Leukämie/Blutkrebs bei Sammy, Chemotherapie? Bitte um Hilfe

    Hallo Ihr Lieben,


    ich habe mich lang nicht gemeldet, es war alles in Bester Ordnung hier.
    Vor ein paar Wochen haben wir bemerkt, dass Sammy (mittlerweile ca 10 Jahre alt) sehr viel trinkt.
    Erst hatten wir gedacht es länge an den neuen Leckerlies, als es dann aber nicht weniger wurde haben
    sind wir letzte Woche zum Tierarzt und haben Blut abnehmen lassen um einen Nierenschaden oder irgendeinen anderen organfehler früh genug zu behandeln. Er ist ja nicht mehr der jüngste.


    Nun haben wir eine niederschmetternde Diagnose.
    Er hat zu 90% Leukämie.


    1000-4000 Lymphozyten sind beim Hund normal, er hat 27262.
    Sein Anteil der Lymphozyten liegt bei 86%. Normal seien etwa 20% sagt mein Tierarzt.
    Leukozyten liegen bei 31, normal wären 7.


    Wir sind total vor den Kopf gestoßen und voller Angst ihn gehen lassen zu müssen.


    Da man ohne eine Entnahme von Knochenmark nicht feststellen kann ob es sich wirklich um Blutkrebs handelt haben wir mit unserem Tierarzt jetzt folgende Vorgehensweise besprochen.


    Er wird jetzt eine Woche mit Clavaseptin 500mg behandelt (Antibiose), dann wird ein erneuter Bluttest gemacht. Sollten bis dahin die Werte gsunken sein können wir davon ausgehen, dass es kein Blutkrebs ist.
    Bleiben die Werte unverändert, werden wir in die Tiermedizinischen Hochschule Hannover fahren um dort Knochenmark entnehmen zu lassen. Dann kann eine Chemotherapie begonnen werden.


    Jetzt die Frage an euch:
    - Was könnt ihr mir zum Thema der hohen Lymphozyten und Leukozyten sagen? Wir sowas auch von anderen Krankheiten ausgelöst als von Blutkrebs?
    - Hat jemand von euch eine Chemotherapie beim Hund wegen Blutkrebs schonmal machen lassen und war es erfolgreich?
    - Was passiert wenn man nichts tut? (kommt für uns eigentlich nicht in Frage, aber ich möchte es gern wissen)
    - Kann jemand was zu den Kosten sagen?


    Wir lieben Sammy über alles, er ist fitt wie immer (nur dass er mehr getrunken hat) und es ist so unverständlich für uns. Ich habe lange nicht mehr so viel geweint, ich gucke ihn an und es geht nicht in meinem Kopf rein.
    Ich möchte ihn nicht verlieren, ich weiss dass man von jedem Tier irgendwann Abschied nehmen muss, aber nein, noch nicht jetzt...


    Traurige, aber hoffnungsvolle Grüße
    Ulli

    Mensch Ulli,


    da liest man jahrelang nichts voneinander ....und dann so was!


    Ich hoffe, dein / unser "krummhaxeter" Sammy ;) hat einfach nur einen eitrigen Zahn oder sonst etwas banales.


    Daumen werden hier ganz fest gedrückt.
    Mehr kann ich als med. Laie einfach nicht tun.

    Oh man, das ist keine gute Nachricht!


    Aber so traurig wie die mögliche Diagnose ist, bin ich mir sicher, was ich bei meinem Hund machen würde. Ich habe ja auch einen Hund, der diesen Monat 11 wird. Ich liebe ihn auch abgöttisch und kann deine Bindung nur zu gut nachvolziehen. Eine Chemotherapie würde ich aber vermutlich nicht machen lassen. Ich würde meinem Hund einen schönen Lebensabend bereiten. Ihn ggf frei von Schmerzen halten und ihn noch ein bisschen verwöhnen.
    Und wenn es nicht mehr geht, würde ich ihn gehen lassen.


    Ich weiß, dass es wirklich sehr hart klingt. Aber durch eine Chemo werdet ihr vermutlich nicht viel gewinnen. Und diese Therapie ist kein Pappenstil.


    Ich drücke euch aber ganz fest die Daumen, dass sich die Diagnose nicht bestätigt.

    Hallo Ihr Lieben,


    danke schonmal für eure Antworten.
    Wir schöpfen aus allem Hoffnung.
    Heute geht es Sammy total gut, er hüpft rum, motzt andere Hunde beim Gassi gehen an und läuft gut mit.
    Ich kann es nicht glauben, dass er so krank sein soll.
    Bitte lasst es doch nur ein böser Traum sein...


    Kann mir denn niemand genaueres zu meinen Fragen sagen? :verzweifelt:


    LG

    Ich habe gerade ein bisschen weiter gesucht im Internet und bin auf folgendes Ergebnis gestoßen.


    (Lymphozyten) Ursachen für erhöhte Werte
    -normal bei Welpen
    -Stress
    -Lymphatische Leukämie
    -Chronische Entzündungen
    -Allergie
    -Autoimmunerkrankungen (z. B. Rheuma)
    -Impfreaktion --> kann ausgeschlossen werden
    -Nebenniereninsuffizienz (Addisonkrankheit) --> kann ausgeschlossen werden


    und auch diesen Treffer hatte ich:


    Lymphozyten
    Einheit=/ul
    Referenzberich = 1500-4000
    Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie sind die eigentlichen Abwehrzellen des menschlichen Körpers. Lymphozyten sind die kleinsten weißen Blutkörperchen. Sie machen 25 bis 40 Prozent der Leukozyten aus.
    Erhöht bei:
    physiologisch beim Jungtier, langer Streß, Infektionskrankheiten in der Heilphase (Morgenröte der Infektion), chron.-, virale Infektionskrankheiten, lymphatische Leukämie


    Sammy ist von seinem Typ her ein Hund, der sich ständig aufregt, über Cherry, über andere Hunde, er knurrt und grummelt ständig vor sich hin. Ein richtiger kleiner Griesgram, um so älter er wird um so griesgrämiger wird er. Jetzt steht da: "langer Stress". Evtl ein Zeichen? :gott:


    Bitte schreibt mir alles was euch zu diesem Thema einfällt...

    Ulli, ich bin immer noch - wie auch schon vor Jahren - eine medizinische Dumpfbacke.


    Ich kann mit den von dir angegebenen Werten nur etwas anfangen im Bereich "Entzündung"
    Deswegen schrieb ich ja, das ich hoffe Sammy hat nur einen eitrigen Zahn hat.


    Ehe ich mich und meinen Freund verrückt machen würde,
    wäre mein Weg zu einem zweiten Doc - wenn möglich mit dem bereits vorhandenen Blutbild
    und ich würde fragen WAS es sonst noch sein könnte.


    Rheuma könnte ich mir nämlich auch vorstellen, wenn ich Sammys O-Beinchen richtig in Erinnerung habe.


    Das wäre auch eine möglich Erklärung für sein Granteln.
    Wem die Knochen weh tun, der wird nun mal zum Griesgram.


    Egal was es ist - gute Besserung dem kleinen Mann
    und euch eine Extraportion gute Nerven.

    Die Antibiose war am Sonntag zu Ende, Montag haben wir erneut ein Blutbild machen lassen, von dem wir heute die Ergbnisse bekommen haben.
    Leider keine Änderung. Alles noch genauso schlecht wie vorher. :tropf:
    Unsere Hoffnung die wir die ganzen 10 Tage hatten haben sich zerschlagen, zerplatzt wie eine Seifenblase.
    Die Wahrscheinlichkeit dass Sammy Blutkrebs hat liegt jetzt wohl bei 99%.
    Morgen machen wir einen Termin bei der Tierärztlichen Hochschule zur Knochenmarksentnahme.
    Dann werden wir wohl die Chemotherapie anfangen.
    Überall im Internet lese ich trotz Chemo von einer Lebenserwartung von max 1-1,5 Jahren.
    Diese Voraussicht ist einfach schrecklich.
    Ohne Chemo von ein paar Wochen.
    Gibt es hier denn niemand der mir mehr berichten kann? :verzweifelt:

    Hi,


    Die Chemotherapie beim Hund ist nicht mit der beim Menschen vergleichbar, da sie bei Hunden meistens nur palliativ eingesetzt wird. Ziel ist i.d.R. nicht die Heilung, sondern Verbesserung der Lebensqualität mit der Erkrankung. Wenn die Biopsie ergibt, dass Sammy Krebs hat, solltest Du mit der TÄ besprechen, ob die Chemo eine palliative oder kurative Zielsetzung hat. Ob man sich bei rein palliativem Ziel für oder gegen eine Chemo entscheidet, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Dazu muss man wissen, dass auch die Nebenwirkungen bei palliativer Chemo nicht mit denen einer kurativ ausgerichteten Chemotherapie beim Menschen vergleichbar, sondern je nach Hund wesentlich milder ausgeprägt oder kaum vorhanden sind.


    Ich wünsche Euch viel Kraft.


    LG Andrea

    Danke für die Antwort. Das war ja fachlich interessant, dieser Unterschied war mir nicht bewusst gewesen. wir haben jetzt am Montag den Termin zur Knochenmarksbiopsie in der Kleintierklinik auf der Hildesheimer Str in Hannover. Die TiHo hatte erst am 7.12. Einen Termin frei :-/
    Habe ja immernoch Hoffnung dass es was anderes ist. Aber ich glaube ich muss mich mit dem Gedanken abfinden dass es Leukämie ist. wir genießen im Moment jede Sekunde mit ihm und er darf alles was er möchte... Er wird nur noch verwöhnt, es gibt ja nichts mehr zu verlieren....

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