Hunde aus ganz Europa - macht das Sinn?

  • Hunde sind Haustiere, egal ,ob sie mit oder ohne Schnickschnack oder sogar überhaupt nicht gehalten werden. Es gibt sie nicht als wilde Art, und damit sind sie eben keine "Natur" wie etwa ein Wolf, sondern eine vom Menschen geformte Spezies wie Hausschwein oder Milchkuh.

    Aber ich glaube, das ist ein bißchen der Streit um Kaisers Bart, oder?

    Daß Hunde unversorgt und sogar verwildert überleben KÖNNEN, bestreitet ja niemand. Nur "Natur" ist das eben nicht - und auch da überlebt übrigens nicht der Stärkste, sondern der Anpassungsfähigste.

  • Zitat

    Hunde sind Haustiere, egal ,ob sie mit oder ohne Schnickschnack oder sogar überhaupt nicht gehalten werden. Es gibt sie nicht als wilde Art, und damit sind sie eben keine "Natur" wie etwa ein Wolf, sondern eine vom Menschen geformte Spezies wie Hausschwein oder Milchkuh.

    Aber ich glaube, das ist ein bißchen der Streit um Kaisers Bart, oder?

    Jo, wobei ich nicht streite. :p Aber du hast Recht, den Hund gibt es nicht als eigenständige, aus der Natur stammende Art. :smile:

    Zitat


    Daß Hunde unversorgt und sogar verwildert überleben KÖNNEN, bestreitet ja niemand. Nur "Natur" ist das eben nicht - und auch da überlebt übrigens nicht der Stärkste, sondern der Anpassungsfähigste.

    Treffen wir uns in der Mitte: Man muss in der Natur anpassungsfähig und stark sein. ;)

    Gruß Basti


    P.s.: Da hier kein Platz für andere Sichtweisen ist, zurück zum Tierschutz.

  • Ach menno :verzweifelt: Das ganze Hunde-Elend gibt es doch nur, weil der Mensch meint, er müsse unbedingt züchten bzw. vermehren, sei es für die Jagd in Spanien ( Podencos, Galgos) , die ganzen Rasse-Züchter, die es weltweit gibt oder es wird der Natur einfach freien Lauf gelassen, indem Hofhunde von Streunern gedeckt werden, weil die Halter zu geizig und zu faul sind, den Zaun zu erhöhen oder ausbruchsicher zu machen, sodass kein Streuner mehr rein kommt oder die läufige Hündin nicht ausbüchsen kann.
    Ich habe ja selbst seit 5,5 Wochen einen Podenco-Mix vom spanischen Tierschutz, ich habe da aber nicht über den "Sinn" nachgedacht. Ich musste meinen Hund im Juli nach 16 Jahren einschläfern lassen und natürlich stand dann auch irgendwann die Frage im Raum, woher der evtl. neue Hund, (wenn denn ein neuer Hund kommt ...aber so ganz ohne kann ich gar nicht :ops: ) kommen sollte.
    Mein Wunsch war, einem hilfebedürftigem Tier ein neues, schönes Zuhause zu geben, egal wie alt oder woher es stammt. Ich habe mich aber, wie gesagt, nie gefragt, ob es "Sinn" macht, genau dieses Tier zu retten.
    Es war am Ende eine Herzens-Entscheidung. Lucky, also unser neuer Hund, der Podi-Mix, war schon in Deutschland auf einer Pflegestelle und hat dringend ein neues Zuhause gesucht, er war auch schon mal vermittelt hier in D und ist wieder zurück gegeben worden ...warum auch immer :hust: Wir konnten unverbindlich hinfahren und ihn kennenlernen und es war Liebe auf den ersten Blick. Ich hätte aber definitiv keinen Hund aus dem Ausland extra "bestellt" und einfliegen lassen, nur weil die Anzeige so "rührend" oder "herzerweichend" formuliert wurde ...obwohl mir die Tränen da oft runterlaufen bis zum Hintern :ops:

  • "Treffen wir uns in der Mitte: Man muss in der Natur anpassungsfähig und stark sein."

    Aber auf jeden Fall: Anpassungsfähig UND stark ist natürlich das Nonplusultra! *ggg*

    ..und wieder zurück zu den Seesternen!

  • Es gibt ganz verschiedene Gründe sich für die eine oder andere Bezugsquelle für Hunde zu entscheiden.

    Warum ein Tierschutzhund? Sie werden auf den Homepages in der Regel sehr ansprechend präsentiert, Mixe gehen sowieso immer, gerade die Hunde aus dem Süden sind oft sehr sozial und freundlich, Preis- Leistungsverhältnis stimmt und man hat das Gefühl etwas Gutes zu tun. Also warum sollten die Menschen, die das Bedürfnis haben einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren das nicht tun dürfen?

    Andere holen sich einen Hund aus Showlinie, weil der gut zum Inventar passt oder sie den schönsten der Schönen haben wollen.

    Andere holen sich einen Hund aus Leistungslinie weil sie mit ihm arbeiten wollen/ihn zum arbeiten brauchen, andere weil sie eine Egoprothese brauchen.

    Andere gehen ins Tierheim, weils um die Ecke ist, man den Hund vorher gut kennen lernen kann, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, man das Gefühl hat etwas Gutes zu tun.

    Der nächste holt gern vom Bauernhof, ein anderer mag nur einen Secondhandhund von privat und naive Idioten wie ich nehmen halt das Erstbeste wo das Herz "ja" schreit :hust:

    Im Prinzip finde ich nur wichtig mit der Anschaffung eines Hundes kein Tierleid zu unterstützen.

    Sinnvoll finde ich die Adoption von Auslandshunden nicht immer. Aber ich kenne soviele völlig unproblematische Auslandshunde, dass ich diese Art des Tierschutzes nicht wirklich schlecht finden kann. Ich finde aber nicht dass jeder traumatisierte, schwer kranke, verletzte Hund gerettet werden muss. Manchmal tut man einem Hund vielleicht den größeren Gefallen wenn man ihn einschläfert oder da lässt wo er ist.

  • Das ganze Tierelend gibt es nicht, weil jemand meint "züchten/vermehren" zu müssen, sondern weil die Menschen (die meisten) egositisch und dumm sind und nicht kapiert haben, dass sie die Natur und die Tiere zwar nutzen aber nicht vergewaltigen und ausbeuten dürfen!

    Sie haben bisher nicht gelernt, dass Mensch und Natur und Tiere in Einklang leben und die Natur und die Tiere überleben müssen, damit die Spezies Mensch selbst überlebt!

    Schon vor Millionen Jahren sind Tierarten ausgestorben, Pflanzenarten verschwunden und das Klima hat sich verändernt, aber der Mensch will heutzutage nur "schnell", "besser" und "weiter" ... und das leider auch auf Kosten der Natur und der Tiere!

    Da ist nicht mit "man hört auf zu züchten/vermehren" geholfen, da muss viel mehr getan werden ... der Mensch muss lernen und umdenken ... viele gehen schon voraus ... die anderen müssen folgen!

    VG, aussiemausi!

  • Zitat

    Ach menno Das ganze Hunde-Elend gibt es doch nur, weil der Mensch meint, er müsse unbedingt züchten bzw. vermehren, sei es für die Jagd in Spanien ( Podencos, Galgos) , die ganzen Rasse-Züchter, die es weltweit gibt oder es wird der Natur einfach freien Lauf gelassen, indem Hofhunde von Streunern gedeckt werden, weil die Halter zu geizig und zu faul sind, den Zaun zu erhöhen oder ausbruchsicher zu machen, sodass kein Streuner mehr rein kommt oder die läufige Hündin nicht ausbüchsen kann.

    Sei mir nicht böse- aber genau das ist dieses Pille-Palle-Argument was so unendlich oft zu hören ist- und Menschen, die einen Hund vom Züchter holen als etwas schlechteres darstellt, als diejenigen, die ihren Hund aus dem Tierschutz haben.

    Klar, Hundeelend in dieser Form gäbe es nicht wenn es nicht diese Produktion gäbe- aber da liegt das Problem doch nicht bei "den ganzen Rasse-Züchtern" oder bei den Menschen, die einen Hund als Arbeitstier züchten, denn diese Varianten der "Produktion" sind in der Regel verantwortungsvoll und geregelt- es wird soviel gezüchtet wie auch Bedarf besteht.

    Bei Vermehrern, "Ups"-Würfen oder Hunden, die irgendwo rumlaufen und sich ungehindert ständig weiter vermehrern muss ich Dir Recht geben- ohne diese ganzen Hunde gäbe es sicher nicht soviel Elend.

    Aber die Problematik liegt nicht an der Zucht an sich- ohne diese gäbe es nämlich gar keine Hunde. Es liegt daran, dass Leute lieber billig kaufen als viel Geld auszugeben- auch bei Lebewesen und da Gesundheit udn Wesen außer Acht lassen. Und diese Hunde, die nicht wesensfest und nicht gesund sind landen dann auf der Straße oder im Tierheim. Nicht die Hunde aus geregelter Zucht.

    Im Endeffekt liegt es an der Unverantwortlichkeit und Unfähigkeit von Menschen. Und da muss man einiges tun, damit sich das mal ändert und häufiger das Gehirn eingeschaltet wird. Deswegen, denke ich, dass es in den Ländern der "Auslandshunde" besodners wichtig ist Aufklärungsarbeit zu leisten. Das dient dem Tierschutz mehr als einzelne Hunde zu retten- das ändert and er Situation nämlich nichts.

    Natürlich sit es trotzdem schön, wenn ein Hund ein besseres Leben bekommt- aber man muss halt auch darauf schauen was dahinter steht.

  • Zitat

    D.h. an dieser Stelle müsste eigentlich der "Hebel" angesetzt werden?
    Eine - wie auch immer kontrollierte - "Produktion" von Welpen, jenseits der aufwändigen Rassehundezucht und den damit verbundenen Preisen?

    oder - andersrum formuliert - diese "Produktion" findet derzeit im südlichen und östlichen Ausland statt, mit dem zusätzlichen Verkaufsargument Tierschutz?

    neugierige Grüsse
    Susa

    Das habe ich nicht gesagt, aber bei manch weniger seriöser Orga ist es genau das, was ausgenutzt wird.
    Wir in D brauchen definitiv ein Heimtierzuchtgesetz, aber das bekommen wir ja nicht.
    Damit man mal ein "Gefühl" für Angebot und Nachfrage bekommt. Rein statstisch lebt die VDH-Gesamtproduktion von Golden Retrievern der letzten 10 Jahre allein in NRW, für die anderen Bundesländer bleiben nur Papierlose und welche mit Pseudo-Papieren.
    Jedes Jahr werden ca. 500000 Welpen in D neu angeschafft, davon sind 100000 importiert und mit 120000 nur wenig mehr stammen aus dem VDH.
    Sprich die wenigsten Käufer haben überhaupt die Chance mit einem seriösen Züchter in Kontakt zu kommen, sie haben die Wahl zwischen Vermehrer, Ups-Wurf oder wie auch immer gearteten Orgas. Und mangels bisheriger flächendeckender Kontrolle der Zuchtanlagen in D und der Orgas, ist es Glückssache, wo man landet.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Aber auf jeden Fall: Anpassungsfähig UND stark ist natürlich das Nonplusultra! *ggg*

    Du hast pfiffig vergessen :D (ich hab grad das Bild mit den gesammelten Utensilien betrachtet und dabei schmunzeln müssen *g*)

    @ Hamburger Jung: :gut: zu Deinem Text "Was macht Sinn?"

    Ich finde vieles, was andere Menschen tun, unsinnig, überflüssig oder gar schwachsinnig :smile:
    Aber ICH muss es diesen Leuten ja nicht nachmachen!

    Was mir vorhin, als ich mit meinen italienischen Hundemädels unterwegs war, so überlegte:
    Wo fängt eigentlich "Masse" bei Hundeimporten an? Wie definiert Ihr Masse? Die Anzahl der Hunde pro Transport? Pro Jahr?

    Fragend,

    Doris

  • Zitat


    Manchmal tut man einem Hund vielleicht den größeren Gefallen wenn man ihn einschläfert oder da lässt wo er ist.


    Sehe ich auch so. Ein eingefleischter Straßenhund wird die Ansprüche seines Retters nicht befriedigen können. Er geht an der Leine ein. Ich habe mich bei zu vermittelnden Hunden mit 3 Beinen, ohne Augen oder mit unheilbaren Krankheiten schon oft gefragt ob das Geld für dessen OP nicht an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt gewesen wäre. Weil es keine Lebensqualität für den armen Hund gebracht hat und er nicht vermittelbar ist. Egal aus welchem Land. Geld ist überall im Tierschutz knapp.

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