Hunde aus ganz Europa - macht das Sinn?

  • Ich kann mich schnauzermädel anschließen.

    Dazu fällt mir ein Beispiel aus unserer Straße ein.
    das ist ein Paar mit "Helfersyndrom". Ich muss dazu sagen, dass ich die Einzelheiten weiß, da die Beiden sehr gut mit meinen Eltern befreundet sind.
    Erst kam ein Kater zu ihnen, sie hatten ihre Katze während des Urlaubes in eine Katzenpension gegeben und haben ihn dort gesehen und die Besitzerin der Pension meinte "Der wurde abgegeben und nicht wieder zurückgeholt, seitdem ist er hier." Sie haben ihn NATÜRLICH mitgenommen. Überall erzählten sie rum wie sie ihn "gerettet" haben- sie würden ja NUR arme Tiere aufnehmen.
    Er war allerdings schon älter, hatte bald viele Zipperlein, nichts lebensbedrohliches, aber er war inkontinent, wurde langsam blind und taub. Und -schwupps- als die Inkontinenz nicht mehr zum neuen Sofa gepasst hat musste er plötzlich eingeschläfert werden.

    Kurz darauf meinte sie, sie hätte ja gerne einen Hund... aber wenn, dann nur einen armen, der ja eh von sonst niemandem genommen wird.
    Einen Monat später kam dann ein Hund- aus dem Tierheim. Man muss dazu sagen, unser Tierheim vermittelt generell keine Junghunde oder Welpen, da sie den alten Tieren Chancen offenlassen wollen. Nur in absoluten Notfällen nehmen sie Welpen, meist aus dem Ausland dann. (ca. 2 im Jahr)
    Und was für ein Hund war es- genau einer dieser 2 Welpen im Jahr, ohne irgendwelche Behinderungen oder Erkrankungen, mittelgroß, in der Färbung Merle- 8 Wochen alt.
    Natürlich haben sie seither einen armen Hund gerettet, erzählen herum wie dankbar der Hund sei und wie edel das sei und dass es ja unverantwortlich sei Welpen vom Züchter zu nehmen.

    In Wahrheit sieht es so aus: Sie wollten so oder so einen Welpen, ein Welpe vom Züchter war ihnen (nicht aus Geldmangel) das Geld nicht wert, auch die Vermehrerpreise von 400 € waren ihnen zu teuer, der Hund sollte trotzdem modisch aussehen, er sollte keine Krankheiten haben und pflegeleicht sein und keine Probleme machen.

    Dann wurde gewartet bis irgendwo in der Umgebung ein Hund auftaucht der darauf passt und zack! man hat einen Schnäppchenwelpen für nur 200 € Schutzgebühr und obendrein als Bonus den Stempel "Retter" aufgedrückt bekommen.

    Ich brauche glaube ich nicht erwähnen das der Hund nicht annähernd artgerecht gehalten wird.

    Und soclhe Fälle gibt es hier zu hauf- es wird nicht geholfen um wirklich was zu bewegen sondern nur auf den eigenen Vorteil bedacht.

    Ich mit meinem geplanten Hund aus dem VDH bin übrigens böse, unterstütze die geldgeilen Züchter, helfe keinen armen Tieren... dass ich mit TH Hunden Gassi gehe, wenn es mir möglich ist spende (immerhin verdiene ich selber noch nichts) und aufkläre über Vermehrer etc. zählt schlicht und ergreifend nicht als Tierschutz bei diesen Leuten. -

  • Also irgendwie sind im Großen und Ganzen sind doch die meisten einer Meinung.
    Die Frage war ja nicht: "macht Auslandtierschutz Sinn?" sondern: "Macht das massenhafte Importieren von Hunden Sinn?".
    Und so wie es im Moment läuft, scheint da was aus dem Ruder zu laufen. Und da herrscht doch weitgehend Konsens.

    Ich finde das hier ein gutes Beispiel:

    [/quote][quote="Floydie+

    Und zumindest in Madrid ist der Anstieg der Adoptionen enorm, in den letzten Jahren.
    Immer weniger Leute kaufen Welpen. Vor allem auch wegen schlechter Erfahrung
    mit Vermehrer-Welpen (Gute Züchter sind hier die absolute Rarität).
    Die Orgas sind immer besser organisiert mit VK und Internet-Präsenz,
    so dass es den Leuten sehr leicht gemacht wird, 'ihren' Hund zu finden.

    Es laufen alle möglichen Aktivitäten, wie Mischlings-Schönheits-Wettbewerbe,
    Kastrations- und Impfaktionen, etc.
    Es wird sehr viel getan, und das zum grossen Teil auch dank der deutschen Orgas,
    die nicht nur Hunde nach Deutschland (und Holland, etc.) 'karren',
    sondern sich darum kümmern, dass vor Ort gearbeitet wird.

    Schon gut, dass in den besser entwickelten Ländern die Leute auf die Süd-Ost Misere
    aufmerksam gemacht werden, denn nur so implizieren sich die Leute auch.
    Dass da nicht immer alles toll und glatt läuft, ist für mich normal.

    Aber der generelle Trend ist gut, zumindest hier in Spanien.

    [/quote][quote]

    Bei uns war es gerade auf dem Land auch noch nicht immer eitel Sonnenschein. (Und ist es auch manchmal immer noch nicht.) Da war die Tötungsstation der Bach hinterm Haus oder die Schrotflinte.
    Und es hat sich viel geändert. Ist das in anderen Ländern nicht möglich?

  • Hier mal ein unsachlicher Zwischenruf von mir...

    Hunde aus ganz Europa - macht das Sinn?

    Hm, macht es Sinn Hunde aus ganz Europa zu importieren? Keine Ahnung, was macht denn überhaupt Sinn? Wer sich nur 5 Minuten Zeit nimmt und sich, sowie sein Leben, sein Umfeld und die Welt an sich reflektiert, wird feststellen, das die Menschen nur sehr selten etwas tun was wirklich Sinn macht. Macht es Sinn Lebensmittel aus aller Welt kaufen zu können? Macht es Sinn Griechenland zu retten? Macht es Sinn einen Hund bzw. ein Haustier zu haben? Macht es Sinn, gerade den Beruf zu machen, den man ausübt? Macht es Sinn, das statistisch gesehen in ein paar Jahren jeder Mensch auf der Welt ein Handy besitzt? Macht es überhaupt Sinn die Frage nach dem Sinn zu stellen? ;)

    Meiner Meinung nach wird die Frage nach dem Sinn viel zu selten gestellt. Sollte sich die Frage aber stellen, so bin ich der Meinung das sie sich nur jeder persönlich beantworten kann und dementsprechende Konsequenzen ziehen kann/muss/sollte.

    Bedeutet bei diesem Thema:
    Wenn ich vor der Hundeanschaffung stehe und der Meinung bin, das es Sinn macht einen Hund aus dem Ausland zu nehmen, dann sollte ich das tun. Egal ob es für andere Menschen oder für "einheimische" Hunde Sinn macht oder nicht. Selbst die Frage ob es für den ausgesuchten, ausländischen "Wunschhund" Sinn macht, spielt keine Rolle. Denn die Sinnfrage kann nur jeder für sich beantworten, aber ein Hund kann das nicht. Und die Frage nach dem Sinn der Hunde- bzw. Haustierhaltung hat sich bei dem Wunsch nach einem Hund/Haustier ja schon erledigt. Da ist es auch egal ob es moralisch/ethisch vertretbar ist oder nicht, denn es macht für einen persönlich ja Sinn. Und wenn sich der Mensch als Egomane dafür entscheidet einen Hund zu halten, dann ist das so. Da ist es auch egal woher der Hund kommt. Leben und leben lassen. :D

    Wenn der Mensch sich nämlich nicht nur an seinen Bedürfnissen und Wünschen orientieren würde, gäbe es keine Hundehalter mehr, selbst "Gebrauchshunde" gäbe es nicht. Von daher verstehe ich die Menschen nicht, die hier die "Moralkeule" schwingen und gleichzeitig aus purem Egoismus einen Hund zuhause sitzen haben. Habt ihr euren Hund schon einmal gefragt, ob es für ihn Sinn macht, das er bei euch ist? Oder ob er es wirklich möchte? Wie das geht nicht? Ach ja, Hunde können ja nicht sprechen. Wieso können Hunde eigentlich nicht sprechen? Würde doch viel mehr Sinn machen... ;)

    Gruß Basti

    P.s.: Die Aussage: "Ohne mich hätte es mein Hund schlechter oder wäre sogar gestorben!", lasse ich nicht gelten. In der Natur hat nämlich alles einen Sinn und wenn der Hund alleine nicht überlebt hätte, wäre das völlig ok und richtig. Denn in der Natur überleben nur die Stärksten, wäre es nicht so, wäre die Welt bereits ausgestorben. ;)

  • Öhhhmmm :???: Wollte eigentlich auch gerade was zum Thema schreiben, hab aber irgendwie nach dem letzten Post keine Lust mehr dazu :hust: Boahhh, wie kann mam das Wort "Sinn" nur sooooo auswerten ? :verzweifelt:
    Sag mal, warum stehst du morgens überhaupt noch auf, Hamburgerjung ??? :hust:

  • Wer helfen will soll helfen.
    Wo oder wem, Mensch oder Tier... egal.

    Nur bitte sollte man dabei sich selber nicht vernachlässigen, denn wenn man überfordert ist (zeitlich, räumlich, finanziell, emotional, von den Fähigkeiten her... da gibts viele Varianten), kann man auch nicht effektiv helfen.


    Für mich persönlich kommt alles in Frage:
    Hund vom guten Züchter im In- oder Ausland, Hund aus dem TS aus dem In- oder Ausland, Abgabehund von Privat aus dem In- oder Ausland, ein echter Ups-Wurf im Bekanntenkreis sofern es rassemäßig passt... nur direkt irgendeinen Hundeproduzenten unterstützen würde ich nicht.
    Ich möchte wenn es geht immer mindestens einen Wunschhund vom Züchter und einen Nothund haben.


    Wenn bei mir die Bedingungen mal stimmen, würde ich auch mal den einen oder anderen Pflegehund fit machen und vermitteln.
    Woher der dann kommt ist mir herzlich egal.
    Da würde ich bei den deutschen Orgas für meine Rassen ebenso anfragen wie bei ausländischen, sofern ich denke dass die gut arbeiten. Was weder bei allen inländischen noch bei allen ausländischen der Fall ist. Und wenn ich mirkriege dass von privat grade ein Hund weg muss den ich mir zutrauen würde, naja, dann würd ich halt da helfen.

    Hauptsache ist, das nach der Vermittlung alle Beteiligten (einschließlich Hund) glücklich sind, dann war es guter Tierschutz.


    Ich finds eingentlich ganz einfach:
    Mach die Augen auf und guck von wem du deinen Hund nimmst, egal wo. Licht und Schatten gibts überall.


    @ HamburgerJung: :gut:

  • Zitat

    Öhhhmmm Wollte eigentlich auch gerade was zum Thema schreiben, hab aber irgendwie nach dem letzten Post keine Lust mehr dazu :hust: Boahhh, wie kann mam das Wort "Sinn" nur sooooo auswerten ?
    Sag mal, warum stehst du morgens überhaupt noch auf, Hamburgerjung ??? :hust:

    Ich stehe morgens noch auf, weil ich geld verdienen will. :smile:
    Wieso schreibst du nicht deine Meinung? Es geht bei diesem Thema um die Frage ob es Sinn macht, Hunde aus ganz Europa zu holen/kaufen/importieren oder sonst etwas. Und ich hab halt lediglich einen weiteren Punkt zu dem Thema geschrieben. Was ist daran falsch? Solltest nicht alles so eng sehen, erst recht nicht, wenn in meinem Beitrag Smileys sind. Manchmal hilft es auch, einen Beitrag zweimal zu lesen. :smile:

  • "In der Natur hat nämlich alles einen Sinn und wenn der Hund alleine nicht überlebt hätte, wäre das völlig ok und richtig."

    Dummerweise ist das Haustier Hund jenseits menschlicher Obhut aber in der Natur überhaupt nirgendwo vorgesehen - womit diese ganze schöne Sinnfrage dann doch erheblich ins Wackeln käme...*g*

  • Um wieder aufs Ausgangsthema zurückzukommen: Sobald diese rührende Seestern-Geschichte irgendwo als Rechtfertigung für Hundeimport auftaucht, ist das für mich schon ein Zeichen sehr verschärfter Ahnungslosigkeit:

    Erstens ist da die gute Tat ja mit dem Ins-Wasser-Zurückschmeißen glorreich abgeschlossen, während bei einem Hund anschließend bekanntlich etwa ein Jahrzehnt Leben unter geänderten Umständen betreut werden will.

    Und zum anderen, sind, was ich immer besonders putzig finde, gerade Seesterne Extremräuber, die bei Massenvermehrung ganze Ökosysteme plattmachen können - die Frage, was die Retter da dem größeren Ganzen antun, würde sich also auch jedes Mal stellen.

    Aber letztlich IST genau das natürlich ein unfreiwillig kennzeichnendes Motto, für Orgas, die genau so retten: Hauptsache erstmal nach Deutschland geschmissen - und sch*** auf die Folgen...

  • Zitat

    "In der Natur hat nämlich alles einen Sinn und wenn der Hund alleine nicht überlebt hätte, wäre das völlig ok und richtig."

    Dummerweise ist das Haustier Hund jenseits menschlicher Obhut aber in der Natur überhaupt nirgendwo vorgesehen - womit diese ganze schöne Sinnfrage dann doch erheblich ins Wackeln käme...*g*

    Es soll noch Menschen auf dieser Welt geben, die die Hunde nicht als Haustier halten/sehen und sich nicht einmal um deren Versorgung kümmern. Da gibt es kein Gassi, kein Schnickschnack oder keine Vermenschlichung. Und genau solche Hunde können auch ohne den Menschen überleben und erfüllen ebenso ihren Zweck in der Natur wie alle anderen Tiere. Die Frage ist ja auch nicht ob ein Tier ohne die Obhut der Menschen überleben kann oder nicht. Der Hund stammt vom Wolf ab, wurde vom Menschen zu dem gemacht was er heute ist und hätte die Natur "etwas dagegen", wäre es nie soweit gekommen. Das ist auch der Grund wieso sich z.B. Elefanten nicht mit Mäusen kreuzen können. Das ist nämlich nicht in/von der Natur vorgesehen. Wobei man "vorgesehen" durch "biologisch umsetzbar" oder dergleichen tauschen müsste. ;)

    Aber wie bereits geschrieben, sollte man meinen ersten Beitrag nicht so ernst sehen. Drüber nachdenken schadet aber sicherlich nicht. ;)

    Ich persönlich halte nichts vom Massenimport ausländischer Hunde, weil er das Problem nicht löst. Im Gegenteil, er ändert gar nichts und verschlimmert die Situation nur auf Kosten der Tiere. Aber wo sich Geld verdienen lässt, spielt das keine Rolle.

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