Hunde aus ganz Europa - macht das Sinn?

  • Ich denke so wie Du, solange das seriös und Zielführend betrieben wird.
    Meine erste Hündin habe ich 1999 von einer Tierschutzorga übernommen.
    Es hat drei Wochen gedauert, bis ich die Zusage bekam. Fragebogen, Wohnungskontrolle, Nachkontrolle ganzes Programm.
    Bei meiner Piri ging das zackzack. Ich hab erst nicht so darüber nachgedacht aber jetzt denke ich mir einfach, die haben so viele Hunde, die geben sie an jeden ab, der sie haben will.
    Und wenn man mal auf quoka.de nach Mischlingen sucht, weiß man warum.
    Will den Leuten nichts unterstellen. Ich hatte das Gefühl, die meinen es gut mit den Hunden.
    Aber ...

  • asraschmusekatz,
    Das Gemeine ist ja: es müssen keine 300 Hunde sein - die Dame hier, über die ich weiter vorn geschrieben habe, hat sich mit fünfen schon so restlos übernommen, daß deren Zukunft nun absolut ungewiß ist. Was um so blöder ist, als sie mit ihren Mitteln einem oder vielleicht zweien sicher wirkungsvoll hätte helfen können.

    Aber im Grundsatz sind wir uns, glaube ich, alle hier einig: Das Problem sind immer mangelndes Augenmaß und ausgeschaltete Vernunft zu Lasten der Hunde - egal, in welcher Größenordnung.

  • Doris,

    zwischen dem, was du da von Kira beschreibst, einem krankwerdenden Familienhund und dem "Krüppelimport", der als Tierschutz gegen Spenden "verkauft" wird, liegen Welten!

    Es ist doch ein himmelweiter Unterschied, ob du einem Hund, der in seinen gewohnten Lebenszusammenhängen erkrankt hilfst, solange er lebenswert leben kann, ob du einem Hund wie Kira, der bei dir ja auch ein stabiles Umfeld genießen kann und dafür keinen sinnlosen Torturen ausgesetzt wird, noch eine gute Zeit ermöglichst - oder ob du verkrüppelte Tiere, die z.B. nie wieder werden laufen können, einsammelst, unter Qualen, die ich mir gar nicht vorstellen möchte, in eine andere Welt verfrachtest, da ohne Ende operierst, dann noch ein bißchen bis zum allzu vorhersehbaren Ende pflegst...etc - und dir das auch tränendrüsendrückend noch als gute Tat spendenfinanzieren läßt.

    Das eine finde ich völlig normal und hab's mit meiner kranken und blinden Hündin selbst so gemacht und würde es jederzeit wieder tun - das andere sind für mich Tierversuche, die an Grausamkeit viele der Laborexperimente weit übertreffen, gegen die Tierfreunde früher demonstriert haben...

  • Zitat

    Doris,

    zwischen dem, was du da von Kira beschreibst, einem krankwerdenden Familienhund und dem "Krüppelimport", der als Tierschutz gegen Spenden "verkauft" wird, liegen Welten!

    Nur ist Kira kein krank gewordener Familienhund, sondern ein Hund, der das Glück hatte, dass der Jäger starb, bei dem sie 13 Jahre im Zwinger lebte. So gesehen ist sie eher der Kategorie aufgelesener Krüppelhund zuzuordnen :verzweifelt:

    Für sie war die Behandlung beim Tierarzt ebenso wie der Klinikaufenthalt sicher kein Zuckerschlecken, da sie bislang ja außer dem Zwinger und der Jagd nichts kannte. Und danach haben wir sie in eine für sie vollkommen unbekannte Welt verfrachtet ... in dem Alter noch dazu ...

    Es gibt auch bei diesen Fällen himmelweite Unterschiede und ich war selbst schon in der Situation, dass ich sagte, erlöst den Hund ... bis ich ihn am nächsten Tag kennenlernte und ihm (keine Übertreibung) ansah, dass er leben wollte. Er durfte leben, auch wenn mancher Mensch dieses Leben auf verkrüppelten Vorderpfoten und/oder im Rollwagen, mit dem er durch die Gegend fetzte, nicht als lebenswert ansahen. Gerade dieser Hund verschlang Unsummen und letztlich verlor er, verloren wir den Kampf. Aber er lebte ein Jahr bei Menschen, die ihn liebten, erfuhr Geborgenheit, Sicherheit, Zuwendung, durfte Spazieren gehen, mit Hundekumpels herumtollen und vieles mehr.

    Ich verstehe schon, was Du meinst, aber im Fall des Falles trifft man halt doch als Betroffener oft eine für andere nicht nachvollziehbare Entscheidung und dies nicht nur, um etwas Gutes zu tun und das in die Welt zu posaunen.

    Liebe Grüße

    Doris

  • Zitat

    Das eine finde ich völlig normal und hab's mit meiner kranken und blinden Hündin selbst so gemacht und würde es jederzeit wieder tun - das andere sind für mich Tierversuche, die an Grausamkeit viele der Laborexperimente weit übertreffen, gegen die Tierfreunde früher demonstriert haben...

    Dem kann ich nur zustimmen.

    LG
    Sonja

  • Zitat

    asraschmusekatz,
    Das Gemeine ist ja: es müssen keine 300 Hunde sein - die Dame hier, über die ich weiter vorn geschrieben habe, hat sich mit fünfen schon so restlos übernommen, daß deren Zukunft nun absolut ungewiß ist. Was um so blöder ist, als sie mit ihren Mitteln einem oder vielleicht zweien sicher wirkungsvoll hätte helfen können.

    Aber im Grundsatz sind wir uns, glaube ich, alle hier einig: Das Problem sind immer mangelndes Augenmaß und ausgeschaltete Vernunft zu Lasten der Hunde - egal, in welcher Größenordnung.

    Jap, ich mache gerne übertriebene Vergleiche ;)

    lg

  • Zitat

    Jedes Jahr werden ca. 500000 Welpen in D neu angeschafft, davon sind 100000 importiert und mit 120000 nur wenig mehr stammen aus dem VDH.
    Sprich die wenigsten Käufer haben überhaupt die Chance mit einem seriösen Züchter in Kontakt zu kommen, sie haben die Wahl zwischen Vermehrer, Ups-Wurf oder wie auch immer gearteten Orgas. Und mangels bisheriger flächendeckender Kontrolle der Zuchtanlagen in D und der Orgas, ist es Glückssache, wo man landet.

    Jeder Käufer hat die Möglichkeit mit einem guten Züchter ODER mit einem guten Tierschutzverein in Kontakt zu kommen und es ist absolut keine Glückssache wo man landet.
    Das hat schlicht und einfach was mit Intelligenz zu tun UND mit der Einstellung zum Hund, also auch damit wie viel man bereit ist auzugeben und wie viel Gedanken man sich im Voraus macht.


    Den meisten ist es nur halt schlicht und ergreifend egal, die wollen 100-400€ für nen Welpen ausgeben und gut ist.
    Natürlich könnte bei den momentanen Wurfzahlen im VDH nicht jeder Welpenintressent in Deutschland sofort einen Hund von da kriegen (und auch nicht nächstes oder übernächstens Jahr).
    Aber ich bin mir sicher, wäre die Nachfrage nach vernünftig gezüchteten Hunden da (was sie nicht ist), würde das Angebot nachziehen.

  • Zitat

    Jeder Käufer hat die Möglichkeit mit einem guten Züchter ODER mit einem guten Tierschutzverein in Kontakt zu kommen und es ist absolut keine Glückssache wo man landet.
    Das hat schlicht und einfach was mit Intelligenz zu tun UND mit der Einstellung zum Hund, also auch damit wie viel man bereit ist auzugeben und wie viel Gedanken man sich im Voraus macht.


    Den meisten ist es nur halt schlicht und ergreifend egal, die wollen 100-400€ für nen Welpen ausgeben und gut ist.
    Natürlich könnte bei den momentanen Wurfzahlen im VDH nicht jeder Welpenintressent in Deutschland sofort einen Hund von da kriegen (und auch nicht nächstes oder übernächstens Jahr).
    Aber ich bin mir sicher, wäre die Nachfrage nach vernünftig gezüchteten Hunden da (was sie nicht ist), würde das Angebot nachziehen.


    Genau das ist das Problem- es ist den Menschen schlicht und ergreifend egal ob vernünftig gezüchtet oder nicht. Hauptsache billig! Und das ist die Problematik, es gibt einfach zu wenig Leute, die ihr Gehirn einschalten, ansonsten sähe die ganze Sache, egal ob Zucht oder Tierschutz ziemlich anders aus.

    Das ist ziemlich paradox wie gesunde, verantwortungsvoll gezüchtet Hunde teilweise beim Züchter "liegen bleiben" während schlecht/gar nicht sozialisierte, kranke Welpen in die Familien ziehen- weil sie eben billiger sind.

  • Zitat

    Genau das ist das Problem- es ist den Menschen schlicht und ergreifend egal ob vernünftig gezüchtet oder nicht. Hauptsache billig! Und das ist die Problematik, es gibt einfach zu wenig Leute, die ihr Gehirn einschalten, ansonsten sähe die ganze Sache, egal ob Zucht oder Tierschutz ziemlich anders aus.

    Das ist ziemlich paradox wie gesunde, verantwortungsvoll gezüchtet Hunde teilweise beim Züchter "liegen bleiben" während schlecht/gar nicht sozialisierte, kranke Welpen in die Familien ziehen- weil sie eben billiger sind.

    Sagt man das aber in solchen Fällen, heißt es gerade hier im Forum oft "Na jetzt ist der Hund ja da, nun freuen wir uns mit der TS (und wollen Bilder sehen)." Wobei ich finde, dass gerade in solchen Threads, die ja auch von potenziellen Hundekäufern gelesen werden, gar nicht deutlich genug auf diese Art der Anschaffung hingewiesen wird.

    Meist sind die Hunde dann ja auch nur wirklich von der Anschaffung her billiger. Tierarzt ist teuer und Hundeschule/-trainer ebenfalls, wobei die Hundehalter bei der Schilderung von Problemen schon oft darauf hinweisen, dass weder für das Eine noch für das Andere Geld zur Verfügung steht :-/

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