erkrankten Hund hatte. Also nicht nur einen (angeblich) positiven auf der Hundewiese getroffen oder von Fernem gesehen hat, sondern wirklich schon eimal miterlebt hat, was diese Krankheit bedeutet.
    Denn wie gesagt, erfahrungsgemäß glauben die meisten, dass es reicht ein paar Medis zu geben und alles ist und bleibt gut, ohne zu wissen, dass jeder Infekt, jede Impfung, etc. das Ganze zum Ausbruch bringen kann.


    Ich, oft.
    Gibt's hier viele, und viele von denen, die ich kennengelernt habe, leben auch nicht mehr.
    Das hält mich aber nicht davon ab, einen bei mir aufnehmen zu wollen.


    Ich nehm ja auch 13 Jahre alte Omis bei mir auf, mit allen möglichen Gesundheitsrisiken
    und frühen Toden usw.


    :-)
    LG
    Chrissi

  • Wäre ich an deiner Stelle, würde ich den Hund nicht aufnehmen. Was ist wenn du dich in den Hund so verliebst (und das geht schnell :) ), aber ihn nicht behalten kannst, weil es finanziell einfach nicht klappt?


    Dann lieber warten bis du "deinen" Hund aus dem Ausland holen kannst.

  • Nein, würde ich nicht -- mal abgesehen davon, dass ich einen solchen Hund habe elendig verrecken sehen, stehe ich dieser Hundekarrerei nach DE inzwischen sehr skeptisch gegenüber. Leider nutzen viele Orgas Krankheiten und diverse Handicaps werbewirksam als Mitleidsfaktor auf ihren Homepages, um die Tiere an den Mann zu bringen -- während hier in Tierheimen völlig normale gesunde Hunde ewig auf neue Besitzer warten. Aber die hat man dann ja nicht "gerettet".


    Keine Frage: wenn mein Hund an sowas erkrankte würde ich keine Kosten und Mühen scheuen, aber bei den Auslandsorgas ist mir das inzwischen echt zu undurchsichtig. Außerdem kotzt es mich an, dass viele Orgas es so darstellen, als wäre das alles kein Problem und dann den Halter bei einem akuten Schub komplett alleine lassen. Das ist seriösen Orgas gegenüber sicher unfair, aber leider scheinen die inzwischen in der Minderheit zu sein.


    LG Andrea

  • Ich würde bei Helfsytyna unterschreiben, von A-Z, und ich würde als Orga auch keinen so kranken (oder sagen wir: so gefährdeten) Hund per Internet vermitteln - schon mal gar nicht nach dem Thread, an den wir uns wohl auch alle erinnern.


    Das Auf und Ab mit einem schwerkranken Hund habe ich jetzt zweimal mitgemacht, das zweite Mal über zwei Jahre - und das ist nichts, was man bagatellisieren könnte. Selbst bei dem eigenen Hund, mit dem man sich insgesamt immer noch sehr drüber freut, überhaupt noch eine für das Tier erträgliche Gnadenfrist zu bekommen, ist das höllisch und frißt oft Kraft, Nerven, Zeit(!!!) und Geld gleichermaßen heftig. Möchtest du dir diese Wahrscheinlichkeit wirklich sozusagen gezielt ins Haus holen - und kannst du schlimmstenfalls längere Zeit nur für den Hund leben?


    Ich würde es keinesfalls tun, weil ich inzwischen sehr realistisch beurteilen kann, was auf den Hund und mich zukommen könnte.


    Oder andersrum: Ich würde es nur bewußt tun, wenn ich auf sehr reichliche Ressourcen an Zeit, Unterstützung (was ist, wenn du gerade einen Prüfungstermin hast und dem Hund geht's akut jämmerlich? Pflegt den dann jemand für dich?), Geld (sehr wichtiger Faktor) und vor allem Helfersyndrom zurückgreifen könnte.


    Gekoppelt mit einer gewissen Gleichgültigkeit gegenüber Leid und Gesetzbruch bei Import & Transport kranker, oder sagen wir wieder: durch Streß besonders gefährdeter Tiere und dem Risiko für die Mithunde hier.


    Dieses Risiko mag klein sein, aber nachdem ich zwei geliebte Hunde an absolute Minimalrisiken verloren habe (übrigens stand da einmal auch Leishmanioseverdacht im Raum - das war, 1999, erste Mal, daß ich von dieser Krankheit gehört habe), kann ich dir versichern, daß Statistik das Leid derer, die's erwischt, nicht ändert. Insofern würde ich mich da auch nicht auf das "wird schon nix passieren" verlassen.

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